Die Atomwaffen – und der Katechismus als Dauerbaustelle?

Papst Franziskus gibt vierte Änderung des Katechismus innert zwei Jahren bekannt


Die Kirche verurteilt den Einsatz von Atomwaffen und drängt auch Entwaffnung. Der jüngste Vorstoß von Papst Franziskus wirft allerdings Fragen auf.
Die Kirche verurteilt den Einsatz von Atomwaffen und drängt auch Entwaffnung. Der jüngste Vorstoß von Papst Franziskus wirft allerdings Fragen auf.

Von Hei­ner Ulrich*

Anzei­ge

Die vom Papst geäu­ßer­te Absicht, den Kate­chis­mus zu „aktua­li­sie­ren“, indem nicht nur der Gebrauch, son­dern auch der Besitz von Atom­waf­fen für unmo­ra­lisch erklärt wird, ist in der Sache pro­ble­ma­tisch und erhöht die Ver­wir­rung. Es ist bereits der vier­te Ein­griff in den Kate­chis­mus, den Fran­zis­kus inner­halb von zwei Jah­ren anstrebt. Kei­ner war zwin­gend, dafür alle mit pro­ble­ma­ti­schen Aspek­ten behaftet.

Die Pro­ble­ma­tik hat im neu­en Fall zunächst vor allem damit zu tun, dass der Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che die Hoff­nung nach einer „all­ge­mei­nen, aus­ge­wo­ge­nen und kon­trol­lier­ten Abrü­stung“ zum Aus­druck bringt, die sich von einer mög­li­chen ein­sei­ti­gen Abrü­stung, wie sie impli­zit in der Ver­ur­tei­lung durch Papst Fran­zis­kus gefor­dert ist, deut­lich unterscheidet. 

Besorg­nis­er­re­gend ist auch, dass es sich in weni­ger als zwei Jah­ren bereits um den vier­ten Ein­griff in den Kate­chis­mus han­delt. Der Kate­chis­mus ist aber kei­ne Ansamm­lung von gera­de aktu­el­len Wün­schen, son­dern hat den Auf­trag, eine zeit­lo­se „Dar­stel­lung des einen und immer­wäh­ren­den apo­sto­li­schen Glau­bens“ zu sein, wie Johan­nes Paul II. sei­ner­zeit zum Aus­druck brach­te, als er die bewähr­te Idee des Kate­chis­mus wie­der auf­griff, die von ande­ren im Zuge des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils als „über­holt“ fal­len­ge­las­sen wor­den war.

Die jüng­ste Ankün­di­gung von Papst Fran­zis­kus, den Wil­len zu einer wei­te­ren Ände­rung des Kate­chis­mus zu haben, mach­te er auf dem Rück­flug aus Japan am 26. Novem­ber. In Japan hat­te er die bei­den Städ­te Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki besucht, die 1945 von den USA durch Ein­satz von Atom­waf­fen zer­stört wur­den. Mehr als 200.000 Men­schen wur­den dabei getö­tet, ein Viel­fa­ches ver­letzt. Fast aus­ge­löscht wur­de damals auch die katho­li­sche Gemein­schaft des Insel­rei­ches, die sich haupt­säch­lich in Naga­sa­ki kon­zen­trier­te. Auf­grund des Schreckens über das Aus­maß der Zer­stö­rung und die Ent­wick­lung und Her­stel­lung von Nukle­ar­waf­fen durch ver­schie­de­ne Staa­ten blieb es bis heu­te der ein­zi­ge Ein­satz von Atomwaffen.

Der Papst nutz­te die Gele­gen­heit, um das seit­her für die gan­ze Mensch­heit wich­ti­ge The­ma des Atom­waf­fen­ein­sat­zes anzu­spre­chen. Fran­zis­kus sprach von einer ein­zi­gen Leh­re, die aus der Zer­stö­rung der bei­den Städ­te zu zie­hen sei, die er als eine „ech­te mensch­li­che Kate­che­se der Grau­sam­keit“ bezeich­ne­te. Er führ­te aus, dass „der Ein­satz von Atom­waf­fen unmo­ra­lisch ist, dafür muss er im Kate­chis­mus der katho­li­schen Kir­che ver­an­kert sein und nicht nur der Gebrauch, sogar der Besitz, weil ein Unfall oder der Wahn­sinn eines Herr­schers, der Wahn­sinn eines Men­schen, die Mensch­heit ver­nich­ten kann“.

