Papst Franziskus hebt den Zölibat auf

Das nächste umstrittene nachsynodale Schreiben


Franziskus und die Amazonas-Synodalen – ausgeklügelt ausgewählter Regional-Zirkel mit vorgefertigtem Ergebnis und globalen Konsequenzen.
Franziskus und die Amazonas-Synodalen – ausgeklügelt ausgewählter Regional-Zirkel mit vorgefertigtem Ergebnis und globalen Konsequenzen.

Von Rober­to de Mattei*

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Die Nach­richt, die wir vor­weg­neh­men, lag in der Luft. Die Bestä­ti­gung erreicht uns auf ver­trau­li­chem Wege durch eini­ge Bischö­fe, die einen Teil (nicht das Gan­ze) des nach­syn­oda­len Apo­sto­li­schen Schrei­bens von Papst Fran­zis­kus zur Ama­zo­nas­syn­ode erhal­ten haben. Die­ser Teil behan­delt im Wesent­li­chen den Para­gra­phen 111 des Schluß­do­ku­ments der Synode.

„Vie­le kirch­li­che Gemein­schaf­ten im Ama­zo­nas­ge­biet haben enor­me Schwie­rig­kei­ten beim Zugang zur Eucha­ri­stie. Es ver­ge­hen Mona­te oder Jah­re, bis ein Prie­ster in eine Gemein­de zurück­keh­ren kann, um die Eucha­ri­stie zu fei­ern, das Sakra­ment der Ver­söh­nung zu spen­den oder die Kran­ken­sal­bung für die Kran­ken der Gemein­de zu zelebrieren.

Wir schät­zen den Zöli­bat als Geschenk Got­tes, sofern die­ses Geschenk es dem zum Prie­ster­tum geweih­ten mis­sio­na­ri­schen Jün­ger ermög­licht, sich voll und ganz dem Dienst des Hei­li­gen Vol­kes Got­tes zu wid­men. Es sti­mu­liert die pasto­ra­le Lie­be, und wir beten, daß es vie­le Beru­fun­gen gibt, die das zöli­ba­t­ä­re Prie­ster­tum leben. Wir wis­sen, daß die­se Dis­zi­plin ‚vom Wesen des Prie­ster­tums selbst nicht gefor­dert ist‘ (PO, 16), obwohl es aus vie­len Grün­den ein Ver­hält­nis der Nütz­lich­keit dazu gibt. In sei­ner Enzy­kli­ka über den Zöli­bat der Prie­ster hielt der hl. Paul VI. die­ses Gesetz auf­recht und leg­te die theo­lo­gi­schen, spi­ri­tu­el­len und pasto­ra­len Beweg­grün­de offen, die es moti­vie­ren. 1992 bestä­tig­te die nach­syn­oda­le Ermah­nung des hei­li­gen Johan­nes Paul II. zur Prie­ster­aus­bil­dung die­se Tra­di­ti­on in der latei­ni­schen Kir­che (PDV, 29). In Anbe­tracht der Tat­sa­che, daß legi­ti­me Viel­falt die Gemein­schaft und die Ein­heit der Kir­che nicht beein­träch­tigt, son­dern zum Aus­druck bringt und zu ihren Dien­sten steht (vgl. LG, 13; OE, 6), wie die bestehen­de Viel­falt der Riten und Dis­zi­pli­nen bezeugt, schla­gen wir vor, daß im Rah­men von Lumen Gen­ti­um 26 die zustän­di­ge Behör­de Kri­te­ri­en und Bestim­mun­gen für die Wei­he geeig­ne­ter und aner­kann­ter Män­ner der Gemein­de zu Prie­stern fest­legt, die ein frucht­brin­gen­des stän­di­ges Dia­ko­nat aus­üben und eine ange­mes­se­ne Aus­bil­dung für das Prie­ster­tum erhal­ten, um das Leben der christ­li­chen Gemein­de zu unter­stüt­zen durch die Ver­kün­di­gung des Wor­tes und die Fei­er der Sakra­men­te in den ent­le­gen­sten Gebie­ten des Amazonasgebiets.“

Die Bre­sche ist also geschla­gen. Es gibt dann kei­nen Grund, in ande­ren Regio­nen der Welt zu ver­bie­ten, was in eini­gen Gebie­ten des Ama­zo­nas erlaubt sein wird. Die deut­schen Bischö­fe, und nicht nur sie, ste­hen bereit, den Zugang zum Prie­ster­tum für ver­hei­ra­te­te Män­ner zu öff­nen, die von der zustän­di­gen Auto­ri­tät als geeig­net befun­den wer­den. Was damit liqui­diert wird, ist nicht nur eine ver­än­der­ba­re „kirch­li­che Dis­zi­plin“, son­dern ein Gesetz der Kir­che, das auf einem Gebot gött­li­chen und apo­sto­li­schen Ursprungs beruht.

