
(Rom) Nach einem Jahr SARS-CoV‑2 ist der Grad der Gefährlichkeit dieses Coronavirus in den einzelnen Staaten und weltweit bekannt. Er bewegt sich zumeist im Hunderstel‑, seltener im kleinen Zehntelbereich. Keine Fälle sind bekannt, in denen die Liturgie der katholischen Kirche Anlaß für Ansteckungen war, das gilt auch für die Kommunionspendung. Dennoch halten die Kirchenverantwortlichen an strengen Corona-Maßnahmen fest, die nun auch den Aschermittwoch betreffen.
Maßnahmen müssen begründet und verhältnismäßig sein. Nach einem Jahr der Corona-Pandemie besagen die Zahlen, daß es keine Pandemie ist und auch nie eine war. Das ganze Ausmaß dieses Virus – eines Virus unter vielen – hält sich, Gott sei Dank, in bescheidenen Grenzen und übersteigt nicht das einer saisonalen Grippe. Experten hatten frühzeitig darauf hingewiesen, doch Regierungen und WHO wollten nicht auf sie hören. Stattdessen war anfangs von einem „Killervirus“ die Rede, mit dem radikale Maßnahmen begründet wurden. An Corona ist niemand gestorben, weil das Virus an sich nicht tödlich ist, sondern nur in Kombination mit Vorerkrankungen und einem geschwächten Immunsystem für wenige eine tödliche Bedrohung sein kann, doch die Regierungen halten dennoch an ihren Radikalmaßnahmen fest. Auch nach einem Jahr schwerwiegender Eingriffe in das gesamte öffentliche und private Leben samt verfassungswidriger Beschneidungen der Grund- und Freiheitsrechte wollen die Regierungen nicht von ihrer repressiven Politik ablassen.
Die Kirche bewegte sich in dieser Zeit im Fahrwasser der Regierungen und handelte, als wäre sie deren verlängerter Arm. Auch der bevorstehende Aschermittwoch wird durch einschränkende Maßnahmen behindert und teilweise sogar ganz verhindert. Der einzig erkennbare Zweck solcher Maßnahmen im kirchlichen und weltlichen Bereich liegt auf psychologischer Ebene. Er zielt darauf ab, allen Menschen eine ständige Bedrohung zu suggerieren, die es in diesem Ausmaß nicht gibt und auch nie gab. Man könnte daher von einer psychologischen Kriegsführung gegen das eigene Volk sprechen. Konnte anfangs den Regierungen zugebilligt werden, daß sie klugerweise vorsichtig agieren wollen, um die Situation abschätzen zu können, läßt sich nach zwölf Monaten der Corona-Erfahrung damit nichts mehr rechtfertigen. Den Regierungen liegen alle Zahlen auf dem Tisch, womit nicht nur die aufgebauschten Zahlen gemeint sind, die in gezielten Propagandakampagnen unter das Volk gebracht werden, sondern die richtigen Zahlen, die das wirkliche (geringe) Ausmaß von SARS-CoV‑2 abbilden. Die Regierungen sind im Februar 2021 nicht mehr entschuldigt. Sie können nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, im guten Glauben und zum Wohl des Volkes zu handeln. Wenn laut WHO einen kleine Minderheit von 0,13 Prozent der Bevölkerung von SARS-CoV‑2 bedroht ist, ist diese Risikogruppe zu schützen. Es ist aber nicht die Gesamtbevölkerung von hundert Prozent unter Quarantäne zu stellen und das öffentliche, soziale, private, kulturelle und wirtschaftliche Leben abzuwürgen.
Erst recht gilt das für die Bischöfe, die, anstatt die Kirchentüren für die von den Regierungen schwer verunsicherten Menschen weit aufzustoßen, den Zugang zu den Kirchen ängstlich eingeschränkt oder ganz unterbunden haben. Kardinal Gerhard Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, sagte es am Fest der heiligen Agnes in seiner römischen Titelkirche: In diesen Zeiten sollen die Kirchentüren weit offenstehen für die Menschen. Das Gegenteil war in den vergangenen zwölf Monaten der Fall. Die Kirche trat kleinmütig und ängstlich auf. Vor allem zeigte sie kein eigenständiges Handeln. Sie betätigte sich wie eine Agentur der jeweiligen Regierung. Statt geistlicher Hilfen wurden im Bürokratenton Richtlinien über Richtlinien gegen das Coronavirus produziert. Herausgekommen ist der radikalste, hausgemachte Kahlschlag gegen den Meßbesuch, den es in der Geschichte je gab. Es gab Zeiten der brutalen Verfolgung, so in der Zeit der Französischen Revolution, als der Kultus in ganz Frankreich verboten war. Eine Zeit, in der die Kirche selbst wochenlang den öffentlichen Kultus untersagte, die gab es bisher noch nicht.
Der Aschermittwoch in Corona-Zeiten
In unseren Breiten wurde von den Bischofskonferenzen erklärt, das Aschenkreuz habe von den Priestern nicht wie üblich auf die Stirn gezeichnet zu werden, sondern werde ohne Berührung auf das Haupt gestreut. Auch werde der Priester nicht die dabei vorgesehene Formel sprechen. Natürlich geschieht alles, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, obwohl eine Ausbreitung im Rahmen des Gottesdienstes in den vergangenen zwölf Monaten nirgends nachgewiesen werden konnte.
