Die unglaubliche Geschichte von sechs Ordensfrauen

Ist das kontemplative Ordensleben nicht mehr erwünscht?


Klarissenkloster von Porto Viro
Klarissenkloster von Porto Viro

(Rom) Die Geschich­te scheint unglaub­lich, ist aber lei­der wahr. Sechs Kla­ris­sen wur­den aus ihrem Klo­ster getrie­ben, „weil sie zuviel beten“.

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Der unglaub­li­che Vor­fall betrifft das Kla­ris­sen­klo­ster zum Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens von Por­to Viro im Bis­tum Chiog­gia. Das Klo­ster liegt in der ita­lie­ni­schen Pro­vinz Rovigo.

Die Kla­ris­sin Maria Giu­lia­na von der Eucha­ri­stie war vie­le Jah­re Äbtis­sin des Klo­sters. Doch dann schick­te Papst Fran­zis­kus den Kom­mis­sar und mit einem Schlag änder­te sich alles. Der dar­aus ent­stan­de­ne Kon­flikt ging so weit, daß ihr von den neu­en Obe­ren an den Kopf gewor­fen wur­de, „ver­rückt“ zu sein. Als man sie in eine Kli­nik ein­wei­sen las­sen woll­te, ent­zog sie sich einem tra­gi­schen Schick­sal, indem sie den Orden zusam­men mit fünf Mit­schwe­stern ver­ließ. Die sechs „ehe­ma­li­gen“ Kla­ris­sen set­zen ihr gemein­schaft­li­ches Leben fort, aller­dings gezwun­ge­ner­ma­ßen in einem klei­nen Pri­vat­haus am Stadt­rand von Rovi­go. Dort besuch­te sie Ric­car­do Cascio­li, der Chef­re­dak­teur der Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na (NBQ).

„Das Kreuz und eini­ge Hei­li­gen­fi­gu­ren im Gar­ten las­sen erken­nen, daß die­ses zwei­stöcki­ge Gebäu­de anders ist als die ande­ren Häu­ser, die es umge­ben. Das Inne­re wur­de, so gut es geht, ange­paßt, um das Ambi­en­te eines Klo­sters zu schaf­fen: der klei­ne Ein­gangs­be­reich erfüllt den Zweck eines Sprech­zim­mers, das Wohn­zim­mer wur­de zur Kapel­le, das Ober­ge­schoß ist Klausurbereich.“

Schwe­ster Maria Giu­lia­na und ihre fünf Mit­schwe­stern bil­den eine Gemein­schaft von Ordens­frau­en nach der Regel der Hei­li­gen Kla­ra. Für die römi­sche Ordens­kon­gre­ga­ti­on sind die sechs Frau­en aber kei­ne Ordens­schwe­stern mehr und auch die Gemein­schaft exi­stiert für den Vati­kans nicht.

Was war geschehen?

Die Grup­pe der Ordens­frau­en beug­te sich nicht. Die Ordens­kon­gre­ga­ti­on hat­te im Som­mer 2017 einen Kom­mis­sar ins Kla­ris­sen­klo­ster von Por­to Viro geschickt – um genau zu sein, eine Kom­mis­sa­rin. Ihr war im Sep­tem­ber 2016 eine Apo­sto­li­sche Visi­ta­ti­on vor­aus­ge­gan­gen, gewollt vom Bischof von Chiog­gia, Msgr. Adria­no Tes­sarol­lo, und vom Pro­vin­zi­al des Fran­zis­ka­ner­or­dens, P. Mario Fav­ret­to. Die Visi­ta­ti­on ende­te erfreu­lich, indem die Visi­ta­to­rin­nen die Äbtis­sin und ihren Kon­vent beglück­wünsch­ten und den Hin­weis gaben, daß die „fal­schen Anschul­di­gun­gen“ ent­kräf­tet wer­den konnten.

1994 war Sr. Maria Giu­lia­na zur Äbtis­sin gewählt wor­den. Unter ihr erleb­te das Klo­ster, das der Auf­las­sung nahe war, eine neue Blü­te. Im Zen­trum der Erneue­rung stand ein aus­ge­präg­tes Gebets­le­ben der Gemeinschaft.