Vor fünf­zig Jah­ren las Kar­di­nal Leo-Joseph Sue­n­ens auf dem Sym­po­si­um der euro­päi­schen Bischö­fe im Juli 1969 in Chur bei sei­ner Abschluß­re­de einen Appell von Hans Küng vor, den Zöli­bat der Prie­ster abzu­schaf­fen. Die­se For­de­rung stimm­te mit der von der pro­gres­si­ven Theo­lo­gie der Sexua­li­tät zuer­kann­ten Rol­le über­ein: ein Instinkt, den der Mensch nicht durch Aske­se unter­drücken, son­dern „befrei­en“ soll­te, indem er im Sex eine Form der „Ver­wirk­li­chung“ der mensch­li­chen Per­son fin­det. Seit­dem hat sich die­se For­de­rung aus­ge­wei­tet und geht mit dem Säku­la­ri­sie­rungs- und Selbst­zer­stö­rungs­pro­zeß der Kir­che einher.

In Wirk­lich­keit waren in Kri­sen­zei­ten immer die Über­tre­tun­gen des Zöli­bats und die Simo­nie die gro­ßen Pla­gen, die den mysti­schen Leib Chri­sti heim­ge­sucht haben. Und der Ruf nach Ent­halt­sam­keit und nach Armut, wie sie das Evan­ge­li­um nennt, waren das Ban­ner der gro­ßen Hei­li­gen der kirch­li­chen Erneue­rung. In den kom­men­den Febru­ar­ta­gen wird der Anti-Refor­mer nicht wie so oft ein Bischof oder eine Grup­pe von Bischö­fen sein, son­dern der Nach­fol­ger des hei­li­gen Petrus.

Der kirch­li­che Zöli­bat ist Ruhm und Ehre der Kir­che, und was ihn dazu macht, ist der Wil­le Chri­sti, den die Apo­stel in unse­re Zeit über­lie­fert haben. 

Ist es vor­stell­bar, daß die Katho­li­ken ange­sichts die­ses Skan­dals schwei­gen können?

*Rober­to de Mat­tei, Histo­ri­ker, Vater von fünf Kin­dern, Pro­fes­sor für Neue­re Geschich­te und Geschich­te des Chri­sten­tums an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät Rom, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Lepan­to, Autor zahl­rei­cher Bücher, zuletzt in deut­scher Über­set­zung: Ver­tei­di­gung der Tra­di­ti­on: Die unüber­wind­ba­re Wahr­heit Chri­sti, mit einem Vor­wort von Mar­tin Mose­bach, Alt­öt­ting 2017 und Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te, 2. erw. Aus­ga­be, Bobin­gen 2011.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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16 Kommentare

  1. Für gläu­bi­ge Katho­li­ken gibt es eine Beru­fung zur Ehe oder eine Beru­fung zum Prie­ster­tum und das kann jeder ver­ste­hen. Für pro­gres­siv-syn­oda­le sich Katho­li­ken Nen­nen­de mag es Patch­work aller Arten geben. Patch­work aber ist kein Stoff, son­dern ein aus Flicken zusam­men­ge­näh­tes Produkt.
    Herr schen­ke uns Prie­ster nach dem Vor­bild des Hl. Pfar­rer von Ars – danach seh­nen wir uns auf der gan­zen Welt.

