Der Aschermittwoch fällt unter das Corona-Beil

Nigel Farage: "Wir sind bald in einem Polizeistaat"


Kardinal Vincent Nichols: "Die Gläubigen sollen am Aschermittwoch zu Hause bleiben".
Kardinal Vincent Nichols: "Die Gläubigen sollen am Aschermittwoch zu Hause bleiben".

(Rom) Nach einem Jahr SARS-CoV‑2 ist der Grad der Gefähr­lich­keit die­ses Coro­na­vi­rus in den ein­zel­nen Staa­ten und welt­weit bekannt. Er bewegt sich zumeist im Hunderstel‑, sel­te­ner im klei­nen Zehn­tel­be­reich. Kei­ne Fäl­le sind bekannt, in denen die Lit­ur­gie der katho­li­schen Kir­che Anlaß für Ansteckun­gen war, das gilt auch für die Kom­mu­ni­ons­pen­dung. Den­noch hal­ten die Kir­chen­ver­ant­wort­li­chen an stren­gen Coro­na-Maß­nah­men fest, die nun auch den Ascher­mitt­woch betreffen.

Anzei­ge

Maß­nah­men müs­sen begrün­det und ver­hält­nis­mä­ßig sein. Nach einem Jahr der Coro­na-Pan­de­mie besa­gen die Zah­len, daß es kei­ne Pan­de­mie ist und auch nie eine war. Das gan­ze Aus­maß die­ses Virus – eines Virus unter vie­len – hält sich, Gott sei Dank, in beschei­de­nen Gren­zen und über­steigt nicht das einer sai­so­na­len Grip­pe. Exper­ten hat­ten früh­zei­tig dar­auf hin­ge­wie­sen, doch Regie­run­gen und WHO woll­ten nicht auf sie hören. Statt­des­sen war anfangs von einem „Kil­ler­vi­rus“ die Rede, mit dem radi­ka­le Maß­nah­men begrün­det wur­den. An Coro­na ist nie­mand gestor­ben, weil das Virus an sich nicht töd­lich ist, son­dern nur in Kom­bi­na­ti­on mit Vor­er­kran­kun­gen und einem geschwäch­ten Immun­sy­stem für weni­ge eine töd­li­che Bedro­hung sein kann, doch die Regie­run­gen hal­ten den­noch an ihren Radi­kal­maß­nah­men fest. Auch nach einem Jahr schwer­wie­gen­der Ein­grif­fe in das gesam­te öffent­li­che und pri­va­te Leben samt ver­fas­sungs­wid­ri­ger Beschnei­dun­gen der Grund- und Frei­heits­rech­te wol­len die Regie­run­gen nicht von ihrer repres­si­ven Poli­tik ablassen.