Berechtigte, aber auch heikle Frage

Der Kate­chis­mus ver­ur­teilt den Ein­satz sol­cher Waf­fen. Neu ist die päpst­li­che Absicht, bereits den Besitz als sol­chen mora­lisch zu ver­ur­tei­len. Papst Fran­zis­kus hat­te das bereits am 10. Novem­ber 2017 bei der Kon­fe­renz „Per­spek­ti­ven für eine atom­waf­fen­freie Welt und für eine voll­stän­di­ge Abrü­stung“ anklin­gen las­sen. Damals sag­te er: 

„Die Dro­hung ihres Ein­sat­zes muss nach­drück­lich ver­ur­teilt wer­den, gera­de weil ihre Exi­stenz einer Logik der Angst ent­spricht, die nicht nur die Kon­flikt­par­tei­en, son­dern die gesam­te Mensch­heit betrifft.“

Die von Fran­zis­kus auf­ge­wor­fe­ne Fra­ge ist berech­tigt und hei­kel zugleich. Tat­sa­che ist, dass die Exi­stenz von Atom­waf­fen, impli­zit die Gefahr einer irrever­si­blen Tra­gö­die bedeu­tet. Die päpst­li­che Absicht, eine ent­spre­chen­de Ver­ur­tei­lung in den Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che auf­zu­neh­men, indem bereits der blo­ße Besitz sol­cher Waf­fen ipso fac­to für unmo­ra­lisch erklärt wird, wirft aller­dings eini­ge Zwei­fel auf.

Der Kate­chis­mus (KKK, 2314) spricht unter Ver­weis auf Gau­di­um et spes seit sei­ner Ver­öf­fent­li­chung in der edi­tio typi­ca von 1997 eine Ver­ur­tei­lung aus: 

„Jede Kriegs­hand­lung, die auf die Ver­nich­tung gan­zer Städ­te oder wei­ter Gebie­te und ihrer Bevöl­ke­rung unter­schieds­los abstellt, ist ein Ver­bre­chen gegen Gott und gegen den Men­schen, das fest und ent­schie­den zu ver­wer­fen ist.“ 

Wei­ter heißt es:

„Eine Gefahr des moder­nen Krie­ges ist es, den Besit­zern hoch­tech­ni­sier­ter, ins­be­son­de­re ato­ma­rer, bio­lo­gi­scher oder che­mi­scher Waf­fen Anlass zu sol­chen Ver­bre­chen zu geben.“

Der Kate­chis­mus dif­fe­ren­ziert: Men­schen mit Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen haben die Mög­lich­keit, ver­hee­ren­de Ver­bre­chen zu bege­hen, aber der Besitz bedeu­tet noch nicht, dass sie die­se Ver­bre­chen begehen.

Der Kate­chis­mus (KKK, 2315) sagt zudem, dass die Anhäu­fung von Waf­fen kei­ne end­gül­ti­ge Abschreckung darstellt:

„Gegen­über einer sol­chen Abschreckung sind schwe­re mora­li­sche Vor­be­hal­te anzu­brin­gen. Der Rüstungs­wett­lauf sichert den Frie­den nicht. Der Rüstungs­wett­lauf sichert den Frie­den nicht. Statt die Kriegs­ur­sa­chen zu besei­ti­gen, droht er die­se zu ver­schlim­mern. Die Aus­ga­be unge­heu­rer Sum­men, die für die Her­stel­lung immer neu­er Waf­fen ver­wen­det wer­den, ver­hin­dert, dass not­lei­den­den Völ­kern gehol­fen wird. Somit hält die über­mä­ßi­ge Rüstung die Ent­wick­lung der Völ­ker auf. Sie ver­viel­facht die Kon­flikt­grün­de und ver­stärkt die Gefahr der Aus­brei­tung von Kriegen.“