  2. Stimmt die­se Über­set­zung mit dem Ori­gi­nal von Life­si­tenews überein? 

    „In Anbe­tracht der Tat­sa­che, dass legi­ti­me Viel­falt die Gemein­schaft und die Ein­heit der Kir­che nicht beein­träch­tigt, son­dern zum Aus­druck bringt und zu ihren Dien­sten steht (vgl. LG, 13; OE, 6), wie die bestehen­de Viel­falt der Riten und Dis­zi­pli­nen bezeugt, schla­gen wir vor, dass im Rah­men von Lumen Gen­ti­um 26 die zustän­di­ge Behör­de Kri­te­ri­en und Bestim­mun­gen für die Wei­he geeig­ne­ter und aner­kann­ter Män­ner der Gemein­de zu Prie­stern fest­legt, die ein fruch­brin­gen­des stän­di­ges Dia­ko­nat aus­üben und eine ange­mes­se­ne Aus­bil­dung für das Prie­ster­tum erhal­ten, um das Leben der christ­li­chen Gemein­de zu unter­stüt­zen durch die Ver­kün­di­gung des Wor­tes und die Fei­er der Sakra­men­te in den ent­le­gen­sten Gebie­ten des Amazonasgebiets.“

    Jetzt der eng­li­sche Passus:

    „Con­side­ring that legi­ti­ma­te diver­si­ty does not harm the com­mu­ni­on and unity of the Church, but rather expres­ses and ser­ves it (cf. LG13; OE 6), wit­ness the plu­ra­li­ty of exi­sting rites and disci­pli­nes, we pro­po­se that cri­te­ria and dis­po­si­ti­ons be estab­lished by the com­pe­tent aut­ho­ri­ty, within the frame­work of Lumen Gen­ti­um 26, to orda­in as priests sui­ta­ble and respec­ted men of the com­mu­ni­ty with a legi­ti­m­ate­ly con­sti­tu­ted and sta­ble fami­ly, who have had a fruitful per­ma­nent dia­co­na­te and recei­ve an ade­qua­te for­ma­ti­on for the priest­hood, in order to sus­tain the life of the Chri­sti­an com­mu­ni­ty through the prea­ching of the Word and the cele­bra­ti­on of the Sacra­ments in the most remo­te are­as of the Ama­zon region.“

    Es müss­te also heißen:

    „Ange­sichts der Tat­sa­che, dass legi­ti­me Viel­falt die Gemein­schaft und Ein­heit der Kir­che nicht beein­träch­tigt, son­dern sie viel­mehr zum Aus­druck bringt und ihnen dient (vgl. LG13; OE 6), schla­gen wir vor, dass Kri­te­ri­en und Dis­zi­pli­nen von den zustän­di­gen Stel­len fest­ge­legt wer­den die Befug­nis, im Rah­men von Lumen Gen­ti­um 26 als Prie­ster geeig­ne­te und ange­se­he­ne Män­ner der Gemein­schaft mit einer recht­mä­ßig kon­sti­tu­ier­ten und sta­bi­len Fami­lie zu ordi­nie­ren, die ein frucht­ba­res stän­di­ges Dia­ko­nat geführt und eine ange­mes­se­ne Aus­bil­dung für das Prie­ster­tum erhal­ten haben, um die Prie­ster­schaft auf­recht­zu­er­hal­ten Leben der christ­li­chen Gemein­de durch die Ver­kün­di­gung des Wor­tes und die Fei­er der Sakra­men­te in den ent­le­gen­sten Gebie­ten des Amazonasgebiets.“

    Es geht hier also nicht nur um „von der der Gemein­de aner­kann­te Män­ner“, die „zu Prie­stern geweiht wer­den kön­nen“, son­dern aus­drück­lich um ver­hei­ra­te­te Män­ner: „men of the com­mu­ni­ty with a legi­ti­m­ate­ly con­sti­tu­ted and sta­ble fami­ly“. Der Text prä­zi­siert wei­ter, dass es hier um ver­hei­ra­te­te Dia­ko­ne geht, die nun noch eine Aus­bil­dung zum Prie­ster erhal­ten sol­len: „recei­ve an ade­qua­te for­ma­ti­on for the priest­hood“), um dann als Prie­ster in den besag­ten Regio­nen ein­ge­setzt wer­den zu kön­nen: „in order to sus­tain the life of the Chri­sti­an com­mu­ni­ty through the prea­ching of the Word and the cele­bra­ti­on of the Sacra­ments in the most remo­te are­as of the Ama­zon region.“

    Es geht also zunächst dar­um, die scha­ren­wei­se schon geweih­ten ver­hei­ra­te­ten Dia­ko­ne nun zu Prie­stern zu wehen. 

