Israelische Armee beschlagnahmt ein Taufbecken aus dem 5. Jahrhundert

Heiliges Land


Abtransport des byzantinischen Taufbeckens in den Morgenstunden von Montag.
Abtransport des byzantinischen Taufbeckens in den Morgenstunden von Montag.

(Jeru­sa­lem) Eine Grup­pe israe­li­scher Sol­da­ten beschlag­nahm­te in der palä­sti­nen­si­schen Stadt Tuqu in der Nähe von Beth­le­hem ein Tauf­becken aus dem 5. Jahr­hun­dert. Das Werk stammt aus byzan­ti­ni­scher Zeit und ist von gro­ßem histo­ri­schem Wert: Im Hei­li­gen Land gibt es nur zwei wei­te­re sol­cher Tauf­becken, von denen sich eines in der Geburts­kir­che befindet.

Anzei­ge

Die palä­sti­nen­si­sche Nach­rich­ten­agen­tur Wafa ver­öf­fent­lich­te ein Video der Ope­ra­ti­on, die am Mon­tag vor Tages­an­bruch stattfand.

Das Tauf­becken ist aus rosa­far­be­nem Stein gehau­en. Es wur­de bereits im Jahr 2000 von „Unbe­kann­ten“ gestoh­len und erst 2002 wie­der­ge­fun­den. Bis zum Bau eines Muse­ums war es vor dem Haus des Bür­ger­mei­sters von Tuqu auf­ge­stellt wor­den. Das Völ­ker­recht ver­bie­tet einer Besat­zungs­macht, Anti­qui­tä­ten aus den besetz­ten Gebie­ten zu entfernen.

Laut Emek Shaveh, einer israe­li­schen NGO, die sich für die „Ver­tei­di­gung kul­tu­rel­ler Rech­te und des Kul­tur­er­bes“ ein­setzt, habe Isra­el „eine lan­ge Geschich­te schlech­ten archäo­lo­gi­schen Manage­ments im West­jor­dan­land“. In einer Ver­öf­fent­li­chung schreibt die Grup­pe: „Isra­el nutzt sei­ne Posi­ti­on als fak­ti­scher Ver­wal­ter archäo­lo­gi­scher Stät­ten im West­jor­dan­land als Metho­de zur Aus­wei­tung der Zer­stücke­lungs­po­li­tik Palä­sti­nas“. Die Beschlag­nah­me des Tauf­beckens sei zwar nur „eine sym­bo­li­sche Geste, die jedoch zu ver­ur­tei­len ist“.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Asia­News

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!