Die Kir­che beweg­te sich in die­ser Zeit im Fahr­was­ser der Regie­run­gen und han­del­te, als wäre sie deren ver­län­ger­ter Arm. Auch der bevor­ste­hen­de Ascher­mitt­woch wird durch ein­schrän­ken­de Maß­nah­men behin­dert und teil­wei­se sogar ganz ver­hin­dert. Der ein­zig erkenn­ba­re Zweck sol­cher Maß­nah­men im kirch­li­chen und welt­li­chen Bereich liegt auf psy­cho­lo­gi­scher Ebe­ne. Er zielt dar­auf ab, allen Men­schen eine stän­di­ge Bedro­hung zu sug­ge­rie­ren, die es in die­sem Aus­maß nicht gibt und auch nie gab. Man könn­te daher von einer psy­cho­lo­gi­schen Kriegs­füh­rung gegen das eige­ne Volk spre­chen. Konn­te anfangs den Regie­run­gen zuge­bil­ligt wer­den, daß sie klu­ger­wei­se vor­sich­tig agie­ren wol­len, um die Situa­ti­on abschät­zen zu kön­nen, läßt sich nach zwölf Mona­ten der Coro­na-Erfah­rung damit nichts mehr recht­fer­ti­gen. Den Regie­run­gen lie­gen alle Zah­len auf dem Tisch, womit nicht nur die auf­ge­bausch­ten Zah­len gemeint sind, die in geziel­ten Pro­pa­gan­da­kam­pa­gnen unter das Volk gebracht wer­den, son­dern die rich­ti­gen Zah­len, die das wirk­li­che (gerin­ge) Aus­maß von SARS-CoV‑2 abbil­den. Die Regie­run­gen sind im Febru­ar 2021 nicht mehr ent­schul­digt. Sie kön­nen nicht mehr für sich in Anspruch neh­men, im guten Glau­ben und zum Wohl des Vol­kes zu han­deln. Wenn laut WHO einen klei­ne Min­der­heit von 0,13 Pro­zent der Bevöl­ke­rung von SARS-CoV‑2 bedroht ist, ist die­se Risi­ko­grup­pe zu schüt­zen. Es ist aber nicht die Gesamt­be­völ­ke­rung von hun­dert Pro­zent unter Qua­ran­tä­ne zu stel­len und das öffent­li­che, sozia­le, pri­va­te, kul­tu­rel­le und wirt­schaft­li­che Leben abzuwürgen.

Erst recht gilt das für die Bischö­fe, die, anstatt die Kir­chen­tü­ren für die von den Regie­run­gen schwer ver­un­si­cher­ten Men­schen weit auf­zu­sto­ßen, den Zugang zu den Kir­chen ängst­lich ein­ge­schränkt oder ganz unter­bun­den haben. Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler, der ehe­ma­li­ge Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, sag­te es am Fest der hei­li­gen Agnes in sei­ner römi­schen Titel­kir­che: In die­sen Zei­ten sol­len die Kir­chen­tü­ren weit offen­ste­hen für die Men­schen. Das Gegen­teil war in den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten der Fall. Die Kir­che trat klein­mü­tig und ängst­lich auf. Vor allem zeig­te sie kein eigen­stän­di­ges Han­deln. Sie betä­tig­te sich wie eine Agen­tur der jewei­li­gen Regie­rung. Statt geist­li­cher Hil­fen wur­den im Büro­kra­ten­ton Richt­li­ni­en über Richt­li­ni­en gegen das Coro­na­vi­rus pro­du­ziert. Her­aus­ge­kom­men ist der radi­kal­ste, haus­ge­mach­te Kahl­schlag gegen den Meß­be­such, den es in der Geschich­te je gab. Es gab Zei­ten der bru­ta­len Ver­fol­gung, so in der Zeit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on, als der Kul­tus in ganz Frank­reich ver­bo­ten war. Eine Zeit, in der die Kir­che selbst wochen­lang den öffent­li­chen Kul­tus unter­sag­te, die gab es bis­her noch nicht.

Der Aschermittwoch in Corona-Zeiten

In unse­ren Brei­ten wur­de von den Bischofs­kon­fe­ren­zen erklärt, das Aschen­kreuz habe von den Prie­stern nicht wie üblich auf die Stirn gezeich­net zu wer­den, son­dern wer­de ohne Berüh­rung auf das Haupt gestreut. Auch wer­de der Prie­ster nicht die dabei vor­ge­se­he­ne For­mel spre­chen. Natür­lich geschieht alles, um eine Aus­brei­tung des Coro­na­vi­rus zu ver­hin­dern, obwohl eine Aus­brei­tung im Rah­men des Got­tes­dien­stes in den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten nir­gends nach­ge­wie­sen wer­den konnte.