    Es erweist sich nun, dass der deut­sche syn­oda­le Weg, der eben­falls die For­de­rung nach ver­hei­ra­te­ten Prie­stern beinhal­tet, genaue­stens mit den Absich­ten des Pap­stes abge­spro­chen ist.

    Die Stra­te­gie sieht vor, die Men­schen zu ver­un­si­chern, im Unkla­ren zu las­sen – und dann über­fall­ar­tig von bei­den Sei­ten in die Zan­ge zu nehmen.

    Zwi­schen Fran­zis­kus und dem marx­schen syn­oda­len Weg besteht größ­tes Einvernehmen.

    • Das glau­be ich auch, dass Marx und Fran­zis­kus sich ange­spro­chen haben und die­ses Vor­ge­hen gegen den Zöli­bat ver­schlei­ern, um dann die über­ra­schen­de Ein­heit, die zuerst in den Medi­en als ein Gegen­ein­an­der dar­ge­stellt wur­de, fei­ern zu kön­nen und mehr Zustim­men von der Öffent­lich­keit dadurch zu erhalten.

  3. Wenn das ein­trifft, dann haben wir in der Tat eine wah­re Kir­chen­spal­tung. Für mich ist die Situa­ti­on dann klar, Fran­zis­kus ist nicht mehr der recht­mä­ßi­ge Nach­fol­ger des Hl. Petrus, son­dern ein authen­ti­scher Häretiker.

  4. Ist Papst Fran­zis­kus ein Nach­fol­ger Lud­wig XIV.?
    Der Staat bin ich, sag­te die­ser König, die Kir­che bin ich, die­ser Papst.
    Und so lehrt er wider die hl. Schrift, die Tra­di­ti­on und den Katechismus,
    daß die Todes­stra­fe ille­gi­tim sei, kri­ti­siert er den Sohn Got­tes, daß er
    ein fal­sches Got­tes­ver­ständ­nis lehr­te, wenn er so zu beten lehrte:Und führe
    uns nicht in Ver­su­chung. Und nun will er in sei­ner Voll­macht, ich bin die
    Kir­che! auch noch den Zöli­bat abschaf­fen. Das paßt zusam­men: pure Hybris!

  5. „Ist es vor­stell­bar, daß die Katho­li­ken ange­sichts die­ses Skan­dals schwei­gen können“ ? 

    Ich schwei­ge lie­ber und zie­he anson­sten die Kon­se­quen­zen, indem ich die­se Orga­ni­sa­ti­on (im wesent­li­chen ist die offi­zi­el­le der­zei­ti­ge Kir­che nichts ande­res mehr als eine Orga­ni­sa­ti­on mit sehr viel frei­mau­re­ri­schem Gedan­ken­gut) durch mei­nen Aus­tritt nicht mehr unterstütze.
    Das gespar­te Geld bekom­men in vol­ler Höhe dann ande­re, wel­che noch im Glau­ben stehen.

    Pro­te­ste wer­den nichts mehr bringen.
    Wir sind viel zu weni­ge. Das „Ding“ ist defi­ni­tiv lang­fri­stig gelaufen.
    Wohl­do­siert wer­de ich mei­nen Schritt aber schon bekanntmachen..
    Selbst­ver­ständ­lich unter Nen­nung mei­ner Beweggründe.

    • „Das ‚Ding‘ ist defi­ni­tiv lang­fri­stig gelau­fen“, wir soll­ten nie etwas auf­ge­ben und Gott nicht unterschätzen.
      Beten wir für unse­re Kir­che, denn Kir­che sind auch wir, jeder Ein­zel­ne von uns ist Teil des Lei­bes der Kir­che Chri­sti. Genau des­halb wer­de ich mich nicht vom Feind aus mei­nem Haus ver­trei­ben las­sen und wei­ter­hin treu neben dem ver­ra­te­nen Jesus stehenbleiben.
      Gott wird den Tem­pel aus­räu­men, wie er es schon ein­mal getan hat, dar­auf ver­traue ich.
      Viel­leicht wird es sehr bit­ter und die Rei­ni­gung erfolgt bis hin zu den Anfän­gen der ersten Chri­sten, die sich heim­lich in den Kata­kom­ben tref­fen mussten.
      Wohl dem, der die­se Prü­fung meistert.
      Bit­te betet für unse­re Mut­ter Kirche!

