(Washington) Mit dem Urteil Roe gegen Wade erlaubte der Oberste Gerichtshof der USA 1973 die Tötung ungeborener Kinder. Die katholische Kirche erlaubt die Abtreibung dennoch nicht, weil sie das Todesurteil für einen Menschen ist. Jede Abtreibung ist eine Hinrichtung. Dennoch gibt es Menschen, die sich als Katholiken bekennen, aber für die Tötung ungeborener Kinder sind. Einer von ihnen möchte nächster US-Präsident werden. Er heißt Joe Biden und versucht einen Wählerbetrug, indem er im Wahlkampf als Abtreibungslobbyist und Katholik auf Stimmenfang geht.
Das Recht der Frau, das im Duktus des Marxismus als Geschlechterkampf dekliniert wird, stößt dort an seine Grenze, wo es das Recht des Kindes, einer gleichwertigen Person mit gleicher Würde und gleichen Rechten, verletzt. Das Christentum brachte den zivilisatorischen Durchbruch gegen die barbarische Kultur des Todes, die in unterschiedlichen Formen weltweit anzutreffen war. Je schwächer das Christentum wird, desto stärker kehrt die heidnische Kultur des Todes wieder zurück.
Die Lösung in einem Schwangerschaftskonflikt muß daher eine andere sein, und es gibt sie, was Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen wie zum Beispiel Tiqua e.V. durch ihre Arbeit für Mutter und Kind unter Beweis stellen (die sich in Deutschland nicht der staatlichen Scheinberatung unterwerfen). Doch starke und organisierte lebensfeindliche Kräfte wollen nicht nur den einfacheren Weg gehen (die Schwangerschaft „wegmachen“), sondern beharren immer offener auf einem „Recht“ der Kindestötung. Sie tun es mit solchem Nachdruck, als ginge es um ein rituelles Blutopfer, was in seiner Abscheulichkeit rational nicht zu begreifen ist. Deshalb ist letztlich nur das Christentum mit Blick auf die Ursünde und den ewigen Verführer imstande, die dahinter stehende Feindseligkeit gegen das Leben mit Sicherheit zu identifizieren.
Die falschen Prämissen
Das erklärt auch die Konsequenz, mit der die Abtreibungslobby sich faktenresistent einer sachlichen Diskussion verweigert. Das beginnt bereits bei einer Reihe falscher Prämissen: So existiert wirklichkeitsfremd das Kind für sie gar nicht. Auch die Perspektive ist falsch. Es wird kategorisch vom Ich ausgegangen, das Ich des Kindes aber mißachtet. Ich kann aber nur über etwas entscheiden, das mich betrifft. Ich kann entscheiden, ob ich etwas kaufe oder nicht, ob ich Sport betreibe oder nicht, ob ich mich tätowieren lasse oder nicht. Bei der Abtreibung entscheide ich aber nicht über mich, sondern über Leben oder Tod eines Dritten, eines anderen Menschen. Dazu hat kein Mensch ein Recht, auch die Mutter nicht. Das vorchristliche Barbarentum – in diesem Punkt waren die heidnischen Griechen und Römer, weil noch nicht christianisiert, selbst noch Barbaren – maßte sich in seiner Brutalität das „Recht“ an, über das Leben anderer, besonders in der Familie, zu bestimmen. Erst (und nicht von ungefähr) das Christentum konnte diese Barbarei überwinden durch die christliche Maxime des Tötungsverbots: Kein unschuldiger Mensch darf von irgendwem getötet werden.
Für die Wissenschaft ist der Mensch Mensch von Anfang an, er ist einem ständigen Entwicklungs- und Alterungsprozeß unterworfen, aber immer derselbe Mensch. Es ist also nicht möglich, zu sagen: „Ich würde nie abtreiben, aber das muß jeder für sich selbst entscheiden“. Keiner würde die Aussage akzeptieren: „Ich würde nie irgendwen auf der Straße erschlagen, weil ich es so will, aber das muß jeder für sich selbst entscheiden.“
Die Abtreibung – Zustimmung, Unterstützung oder Durchführung – ist daher für Katholiken eine schwere Sünde, die zur automatischen Exkommunikation führt, also zum Ausschluß aus der Gemeinschaft mit Christus. Anders ausgedrückt: Es gibt nicht die Möglichkeit, von sich zu sagen, man sei Katholik, aber gleichzeitig die Abtreibung zu unterstützen. Schon gar nicht bei Politikern, die Entscheidungsträger sind. Das ist ein unauflösbarer Widerspruch und unehrlich obendrein. Ein unschuldiger Mensch darf nie und unter keinen Umständen getötet werden. Zu diesem Punkt gibt es keine Bandbreite der Anschauungen und keine Nuancierung der Positionen, weil die Frage absolut ist. Bei einer Abtreibung wird ein Mensch nicht nur teilweise oder ein bißchen getötet. Eine Frage von Leben oder Tod ist absolut. Sie erlaubt nur ein Ja oder Nein.
