Götzendienst kommt nach dem Abfall vom Glauben

Analyse zu den Grundlagen der Amazonassynode


Mit der Amazonassynode hielt das Heidentum und die Götzendienerei Einzug im Vatikan. Dem muß, so P. Lanzetta, der Glaubensabfall vorausgegangen sein.
Mit der Amazonassynode hielt das Heidentum und die Götzendienerei Einzug im Vatikan. Dem muß, so P. Lanzetta, der Glaubensabfall vorausgegangen sein.

Von P. Ser­a­fi­no M. Lanzetta*

Anzei­ge

Wie kann es gesche­hen, daß ohne schlech­tes Gewis­sen, ja mit küh­nem Jubel der Göt­zen­dienst in den Tem­pel Got­tes ein­dringt? Sta­tu­et­ten, die schließ­lich offi­zi­ell als Pacha­ma­ma-Göt­zen iden­ti­fi­ziert wur­den, stan­den nicht nur im Mit­tel­punkt eines lau­ten Medi­en­rum­mels, weil sie zu Recht in den Tiber gewor­fen wur­den, son­dern weil sie das Sym­bol und die eigent­li­che Chif­fre der soeben zu Ende gegan­ge­nen Ama­zo­nas­syn­ode waren. Eine Syn­ode, die sich den Göt­zen­dienst zu eigen mach­te. Die Prä­mis­sen dazu waren bereits im Instru­men­tum labo­ris gelegt worden.

Es war von Anfang an klar, daß die Ama­zo­nas­syn­ode eine neue Öko-Reli­gi­on prä­sen­tie­ren wür­de, die mit der Erde – „Mut­ter Erde“, Sym­bol der aus­ge­präg­ten Weib­lich­keit – ver­bun­den ist, die Quel­le der Inspi­ra­ti­on und der Pro­phe­tie für unse­re Zeit ist mit dem Ziel, der Kir­che ihr wah­res Gesicht zu geben. 

Ein Gesicht wur­de im geschnitz­ten Frucht­bar­keits-Fetisch gefun­den. Das Hin und Her der vati­ka­ni­schen und vati­k­an­na­hen Medi­en, um die Öffent­lich­keit von der Idee abzu­brin­gen, daß in Rom die Pacha­ma­ma-Reli­gi­on gespon­sert wird, konn­te den Zorn und die Empö­rung jener Katho­li­ken nicht aus­lö­schen, die den Mut hat­ten, ihre Stim­me zu erhe­ben. Es waren wie immer nur weni­ge. Die Tat­sa­che, daß eine libe­ra­le, eng­li­sche Zeit­schrift wie The Tablet besorgt war, die göt­zen­die­ne­ri­sche Gefahr zu ver­schlei­ern, indem sie den Figu­ren eine christ­li­che Les­art gab, sagt viel aus. 

Der Göt­zen­dienst die­ser Tage ist das Ergeb­nis eines län­ge­ren Pro­zes­ses, der unwei­ger­lich dazu füh­ren muß­te, Gott durch Din­ge aus Men­schen­hand zu erset­zen. Die Ange­le­gen­heit der Pacha­ma­ma ist ein prä­zi­ses Spie­gel­bild der Situa­ti­on in der Kir­che in die­sem dra­ma­ti­schen Moment.

Göt­zen­dienst geschieht nicht plötz­lich wie ein Blitz aus hei­te­rem Him­mel. Ihr geht ein län­ge­rer Pro­zeß vor­aus, der mit dem Glau­bens­ver­lust, mit einem stil­len und prag­ma­ti­schen Athe­is­mus beginnt, der wie eine Lar­ve wächst und die Form eines mehr oder weni­ger all­ge­mei­nen Abfalls annimmt. Man wird zum Athe­isten, ohne es zu mer­ken, son­dern lebt viel­mehr im Glau­ben, die Inter­es­sen des Evan­ge­li­ums zu ver­tre­ten in einer sich stän­dig ver­än­dern­den Welt. Indem die Ver­än­de­rung für einen theo­lo­gi­schen Ort der Ver­kün­di­gung gehal­ten wird, ersetzt das Wer­den­de, der Pro­zeß, die Bot­schaft, die wir ver­mit­teln woll­ten. Auf die­se Wei­se nimmt der schlei­chen­de Athe­is­mus in einer dif­fu­sen Apo­sta­sie Gestalt an. 