Englands Bischöfe gehen noch weiter. Sie forderten die Gläubigen auf, am Aschermittwoch ganz zu Hause zu bleiben. Begründet wird diese neue Restriktion durch eine Mutation des Coronavirus. Solche Mutationen traten wundersamerweise erst dann ins Rampenlicht, als in England mit den Corona-Impfungen begonnen wurde. Diese wurden am 8. Dezember aufgenommen. Die ersten Berichte über eine Mutation wurden am 14. Dezember veröffentlicht, fast elf Monate nach dem ersten bekannten Corona-Fall in Europa. Wie auch immer der Zusammenhang sein mag, fest steht, daß ein Zusammenhang zwischen dem Impfbeginn und dem plötzlichen Augenmerk der Regierungen auf Mutationen offensichtlich ist. Sie erweitern das Corona-Narrativ um eine weiteres Kapitel und bieten den Regierungen und regierungsnahen Leitmedien die Möglichkeit zu neuen Corona-Blüten.
Eine davon betrifft derzeit das österreichische Bundesland Tirol, wo nicht der englische, dafür aber ein südafrikanische Mutant aufgetreten sei. Das Land weist unter allen Bundesländern die geringste Sieben-Tages-Inzidenz an tatsächlichen oder angeblichen Corona-Infektionen auf, wurde aber dennoch von der schwarz-grünen österreichischen Bundesregierung zum Sperrgebiet erklärt. Dabei schreckte man nicht einmal vor einem beispiellosen Skandal zurück und setzt das Bundesheer ein, um jeden Grenzübertritt nach und aus Tirol zu verhindern. Juristen sehen in diesem Einsatz des Heeres im eigenen Land gegen das eigene Volk einen schwerwiegenden Verfassungsbruch. Und wieder einmal stellt sich die Frage nach dem Wozu und nach der Verhältnismäßigkeit. In Tirol sollen zwar Fälle dieses südafrikanischen SARS-CoV-2-Mutanten festgestellt worden sein, doch das allein mag zwar eine Handvoll virologischer Experten interessieren, besagt aber zunächst noch gar nichts. Relevant wäre, ob dieser Mutant zu mehr Hospitalisierten, Intensivpatienten oder Toten führt. Doch nichts dergleichen konnte bisher in Tirol registriert werden. Im Gegenteil.
Die Gesamtzahlen der Infizierten sind in ganz Österreich schon seit Mitte November rückläufig. Die Regierungen scheinen diesbezüglich aber ihrem eigenen Narrativ nicht zu trauen. Aus gutem Grund. Sie wissen, daß die täglich der Öffentlichkeit auf das Auge gedrückten „Neuinfektionen“ Fake-Zahlen sind, die ohne jede Bedeutung und Aussagekraft sind, und das schon seit einem Jahr. Selbst die WHO, deren Rolle in der ganzen Corona-Angelegenheit zweifelhaft ist, weshalb US-Präsident Donald Trump den Austritt der USA veranlaßte, was von seinem Nachfolger inzwischen wieder rückgängig gemacht wurde, stellte am 20. Januar neue Richtlinien für die Feststellung einer Neuinfektion auf. Doch mehr als drei Wochen später haben die Regierungen im deutschen Sprachraum keine Notiz davon genommen und produzieren weiterhin aufgebauschte Zahlen, die ein massiv verzerrtes und irreführendes Bild der Gesamtlage zeichnen. Daraus ergibt sich der Verdacht, daß es ihnen weniger um die Krankheitsbekämpfung geht, sondern in erster Linie um die Aufrechterhaltung eines Krisen-Narrativs, das ihnen bisher undenkbare Einschränkungen der Grund- und Freiheitsrechte erlaubt.
Englands Weg in den „Polizeistaat“
Wie die Bischofskonferenzen auf dem europäischen Festland folgen auch Englands Bischöfe ihrer Regierung. Sie tun es derzeit nur noch radikaler und unterbinden den Aschermittwoch ganz. Das gläubige Volk soll den Aschermittwoch zu Hause „mit ihrer Familie“ feiern, verkündete Vincent Kardinal Nichols, der Erzbischof von Westminster und Primas von England, beschönigend. Am morgigen Sonntag wird sein Hirtenbrief in allen Kirchen verlesen, in dem er den Gläubigen erklärt, daß es 2021 für sie keinen Aschermittwoch geben wird. Um in der Notsituation ohne Not den Schein dennoch zu wahren, wird von ihm empfohlen, daß sich die Menschen zu Hause „gegenseitig zum Zeichen das Kreuz auf die Stirn“ machen sollen. Dazu sollen sie das Tagesevangelium lesen.
Großbritanniens Regierung überbietet sich derzeit mit restriktiven Anti-Corona-Maßnahmen, die den populärsten Politiker Englands, Nigel Farage, am Donnerstag zur bitteren Aussage veranlaßte, daß Großbritannien, wenn es so weiter geht, „bald ein Polizeistaat“ sein werde. Vor einer solchen Entwicklung hatte er bereits Anfang des Jahres gewarnt. Nigel Farage, der den Brexit anstieß, war im Mai 2019 mit seiner erst wenige Monate zuvor gegründeten Brexit Party bei den Wahlen zum EU-Parlament zur stärksten Partei Großbritanniens geworden. Damit stellte er bis zum Auszug der britischen Abgeordneten am 31. Januar 2020 die stärkste Einzelpartei im EU-Parlament.
Kardinal Nichols verliert dazu kein Wort. Er betont in seinem Hirtenbrief vielmehr, daß die Kirchen eine „sichere Umgebung“ seien. Trotzdem wird der Aschermittwoch entfallen, denn, so der Kardinal zugleich: „Wir müssen jedoch alle vorsichtig sein, da es gefährlich ist, sich weit von zu Hause wegzubewegen.“
Der Erzbischof von Westminster ordnete an, daß selbst in den Kirchen, in denen es dennoch eine Liturgie am Aschermittwoch geben werde, der Aschenritus zu unterbleiben habe.
Die Fake-Pandemie wird fortgesetzt und die Kirche macht weiter mit.
Text: Andreas Becker
Bild: La Fede Quotidiana