Eng­lands Bischö­fe gehen noch wei­ter. Sie for­der­ten die Gläu­bi­gen auf, am Ascher­mitt­woch ganz zu Hau­se zu blei­ben. Begrün­det wird die­se neue Restrik­ti­on durch eine Muta­ti­on des Coro­na­vi­rus. Sol­che Muta­tio­nen tra­ten wun­der­sa­mer­wei­se erst dann ins Ram­pen­licht, als in Eng­land mit den Coro­na-Imp­fun­gen begon­nen wur­de. Die­se wur­den am 8. Dezem­ber auf­ge­nom­men. Die ersten Berich­te über eine Muta­ti­on wur­den am 14. Dezem­ber ver­öf­fent­licht, fast elf Mona­te nach dem ersten bekann­ten Coro­na-Fall in Euro­pa. Wie auch immer der Zusam­men­hang sein mag, fest steht, daß ein Zusam­men­hang zwi­schen dem Impf­be­ginn und dem plötz­li­chen Augen­merk der Regie­run­gen auf Muta­tio­nen offen­sicht­lich ist. Sie erwei­tern das Coro­na-Nar­ra­tiv um eine wei­te­res Kapi­tel und bie­ten den Regie­run­gen und regie­rungs­na­hen Leit­me­di­en die Mög­lich­keit zu neu­en Corona-Blüten. 

Eine davon betrifft der­zeit das öster­rei­chi­sche Bun­des­land Tirol, wo nicht der eng­li­sche, dafür aber ein süd­afri­ka­ni­sche Mutant auf­ge­tre­ten sei. Das Land weist unter allen Bun­des­län­dern die gering­ste Sie­ben-Tages-Inzi­denz an tat­säch­li­chen oder angeb­li­chen Coro­na-Infek­tio­nen auf, wur­de aber den­noch von der schwarz-grü­nen öster­rei­chi­schen Bun­des­re­gie­rung zum Sperr­ge­biet erklärt. Dabei schreck­te man nicht ein­mal vor einem bei­spiel­lo­sen Skan­dal zurück und setzt das Bun­des­heer ein, um jeden Grenz­über­tritt nach und aus Tirol zu ver­hin­dern. Juri­sten sehen in die­sem Ein­satz des Hee­res im eige­nen Land gegen das eige­ne Volk einen schwer­wie­gen­den Ver­fas­sungs­bruch. Und wie­der ein­mal stellt sich die Fra­ge nach dem Wozu und nach der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit. In Tirol sol­len zwar Fäl­le die­ses süd­afri­ka­ni­schen SARS-CoV-2-Mutan­ten fest­ge­stellt wor­den sein, doch das allein mag zwar eine Hand­voll viro­lo­gi­scher Exper­ten inter­es­sie­ren, besagt aber zunächst noch gar nichts. Rele­vant wäre, ob die­ser Mutant zu mehr Hos­pi­ta­li­sier­ten, Inten­siv­pa­ti­en­ten oder Toten führt. Doch nichts der­glei­chen konn­te bis­her in Tirol regi­striert wer­den. Im Gegenteil. 

Die Gesamt­zah­len der Infi­zier­ten sind in ganz Öster­reich schon seit Mit­te Novem­ber rück­läu­fig. Die Regie­run­gen schei­nen dies­be­züg­lich aber ihrem eige­nen Nar­ra­tiv nicht zu trau­en. Aus gutem Grund. Sie wis­sen, daß die täg­lich der Öffent­lich­keit auf das Auge gedrück­ten „Neu­in­fek­tio­nen“ Fake-Zah­len sind, die ohne jede Bedeu­tung und Aus­sa­ge­kraft sind, und das schon seit einem Jahr. Selbst die WHO, deren Rol­le in der gan­zen Coro­na-Ange­le­gen­heit zwei­fel­haft ist, wes­halb US-Prä­si­dent Donald Trump den Aus­tritt der USA ver­an­laß­te, was von sei­nem Nach­fol­ger inzwi­schen wie­der rück­gän­gig gemacht wur­de,  stell­te am 20. Janu­ar neue Richt­li­ni­en für die Fest­stel­lung einer Neu­in­fek­ti­on auf. Doch mehr als drei Wochen spä­ter haben die Regie­run­gen im deut­schen Sprach­raum kei­ne Notiz davon genom­men und pro­du­zie­ren wei­ter­hin auf­ge­bausch­te Zah­len, die ein mas­siv ver­zerr­tes und irre­füh­ren­des Bild der Gesamt­la­ge zeich­nen. Dar­aus ergibt sich der Ver­dacht, daß es ihnen weni­ger um die Krank­heits­be­kämp­fung geht, son­dern in erster Linie um die Auf­recht­erhal­tung eines Kri­sen-Nar­ra­tivs, das ihnen bis­her undenk­ba­re Ein­schrän­kun­gen der Grund- und Frei­heits­rech­te erlaubt.