      • Ich bin mir ganz sicher, dass dies nicht mehr das „Haus Got­tes“ ist.
        Die deut­sche katho­li­sche Kir­che ist ein Haus, wel­ches mal geneh­migt und auch so errich­tet wurde.
        Durch ver­schie­de­ne nicht geneh­mig­te Anbau­ten in den letz­ten gut 50 Jah­ren wur­de es zuneh­mend zu einem Schwarzbau.
        Sie dür­fen ger­ne in die­sem Schwarz­bau wei­ter woh­nen blei­ben und an die zuneh­mend kri­mi­nel­len „Eigen­tü­mer“ Ihre Mie­te bezahlen.
        Ich möch­te das nicht mehr tun.
        Übrtigens:
        Die Bau­auf­sicht sitzt immer noch in Rom und hat sich bis ca. 2013 weit­ge­hend an das seit 2.000 Jah­ren bestehen­de Bau­ge­setz gehal­ten. Lei­der möch­te sie die­sen Schwarz­bau jetzt doch ent­ge­gen dem bestehen­den Gesetz durch einen will­kür­li­chen Ver­wal­tungs­akt genehmigen.

        Glau­ben Sie mir es ist genau so, wie ich es auf die­se etwas unge­wöhn­li­che Wei­se beschrie­ben habe.

  6. Das ist natür­lich ein Katastrophe.
    In Euro­pa und USA ist die Ero­si­on der Kir­che der­art weit fort­ge­schrit­ten, ob der Dar­stel­ler am Mahl­tisch nun ver­hei­ra­tet ist oder nicht, ganz ehr­lich wen küm­mert es noch. Wür­den die­se Herr­schaf­ten noch für irgend­et­was ste­hen, könn­te man schrei­en „So nicht“, aber dann wäre die­ser Quatsch auch nicht passiert.
    Die Kir­chen­steu­er ali­men­tier­te Ver­ei­ni­gung macht sich eben gern ein schö­nes Leben.
    Ist das Geld weg, sind die­se Miet­lin­ge schnell verschwunden.
    Also was solls, die Kir­che tau­melt von einem Skan­da­lon zum näch­sten, die Zöli­bats­ab­schaf­fung ist mit­nich­ten die schlimm­ste Häresie.
    Was wirk­lich furcht­bar ist, ist die nun kom­men­de Auf­lö­sung der noch halb­wegs gläu­bi­gen Kir­che in Afri­ka und Asien.
    Dar­um ging es den Kas­pers in Wirklichkeit.
    Dort wer­den die Prie­ster jetzt scha­ren­wei­se hei­ra­ten, den treu­en Bischö­fen wer­den die Argu­men­te aus der Hand gerissen.
    Süd­ame­ri­ka ist schon so gut wie abge­fal­len, Euro­pa und USA haben gan­ze Arbeit geleistet.

    Der ein­zi­ge Weg der klei­nen Her­de ist die Nach­fol­ge bei den Hir­ten der FSSPX.

    • Im Grun­de spielt es auch gar kei­ne Rol­le mehr, ob da nun ein Begriff weg­ge­las­sen wird oder hin­zu­ge­fügt wird. Das Gesam­t’Pro­ce­de­re‘ ist bekannt: die Abschaf­fung des Zöli­bats und die Zer­stö­rung der Kirche.
      Schon lan­ge habe ich den Ein­druck, dass Rom und die DBK ein stra­te­gi­sches Spiel spie­len. Es kann also durch­aus sein, dass in dem am 12. 2. von Fran­zis­kus ver­öf­fent­lich­ten Papier nichts von ver­hei­ra­te­ten Män­nern steht. Wenn Fran­zis­kus auf die­se Wen­dung ver­zich­ten soll­te, dann aber nur, um Marx in Deutsch­land zu stärken.

