(Rom) Gegen „sakrilegische Aktionen“ von Papst Franziskus wurde ein Protest formuliert und im Internet auf einer eigenen Seite und in mehreren Sprachen veröffentlicht, darunter auch auf deutsch. Vorgelegt wurde der Protest von einhundert katholischen Persönlichkeiten. Auf der Internetseite besteht die Möglichkeit zur Unterstützung der Initiative durch die eigene Unterschrift.
„Wir, der unterzeichnende Klerus und die katholischen Laien, protestieren gegen die sakrilegischen und abergläubischen Handlungen, die Papst Franziskus, der Nachfolger Petri, bei der gerade in Rom zu Ende gegangenen Synode vollzogen hat und verurteilen sie.“
Die Unterzeichner listen die sakrilegischen Handlungen, die Papst Franziskus vorgeworfen werden, in chronologischer Reihenfolge auf:
- 4. Oktober: Papst Franziskus nahm an einem Akt idolatrischer Anbetung der heidnischen Göttin Pachamama teil.
- Er ließ zu., daß diese Anbetung in den Vatikanischen Gärten stattfand und entweihte so die Nachbarschaft zu den Gräbern der Märtyrer und der Peterskirche.
- Er nahm an dieser idolatrischen Anbetung teil, indem er die Pachamama-Abbildungen segnete.
- Am 7. Oktober wurden die Pachamama-Statuetten vor dem Hauptaltar im Petersdom aufgestellt und dann in einer Prozession in die Synoden-Aula gebracht. Papst Franziskus hat bei einer Zeremonie vor diesen Darstellungen gebetet und sich dann dieser Prozession angeschlossen.
- Als die hölzernen Darstellungen dieser heidnischen Gottheit aus der Kirche Santa Maria in Traspontina entfernt wurden, wo sie sakrilegisch aufgestellt worden waren, und von Katholiken, die über diese Entweihung der Kirche empört waren, in den Tiber geworfen wurden, entschuldigte sich Papst Franziskus am 25. Oktober dafür und veranlaßte, daß ein anderes hölzernes Abbild von Pachamama in die Kirche zurückgebracht wurde. Auf diese Weise wurde eine weitere Profanation eingeleitet.
- Am 27. Oktober nahm er in der Schlußmesse der Synode eine Schüssel entgegen, die für die götzendienerische Verehrung von Pachamama verwendet wurde, und stellte sie auf den Altar.
Die Unterzeichner erinnern daran, daß Papst Franziskus selbst bestätigte, „daß es sich bei diesen Holzfiguren um einen heidnischen Götzen handelt“. Dabei nannte das Kirchenoberhaupt „ausdrücklich Pachamama“, eine heidnische Gottheit Südamerikas.
Dazu schreiben die Unterzeichner:
„Verschiedene Darstellungen dieses Vorgehens wurden von Kardinal Walter Brandmüller, Kardinal Gerhard Müller, Kardinal Jorge Urosa Savino, Erzbischof Carlo Maria Viganò, Bischof Athanasius Schneider, Bischof José Luis Azcona Hermoso, Bischof Rudolf Voderholzer und Bischof Marian Eleganti als götzendienerisch oder gotteslästerlich verurteilt. Zuletzt hat Kardinal Burke in einem Interview diesen Kult auf die gleiche Weise beurteilt.“
Der Protest beschränkt sich nicht auf den Pachamamagate, sondern greift weiter aus, da ein Zusammenhang zwischen den jüngsten Vorkommnissen bei der Amazonassynode in Rom und der Unterzeichnung des „Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen“ von Abu Dhabi vom 4. Februar 2019 gesehen wird.
Das von Franziskus zusammen mit dem Großimam Al-Azhar, Ahmad al-Tayyeb, unterzeichnete Dokument enthält auch folgende Passage, den die Unterzeichner in ihrem Protest zitieren:
„Der Pluralismus und die Vielfalt der Religionen, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Rassen und der Sprache werden von Gott in seiner Weisheit gewollt, durch die er die Menschen geschaffen hat. Diese göttliche Weisheit ist die Quelle, aus der das Recht auf Glaubensfreiheit und die Freiheit, anders zu sein, hervorgeht.“
Dazu schreiben sie:
„Die Beteiligung von Papst Franziskus an götzendienerischen Zeremonien ist ein Indiz dafür, daß er diese Aussage in einem heterodoxen Sinne meinte, der es ermöglicht, die heidnische Verehrung von Götzen als ein von Gott positiv gewolltes Gut zu betrachten.“
Obwohl Franziskus gegenüber Bischof Athanasius Schneider, der dem Dokument in einer Stellungnahme widersprochen hatte, privat eine anderslautende Erklärung abgab, als dieser ihn persönlich damit konfrontierte, daß diese Formulierung Grundsätzen der kirchlichen Lehre widerspreche, habe Franziskus „die Aussage von Abu Dhabi nie entsprechend korrigiert“.