Englands Weg in den „Polizeistaat“

Wie die Bischofs­kon­fe­ren­zen auf dem euro­päi­schen Fest­land fol­gen auch Eng­lands Bischö­fe ihrer Regie­rung. Sie tun es der­zeit nur noch radi­ka­ler und unter­bin­den den Ascher­mitt­woch ganz. Das gläu­bi­ge Volk soll den Ascher­mitt­woch zu Hau­se „mit ihrer Fami­lie“ fei­ern, ver­kün­de­te Vin­cent Kar­di­nal Nichols, der Erz­bi­schof von West­min­ster und Pri­mas von Eng­land, beschö­ni­gend. Am mor­gi­gen Sonn­tag wird sein Hir­ten­brief in allen Kir­chen ver­le­sen, in dem er den Gläu­bi­gen erklärt, daß es 2021 für sie kei­nen Ascher­mitt­woch geben wird. Um in der Not­si­tua­ti­on ohne Not den Schein den­noch zu wah­ren, wird von ihm emp­foh­len, daß sich die Men­schen zu Hau­se „gegen­sei­tig zum Zei­chen das Kreuz auf die Stirn“ machen sol­len. Dazu sol­len sie das Tages­evan­ge­li­um lesen.

Groß­bri­tan­ni­ens Regie­rung über­bie­tet sich der­zeit mit restrik­ti­ven Anti-Coro­na-Maß­nah­men, die den popu­lär­sten Poli­ti­ker Eng­lands, Nigel Fara­ge, am Don­ners­tag zur bit­te­ren Aus­sa­ge ver­an­laß­te, daß Groß­bri­tan­ni­en, wenn es so wei­ter geht, „bald ein Poli­zei­staat“ sein wer­de. Vor einer sol­chen Ent­wick­lung hat­te er bereits Anfang des Jah­res gewarnt. Nigel Fara­ge, der den Brexit anstieß, war im Mai 2019 mit sei­ner erst weni­ge Mona­te zuvor gegrün­de­ten Brexit Par­ty bei den Wah­len zum EU-Par­la­ment zur stärk­sten Par­tei Groß­bri­tan­ni­ens gewor­den. Damit stell­te er bis zum Aus­zug der bri­ti­schen Abge­ord­ne­ten am 31. Janu­ar 2020 die stärk­ste Ein­zel­par­tei im EU-Parlament.

Kar­di­nal Nichols ver­liert dazu kein Wort. Er betont in sei­nem Hir­ten­brief viel­mehr, daß die Kir­chen eine „siche­re Umge­bung“ sei­en. Trotz­dem wird der Ascher­mitt­woch ent­fal­len, denn, so der Kar­di­nal zugleich: „Wir müs­sen jedoch alle vor­sich­tig sein, da es gefähr­lich ist, sich weit von zu Hau­se wegzubewegen.“ 

Der Erz­bi­schof von West­min­ster ord­ne­te an, daß selbst in den Kir­chen, in denen es den­noch eine Lit­ur­gie am Ascher­mitt­woch geben wer­de, der Aschen­ri­tus zu unter­blei­ben habe.

Die Fake-Pan­de­mie wird fort­ge­setzt und die Kir­che macht wei­ter mit.

Text: Andre­as Becker
Bild: La Fede Quotidiana 

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