Eine Anhäu­fung von Waf­fen, so der Kate­chis­mus, ber­ge die Gefahr, eine vor­han­de­ne Frie­dens­ord­nung wei­ter zu unter­gra­ben. Aus die­sem Grund heißt das Ziel, das von der kirch­li­chen Sozi­al­leh­re vor­ge­schla­gen wird: Ent­waff­nung. Sie defi­nier­te Johan­nes Paul II. in der Bot­schaft zum 40. Jah­res­tag der Grün­dung der Ver­ein­ten Natio­nen (14. Okto­ber 1985) mit drei grund­le­gen­den Adjek­ti­ven. Die Ent­waff­nung müs­se „all­ge­mein, aus­ge­wo­gen und kon­trol­liert“ sein. Das heißt, die Abrü­stung muss, damit sie nicht zu einer Gele­gen­heit für Miss­brauch wird, ein gemein­sa­mer Pro­zeß sein, der alle ein­bin­det und ein Ungleich­ge­wicht der Kräf­te vermeidet.

Die­se Abrü­stung muss zu einem „Prin­zip der Suf­fi­zi­enz“ füh­ren, sodass ein Staat nur die für die legi­ti­me Ver­tei­di­gung not­wen­di­gen Mit­tel besit­zen kann (Kom­pen­di­um der Sozi­al­leh­re der Kir­che, 508). Über die­ses Prin­zip hin­aus­zu­ge­hen, also mehr Waf­fen anzu­häu­fen, hat laut Kom­pen­di­um eine mora­lisch nega­ti­ve Kon­no­ta­ti­on. Die Bewer­tung die­ses Über­schus­ses hängt aller­dings vom jewei­li­gen Kon­text ab und muss daher „im Lich­te der inter­na­tio­na­len Gesetz­ge­bung zum The­ma Nicht­ver­brei­tung, Pro­duk­ti­on, Han­del und Ein­satz ver­schie­de­ner Arten von Waf­fen“ erfolgen.

Die Posi­ti­on des Lehr­am­tes, die ein­deu­tig den Ein­satz von Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen ver­ur­teilt und gleich­zei­tig die Glei­chung Abschreckung = Frie­den ablehnt, ist äußerst ver­nünf­tig. Sie äußert sich aus­ge­spro­chen vor­sich­tig über den Besitz sol­cher Waf­fen. Die vom Kate­chis­mus gezo­ge­ne Gren­ze ist die der Abrü­stung, aber die Moda­li­tät und das Maß die­ser Abrü­stung müs­sen unter den gege­be­nen Umstän­den des histo­ri­schen Kon­tex­tes gewich­tet wer­den. Aus die­sem Grund beschränkt sich das Kom­pen­di­um (§ 509) dar­auf, dar­an zu erin­nern, dass die­je­ni­gen, die sol­che Waf­fen besit­zen, „eine enor­me Ver­ant­wor­tung vor Gott und der gan­zen Mensch­heit haben“. Eine ernst­haf­te Ver­ant­wor­tung zu haben, ist aber nicht das­sel­be, wie einen Feh­ler zu machen.

Aus die­sem Grund erscheint der Vor­schlag von Papst Fran­zis­kus, die Ver­ur­tei­lung des Ein­sat­zes von Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen auch auf ihren Besitz aus­zu­deh­nen, als Bruch mit der bis­he­ri­gen kirch­li­chen Leh­re, da er eine Kon­ti­nui­tät ver­mis­sen lässt. Zudem ist er auf­grund sei­ner kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen problematisch. 

Es ist inter­es­sant, nach­zu­prü­fen, was zu die­sem The­ma wäh­rend des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils gesche­hen ist, das inmit­ten des Kal­ten Krie­ges statt­fand. Auch damals wur­de der Vor­schlag gemacht, den Besitz von Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen für unmo­ra­lisch zu erklä­ren. Dage­gen war­fen eini­ge Bischö­fe die Fra­ge auf, ob ein sol­ches Ver­bot nicht zu Ungleich­ge­wich­ten füh­ren wür­de, die nicht min­der ver­hee­rend wer­den könn­ten. Die Ver­ur­tei­lung durch ein öku­me­ni­sches Kon­zil der katho­li­schen Kir­che hät­te abseh­bar nur auf Staa­ten mit einer star­ken christ­li­chen Prä­senz Ein­fluss genom­men, aber zum dama­li­gen Zeit­punkt sicher­lich nicht auf die athe­isti­sche Sowjet­uni­on und ihre Vasallen.

