Die erste Erscheinung des Papstes im neuen Jahr 2021

Ischias, Liturgie und Neujahrsbotschaft


Virtuelle Neujahrsbotschaft von Papst Franhzisksu aus dem Apostolischen Palast.
Virtuelle Neujahrsbotschaft von Papst Franziskus aus dem Apostolischen Palast.

(Rom) Am Sil­ve­ster­abend sag­te Papst Fran­zis­kus wegen Ischi­as­schmer­zen die Teil­nah­me an der Ersten Ves­per des Hoch­fe­stes der Got­tes­mut­ter Maria und am Te Deum ab. Am Neu­jahrs­tag wur­de auch sei­ne Zele­bra­ti­on der hei­li­gen Mes­se gestri­chen. Den­noch folg­te am 1. Janu­ar sein erstes Erschei­nen im neu­en Jahr 2021.

Anzei­ge

Papst Fran­zis­kus wand­te sich gestern beim Ange­lus an das gläu­bi­ge Volk und alle Men­schen guten Wil­lens. Öffent­lich war die Begeg­nung aller­dings nicht, nur vir­tu­ell. Das Kir­chen­ober­haupt mel­de­te sich mit­tels Video­schal­tung aus der Biblio­thek des Apo­sto­li­schen Pala­stes zu Wort.

AFP (Agence France-Pres­se), eine der Big Three unter den Pres­se­agen­tu­ren, berichtete:

„Papst Fran­zis­kus absol­vier­te gestern sein erstes öffent­li­ches Erschei­nen im neu­en Jahr.“

Zuvor, so die Pres­se­agen­tur, hat­te er wegen einer „schmer­zen­den Ischi­as“ die Teil­nah­me an den lit­ur­gi­schen Ter­mi­nen strei­chen las­sen. Fran­zis­kus ent­fal­te trotz die­ser Beschwer­den und trotz der Coro­na-Ein­schrän­kun­gen star­ke Akti­vi­tä­ten, so AFP unter Beru­fung auf einen unge­nann­ten „hohen Vati­kan­ver­tre­ter“, indem er sich mit sei­nen rang­ho­hen Mit­ar­bei­tern tref­fe und zahl­rei­che Per­so­nen in San­ta Mar­ta in Pri­vat­au­di­enz empfange.

Papst Fran­zis­kus, so AFP wei­ter, gilt als „Risi­ko­per­son“, wegen sei­nes Alters von 84 Jah­ren, aber auch, weil er mit 21, im Jahr 1957, an einer aku­ten Rip­pen­fell­ent­zün­dung litt und in einem chir­ur­gi­schen Ein­griff Tei­le sei­nes rech­ten Lun­gen­flü­gels ent­fernt wer­den muß­ten, wie Austen Ive­reigh, sein eng­li­scher Bio­graph, berichtete.

Ob und wann sich Papst Fran­zis­kus gegen Covid-19 imp­fen las­sen wird, wur­de bis­her nicht bekannt­ge­ge­ben. Bekannt ist nur, daß der Vati­kan in den kom­men­den Tagen sei­nen Bewoh­nern und Ange­stell­ten die Imp­fung mit dem Pfi­zer/­Bi­oNtech-Impf­stoff anbie­ten wird. Ins­ge­samt rührt der Hei­li­ge Stuhl stark die Wer­be­trom­mel zugun­sten einer mög­lichst brei­ten Massenimpfung.

Als Teil der Coro­na-Maß­nah­men sag­te Fran­zis­kus bereits Ende Okto­ber alle öffent­li­chen Got­tes­dien­ste für die Weih­nachts­zeit ab. Nur weni­ge Kuri­en­mit­ar­bei­ter und aus­ge­wähl­te Per­so­nen, meist Ange­stell­te und deren Ange­hö­ri­ge, durf­ten an der bis­her ein­zi­gen Papst-Zele­bra­ti­on, jener der Hei­li­gen Nacht, teil­neh­men. Ande­re Zele­bra­tio­nen waren ent­we­der gar nicht vor­ge­se­hen oder wur­den, wie jene vom 1. Janu­ar, gestrichen.

Die Kern­aus­sa­ge der päpst­li­chen Neu­jahrs­bot­schaft 2021 lautete:

„Die schmerz­haf­ten Ereig­nis­se, die den Weg der Mensch­heit im ver­gan­ge­nen Jahr geprägt haben, ins­be­son­de­re die Pan­de­mie, leh­ren uns, wie not­wen­dig es ist, sich für die Pro­ble­me ande­rer zu inter­es­sie­ren und ihre Anlie­gen zu teilen.“

Im Anschluß an den Ange­lus sprach Fran­zis­kus den Fall des ent­führ­ten Weih­bi­schof des Erz­bis­tums Ower­ri in Nige­ria an. Msgr. Moses Chik­we und sein Fah­rer wur­den am 27. Dezem­ber von bewaff­ne­ten Män­nern ent­führt. Über ihren Auf­ent­halt gibt es der­zeit kei­ne Angaben.

„Ich lade Sie auch ein, am Gebet der Erz­diö­ze­se Ower­ri in Nige­ria für den in den ver­gan­ge­nen Tagen ent­führ­ten Bischof Msgr. Moses Chik­we und sei­nen Fah­rer teil­zu­neh­men. Wir bit­ten den Herrn, daß sie und alle, die Opfer ähn­li­cher Hand­lun­gen in Nige­ria sind, unver­sehrt in die Frei­heit zurück­keh­ren und daß die­ses kost­ba­re Land Sicher­heit, Har­mo­nie und Frie­den wiedererlangt.“

Msgr. Chik­we, Jahr­gang 1967, war 1996 zum Prie­ster des Erz­bis­tums Ower­ri geweiht wor­den. Am 17. Okto­ber 2019 ernann­te ihn Papst Fran­zis­kus zum Titu­lar­bi­schof von Flu­men­zer in der römi­schen Pro­vinz Mau­re­ta­nia Cae­sa­ri­en­sis (dem heu­ti­gen Alge­ri­en) und Weih­bi­schof sei­nes Heimatbistums.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!