P. Lanzetta (links mit Kapuze und Pluviale), Oberer der Familie der Unbefleckten Jungfrau und des heiligen Franziskus.
P. Lan­zet­ta (links mit Kapu­ze und Plu­via­le), Obe­rer der Fami­lie der Unbe­fleck­ten Jung­frau und des hei­li­gen Franziskus.

Ein Beweis dafür ist die Unfä­hig­keit, auf das andau­ern­de, gegen Chri­stus und die Kir­che gerich­te­te Häm­mern zu reagie­ren. Die­se Unfä­hig­keit reicht in Wirk­lich­keit tie­fer: Sie erkennt nicht ein­mal mehr die Schwe­re der Situa­ti­on und die Not­wen­dig­keit, ein­zu­grei­fen. Wie soll­te die­se weit­ver­brei­te­te Anoma­lie bezeich­net wer­den, wenn nicht als Abfall vom Glauben? 

Es han­delt sich aber um eine unty­pi­sche, flui­de Apo­sta­sie. Es ist nicht nur ein Auf­ge­ben des Glau­bens, son­dern sei­ne inne­re Umwand­lung in ein ande­res Glau­bens­be­kennt­nis, in eine ande­re Reli­gi­on. Es han­delt sich nicht nur um Ver­rat an den Gebo­ten Got­tes – sehr oft genährt durch ein unan­ge­mes­se­nes, mora­li­sches Ver­hal­ten –, son­dern vor allem um eine Instru­men­ta­li­sie­rung theo­lo­gi­scher Kate­go­rien und christ­li­cher Leh­ren, um etwas ande­res zu tun und zu sagen. Ein nomi­na­li­sti­scher Gebrauch des Glau­bens hat die­sen fak­tisch abge­lehn­ten Glau­ben tat­säch­lich zu einer ande­ren Sache gemacht: zur Ver­eh­rung von Göt­zen oder zumin­dest ihrer Recht­fer­ti­gung. Wenn Gott nicht da ist, weil wir nicht wis­sen, ob Er exi­stiert, und weil der Glau­be, den Er uns geof­fen­bart hat, nicht aus­reicht, um unse­ren uner­füll­ten Durst nach Erkennt­nis und Ver­än­de­rung zu stil­len, dann kann ihn alles reprä­sen­tie­ren: Jeder Göt­ze kann dann Aus­druck des­sen sein, was für den Men­schen wich­tig ist.

In der Bibel geschieht der Göt­zen­dienst in der Regel als Fol­ge einer Sün­de des gei­sti­gen Ehe­bruchs, der Pro­sti­tu­ti­on gegen­über den Göt­zen der Men­schen. Pro­sti­tu­ti­on ist hier gleich­be­deu­tend mit der Ver­wei­ge­rung der ehe­li­chen Treue gegen­über dem einen Gott, mit der Apo­sta­sie Israels. 

Die per­sön­li­che Geschich­te des Pro­phe­ten Hosea ist emble­ma­tisch dafür: Da er sich eine Pro­sti­tu­ier­te zur Frau nahm, muß­te in den Kin­dern, die aus die­ser Ver­bin­dung her­vor­gin­gen, die Dege­ne­ra­ti­on des Vol­kes sicht­bar wer­den. Das war heil­sam, um das Volk Got­tes wie­der zu sei­ner Treue zurück­zu­ru­fen. Isra­el kehr­te, nach­dem es in die Wüste geführt wor­den war, wie eine treue Braut zur Lie­be sei­nes Got­tes zurück (vgl. Hos 1–2).