Eine Ände­rung des Kate­chis­mus, wie ihn nun Papst Fran­zis­kus vor­ge­schla­gen hat, könn­te – viel­leicht – zur Abrü­stung eines west­li­chen Staa­tes füh­ren. Aber was ist mit Staa­ten wie dem Iran, Indi­en, Nord­ko­rea, Paki­stan, der Volks­re­pu­blik China …? 

Es ist wohl rich­tig, dass das Kon­zept der Abschreckung fra­gil und gefähr­lich und unzu­rei­chend zugleich ist. Man kommt aber nicht umhin, bei die­sem Pro­blem, jeweils die aktu­el­le Situa­ti­on, in der wir uns heu­te befin­den, in ihrer aktu­el­len inter­na­tio­na­len Dyna­mik zu betrach­ten. Die Abschreckung als Instru­ment des Frie­dens, wie Bene­dikt XVI. am 10. Janu­ar 2006 sag­te, ist „töd­lich und abso­lut trü­ge­risch“. Die Eli­mi­nie­rung sol­cher Waf­fen nur durch einen Teil der Welt könn­te aber eben­so einen Zünd­me­cha­nis­mus aus­lö­sen. Das Hor­ten sol­cher Waf­fen als unmo­ra­lisch ein­zu­stu­fen, ist eine Sache, den blo­ßen und vor­läu­fi­gen Besitz sol­cher Waf­fen mit Blick auf eine „all­ge­mei­ne, aus­ge­wo­ge­ne und kon­trol­lier­te Abrü­stung“ als unmo­ra­lisch ein­zu­stu­fen, eine gan­ze andere.

Der Katechismus als ständige Baustelle?

Der Vor­stoß von Papst Fran­zis­kus ver­langt aber noch nach einer wei­te­ren Überlegung. 

Es ist bereits das vier­te Mal inner­halb von nicht ein­mal zwei Jah­ren, dass der Kate­chis­mus von Fran­zis­kus geän­dert wird und neu gedruckt wer­den muss. Allein der Ein­wand, dass durch die ver­schie­de­nen Aus­ga­ben Ver­wir­rung ent­steht, soll­te nicht leicht­fer­tig abge­tan werden.

  • Die erste Ände­rung erfolg­te im Janu­ar letz­ten Jah­res und betrifft die Leh­re des Kate­chis­mus über homo­se­xu­el­le Hand­lun­gen und Bezie­hun­gen (KKK, 2357–2359). Die Ände­rung ist umstrit­ten, da unklar ist, ob es sich um blo­ße „Schlam­pe­rei“ han­delt. In ver­schie­de­nen Spra­chen, dar­un­ter auch deutsch fin­det sich im Arti­kel 2358 die abge­schwäch­te, pro­vi­so­ri­sche Fas­sung von 1992, die aber in der edi­tio typi­ca von 1997 ersetzt wur­de. Wer auf der Inter­net­sei­te des Vati­kans nach­schaut, fin­det dort die For­mu­lie­rung von 1992: “ Eine nicht gerin­ge Anzahl von Män­nern und Frau­en sind homo­se­xu­ell ver­an­lagt. Sie haben die­se Ver­an­la­gung nicht selbst gewählt; für die mei­sten von ihnen stellt sie eine Prü­fung dar.“ In der allein maß­geb­li­chen edi­tio typi­ca von 1997 lau­tet die Stel­le hin­ge­gen: „Eine nicht gerin­ge Anzahl von Män­nern und Frau­en haben tief­sit­zen­de homo­se­xu­el­le Ten­den­zen. Die­se Nei­gung, die objek­tiv unge­ord­net ist, stellt für die mei­sten von ihnen eine Prü­fung dar.“ Die eng­li­sche Online-Ver­si­on wird seit­her als „vor­läu­fig“ aus­ge­wie­sen, die ita­lie­ni­sche ist nur mehr als PDF abruf­bar. Die geän­der­te eng­li­sche Ver­si­on exi­stiert ist nicht mehr öffent­lich sicht­bar, der Link wur­de aber gesi­chert. Die deut­sche Ver­si­on ist nach wie vor falsch, mut­maß­lich da die zustän­di­gen Bischofs­kon­fe­ren­zen an einer Kor­rek­tur offen­bar nicht inter­es­siert sind. Eine Ver­sio­nen­wirr­nis aus­ge­rech­net zu einer der gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit – ange­sichts des herr­schen­den Klimas.
  • Die zwei­te Ände­rung betrifft den Arti­kel 2267 über die Todes­stra­fe. Fran­zis­kus ver­ord­ne­te sie mit einem Rescript vom 2. August 2018. Auch die­se Ände­rung ist problematisch. 
  • Die drit­te Ände­rung wur­de wäh­rend der Ama­zo­nas­syn­ode for­mal von den Syn­oda­len als Bit­te for­mu­liert, jedoch von Papst Fran­zis­kus sofort auf­ge­grif­fen und zum päpst­li­chen Wil­len erklärt: die Ein­füh­rung „öko­lo­gi­scher Sün­den“ in den Katechismus. 
Die deutsche Online-Version des Katechismus wird als Editio typica von 1997 ausgewiesen, entspricht aber zur Homosexualität der nicht mehr gütigen Fassung von 1992.
Die deut­sche Online-Ver­si­on des Kate­chis­mus wird als edi­tio typi­ca von 1997 aus­ge­wie­sen, ent­spricht aber zur Homo­se­xua­li­tät der nicht mehr güti­gen Fas­sung von 1992.

