Chinas Kommunisten machen Jesus zum Mörder

Die Verzerrung in chinesischen Schulbüchern


In einem chinesischen Schulbuch für Berufsschulen heißt es, Jesus habe die Ehebrecherin gesteinigt.
In einem chinesischen Schulbuch für Berufsschulen heißt es, Jesus habe die Ehebrecherin gesteinigt.

(Peking) Die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Chi­nas ver­steht unter „Sini­sie­rung” der Kir­che eine Ver­zer­rung des Evan­ge­li­ums. In Schul­bü­chern für die Berufs­schu­len wur­de Jesus zum Mör­der umge­schrie­ben. Den unglaub­li­chen Fall mach­ten chi­ne­si­sche Katho­li­ken bekannt.

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Wie Uca­News mel­de­te, geht es dabei kon­kret um eine der berühm­te­sten Stel­len des Johan­nes­evan­ge­li­ums, die Begeg­nung Jesu mit der Ehe­bre­che­rin (Joh 8,1–11):

„Wer von euch ohne Sün­de ist, wer­fe als Erster einen Stein auf sie.”

Die­sem häu­fig zitier­ten ersten Teil folgt ein zwei­ter, der untrenn­bar damit ver­bun­den ist. Jesus rich­te­te sich auf und sag­te zur Ehebrecherin:

„Frau, wo sind sie geblie­ben? Hat dich kei­ner verurteilt?”

Wor­auf sie antwortete:

„Kei­ner, Herr. Da sag­te Jesus zu ihr: Auch ich ver­ur­tei­le dich nicht. Geh und sün­di­ge von jetzt an nicht mehr!”

Die Stel­le betrifft die Barm­her­zig­keit Got­tes durch die Sün­den­ver­ge­bung für den reu­igen Sün­der und die Auf­for­de­rung, nicht mehr zu sündigen.

Es gibt jedoch ein Land auf der Welt, in dem die­ser Bericht des Evan­ge­li­ums ganz anders endet.

In der Volks­re­pu­blik Chi­na wur­de der bibli­sche Bericht in einem Schul­buch für wei­ter­füh­ren­de Schu­len, kon­kret Berufs­schu­len, völ­lig ent­stellt. In dem Lern­mit­tel für das Fach „Rechts­kun­de und Berufs­ethik”, das vom Staats­ver­lag Uni­ver­si­ty of Elec­tro­nic Sci­ence and Tech­no­lo­gy Press ver­öf­fent­licht wur­de, stei­nigt Jesus die Ehe­bre­che­rin. Wört­lich heißt es in dem Schulbuch:

„Als die Men­ge dar­auf ver­zich­te­te, die Frau zu bestra­fen, sag­te Jesus zu ihr: ‚Auch ich bin ein Sün­der. Wenn das Gesetz nur von Men­schen ohne Makel aus­ge­führt wer­den könn­te, wäre das Gesetz tot.’ Und dann tötet er sie.”

Die­se unglaub­li­che Umschrei­bung des Evan­ge­li­ums wur­de von einem chi­ne­si­schen Katho­li­ken auf sozia­len Netz­wer­ken publik gemacht:

„Ich möch­te, daß jeder weiß, daß die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Chi­nas immer ver­sucht hat, die Geschich­te der Kir­che zu ver­zer­ren, unse­re Kir­che zu ver­leum­den und die Men­schen dazu zu brin­gen, unse­re Kir­che zu hassen.“

Matthew Wang, Christ und Leh­rer an einer Berufs­schu­le, bestä­tig­te den Inhalt des Buches, er kön­ne aber von Pro­vinz zu Pro­vinz anders lauten.

Das Ziel die­ser Ver­zer­rung ist die Bot­schaft, daß jeder in Chi­na das Gesetz und die Ent­schei­dun­gen der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei befol­gen muß, denn sogar Jesus habe sich dem Gesetz unter­wor­fen. Wäh­rend Jesus und Sei­ne Bot­schaft dis­kre­di­tiert wer­den, miß­braucht ihn das Regime zugleich zur Recht­fer­ti­gung der Todesstrafe.

Chi­nas Katho­li­ken hof­fen, daß sich die Kir­che Gehör ver­schafft, damit das Regime das Schul­buch korrigiert.

Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te der Staats­ver­lag für die Volks­er­zie­hung ein Schul­buch für Kin­der der fünf­ten Grund­schul­klas­se her­aus­ge­ge­ben, in dem alle Tex­te, etwa „Das klei­ne Mäd­chen mit den Schwe­fel­höl­zern” von Hans Chri­sti­an Ander­sen oder „Robin­son Crusoe“ von Dani­el Defoe, von jedem Hin­weis auf Gott, Chri­stus und die Kir­che gesäu­bert wurden.

Die Kom­mu­ni­sten Chi­nas sehen im Chri­sten­tum eine Kon­kur­renz, die dem Kom­mu­nis­mus gefähr­lich wer­den kann. Seit 71 Jah­ren bekämp­fen sie des­halb das Chri­sten­tum, weil sie kei­ne ande­re Mei­nung neben der ihren dul­den. Es ist ihnen aber nicht gelun­gen, das Chri­sten­tum auszutilgen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Tem­pi (Screen­shot)

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