José Antonio Ureta: „Der pseudosynodale Betrug des synodalen Weges“

Widerstand gegen den "synodalen Weg"


José Antonio Ureta: „Mit pseudosynodalem Betrug drängt die Deutsche Bischofskonferenz ins Schisma“.

Der Chi­le­ne José Anto­nio Ure­ta, Grün­der der Lebens­rechts- und Bür­ger­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on Fund­a­ción Roma, ist Vor­sit­zen­der der inter­na­tio­na­len Bewe­gung Tra­di­ti­on, Fami­lie und Eigen­tum (TFP) in Frank­reich. Im Juni 2018 leg­te er mit dem Buch „Der ‚Para­dig­men­wech­sel‘ von Papst Fran­zis­kus“ eine kri­ti­sche Ana­ly­se des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kats vor. Das Buch liegt inzwi­schen in ita­lie­ni­scher, eng­li­scher, fran­zö­si­scher, spa­ni­scher und por­tu­gie­si­scher Aus­ga­be vor. Auf der Pres­se­kon­fe­renz der Aci­es ordi­na­ta am ver­gan­ge­nen Sams­tag in Mün­chen sprach er über „die fünf pseu­do­syn­oda­len Betrü­ge­rei­en des deut­schen syn­oda­len Weges“

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Sei­ne Stel­lung­nah­me begann Ure­ta mit den Worten:

„Der ‚syn­oda­le Weg‘ der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz weicht radi­kal vom tra­di­tio­nel­len Syn­oden­mo­dell ab, und wenn er nicht recht­zei­tig gestoppt wird, wird er zum Schis­ma führen.“ 

Zum Beleg führ­te Ure­ta „fünf fal­sche Grund­sät­ze“ an, auf denen der „syn­oda­le Weg“ beru­he, die in Wirk­lich­keit „Betrü­ge­rei­en“ sei­en. Sei­ne Aus­füh­run­gen im Wortlaut:

1. Der theologische Betrug 

Da die Zie­le einer regu­lä­ren Diö­ze­san­syn­ode rein pasto­ra­ler und dis­zi­pli­na­ri­scher Natur sind, ste­hen Glau­bens­fra­gen und Dis­zi­pli­nar­fra­gen, die über die diö­ze­sa­ne Ebe­ne hin­aus­ge­hen, außer­halb ihrer Zustän­dig­keit. Die vier Foren, die zur Vor­be­rei­tung der deut­schen Syn­ode ein­ge­rich­tet wur­den (Macht in der Kir­che, Zöli­bat der Prie­ster, Sexu­al­mo­ral und Zugang von Frau­en zu den Ämtern), befas­sen sich aus­drück­lich mit Fra­gen, die unter die bei­den Kate­go­rien ver­bo­te­ner Fra­gen fal­len. Zudem sind die vor­ge­brach­ten Vor­schlä­ge in die­sen vier Berei­chen größ­ten­teils häre­tisch, das gilt auch für den Vor­wand, angeb­lich zuzu­hö­ren, was der Hei­li­ge Geist der Kir­che durch die Gemein­schaft sage, da es nahe­legt, daß sich die Gött­li­che Offen­ba­rung durch die mensch­li­chen Wech­sel­fäl­le aus­drücke und entwickle.

2. Der ekklesiologische Betrug 

Die Bischö­fe haben durch die Wei­he und Ernen­nung die Voll­macht erhal­ten, zu hei­li­gen, zu leh­ren und zu regie­ren. Als Leh­rer müs­sen sie nicht nur Zeu­gen, son­dern auch Rich­ter der geof­fen­bar­ten Wahr­heit sein, eine Funk­ti­on, die sie bei Kon­tro­ver­sen nie­man­dem dele­gie­ren kön­nen. Als Hir­ten ver­fü­gen sie über eine ordent­li­che und unmit­tel­ba­re Voll­macht über ihre Her­de, ein­schließ­lich der gesetz­ge­ben­den Gewalt, die sie auf per­sön­li­che und aus­schließ­li­che Wei­se aus­üben müs­sen, ohne „zusam­men mit ande­ren Per­so­nen, Kör­per­schaf­ten oder Diö­ze­san­ver­samm­lun­gen gesetz­ge­bend tätig wer­den zu müs­sen“. Die Rol­le der Syn­oden­mit­glie­der ist daher ledig­lich „bera­tend“ und dies um so mehr, wenn die­se Mit­glie­der ein­fa­che Lai­en sind.
Im Wider­spruch zu die­sem hier­ar­chi­schen Cha­rak­ter der Kir­che stellt der deut­sche „syn­oda­le Weg“ die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz, die auch nicht die Zustän­dig­kei­ten des ein­zel­nen Bischofs über­neh­men kann, auf eine Ebe­ne mit dem Zen­tral­ko­mi­tee der deut­schen Katho­li­ken (ZdK), das damit mit­ver­ant­wort­lich für die Ent­wick­lung und das Ergeb­nis des Syn­oden­pro­zes­ses wird. Zudem wird der demo­kra­ti­sche Cha­rak­ter der Ver­an­stal­tung unterstrichen:

  • Die Syn­odal­ver­samm­lung, das höch­ste Gre­mi­um, das alle Ent­schei­dun­gen tref­fen wird, setzt sich bis­lang aus einer Mehr­heit von 122 Lai­en (mit einer Mehr­heit von 70 Frau­en) zusam­men, aber nur 105 Geist­li­chen (dar­un­ter 69 Bischö­fe und 32 Prie­ster) sowie 4 Diakone; 
  • der Vor­sitz der Syn­ode wird zu glei­chen Tei­len von den Prä­si­den­ten und Vize­prä­si­den­ten der Bischofs­kon­fe­renz und vom Zen­tral­ko­mi­tee der Lai­en geführt;
  • die Vor­be­rei­tungs­fo­ren bestehen aus 20 Mit­glie­dern, die von jedem die­ser bei­den Gre­mi­en zu glei­chen Tei­len ernannt werden. 

