(Rom) „Das Video des Papstes“ für den Monat Februar ist einem Thema gewidmet, das Papst Franziskus besonders am Herzen liegt: „Der Hilfeschrei der Migranten“. Noch dramatischer klingt es in den romanischen Sprachen: „Ascoltare le grida dei migranti“, „Entendre le cri des migrants“, „Hear the cries of migrants“, Escuchar los gritos de los migrantes“. Auf italienisch, französisch, englisch und spanisch heißt das „Den Schrei der Migranten hören“, genauer „Die Schreie der Migranten hören“.
Der dramatische Ton wurde von Papst Franziskus in der Vergangenheit mehrfach angeschlagen, erstmals im Oktober 2014, als er am Vorabend der ersten Familiensynode die Synodalen aufforderte, den „Schrei des Volkes“ zu hören. Gemeint war, die Zulassung zu den Sakramenten zu lockern.
Am 9. Februar 2019 sagte Franziskus im Zusammenhang mit der Klima-Agenda der UNO zu Professoren und Studenten der Moraltheologie, man müsse den „Schrei der Erde“ hören.
Im Juli 2013 begann Franziskus mit einem Besuch der Insel Lampedusa seine Kampagne für ein Recht auf schrankenlose Migration. Eine Position, von der Franziskus seither nicht mehr abgerückt ist. Durch das heute veröffentlichte Video wurde sie erneut bekräftigt.
Franziskus sorgte für die Anwesenheit von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei der Unterzeichnung des UNO-Migrationspakts in Marrakesch, um dem Pakt die moralische Unterstützung zu sichern.
Das vom Jesuitenorden für den Papst betreute Weltgebetsapostolat publizierte auf Youtube folgenden Text zum Video:
„Wir dürfen nicht zu stillen Komplizen des mafiösen Phänomens des Menschenhandels werden. Und noch viel weniger zu Protagonisten, auch wenn sie indirekt sind. Angesichts derer, die vom Unglück der anderen leben und ihre Verzweiflung ausnutzen, lasst uns daran arbeiten, die Ungleichheiten zu überwinden, die es einem Menschen ermöglichen, einen anderen zum Sklaven zu machen.
Migranten sind häufig Opfer von Menschenhandel und Menschenschmuggel.
Dies geschieht unter anderem wegen der Korruption derer, die zu allem bereit sind, um sich zu bereichern.
Das Geld aus ihren Geschäften – es sind schmutzige, üble Geschäfte – ist blutbeflecktes Geld. Ich übertreibe nicht: Dieses Geld ist mit Blut befleckt.
Lasst uns beten, dass der Schrei unserer Brüder und Schwestern, die als Migranten skrupellosen Schleppern in die Hände gefallen und Opfer des Menschenhandels geworden sind, gehört und beachtet wird.“
Mit scharfen Worten geißelte der Philosoph und frühere Präsident des Italienischen Senats Marcello Pera, ein persönlicher Freund von Benedikt XVI., die Haltung von Papst Franziskus zur Migrationsproblematik:
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)