Eini­ge Mona­te nach der posi­ti­ven Been­di­gung der Visi­ta­ti­on erließ die römi­sche Ordens­kon­gre­ga­ti­on den­noch einen Kom­mis­s­ar­er­laß. Dar­in tauch­ten wie­der die­sel­ben Anschul­di­gun­gen auf: die Schwe­stern sei­en der Äbtis­sin „hörig“, und die­se habe beacht­li­che Geld­mit­tel auto­nom und ohne Ein­bin­dung der Mit­schwe­stern ver­wal­tet. Ein Beleg für die­se Behaup­tun­gen wur­de nicht vor­ge­legt. Die Äbtis­sin wider­leg­te sie detail­liert, auch in einem Schrei­ben an Papst Fran­zis­kus, das aber ohne Ant­wort blieb.

Cascio­li läßt kei­nen Zweifel:

„Es ist offen­sicht­lich, daß es sich um einen Vor­wand han­del­te, um die Erfah­rung eines Kla­ris­sen­klo­sters zu been­den, das etwas anders ist als ande­re, weil es der Regel der Hei­li­gen Kla­ra treu blei­ben woll­te: mit einer stren­gen Klau­sur und einem inten­si­ven Gebets­le­ben. Din­ge, die offen­sicht­lich nicht mehr in Mode sind.“

Die­se Ein­schät­zung wird durch ein vati­ka­ni­sches Dekret vom 5. Dezem­ber 2017 bestä­tigt, mit dem die Ent­fer­nung der abge­setz­ten Äbtis­sin Maria Giu­lia­na aus dem Klo­ster von Por­to Viro ange­ord­net wurde.

Um genau zu sein, begrün­de­te die Kom­mis­sa­rin die vom Vati­kan bestä­tig­te Ent­schei­dung schon, und das klingt so: Der Beweis für die Hörig­keit der Schwe­stern sei, so kann man lesen, daß „das Klo­ster vol­ler hei­li­ger Dar­stel­lun­gen“ sei. Beson­ders nega­tiv erwähnt wird die Prä­senz von Dar­stel­lun­gen des Erz­engels Michael.

Hei­li­ge Dar­stel­lun­gen und der Erz­engel Micha­el stö­ren den Vatikan?

Wirft man einen nähe­ren Blick auf die Ange­le­gen­heit, stellt sich her­aus, daß die wirk­li­chen Ursa­chen tie­fer lie­gen und mit inner­kirch­li­chen Bestre­bun­gen zu tun haben, das monasti­sche und kon­tem­pla­ti­ve Leben neu zu ord­nen (sie­he Die Sowje­ti­sie­rung der Klö­ster).

Sr. Maria Giu­lia­na trat 1982 in den Kla­ris­sen­or­den ein, damals im Klo­ster von Mon­te­grot­to bei Padua. Bald erleb­te sie Bemü­hun­gen inner­halb des Ordens und durch Fran­zis­ka­ner, die Kla­ris­sen zu „moder­ni­sie­ren“.

„Durch eini­ge Fran­zis­ka­ner gelang­ten fal­sche Ideo­lo­gien in das Klo­ster, tran­szen­den­ta­le Medi­ta­ti­on, Freuds Psy­cho­lo­gie und ande­res mehr. Dem habe ich mich widersetzt.“ 

Die Fol­ge war, daß die Schwe­ster das Klo­ster wech­seln muß­te. So kam sie nach Por­to Viro, wo sie zur Äbtis­sin gewählt wurde. 

Doch der Kampf blieb der­sel­be. Das Klo­ster gehör­te einer Föde­ra­ti­on an, in der sich ein­zig das Klo­ster von Por­to Viro der „Moder­ni­sie­rung“ aktiv wider­setz­te – Sr. Maria Giu­lia­na spricht von einer „Ver­wäs­se­rung“ der Ordensregel.

Damals fand das Klo­ster aber Rück­halt bei der römi­schen Ordens­kon­gre­ga­ti­on. Kar­di­nal Edu­ar­do Mar­ti­nez Soma­lo und Unter­se­kre­tär P. Jesus Tor­res unter­stütz­ten mehr­fach die Kla­ris­sen von Por­to Viro gegen die Föde­ra­ti­on und gegen Bestre­bun­gen aus dem Fran­zis­ka­ner­or­den. Im Sep­tem­ber 2000 schließ­lich erteil­te Rom die Zustim­mung zur Tren­nung des Klo­sters von der Föderation.