Am 3. April 2019 warf Franziskus die Frage nach der Vielfalt der Religionen selbst noch einmal öffentlich auf und legte sie positiv auf, die die Unterzeichner kritisieren.
„Schlimmer noch, Papst Franziskus hat seitdem wiederholt die unkorrigierte Erklärung von Abu Dhabi in einem heterodoxen Sinne bekräftigt, indem er ein „interreligiöses Komitee“ einrichtete, das das Dokument, einschließlich der fraglichen unveränderten Erklärung, bewirbt und die Teilnahme des Vatikans an einem „höheren Komitee“ der Vereinten Nationen anordnet.“
Die Unterzeichner des Protestes stellen dazu fest:
„Die Anbetung von irgend jemand oder irgend etwas anderem als den Einen wahren Gott, die Allerheiligste Dreifaltigkeit, ist ein Verstoß gegen das Erste Gebot. Jede Teilnahme an irgendeiner Form der Verehrung von Götzen wird durch dieses Gebot absolut verurteilt und ist objektiv eine schwerwiegende Sünde. Der heilige Paulus lehrte die frühe Kirche, daß die Opfer für heidnische Götzen nicht Gott, sondern Dämonen dargebracht wurde, wenn er in seinem ersten Brief an die Korinther sagt:
‚Was meine ich damit? Ist denn Götzenopferfleisch wirklich etwas? Oder ist ein Götze wirklich etwas? Nein, aber was man dort opfert, opfert man nicht Gott, sondern den Dämonen. Ich will jedoch nicht, daß ihr euch mit Dämonen einlaßt. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Gäste sein am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen‘ (1 Kor 10,19– 21).“
Dadurch kommen sie zum eigentlichen Vorwurf:
„Durch diese Handlungen hat Papst Franziskus den vom Zweiten Konzil von Nicäa geäußerten Vorwurf auf sich gezogen:
‚Viele Hirten haben meinen Weinstock zerstört, sie haben meinen Teil entweiht. Denn sie folgten unheiligen Männern und vertrauten auf ihre eigenen Leidenschaften. Sie verleumdeten die heilige Kirche, mit der sich Christus, unser Gott, vermählt hat, und versäumten es, das Heilige vom Profanen zu unterscheiden, indem sie behaupteten, die Ikonen unseres Herrn und seiner Heiligen seien nicht anders als die Holzbilder satanischer Idole.‘“
„Mit immenser Trauer und tiefer Liebe zum Stuhl Petri bitten wir den allmächtigen Gott, den schuldiggewordenen Angehörigen seiner Kirche auf Erden die Strafe zu ersparen, die sie für diese schrecklichen Sünden verdienen.
Wir bitten Papst Franziskus respektvoll, öffentlich und eindeutig für diese objektiv schwerwiegenden Sünden und für alle öffentlichen Handlungen, die er gegen Gott und die wahre Religion begangen hat, Buße zu tun und für diese Straftaten Wiedergutmachung zu leisten.
Wir bitten alle Bischöfe der katholischen Kirche respektvoll, Papst Franziskus eine brüderliche Zurechtweisung für diese Skandale zukommen zu lassen und ihre Herden auf der Grundlage der von Gott geoffenbarten Lehre des katholischen Glaubens zu warnen, wenn die seinem Beispiel gegen das Erste Gebot nachfolgen, die ewige Verdammnis riskieren.“
Der Protest trägt das Datum vom 9. November: In Festo dedicationis Basilicae Lateranensis samt Terribilis est locus iste: hic domus Dei est et porta caeli; et vocabitur aula Dei.”
Die einhundert Erstunterzeichner sind alphabetisch gereiht von Dr. Gerard J.M. van den Aardweg aus den Niederlanden bis Miguel Angel Yáñez, den Chefredakteur von Adelante la fe. Unter ihnen befinden sich Prof. Roberto de Mattei, der Autor von „Der Diktatorpapst“ Henry Sire, aus dem deutschen Sprachraum Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, Dr. Gerd J. Weisensee, Prof. Hubert Windisch, Hochw. Herr Frank Unterhalt, Prof. Josef Seifert, Prof. Rudolf Hilfer, Dr. Thomas Klibengajtis, P. Stefan Dreher FSSP, die Deutschamerikanerin Maike Hickson und insgesamt viele andere mehr.
- Wer den Protest gegen sakrilegische Aktionen von Papst Franziskus unterzeichnen will (zur Internetseite).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Contra recentia sacrilegia