Kurz gesagt, „Syn­oda­li­tät“ ist nur eine betrü­ge­ri­sche Bezeich­nung für eine radi­ka­le Demo­kra­ti­sie­rung der Kirche.

3. Die soziologische Betrug

Der deut­sche „syn­oda­le Weg“ geht davon aus, daß das Zen­tral­ko­mi­tee der deut­schen Katho­li­ken eine reprä­sen­ta­ti­ve Kör­per­schaft der katho­li­schen Gläu­bi­gen ist. In Wirk­lich­keit han­delt es sich beim ZdK um eine Art Par­la­ment, in dem fast zwei Drit­tel der Mit­glie­der Dele­gier­te katho­li­scher Ver­ei­ni­gun­gen sind, die mit­nich­ten die prak­ti­zie­ren­den Katho­li­ken reprä­sen­tie­ren, die am Sonn­tag die Mes­se besu­chen, son­dern den soge­nann­ten „Räte und Ver­band­s­ka­tho­li­zis­mus“ reprä­sen­tie­ren. Das ist eine Art Nomen­kla­tu­ra, die sich aus Appa­rat­schiks von kir­chen­steu­er­fi­nan­zier­ten, akti­vi­sti­schen Orga­ni­sa­tio­nen mit pro­gres­si­ver Aus­rich­tung zusammensetzt.

4. Der methodologische Betrug

Der „syn­oda­le Weg“ nutzt als Vor­wand den MHG-Bericht zum sexu­el­lem Miß­brauch durch katho­li­sche Kle­ri­ker in Deutsch­land. Im Gegen­satz zum Offen­sicht­li­chen und zu ande­ren Stu­di­en, die auf die mora­li­sche Lax­heit und den Zusam­men­bruch der Moral­theo­lo­gie als Haupt­ver­ant­wort­li­che hin­wei­sen, beschul­digt die­ser Bericht statt­des­sen die „Macht­struk­tur“ der Kir­che, den hei­li­gen Cha­rak­ter des Prie­ster­tums, die katho­li­sche Sexu­al­mo­ral und ins­be­son­de­re die Ver­ur­tei­lung der Homo­se­xua­li­tät. Mit ande­ren Wor­ten, die Schluß­fol­ge­run­gen, die der „syn­oda­le Wege“ vor­gibt, zie­hen zu wol­len, ste­hen bereits im vor­aus fest.

5. Der menschliche Betrug

Seit fünf­zig Jah­ren ver­sucht die vor­herr­schen­de Strö­mung der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, die von den Anfüh­rern der neo­mo­der­ni­sti­schen deut­schen Theo­lo­gie ver­tre­te­nen Häre­si­en in die katho­li­sche Kir­che ein­zu­schleu­sen. Anstatt aber mit vol­ler Trans­pa­renz die Ver­ant­wor­tung für die­se Häre­si­en zu über­neh­men, ver­stecken sich die deut­schen Bischö­fe hin­ter den Lai­en und wol­len, daß unter dem Vor­wand der „Syn­oda­li­tät“ die Lai­en auch die Ver­ant­wor­tung für den Bruch mit der Wahr­heit Chri­sti die­ser neu­en, schis­ma­ti­schen Kir­che über­neh­men, die sie in Luthers Fuß­stap­fen errich­ten. Doch Kar­di­nal Marx und sei­ne Kum­pa­ne lie­gen völ­lig falsch: Auch wenn Papst Fran­zis­kus die Emp­feh­lun­gen des deut­schen „syn­oda­len Weges“ bil­li­gen soll­te, wer­den die leben­di­gen und dyna­mi­schen Ele­men­te der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land sowie alle wah­ren Katho­li­ken auf der Welt von ihnen nicht getäuscht wer­den und wer­den Unse­rem Herrn Jesus Chri­stus und Sei­ner Kir­che treu blei­ben. Die Kir­che gehört Chri­stus und nicht sei­nem Stell­ver­tre­ter. Wah­re Syn­oda­li­tät wird in der Kir­che erreicht, wenn Hir­ten und Gläu­bi­ge gemein­sam dem Guten Hir­ten fol­gen, gelei­tet von Sei­nen Leh­ren, und nicht indem sie die­se ver­fäl­schen, um den lau­ni­schen Win­den des Zeit­geists zu folgen.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Aci­es ordinata

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2 Kommentare

    • So ist es! Deutsch­lands anti­rö­mi­scher Effekt und die unsäg­li­che Rol­le des Glau­bens­spal­ters sind das Grab der Kir­che in unse­rem Land. Seit 500 Jah­ren lässt man den Pro­te­stan­tis­mus wuchern. Moder­nis­mus und „histo­risch-kri­ti­sche“ Exege­se sind Früch­te der libe­ra­len Pro­te­stan­ten, in deren Erb­gut sich die Anpas­sung an die Welt­lich­keit fin­det. Das ver­sucht die DBK und das ZdK nun mit aller Gewalt den Katho­li­ken über­zu­stül­pen. Als Kon­ver­tit bin ich vor dem pro­te­stan­ti­schen Spuk geflo­hen, in die Arme der Mut­ter Kir­che. Nie­mals wer­de ich das mit­ma­chen. Schluss mit der Protestantisierung!

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