Die erhoff­te Ruhe und ein Ende der Ein­mi­schungs­ver­su­che von außen blie­ben aber eine ver­hält­nis­mä­ßig kur­ze Epi­so­de. Durch den seit 2013 erfolg­ten Kli­ma­wech­sel in Rom wur­de ein ganz neu­es Kapi­tel auf­ge­schla­gen. Jene, denen das Klo­ster ein Dorn im Auge war, sahen ihre Gele­gen­heit und nütz­ten sie. Dage­gen hal­fen auch die mehr als zwei Dut­zend Brie­fe der Äbtis­sin an den amtie­ren­den Prä­fek­ten der Ordens­kon­gre­ga­ti­on, Kar­di­nal Braz de Aviz, und den Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on, Msgr. José Rodri­guez Car­bal­lo, nichts. Auf kei­nes der Schrei­ben gab es eine Reak­ti­on aus Rom, auch nicht auf die Bitt­brie­fe an Papst Franziskus.

Statt­des­sen kam die Kommissarin.

Die Äbtis­sin wur­de abge­setzt und „fünf Mona­te von den ande­ren Schwe­stern iso­liert“. Die­se bestä­ti­gen das „drücken­de Kli­ma“, das durch die Kom­mis­sa­rin geschaf­fen wur­de. Es sei zu schwer­wie­gen­den Belei­di­gun­gen der Mut­ter Obe­rin durch die Kom­mis­sa­rin und den Pro­vin­zi­al des Fran­zis­ka­ner­or­dens gekom­men. Schließ­lich woll­te man die abge­setz­te Äbtis­sin, die sich wei­ger­te, in ein ande­res Klo­ster zu wech­seln, in eine Ein­rich­tung in Genua für Ordens­frau­en mit psy­chi­schen Pro­ble­men ein­wei­sen lassen. 

Im einem von Kar­di­nal Braz de Aviz unter­zeich­ne­ten Dekret vom 25. Okto­ber 2017 wur­de der Kom­mis­sa­rin die Voll­macht zur Ein­wei­sung in die Ein­rich­tung „auf unbe­stimm­te Zeit“ erteilt. Der Rekurs von Sr. Maria Giu­lia­na gegen das Dekret ver­schaff­te zwar ein klei­ne Atem­pau­se, „mach­te die Gegen­sei­te aber noch aggressiver“. 

Die Schwe­ster ersuch­te schließ­lich um eine Exklau­strie­rung für die Dau­er von einem Jahr, „um mei­ne Gesund­heit wie­der her­zu­stel­len und Ruhe für die See­le zu fin­den“. Rom nütz­te das Ansu­chen für einen weit dra­sti­sche­ren Schritt. Der abge­setz­ten Äbtis­sin wur­de am 14. Febru­ar 2018 auf­er­legt, das Ordens­kleid abzu­le­gen und das Klo­ster für immer zu verlassen.

Dar­auf baten fünf wei­te­re Schwe­stern um Exklaustration. 

„Nicht weil wir das Ordens­le­ben auf­ge­ben woll­ten, son­dern weil uns kein ande­rer Weg blieb. Das Leben im Klo­ster hat­te sich radi­kal ver­än­dert. Es wur­de nicht mehr gebe­tet. Das geist­li­che Leben war auf ein Mini­mum redu­ziert wor­den. Wir wur­den stän­dig über­wacht. Unse­re Post wur­de von der Kom­mis­sa­rin geöff­net, sodaß wir die Situa­ti­on im Klo­ster nicht kom­mu­ni­zie­ren konn­ten. Der ein­zi­ge Weg, der uns blieb, war die Exklaustrierung.“

Dank der Unter­stüt­zung von Wohl­tä­tern und Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen fan­den die sechs Ordens­frau­en eine Blei­be in dem Haus, das sie nun bewohnen.

„Das Ver­las­sen des Klo­sters war demü­ti­gend. Wir hat­ten nichts: kein Essen, kein Dach, kei­ne Klei­dung, kein Geld.“

Ein schockie­ren­des Video zeigt die­sen Moment. Die Kom­mis­sa­rin ver­lang­te, daß die Ordens­frau­en vor dem Ver­las­sen des Klo­sters ihr Ordens­kleid abzu­le­gen hatten. 