      Am Ende wird es so oder so wie­der Mär­ty­rer­blut geben. Und dar­auf wird die neue Kirch gebaut wer­den. Die DBK-Kir­che ist die neue chi­ne­si­sche Staats­kir­che. Und die FSSPX ist die Untergrundkirche.
      Das Vor­ge­hen erscheint para­dox, ist jedoch in sich dia­lek­tisch ange­legt. 1. Wir for­dern viel, am besten an meh­re­ren Stel­len gleich­zei­tig, 2. Wir neh­men an der einen Stel­le eine For­de­rung zurück und spie­len die belei­dig­te Leber­wurst, machen uns damit sozu­sa­gen zum Opfer, 3. Wir nut­zen den Mit­leids­ef­fekt, um an der ande­ren Stel­le das durch­zu­set­zen, was uns an ande­rer Stel­le ver­sagt wurde.
      Das gesamt Vor­ge­hen ist so per­fi­de und hat so wenig mit der Klar­heit und Durch­sich­tig­keit des Glau­bens zu tun, dass man die­se Genos­sen­schaft wirk­lich weit­ge­hend links lie­gen las­sen sollte.

  7. Was soll schon dabei her­aus­kom­men, wenn nur „Ama­zo­nas-Syn­oda­le“ oder auch „deutsch-syn­oda­le-Wege-Geher“ (Aus­nah­me offen­sicht­lich nur 5 deut­sche Bischö­fe) aus­ge­sucht und zuge­las­sen wer­den, die die katho­li­sche Kir­che zer­stö­ren wollen?

  8. „Der ein­zi­ge Weg der klei­nen Her­de ist die Nach­fol­ge bei den Hir­ten der FSSPX.“

    Lie­ber jan,
    ich ken­ne die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. schon seit mehr als 30 Jah­ren und muss ihnen mit­tei­len, dass es lei­der nicht so ein­fach ist, wie Sie es hier vor­schla­gen: Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat kei­nen ein­zi­gen sei­ner Prie­ster und kei­nen sei­ner Weih­bi­schö­fe mit einer Jurist­dik­ti­on über die (glau­bens­treu­en) Katho­li­ken in den Diö­ze­sen aus­ge­stat­tet, geschwei­ge denn, Ihnen in irgend­ei­ner Form ein Amt über irgend­wel­che Gläu­bi­ge verliehen.
    Anders aus­ge­drückt: Die Weih­bi­schö­fe und Prie­ster der Pius­bru­der­schaft sind objek­tiv nicht unse­re (recht­mä­ßi­gen) Hir­ten. Infol­ge­des­sen sind wir auch nicht deren Herde!
    Juris­dik­tio­nell sind wir nach wir vor den vom Vati­kan eingesetzten/​ernannten Diö­ze­san-Bischö­fen unter­stellt (bzw. dem Papst in Rom) und nie­man­dem sonst.
    Erz­bi­schof Lefeb­v­re – den ich noch erlebt habe – hat bestimmt, dass die glau­bens­treu­en Katho­li­ken sei­ne Prie­ster rufen kön­nen, wenn man sie braucht bzw. wenn es sonst kei­ne ander­wei­ti­ge Mög­lich­keit gibt.
    Bis vor eini­gen Jah­ren waren auch die Gül­tig­keit der Ehe­schlie­ßun­gen und Beicht­ab­so­lu­tio­nen der Pius­bru­der­schaft auf­grund der feh­len­den Jur­si­dik­ti­on ein sehr hart­näcki­ger Streitpunkt.
    Inzwi­schen hat Papst Fran­zis­kus den Geist­li­chen weni­ge­stens eine Beicht­jurs­dik­ti­on sowie eine (kumu­la­ti­ve) Ehe­schlie­ßungs­voll­macht erteilt. Eine ordent­li­che Jur­si­dik­ti­on besit­zen sie jedoch nicht.
    Aus Grün­den, deren Erläu­te­rung den Rah­men die­ser Platt­form spren­gen wür­de, hat Ihr Grün­der sie ihnen nicht verliehen.

    • Ich erin­ne­re aber auch dar­an, dass er den hil­fe­su­chen­den Gläu­bi­gen zur Bestimm­mung der Nach­fol­ge Bischof Anto­nio de Castro May­ers gesagt hat, dass der Not­stand die feh­len­de Juris­dik­ti­on ersetzt. Also sind sei­ne Bischö­fe mei­ner Erin­ne­rung nach run­ter geflo­gen und haben zusam­men mit dem tra­di­ti­ons­treu­en Gemein­de­gre­mi­um einen Bischof bestimmt und als Nach­fol­ger gewählt – und dann selbst­vers­änd­lich auch kreiert.