Wie­viel Wüste braucht es heu­te noch, damit der Herr zum Her­zen sei­ner Gelieb­ten spricht? 

Wenn der Ehe­bruch auch noch prag­ma­tisch mit Barm­her­zig­keit und Unter­schei­dung gerecht­fer­tigt wird, wie das mit Amo­ris lae­ti­tia der Fall scheint, pro­vo­ziert das nicht einen noch weit schwer­wie­gen­de­ren Ehe­bruch gei­sti­ger Natur gegen­über dem Glau­ben der Kir­che? Ist das nicht die Vor­aus­set­zung für die Apo­sta­sie und daher den Götzendienst?

Die Israe­li­ten, die sehen, wie Moses sich beim Abstieg vom Sinai ver­spä­tet, und Aaron bit­ten, ein gol­de­nes Kalb zu machen, vor dem sie sich nie­der­wer­fen und dem sie Opfer brin­gen, sind ein „stör­ri­sches Volk“ (Ex 32,9). Schon vie­le Male hat­ten sie gegen den Herrn gemurrt und sogar die Hand von JHWH beim wun­der­sa­men Aus­zug aus Ägyp­ten in Fra­ge gestellt. Es war ein Volk, das bei Unbe­ha­gen bereit­wil­lig die alte Skla­ve­rei dem Her­um­zie­hen in der Wüste vor­ge­zo­gen hät­te, und gegen garan­tier­tes Essen bereit­wil­lig die Frei­heit als Volks Got­tes ein­ge­tauscht hätte. 

Göt­zen­dienst ist die Fol­ge der Auf­leh­nung gegen Gott. Er beginnt mit dem Miß­trau­en gegen Ihn. Miß­trau­en, das dazu führt, sich von Gott zu lösen und nach ande­rem zu suchen. Göt­zen­dienst ist die direk­te Fol­ge der Ver­leug­nung des wah­ren Glaubens. 

War­um aber sind Göt­zen fes­selnd? War­um fas­zi­niert, ver­führt und ersetzt die „Reli­gi­on“ der Göt­zen den wah­ren Glau­ben? Weil die Göt­zen Men­schen­werk sind. Sie sind das Abbild des­sen, was der Mensch sein will, was er wirk­lich denkt und liebt. Einen Göt­zen anzu­be­ten heißt, sich selbst anstatt Gott anzu­be­ten. Oder bes­ser: Es bedeu­tet, den Anti-Gott anzu­be­ten, der ver­führt und von Gott trennt, den Teu­fel, wie aus Jesu Wor­ten an den Teu­fel deut­lich wird, der Ihn in der Wüste ver­such­te (vgl. Mt 4,8–10).

Der Mensch kann nicht anders, als anzu­be­ten, aber er muß sich ent­schei­den, wen er anbe­tet. Indem man die Anwe­sen­heit von Göt­zen – die Pacha­ma­mas im heu­ti­gen Kon­text – neben dem Glau­ben dul­det, sagt man, daß Reli­gi­on letzt­end­lich das ist, was die Wün­sche des Men­schen befriedigt.

In den eige­nen Über­le­gun­gen zu phan­ta­sie­ren, ver­dun­kelt lei­der den ohne­hin schon getrüb­ten Ver­stand und führt dazu die Voll­kom­men­heit Got­tes zu ver­ken­nen, um dem bestech­li­chen Men­schen, den Vögeln, Vier­bei­nern und Rep­ti­li­en die Ehre zu erwei­sen (vgl. Röm 1,22–23). Die Göt­zen sind immer fes­selnd, weil man anbe­tet, was man begehrt, und zwar mög­lichst ohne zu vie­le mora­li­sche Beden­ken. In der Regel han­delt es sich um die Sub­li­mie­rung aller mensch­li­chen Instink­te. Zum wirk­li­chen Pro­blem wird es, wenn die mora­li­sche Kor­rup­ti­on sich aus­brei­tet und die Kir­che befällt. Gott preis­zu­ge­ben an die Unrein­heit, weil man sich ande­ren Göt­tern pro­sti­tu­iert, weil man die Wahr­heit Got­tes gegen die Lüge ein­tauscht, indem man die Geschöp­fe statt des Schöp­fers anbe­tet und ihnen dient (vgl. Röm 1,24–25)? Es scheint, daß der hei­li­ge Pau­lus zu uns Men­schen von heu­te spricht. Der dog­ma­ti­sche und mora­li­sche Zusam­men­bruch ist die Wur­zel die­ser trau­ri­gen Parabel.