„Wir hat­ten aber kein ande­res Gewand.“

Die­se Kla­ris­sen nah­men ihre Beru­fung eben ernst. Das Ordens­kleid war ihr Gewand. Sie tra­gen nicht Zivil­klei­dung wie man­che Ordens­leu­te, die sich das Ordens­kleid nur über­zu­stül­pen scheinen.

Auf dem Video sieht man, wie die Ordens­frau­en in Decken gehüllt das Klo­ster ver­las­sen und von einer Ambu­lanz in das Haus am Stadt­rand gebracht wur­den. Die­sen Trans­fer und Klei­dung hat­ten Lai­en orga­ni­siert, die dem Klo­ster ver­bun­den sind.

„Ein wei­te­res Bei­spiel für die Kir­che der Barm­her­zig­keit“, so der Chef­re­dak­teur der Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na. In den Augen der ehe­ma­li­gen Äbtis­sin kann er den­noch „kei­ne Res­sen­ti­ments“ erken­nen gegen­über jenen, „die ihr viel Leid ange­tan haben“.

„Ich bin ihnen dank­bar, denn sie haben mich die Ver­fol­gung erfah­ren las­sen. Ich bin eine Ordens­frau, des­halb will ich Wahr­heit und Gerech­tig­keit, was das Klo­ster von Por­to Viro betrifft.“

Das Klo­ster steht vor der Schlie­ßung. Nach dem Aus­tritt der sechs Ordens­frau­en leben nur mehr vier Schwe­stern und die Kom­mis­sa­rin in Por­to Viro. Drei Schwe­stern, die alters­be­dingt im Klo­ster blie­ben, sind inzwi­schen verstorben.

Den­noch scheint der „Fort­be­stand“ gesi­chert zu sein, wenn auch auf eine ganz ande­re Wei­se. Die Kom­mis­sa­rin gehört zu den Unter­zeich­nern des Brie­fes cin Kla­ris­sen und Kar­me­li­tin­nen vom 13. Juli 2019 an Ita­li­ens links­de­mo­kra­ti­schen Staats­prä­si­den­ten Ser­gio Mat­tar­el­la, mit dem sie ein Ende der restrik­ti­ven Ein­wan­de­rungs­po­li­tik des dama­li­gen Innen­mi­ni­sters Matteo Sal­vi­ni (Lega) for­der­ten. Statt­des­sen wol­len sie offe­ne Häfen und eine „Will­kom­mens­po­li­tik“ und erklär­ten sich bereit, die Tore der Klö­ster für die Unter­brin­gung von Ein­wan­de­rern zu öffnen. 

Dazu Ric­car­do Cascio­li sarkastisch:

„Die neue Kir­che braucht kein kon­tem­pla­ti­ves Leben mehr, denn end­lich geht man zur Akti­on über.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: NBQ

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3 Kommentare

  1. Wie aus ähn­li­chen Fäl­len im hie­si­gen Pon­ti­fi­kat gut bekannt, ist es de fac­to rei­ne Zeit­ver­schwen­dung auf eine posi­ti­ve Grund­hal­tung bei Kar­di­nal Braz de Avis und bei Rodri­guez Car­bal­lo zu hoffen.

    Die­sen Kla­ris­sen möch­te ich auf­merk­sam machen auf die im Frank­reich leben­de und beten­de tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Kla­ris­sen­ge­sell­schaft der:
    Clarisses
    Monastère de Sainte-Claire
    852, Voie Romaine
    Morgon
    69910 Villié-Morgon
    FRANCE
    (gele­gen im Beaujolais)

    Die Seel­sor­ge und die pasto­ra­le Betreu­ung wird durch­ge­führt durch die eben­falls im Mor­gon ansäs­si­ge tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Kapu­zi­ner von Morgon:
    Capucins
    Cou­vent Saint-François
    78, Pas­se de La Morcille
    Morgon
    69910 VILLIE-MORGON FRANCE

    Mir scheint, daß die in Ita­li­en ver­folg­te und drang­sa­lier­te Kla­ris­sen­non­nen dort sicher gute Rat­schlä­ge und tüch­ti­ge logi­sti­sche Unter­stüt­zung bekom­men können.

    Vin­ce­re in bono!