      Juris­dik­tio­nell war damit das Schis­ma schon ange­deu­tet. Das Über­le­ben der Tra­di­ti­on ist wich­ti­ger als ihr Untergang.

      In einem ande­ren Forum beschrieb ein Kom­men­ta­tor sehr tref­fen die heu­ti­ge Lage:

      „Dem­ge­gen­über tritt das wah­re Gesicht von Papst Fran­zis­kus mit jeder wei­te­ren Maß­nah­me immer deut­li­cher zuta­ge; und damit zugleich die Rea­li­tät der zwei „katho­li­schen“ Kir­chen: der einen, die die Ämter und Insti­tu­tio­nen besetzt, aber den Glau­ben ver­lo­ren hat, und der ande­ren, die den katho­li­schen Glau­ben in sei­ner Sub­stanz bewahrt, aber über kei­ne insti­tu­tio­nel­len Macht­mit­tel mehr ver­fügt. Für den Lai­en bleibt die Fra­ge offen, wie mit die­ser Situa­ti­on umzu­ge­hen ist. Kurz­fri­stig scheint der Weg in die inne­re Emi­gra­ti­on nahe zu lie­gen. Doch man täu­sche sich nicht: der näch­ste Schritt wird die aggres­si­ve inner­kirch­li­che Ver­fol­gung derer sein, die den fal­schen Pro­phe­ten nicht fol­gen wer­den… Alle Signa­le zei­gen in die­se Richtung.“

      Ich wer­de defi­ni­tiv weder dem fal­schen Pro­phe­ten, noch dem, der ihm nach­folgt, nach­fol­gen, nur weil er die Juris­dik­ti­on besetzt hält. Ich bin da und dort, wo die Gläu­bi­gen das glau­ben, was von allen immer und über­all geglaubt wurde. 

      Die Pius­bru­der­schaft hat ledig­lich das eine Pro­blem: Sie darf sich nicht zu sehr Rom annä­hern und nicht in die Abhän­gig­keit locken las­sen, wonach es eine Zeit lang tat­säch­lich aus­sah. Doch nach 8 Gesprä­chen in Rom hat man fest­ge­stellt, dass die Zeit nicht Reif ist für eine „Rück­kehr Roms“. Man wird nie­mals den strit­ti­gen Punk­ten im II. Vati­ka­num nach­ge­ben – und schon gar nicht dem, was sich jetzt unter Berg­o­glio an Häre­sie alles zusammenbraut. 

      Denn das II. Vati­ka­num war das 1789 der Kirche.

  9. Lie­ber Mar­kus ich emp­feh­le Ihnen den Vor­trag von Dr Hes­se über eccle­sia dei auf You­tube, er erklärt klar und ein­fach war­um FSSPX nie im schis­ma war.
    Das ist überzeugend.
    Ich habe kei­ne Pro­ble­me mit fsspx.

  10. Lie­ber Jan,

    es geht nicht um die Fra­ge „Schis­ma“ oder kein „Schis­ma“, und es geht auch nicht dar­um, dass Sie kei­ne Pro­ble­me mit fsspx. haben.

    Übri­gens hat sich die tra­di­ti­ons­treue Gemein­schaft von Cam­pos (Bra­si­li­en) im Jahr 2001 von der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. getrennt und sich mit Rom uniert. Ihr heu­ti­ger Bischof wur­de aus den eige­nen Rei­hen zur Wei­he vor­ge­schla­gen und von einem Bischof der „Amts­kir­che“ im Auf­trag des Vati­kan geweiht. Aller­dings darf er sein Amt nur zusam­men mit dem Diö­ze­san-Bischof von Cam­pos (Bra­si­li­en) aus­üben (= kumu­la­ti­ve Juris­dik­ti­on). Letz­te­rer ist der recht­mä­ßi­ge Nach­fol­ger von Bischof Anto­nio de Castro Mayer.
    Der ursprüng­lich von den Weih­bi­schö­fen der Pius­bru­der­schaft geweih­te Bischof war mei­nes Wis­sens Mit­glied der Piusbruderschaft.
    Auf jeden Fall war er objek­tiv nie „der Nach­fol­ger“ des frü­he­ren Diö­ze­san­bi­schofs de Castro May­er. Nach­fol­ger im Amt war der 1991 von Papst Johan­nes-Paul II. ernann­te Bischof.

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