
(Riga) Die Lettische Bischofskonferenz schaffte es, einen Rekord aufzustellen. Unter der Führung von Msgr. Zbignevs Stankevics, dem Erzbischof von Riga, erhob sie als erste Bischofskonferenz eines Landes die Forderung, die „Homo-Ehe“ einzuführen.
Gerechtfertigt wird diese ungewöhnliche Forderung mit der Aufforderung, dafür „alle Ideologien beiseitezulegen“. Dazu gehört für die Bischöfe offenbar auch der katholische Glaube, der mit einer solchen Forderung nicht vereinbar ist.
„Es ist unglaublich, aber tragischerweise wahr“, kommentierte die katholische Online-Zeitung Nuova Bussola Quotidiana das Vorpreschen der lettischen Bischöfe. Am 15. Dezember forderten sie das lettische Parlament auf, die „Homo-Ehe“ zu legalisieren und auch die „wilden Ehen“, also das, was die Kirche „irreguläre Verbindungen“ nennt. Der Erzbischof sagte es ganz offen bei einer Anhörung im Parlament.
Im November hatte der Verfassungsgerichtshof zwischen Ehe und Familie unterschieden und erklärt, daß „Familie“ eine Vielzahl von unterschiedlichen Beziehungen miteinschließe, während die Ehe nur eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau meine. Das war die Aufforderung, die „Homo-Ehe“ einzuführen. Die Bischöfe haben nun sekundiert.
Erzbischof Stankevics begründete den Vorstoß damit, daß es darum gehe, „die Gesellschaft zu einen, nicht zu spalten“, und berief sich dabei, allerdings kontextfrei, auf Johannes XXIII. Da scheint der Erzbischof einiges nicht richtig verstanden zu haben. Die Grundlage, auf der eine Einigung erfolgt, kann nicht beliebig sein. Sie ist kein Selbstzweck. Die Einheit ist eine Folge der natürlichen Ordnung, nicht ihr Gegenteil.
Die Bischöfe würden das „traditionelle Verständnis von Familie nicht in Frage stellen“, so der Erzbischof. Sie koppeln das christliche Familienverständnis aber von der Rechtsordnung des Landes ab.
Im vergangenen Oktober hatte Papst Franziskus für Irritationen gesorgt, als er erklärte, in Argentinien die Einführung der eingetragenen Partnerschaften unterstützt zu haben, um die Legalisierung der „Homo-Ehe“ zu verhindern. Die lettischen Bischöfe haben diesen Rekord noch überboten, indem sie gleich direkt, um die Gesellschaft „zu einigen“, die „Homo-Ehe“ forderten.
Wie soll die Familie, die von allen Seiten unter Beschuß steht, standhalten, wenn selbst die Bischöfe zu ihren Feinden werden und sie aushöhlen und untergraben?
Erzbischof Stankevics erhob die Forderung bei der Parlamentsanhörung, doch die anderen Bischöfe des Landes unterstützten umgehend seine Forderung. Die Lettische Bischofskonferenz schrieb Staatspräsident Egils Levits und Parlamentspräsidentin Inara Munriece einen Brief, in dem sie zwar die Beibehaltung der Ehe definiert als Verbindung von einem Mann und einer Frau fordern, aber zugleich die Legalisierung anderer Formen von Verbindungen empfehlen.
Die 2003 von der Glaubenskongregation unter der Leitung des damaligen Kardinalpräfekten Joseph Ratzinger veröffentlichten „Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen“, scheinen dem lettischen Episkopat unbekannt geblieben zu sein.
Der Homosexualisierungszug rollt weiter.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Igreja em movimento (Screenshot)
Vade retro Satana
Unglaublich, das ist nicht mehr meine Kirche!
Diese hohen Kleriker sind beratungsresistent. Es macht gar keinen Sinn, Ihnen etwas beibringen zu wollen.