PS: Zum theo­lo­gisch-mora­li­schen Zusam­men­bruch als Wur­zel der Kir­chen­kri­se erlau­be ich mir zur Ver­tie­fung des The­mas auf mei­nen Leit­ar­ti­kel in Fides Catho­li­ca (1/​2019) zu verweisen.

*P. Ser­a­fi­no M. Lan­zet­ta, pro­mo­vier­ter Dog­ma­ti­ker, gehör­te dem Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta an, heu­te ist er Pfar­rer im eng­li­schen Bis­tum Ports­mouth, dort grün­de­te er nach deren Vor­bild die alt­ri­tu­el­le Ordens­ge­mein­schaft der Fami­lie der Unbe­fleck­ten Jung­frau und des hei­li­gen Fran­zis­kus, deren Prie­ster in der Seel­sor­ge in der über­lie­fer­ten und in der ordent­li­chen Form des Römi­schen Ritus zelebrieren.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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8 Kommentare

  1. Ich den­ke, was auf der Ama­zo­nas­syn­ode an wesen­haft Dämo­ni­schem aus­ge­han­delt wur­de, ist vie­len noch gar nicht ins Bewusst­sein gekommen.

    Je län­ger man über den Frucht­bar­keits­hype nach­denkt, desto mehr wird klar, dass hier unter­schwel­lig über das weib­li­che Ele­ment, das die Kir­che gegen­über dem Bräu­ti­gam Jesus Chri­stus ja dar­stellt, hin­ge­lenkt wer­den soll zu einer per­ver­tier­ten Kir­che mit Priesterinnen.

    Der ober­schwel­li­ge Anteil der Syn­oden­bot­schaft liegt in der unbe­ding­ten Not­wen­dig­keit der Zöli­bats­ab­schwä­chung, spä­ter Aufhebung.

    Der unter­schwel­li­ge Anteil liegt in der Ver­fleisch­li­chung der Kir­chen­hier­ar­chie durch den Aspekt der ‚weib­li­chen Fruchtbarkeit‘.

    Frau­en sol­len die­se Kir­che dominieren.

    Die Umlen­kung ist ver­deckt, sehr sub­til und gera­de­zu von genia­ler Bos­heit. Das Fleisch soll sich über den Geist set­zen und über ihn herrschen.

    Das mag etwas über­spannt klin­gen (oder frau­en­feind­lich), trifft aber den okkul­ten Geist und die eigent­li­che Agen­da der Synode.

    Bis dato war der Bräu­ti­gam Jesus Chri­stus, die Kir­che war die Braut (die vom Geist zu ‚befruch­ten­de‘, zu sakra­men­ta­li­sie­ren­de). Das Fleisch (die Pra­xis) soll­te geführt und geord­net wer­den durch den Geist (die Theorie/​theoria = Got­tes­schau). Nun aber soll durch die Umkeh­rung und Ver­fleisch­li­chung des Prie­ster­tums Jesu Chri­sti (gleich von zwei Sei­ten: Zöli­bats­auf­he­bung und Frau­en­prie­ster­tum) der Geist zum Skla­ven des Flei­sches gemacht wer­den, was der letz­ten Stu­fe des Glau­bens­ab­falls ent­spricht und die Kir­che zur Syn­ago­ge Satans macht.

    Damit ist der Glau­be auf­ge­ge­ben, die Kir­che voll­stän­dig durch­pro­te­stan­ti­siert und die fina­le Anglei­chung an die Welt und den Her­ren die­ser Welt, Luzi­fer, vollzogen.

