Bischof erhält Auszeichnung für Engagement für „Homo-Rechte“

"Bischof der Homo-Lobby" erster Träger der Nancy-Cárdenas-Medaille


Papst Franziskus mit Bischof Raul Vera Lopez, bis November 2020 Bischof von Saltillo.
Papst Franziskus mit Raul Vera Lopez, dem "Bischof der Homo-Lobby", der bis November 2020 Bischof von Saltillo war.

(Mexi­ko Stadt) Die Comu­ni­dad San Ael­re­do ver­leiht heu­te Msgr. Raul Vera Lopez, dem eme­ri­tier­ten Bischof von Sal­til­lo, die Medal­la Nan­cy Cár­de­nas. Die Ver­ei­ni­gung ist Teil der Homo-Lob­by. Bischof Vera, ein Domi­ni­ka­ner, wird für sein Enga­ge­ment „für die Rech­te der LGBTI-Gemein­schaft“ ausgezeichnet.

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Die Medail­le Nan­cy Cár­de­nas für Viel­falt wird heu­te erst­mals ver­lie­hen. Nan­cy Cár­de­nas (1934–1994) war eine les­bi­sche mexi­ka­ni­sche Schau­spie­le­rin, akti­ve Kom­mu­ni­stin und Femi­ni­stin. 1973 bekann­te sich Cár­de­nas öffent­lich zum Les­ben­tum und gilt seit­her als „Pio­nie­rin der Homo-Bewe­gung“ in Mexiko. 

Die Ehrung von Bischof Raul Vera Lopez will des­sen lang­jäh­ri­gen und laut­star­ken Ein­satz für die „Rech­te von Homo­se­xu­el­len“ krö­nen. In der Begrün­dung zur Ver­lei­hung schreibt die Homo-Ver­ei­ni­gung, daß der Bischof der Homo-Agen­da half „öffent­li­che Sicht­bar­keit“ zu erlan­gen. Die Medail­le ist auch ein Dank für die Mes­se, die Msgr. Vera, damals noch als Bischof von Sal­til­lo, am 20. Janu­ar 2019 anläß­lich des 17. Grün­dungs­fe­stes der Comu­ni­dad San Ael­re­do in Sal­til­lo zele­brier­te. Kri­tik an die­ser demon­stra­tiv gezeig­ten Nähe zur Homo-Bewe­gung ließ der Bischof vom Pres­se­amt sei­ner Diö­ze­se als „Radau“ baga­tel­li­sie­ren.

Die Verdienste eines Bischofs

Nan­cy Cárdenas

Bischof Vera, der sich durch sei­ne Sym­pa­thien für die mar­xi­sti­sche Befrei­ungs­theo­lo­gie früh­zei­tig Freun­de auf der poli­ti­schen Lin­ken mach­te, spiel­te bereits im Chia­pas-Bis­tum San Cri­sto­bal de Las Casas eine Rol­le, als dort das sakra­men­ta­le Prie­ster­tum unter­gra­ben wur­de. Prie­ster­be­ru­fun­gen waren uner­wünscht. Statt­des­sen explo­dier­te die Zahl der stän­di­gen Dia­ko­ne, mit denen ein „indi­ge­ner Kle­rus“ geschaf­fen wer­den soll­te. Damit ver­bun­den war auch eine undurch­sich­ti­ge „Ordi­nie­rung“ der Ehe­frau­en der Diakone.

Bischof Vera wur­de unter Papst Bene­dikt XVI. ver­warnt, hat­te aber mit der Wahl von Papst Fran­zis­kus wie­der freie Fahrt. Nicht nur der För­de­rung der Homo­se­xua­li­tät, son­dern auch der Abtrei­bung gilt sein Enga­ge­ment. Die Zustim­mung des lin­ken Main­stream war ihm sicher. Die­ser fei­ert den Bischof regel­mä­ßig als Kämp­fer „für die Men­schen­rech­te“. 2015 war Msgr. Vera der „Star­gast“ bei einer Tagung des Glo­bal Net­work of Rain­bow Catho­lics, einer Homo-Orga­ni­sa­ti­on, die sich für die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät durch die katho­li­sche Kir­che einsetzt.

Die Homo-Medail­le „ver­dien­te“ sich der Bischof durch Aus­sa­gen wie: Homo­se­xua­li­tät sei „gott­ge­wollt“ und wer Homo­se­xua­li­tät ablehnt, „sei gei­stes­krank“. Die im Alten Testa­ment geschil­der­te Zer­stö­rung von Sodom und Gomor­rha habe, so Msgr. Vera, nichts mit der Homo­se­xua­li­tät zu tun gehabt, son­dern sei die Fol­ge von kapi­ta­li­sti­scher Aus­beu­tung gewe­sen. 2016 schlüpf­te der Bischof im Kar­ne­val in Frau­en­klei­der und trat als Kran­ken­schwe­ster auf.

