
(München) Während Regierungen und Bischofskonferenzen die Radikalmaßnahmen als „alternativlos“ bezeichnen, spricht Fürstin Gloria von Thurn und Taxis von „reiner Schikane“. Gemeint ist damit das viele Wochen andauernde Gottesdienstverbot, das auch die Osterzeit umfaßte.
In einem Interview der Tageszeitung Die Welt fand die Fürstin aus Regensburg deutliche Worte. Ohne die Einwilligung der Bischöfe hätte der Staat es kaum gewagt, ein Verbot der öffentlichen Gottesdienste zu erlassen.
„Da kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass hier Staatsfunktionäre brav und gehorsam agieren, die an das Opfermahl gar nicht mehr zu glauben scheinen.“
Kritik übt die Fürstin auch daran, daß die Bischöfe, die in ihrer Diözese „souveräne Fürsten“ sind, sich hinter dem Kollektiv namens Bischofskonferenz verstecken.
„Der Vorsitzende der Bischofskonferenz ist mitnichten der Chef, sondern bestenfalls eine Art Moderator.“
Gemeint ist damit auch der seit zwei Monaten amtierende Bischof von Limburg, Msgr. Georg Bätzing, der die Nachfolge von Kardinal Reinhard Marx an der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz antrat.
„Man hat oft den Eindruck, das Bischofskollektiv mit einem großen oder ganz großen Vorsitzenden erstickt die Autorität des einzelnen Ortsbischofs.“
Die Bischofskonferenz sei daher in ihren Augen „überflüssig, denn sie raubt den Herren viel Zeit und Kraft“.
Die Fürstin verteidigt den aufsehenerregenden Aufruf Veritas liberabit vos einer Gruppe von Kardinälen, Bischöfen und Intellektuellen, zu dessen Erstunterzeichnern Kardinal Gerhard Müller, bis 2012 Bischof von Regensburg, gehört:
„Es sind Tatsachen, dass unter dem Vorwand der Covid-19-Epidemie in vielen Fällen unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt und ihre Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt wurden, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung und Freizügigkeit.“
Was es angesichts der Corona-Krise brauche, sei eine Debattenkultur für die Wissenschaft. „Es wäre hilfreich“. so die Fürstin, wenn nicht immer nur das Robert-Koch-Institut (RKI) zu Wort käme, das binnen kürzester Zeit viel Widersprüchliches proklamiert habe. Dabei gehe es auch um dadurch entstandene „Informationsdefizite“, die Unsicherheit und Angst bewirken.
Die Fürstin kritisierte in diesem Zusammenhang die in den vergangenen Wochen verstärkt inquisitorische Haltung von Regierung und Massenmedien gegen andere Meinungen:
„Jede Gegenmeinung gleich als Rechtspopulismus zu verunglimpfen, schadet hier enorm.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Die Welt (Screenshot)
Die traut sich aber was. Recht hat sie allemal.
Danke, Fürstin Gloria, das mußte gesagt werden.
Ich habe den Eindruck von einem Testlauf, wie weit man die 10 % katholischen Kirchgänger auch noch dressieren Kann.
Oh, die kann man schon noch dressieren (steter Tropfen höhlt den Stein – man vergess auche die Medien nicht).
Vor allem aber wird man die Zahl der Kirchgänger im Laufe der Zeit von der heutigen Basis aus auf ein Drittel senken können. Das einzige was man hauptsächlich braucht ist Zeit.
Maßnahmen wie z.B. Corona beschleunigen das ganze natürlich.
Weniger Kirchgänger bedeutet auch weniger Beter. Das ist die mystische Dimension, was auch der Freimaurerei bewusst ist.
Sie erreicht somit ihre Ziele schneller.
Fürstin Gloria hat hier einen wichtigen Punkt angesprochen: Die Würde der „Kirchenfürsten“.
Durch den Modernismus und die 68-er Mentalität der nachkonziliaren Zeit, der Auflösung des päpstlichen Hofzeremoniells unter Johannes XXIII und Paul VI ist eine Profanisierung und somit ein Autoritätsschwund im Episkopat und im Kardinals-Kollegium bishin zur formell-protokollarischen Würde entstanden, die natürlich dem Gewicht in der Öffentlichkeitswirkung und der Souveränität der Kirchenvertreter (insbesondere Bischöfe) nicht gut tut.
Wenn wir uns an den „Löwen von Münster “ (Kardinal Graf Galen) oder den Münchner Erzbischof Kardinal v. Faulhaber als Helden in Zeiten übelster Diktatur erinnern, so müssen wir bedenken, daß die damalige protokollarische Amtswürde im Selbstverständnis eines echten „Kirchenfürsten“ natürlich dem mutigen und wahren Wort, wie auch dem Souveränitäts- und Autonomie-Anspruch unserer Kirche sehr zu Hilfe kam.
Unsere überwiegend „kollegial-synodalen“, modernistischen Allerwelts-Persönlichkeiten in liturgisch mehrteils nur mehr Batik-Öko-Ornat und in tunlichster Vermeidung von kirchenfürstlicher Amtswürde sind ja nicht zwingend so ehrfurchtsgebietend in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung der politischen Machthaber.
Hier hat auch das Pontifikat Bergoglio seit dem Amtsantritt mit profanem „Buona sera“ sehr ungünstige Entwicklungen perfektioniert. Daher wundert mich die Hilflosigkeit und der hilflose Auftritt der Bischöfe gegenüber den staatlichen Machthabern nur bedingt.
Am Glauben macht sich letztlich alles fest. Die Politik des Vatican oder des Papstes interressiert einen gläuben Katholiken letztlich nicht, sie muss hingenommen werden, nicht selten zu Lasten des Glaubens.
Die Fürstin hat recht, wenn sie sagt: „Es sind Tatsachen, dass unter dem Vorwand der Covid-19-Epidemie in vielen Fällen unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt und ihre Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt wurden, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung und Freizügigkeit.“ Aber all das ist leider kein Unfall oder Missgeschick,sondern es ist so gewollt. Es ist ein generalsstabmäßige Übung in Sachen der Reduzierung der menschlichen Freiheit. Mit notwendiger Seuchenhygiene hat das gar nichts zu tuen.Die Bischöfe haben im vorauseilenden Gehorsam die Schließung der Kirchen beschlossen. Warum auch immer? Und nun, nachdem Corona abflaut, was machen sie mit dem angerichteten Scherbenhaufen, der konkret nichts anderes ist, als den Zugang zum Heiligsten zu versperren. Sie öffnen die Kirche für geschlossene Gesellschaften. 120 Ausgewählte für einen riesigen Dom, der normal zwischen 800 – 1000 Glaubige und Beter beherbergen könnte. Und dann muss ich mir erklären, dass meine Glaubensauffassung „katholisch“ heisst oder in genauer Übersetzung aus dem Griechischen für alle… und nicht für nur 120 Personen. Zusammengefasst: Es werden die Grundlagen unserer Religion betroffen. Wir müssen erkennen, dass der Gotteskult (kultus dei ) auch in der Diktion der Bischöfe so gut, wie keine Rolle mehr spielt und sollten uns erinnern, dass der physische Christus von einem seiner Engsten verraten wurde und wir sollten fürchten, dass der mystische Corpus christi Heute wiederum aus seinem engsten Kreis verraten wird. Danke an die Fürstin die für diesen Verrat, das Gottesdienstverbot, das Wort Schikane benutzt.