Viel­leicht soll­te man sich dar­an erin­nern – auch in San­ta Mar­ta möch­te man hin­zu­fü­gen –, dass der Kate­chis­mus nicht ein Wunsch­ka­ta­log des Augen­blicks ist. Er ist auch nicht das Werk­zeug, um die „fort­schritt­lich­sten“ theo­lo­gi­schen und kul­tu­rel­len Dis­kus­sio­nen auf­zu­grei­fen und zu ver­brei­ten. Noch weni­ger darf der Kate­chis­mus als Werk­statt benutzt wer­den, um sub­ti­le Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, die viel­leicht nicht im Ein­zel­schritt, aber im Gesamt­kon­text lang­sam, aber sicher zu einer Ver­än­de­rung des Glau­bens füh­ren. Der Kate­chis­mus, wie ihn Johan­nes Paul II. im Apo­sto­li­schen Schrei­ben Laet­a­mur magnope­re von 1997 zur Ver­öf­fent­li­chung der edi­tio typi­ca, des „end­gül­ti­gen“ Tex­tes, kon­zi­pier­te und bewusst an älte­re Vor­bil­der anknüpf­te, hat den Auf­trag und den Wert einer „gül­ti­gen Dar­stel­lung ihres einen und ewi­gen apo­sto­li­schen Glau­bens“ und ist eine „siche­re Norm für die Leh­re des Glaubens“.

*Hei­ner Ulrich, Histo­ri­ker

Bild: Il Giorn­a­le (Screen­shot)


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6 Kommentare

  1. War­um greift jemand einen ande­ren Men­schen an? Weil er es kann. Des­halb wer­den zuerst Frau­en und Alte ange­grif­fen oder Ein­zel­ne von einer Grup­pe weil er/​sie es kann/​können, denn da ist mit der gering­sten Gegen­wehr zu rech­nen. Der Star­ke greift also meist den Schwa­chen an. Um hier auch nur eine dem Angriff wirk­sa­me Abwehr­mög­lich­keit zu geben, bedarf es für den Schwa­chen der Waffen.
    Wer eine Welt ohne Waf­fen haben möch­te, will das Para­dies auf Erden, das geht mit gefal­le­nen Men­schen, über die der Satan immer wie­der Macht erlangt, nicht. Wir müs­sen schon auf die zwei­te Ankunft des Herrn warten.

  2. Statt die Welt katho­lisch zu machen und damit das Risi­ko­po­ten­ti­al zu sen­ken, will unser Papst ein Para­dies auf Erden mit Auto­bahn zur Himmelspforte.
    Lei­der über­sieht er groß­zü­gig die sata­ni­sti­schen Kräf­te, die in den Finanz­im­pe­ri­en, in der UNO, den Frei­mau­rern und in allen Ideo­lo­gien wir­ken. Der Sozia­lis­mus ist nur menschenfeindlich.
    Man muß Leu­te, die eine Welt­ein­heits­re­li­gi­on anstre­ben, wegen ihrer Gefähr­lich­keit ernst neh­men, statt sie bloß für ver­rückt zu halten.