  2. Das alles erin­nert mich an den Spiel­film „Opfer­gang einer Non­ne“, der im Netz frei ange­schaut wer­den kann.

    Der Film spielt zur Zeit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on. Die Non­nen eines Klo­sters, wel­che ihrem Ordens­le­ben nicht wider­sa­gen wol­len und stand­haft blei­ben, lan­den auf dem Blut­ge­rüst (Scha­fott).

    Eine ein­zi­ge Non­ne wird schluss­end­lich von den Häschern nicht auf­ge­spürt. Sie hat den Auf­trag, den Orden neu auf­zu­bau­en. Eine schwan­ken­de Non­ne ent­schließt sich in letz­ter Minu­te, ihren Glau­bens­ge­l­üb­ten treu zu blei­beb. Auch sie geht mit der Gemein­schaft für Chri­stus als Blut­zeu­gin des Glau­bens in den Tod.

    Wir sind nicht weit davon entfernt.

    Der näch­ste Schritt der ‚blu­ti­gen‘ Ver­fol­gun­gen gegen glau­bens­treue Chri­sten, die dem Kai­ser kei­nen Weih­rauch streu­en wol­len, wird gewiss kommen.

    Das ‚Blu­ten‘ wird dabei begin­nen mit sozia­len Äch­tun­gen, Berufs­ver­bot, Aus­schluss vom bar­geld­lo­sen Zah­lungs­ver­kehr; bei Agi­ta­ti­on für die eige­ne Sache [Bekennt­nis des Glau­bens] fol­gen dann erzie­her­si­che Maß­nah­men wie das Ein­wei­sen in Umer­zie­hungs­camps (KZs, teil­wei­se schon ver­wirk­licht durch den Schul­zwang), Fol­te­run­gen … und auf einer drit­ten Ebe­ne folgt die Ver­selbst­stän­di­gung der Revo­lu­ti­on mit Liqui­da­tio­nen, Ver­gif­tun­gen, Strah­len­waf­fen­an­grif­fe, G5 und inten­si­ve­re Metho­den… und der­glei­chen mehr …

    Mot­to: „Geschich­te wie­der­holt sich nicht, aber sie reimt sich.“

  3. Vom kon­kre­ten Fall, der even­tu­ell spe­zi­el­le Eigen­hei­ten auf­wei­sen mag, ein­mal abge­se­hen, fällt auf, dass öfter „hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand“ geraunt wird, man fal­le in offi­zi­el­len Kir­chen­struk­tu­ren mit einem Hang zum Rosen­kranz­ge­bet und zur Kon­tem­pla­ti­on sehr unan­ge­nehm auf. Lei­der ist hier nichts Zitier­ba­res auf­zu­füh­ren, da alles „unter der Hand“ geräusch­los gere­gelt wird. Etwa in Prie­ster­se­mi­na­ren wird dann ganz sach­lich-distan­ziert von „einer gewis­sen Welt­fremd­heit“, wenn nicht gar von „Neu­ro­sen“ gespro­chen, wel­che „psy­chisch labi­le“ Semi­na­ri­sten „bedau­er­li­cher­wei­se“ gezeigt hätten.
    „Feh­len­de Team­fä­hig­keit“ und „kle­ri­ka­les Obrig­keits­den­ken“ sind oft­mals Cha­rak­te­ri­sie­run­gen von Semi­na­ri­sten, die kei­ne Nei­gung zum lai­en­ge­steu­er­ten Lit­ur­gie­kas­per­le zei­gen. Der Gegen­be­weis ist vom Semi­na­ri­sten nicht führ­bar, da das Estab­lish­ment alle Trümp­fe in der Hand hat. Da reicht schon ein viel­sa­gen­der Hin­weis, dass man „gera­de in der heu­ti­gen Zeit“ (lies: mit all die­sen Miß­brauchs­fäl­len…) „extrem sen­si­bel“ sei­ner Ver­ant­wor­tung nach­kom­men will. Für den Gesprächs­part­ner ist dann klar: hier wur­de ver­mut­lich ein poten­ti­el­ler Kin­der­schän­der unschäd­lich gemacht. Was natür­lich nie jemand expli­zit so gesagt hat, daher kann sich der Betrof­fe­ne auch nicht zur Wehr setzen…

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