  2. Die­se Ver­wir­rung mit dem Hei­den­tum in der Kir­che hat noch mehr Zer­stö­rung des katho­li­schen Glau­bens gebracht. 

  3. Das tie­fe­re Pro­blem der Glau­bens- und Kir­chen­kri­se scheint mir im unsi­che­ren, wenn nicht fal­schen Got­tes­ver­ständ­nis zu liegen.
    Doch ist das kein neu­es Pro­blem. Es hat alte Wur­zeln und schlägt heu­te nur mit vol­ler Wucht durch.
    Was wir bei P. Fran­zis­kus erle­ben, ist ja, dass er den Herrn Jesus Chri­stus aus dem Got­tes­be­griff herauslöst.
    Die Juden­mis­si­on wur­de nach dem 2. Vati­ka­num prak­tisch ver­bo­ten, weil angeb­lich die Juden schon immer beim Vater sind und daher Jesus Chri­stus nicht brau­chen, um zu ihm zu gelangen.
    Ähn­lich die Mus­li­men­mis­si­on. Sie glau­ben ja „una nobis­cum“ (2. Vat.) an den Einen Gott, und der ist, so wird unter­stellt, der­sel­be für alle Abrahamiten.
    Was noch aus­steht und mög­li­cher­wei­se bevor­steht, ist, das bud­dhi­sti­sche Nir­va­na, das chi­ne­si­sche Tao und das indi­sche Brah­man (das die Upa­nischa­den mit dem Atman = Selbst iden­ti­fi­zie­ren) als Bezeich­nun­gen im wei­te­ren Sinn für den Einen Gott zu erklären.
    In den letz­ten Wochen durf­ten wir die Gleich­set­zung des Welt­alls, sym­bo­li­siert durch die schwan­ge­re Pat­scha­ma­ma, mit dem Einen Gott erleben.
    Das Wesent­li­che des Chri­sten­tums ist jedoch die Offen­ba­rung der Mensch­wer­dung Got­tes in Jesus Christus.
    Jesus Chri­stus ist der eine, drei­ei­ni­ge Gott (!), kein Ava­tar des Einen abstrakt gedach­ten Got­tes, aber auch nicht einer von drei Göttern.
    Gott exi­stiert nicht ohne sei­ne Mensch­wer­dung. Der eine Gott ohne den Gott­men­schen Jesus Chri­stus ist eine Abstrak­ti­on, ein theo­lo­gi­sches Hirn­ge­spinst des inter­re­li­giö­sen Dia­logs, ohne jeg­li­che Realität.
    Es gibt kei­nen ande­ren Gott als den Herrn Jesus Chri­stus und kei­ne Erlö­sung ohne den Glau­ben an ihn.
    Die Tri­ni­täts­theo­lo­gie und die prak­ti­sche Fröm­mig­keit müs­sen dem Rech­nung tragen.

    • Sehr geehr­ter Herr Dr. Gun­ther Michel,

      auch an die­ser Stel­le muss ich wie­der die­sel­be Fra­ge stel­len: War­um hört man zu die­ser als hin­ter­li­stig zu bezeich­nen­den Syn­ode abso­lut nichts von S.E. Kar­di­nal Wal­ter Kas­per? Bekannt­lich ist der ehe­ma­li­ge vati­ka­ni­sche Chef­ö­ku­me­ni­ker ein ein­fluss­rei­cher Befür­wor­ter der Ama­zo­nas-Syn­ode, die mitt­ler­wei­le auch mit sar­ka­sti­schem Unter­ton als Pacha­ma­ma-Syn­ode bezeich­net wird und nicht nur bei glau­bens­treu­en Katho­li­ken auf schar­fe Ableh­nung stößt. 