Biden, der Abtreibungsmaximalist
Das gigantische Ausmaß des Kindermordes läßt sich an den Zahlen ablesen. Laut WHO werden jedes Jahr weltweit 50 Millionen Kinder getötet. Die öffentliche Meinung, fest im Griff eines sehr kleinen Kreises, wird in der Abtreibungsfrage ferngelenkt. Eine Diskussion ist tabu, sie soll nicht stattfinden, weil die Abtreibungslobby einen Aufstand der Gewissen fürchtet. Aus kirchlicher Sicht weiß man mit Sicherheit zu sagen, daß dieses beispiellose Massaker keinen Segen bringen kann, nicht den einzelnen und nicht den betroffenen Staaten und Völkern.
In neun US-Bundesstaaten, allesamt Biden politisch nahestehend, können ungeborene Kinder bis zum Moment der Geburt getötet werden. Niemand, der bei Sinnen ist, wird aber bestreiten, daß ein neun Monate altes Kind ein Mensch ist.
Viele Abtreibungsärzte, auch in Europa, geben offen zu, sich bewußt zu sein, bei jeder Abtreibung einen Menschen zu töten. Das Gewissen wird aber durch den dialektischen Kunstgriff abgestumpft, daß dieser Mensch eben „Eigentum“ der Frau sei. Kein Mensch kann aber zu irgendeinem Zeitpunkt seines Lebens „Eigentum“ eines anderen Menschen sein.
Biden, dem nachgesagt wird, er sei früher einmal für das Leben eingetreten, ist heute ein überzeugter Abtreibungslobbyist. Andernfalls, eine schwerwiegende Tatsache, wäre er nicht Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei geworden. Heute tritt Biden als Abtreibungsmaximalist auf: Kinder sollen bis zur Geburt getötet werden können.
Der Priester Robert Morey verweigerte Biden deshalb die heilige Kommunion, was großes Aufsehen erregte und auch in der katholischen Welt zu Polemiken führte. Morey zog dabei nur die Konsequenz aus Bidens freier Entscheidung gegen das von der Kirche gelehrte Göttliche Gesetz. Kardinal Raymond Burke bestätigte, daß Biden, solange er sich in der Abtreibungsfrage nicht bekehre, nicht zur Kommunion zugelassen ist.
Wann der Papst das Christsein abspricht – und wann nicht
Anders ausgedrückt: Im Frühjahr 2016 war Donald Trump bereits einer der aussichtsreichen Bewerber, um Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei zu werden. Er sprach sich für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko aus, um die illegale Masseneinwanderung zu stoppen. Darauf sprach ihm Papst Franziskus kurzerhand und aus der Ferne das Christsein ab, obwohl sich das katholische Lehramt nie zum Bau von Mauern geäußert hat. Um wieviel mehr müßte Franziskus nun Joe Biden das Katholischsein absprechen, der sich offen für die Abtreibung ausspricht, was mit Sicherheit unzählige Menschenleben kostet. Biden stellt sich damit offen und bewußt gegen die kirchliche Lehre, die auf den Zehn Geboten gründet.
Doch aus Santa Marta ist derzeit (wie schon 2016) vor allem Polemisches gegen Trump zu hören, dessen Außenminister, so der Vorwurf, habe Franziskus für den Wahlkampf „instrumentalisieren“ wollen. Damit wurde nachträglich die Ausladung von Mike Pompeo vom vergangenen Dienstag gerechtfertigt, dem zunächst eine Audienz bei Papst Franziskus gewährt und dann wieder entzogen wurde. Dabei macht Santa Marta, was es Pompeo (und Trump) vorwirft. Aus dem Vatikan kam im Übrigen in den vergangenen bald vier Jahren auch kein Wort der Anerkennung oder Unterstützung für Trumps Friedenspolitik, obwohl er der erste US-Präsident seit mindestens 120 Jahren ist, der in seiner Amtszeit keinen Krieg führte. Auch das gehört zur Kultur des Lebens, die aber in Santa Marta nicht zu interessieren scheint.
Bidens Rosenkranzschwenken ist ein Betrug am Wähler. Franziskus liebäugelt offenbar zu sehr mit einer bestimmten Ideologie (und mischt sich zu sehr in den US-Wahlkampf ein), weshalb er gleich im Jahr 2013 die Abtreibungsfrage in die Abstellkammer entsorgte.
Viele Katholiken entsetzt dieses Verhalten Bidens und des Papstes. Sie tun gut daran, es sich als Wähler und als Gläubige zu merken.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Vatican.va (Screenshot)
Niemand, der als Politiker oder Medienmacher für millionenfachen Mord eintritt, kann ein Katholik sein, dass sollte jeder Katkolik wissen. Ein Solcher kann natürlich von keinem Christen gewählt werden.
Wir haben nur eine Wahl, entweder wir dienen dem Herrn des Lebens oder dem Satan des Todes.
Die Sünden in der Welt sind viele und groß, wo ist der Aufschrei zur Umkehr, der Aufruf zur Beichte, zu Sühnesamstagen, zu Rosenkränzen, der Herr hat uns Katholiken viele Möglichkeiten gezeigt, wie wir mithelfen können, die Menschen zu retten.