    Die ein­zi­ge Macht, die unser Papst hät­te, die Katho­li­ken drin­gend zum Beten des Rosen­kran­zes auf­zu­for­dern, nutzt er nicht. So nimmt unser Schick­sal sei­nen Lauf.

  3. Wofür steht das Papst­tum ? Er ist der Stell­ver­tre­ter des­sen, der die Men­schen erlöst hat und als Auf­ga­be wur­de ihm an ver­traut, die See­len zu ret­ten vor der ewi­gen Verdammnis.
    Was gehen ihn dann Atom­waf­fen an, ist die Ver­nich­tung vie­ler schlim­mer als die Ver­nich­tung weni­ger ? Das alles wur­de im 5.Gebot hin­rei­chend geklärt mit dem Satz,„Du sollst nicht töten“.
    Die Ein­mi­schung des Kle­rus in die Poli­tik war schon so oft ver­häng­nis­voll, weil Poli­ti­ker eben anders ticken und den Kle­ri­kern in der Regel über­le­gen sind.
    Es geht eben nicht um das ewi­ge Leben auf Erden.
    The­ma ver­fehlt hei­li­ger Vater.

    • Lie­ber Herr Jan.….. ich kann Ihren Aus­sa­gen nur beja­hen.… Genau aus dem 5. Gebot fol­gen alle die­se Sachen. Die Leh­re der Kir­che ist von Ewig­keit, und soll­te dar­um kein Bestand­teil einer per­ma­nen­ten Bau­stel­le der Leh­re sein.

  4. Die Über­schrift lau­tet: „Die Atom­waf­fen – und der Kate­chis­mus als Dau­er­bau­stel­le?“ Die Kir­che hat in der Tat zu der Ver­nich­tung von mensch­li­cher Exi­stenz durch Atom­waf­fen bis­her geschwie­gen, und zwar so als sei die Ver­nich­tung der mensch­li­chen Exi­stenz grundsätzlich
    sowie all­ge­mein durch Atom­waf­fen und nicht nur der ein­zel­nen Exi­stenz durch den Mord des Ein­zel­nen etwas ande­res als die For­de­rung des fünf­ten Gebo­tes, „Du sollst nicht töten“. Dies bedeu­tet, der Ein­satz, der Bau (als Ermög­li­chung des Ein­at­zes von Atom­waf­fen) als auch die Pla­nung von Atom­waf­fen, sind zu mes­sen an den Kri­te­ri­en des fünf­ten Gebo­tes „Du sollst nicht töten“. Dies hat die Kir­che bis­her nicht offi­zi­ell ver­kün­det. Auf­grund des fünf­ten Gebo­tes hät­te die Kir­che, den Bau, die Lage­rung und den Ein­satz von Atom­waf­fen äch­ten müs­sen als schwe­re Sün­de, wel­che ohne Reue und Wie­der­gut­ma­chung kei­ne Ver­zei­hung erlangt. Dass die­se The­ma­tik nicht ange­spro­chen wur­de, hal­te ich für eine der ganz gro­ßen Feh­ler des Vati­ka­n­unms II.

  5. Gestat­ten Sie mir einen Nach­satz: Gott hat uns die zehn Gebo­te gege­ben und es ist Auf­ga­be der Kir­che und ihres jewei­li­gen Pap­stes den Inhalt die­ser Gebo­te zu erklä­ren. Wenn jedoch der heu­ti­ge Papst der Kir­che und auch den Außen­ste­hen­den wei­te­re Gebo­te geben will, so ver­kün­det er im Umkehr­schluss doch die Unvoll­kom­men­heit der bis­he­ri­gen gött­li­chen Gebo­te. Er erklärt damit Gott, den voll­kom­me­nen, als feh­ler­haft. Wir soll­ten die­sen Teil der Leh­re Bergoglio´s rich­tig ver­ste­hen und erken­nen, wohin wir geführt werden.

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