Papst Fran­zis­kus atte­stier­te dem befrei­ungs­theo­lo­gisch beweg­ten Ober­hir­ten von Sal­til­lo im Zusam­men­hang mit dem umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tiamuy habil, muy cuco“ zu sein, was soviel heißt wie „sehr geschickt, sehr schlau“. Das Kir­chen­ober­haupt lud den „Bischof der Homo-Lob­by“ im Gegen­zug bei sei­nem Mexi­ko-Besuch 2016 zu einem ver­trau­li­chen Tref­fen. Mexi­ko zählt 99 Bis­tü­mer und mehr als 190 amtie­ren­de und eme­ri­tier­te Bischö­fe. Unter ihnen wähl­te Fran­zis­kus Bischof Vera aus, an dem Gespräch mit 14 hand­ver­le­se­nen Per­so­nen, zumeist Lai­en, teilzunehmen.

Der Mißbrauch eines Heiligen

Ver­lei­hung der Nancy-Cárdenas-Medaille

Die Gemein­schaft San Ael­re­do wur­de 2002 von dem New Yor­ker Publi­zi­sten Robert Coo­gan gegrün­det. Coo­gan war nach Mexi­ko über­sie­delt, wo ihn Bischof Vera Lopez für das Bis­tum Sal­til­lo zum Prie­ster weih­te. Seit­her enga­giert er sich in der Homo-Bewe­gung – offi­zi­ell als deren Seel­sor­ger. Als Rom unter Bene­dikt XVI. das Nähe­ver­hält­nis zwi­schen dem Bis­tum und der Ver­ei­ni­gung kri­ti­sier­te, erfolg­te 2011 eine for­mal­recht­li­che Ent­flech­tung, die am fak­ti­schen Nähe­ver­hält­nis von Bischof Vera aber nichts änderte.

Die vor­wie­gend aus prak­ti­zie­ren­den homo­se­xu­el­len Män­nern bestehen­de Gemein­schaft wirbt vor allem unter Kin­dern und Jugend­li­chen für die Teil­nah­me an Gay Pri­des.

Durch Benen­nung der Ver­ei­ni­gung nach einem Hei­li­gen soll die kirch­li­che Nähe unter­stri­chen wer­den. In Wirk­lich­keit han­delt es sich um eine miß­bräuch­li­che Ver­wen­dung. Vom hei­li­gen Ael­red von Riev­aulx (1110–1167), einem bedeu­ten­den Mysti­ker des Hoch­mit­tel­al­ters, behaup­te­te der homo­se­xu­el­le US-ame­ri­ka­ni­sche Histo­ri­ker John Bos­well (1947–1994), er sei homo­se­xu­ell gewe­sen. Bos­well, der zu den Begrün­dern der Gay Stu­dies gehört, leg­te auch die Grund­la­ge zu zwei­fel­haf­ten homo­se­xu­el­len Umdeu­tun­gen der Geschich­te, die im der­zeit herr­schen­den homo­phi­len Kli­ma in Mode sind. Sie garan­tie­ren media­le Auf­merk­sam­keit und brin­gen Geld ein. 

Gesi­chert ist nur, daß der Hei­li­ge, der im Alter von 24 Jah­ren Zister­zi­en­ser wur­de, zuvor am schot­ti­schen Königs­hof ein laster­haf­tes Leben geführt haben muß. Wel­cher Art die­se Laster waren, ist nicht bekannt. In sei­nen Schrif­ten als Mönch för­der­te er Keusch­heit und Jung­fräu­lich­keit und warn­te vor sexu­el­len Aus­schwei­fun­gen, außer­ehe­li­chen Bezie­hun­gen und auch vor Homo­se­xua­li­tät. Jede Form der Sexua­li­tät nann­te er eine Gefahr für den Zöli­bat von Prie­stern und Ordens­leu­ten. Dar­aus auf homo­se­xu­el­les Ver­hal­ten in sei­ner Jugend zu schlie­ßen, ist rei­ne Will­kür eines schwu­len Histo­ri­kers und homo­phi­ler Krei­se, die sich die War­nun­gen des Hei­li­gen nicht zu Her­zen nehmen.

Der hei­li­ge Ael­red gehör­te zu den bedeu­tend­sten Ordens­män­nern Eng­lands und Schott­lands. Das Klo­ster Riev­aulx im Nor­den Eng­lands, des­sen Abt er 1147 wur­de, führ­te er zu gro­ßer Blü­te. Der Kon­vent wuchs unter sei­ner geist­li­chen Füh­rung von anfangs 25 Mön­chen auf 300 an. In Auf­zeich­nun­gen heißt es: „Die Kloster­zucht und die Lie­be ver­drei­fach­te er“. Damals ent­stan­den auf den bri­ti­schen Inseln 58 Zisterzienserabteien.

Wie bei so vie­lem stößt sich Bischof Raul Vera Lopez auch nicht dar­an, daß die Homo-Lob­by den Namen die­ses Hei­li­gen miß­braucht. Heu­te nach­mit­tag (MEZ) läßt er sich von der Comu­ni­dad San Ael­re­do mit der Medail­le Nan­cy Cár­de­nas auszeichnen.

Die Medail­le wird von 43 loka­len Orga­ni­sa­tio­nen und vier mexi­ko­wei­ten „Bewe­gun­gen“ der Homo-Lob­by mitgetragen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​Milenio (Screen­shot)

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