      Auch bei öku­me­ni­schen Gesprächs­part­nern der katho­li­schen Kir­che wird das Hei­den­spek­ta­ku­lum pein­li­ches Kopf­schüt­teln her­vor­ge­ru­fen haben. Wie sol­len etwa vor die­sem Hin­ter­grund noch frucht­ba­re Gesprä­che mit der Ortho­do­xie geführt wer­den kön­nen. Auch in evan­ge­li­schen Krei­sen wird man sich ver­wun­dert, viel­leicht sogar ent­setzt die Augen rei­ben. Die latein­ame­ri­ka­ni­schen Pfingst- und Frei­kirch­ler hin­ge­gen rei­ben sich bereits die Hän­de – aber vor Freu­de, weil sie – man muss lei­der schon sagen zurecht – der katho­li­schen Kir­che Göt­zen­dienst nach­wei­sen kön­nen und somit schlag­kräf­ti­ge Argu­men­te für ihre Abwer­bungs­ver­su­che in der Hand haben.

      Papst Fran­zis­kus hat­te, wie bekannt, gleich nach sei­ner Amts­über­nah­me fest­ge­stellt, dass der deut­sche Kuri­en­kar­di­nal, Hans-Küng-Schü­ler und ehe­ma­li­ge Pro­fes­sor für Dog­ma­tik in Mün­ster und Tübin­gen, Wal­ter Kas­per, Theo­lo­gie auf Knien betrei­be. Der Freund des höchst unrühm­li­chen bel­gi­schen Kar­di­nals God­fried Dan­neels gehör­te zu den maß­geb­li­chen Akteu­ren, die den Argen­ti­ni­er Jor­ge M. Berg­o­glio beim 2013er-Kon­kla­ve mit auf den Schild geho­ben hatten. 

      War­um also schweigt Kas­per jetzt zu einem Papst, des­sen Haus­theo­lo­ge er doch ist und der die katho­li­sche Kir­che in einen in die­sem Aus­maß nicht für mög­lich gehal­te­nen Ver­wir­rungs­zu­stand ver­setzt hat? Und dar­über hin­aus mit der Dul­dung heid­ni­scher Ritua­le in den vati­ka­ni­schen Gär­ten und den Ein­zug heid­ni­scher Göt­zen­fi­gu­ren in den ST.-Peters-Dom bis vors Petrus­grab und in die Syn­ode­nau­la die Kir­che gera­de­zu der Lächer­lich­keit preis­ge­ge­ben hat? 

      Auch beim Gar­ten­ri­tu­al wur­de, wie auf Video­auf­nah­men doku­men­tiert, „Theo­lo­gie auf Knien“ betrie­ben. Aber da war es ein­deu­tig eine heid­ni­sche. Denn sie galt der ver­gött­lich­ten All­mut­ter Natur, genannt Pacha­ma­ma. Sie haben recht, Herr Dr. Michel: Jesus Chri­stus blieb außen vor. Wohin soll das noch führen?

      • Sehr geehr­ter Herr Aquilinus,
        Sie ken­nen den Satz „Qui tacet con­sen­ti­re vide­tur“. Er stammt eigent­lich aus dem Ver­wal­tungs­we­sen und der Poli­tik, beson­ders der inter­na­tio­na­len, und hat eine prä­zi­se recht­li­che Bedeu­tung. Wir gehen aber, mei­ne ich, nicht fehl, wenn wir ihn auch hier anwen­den, und zwar des­halb, weil es nicht nötig sein soll­te, Ober­hir­ten erst auf­for­dern zu müs­sen, damit sie bei gro­ßer Gefahr in Glau­bens­din­gen das Wort ergrei­fen und ein­schrei­ten. Dazu sind sie von Amts wegen ver­pflich­tet. Man kann ja auch fra­gen: War­um schwei­gen fast alle der mehr als 5.300 Bischö­fe und 220 Kar­di­nä­le? Dabei eigent­lich schwei­gen sie nicht, denn die mei­sten stim­men zu – in Wor­ten und/​oder durch schlüs­si­ges Handeln.
        Viel­leicht mei­nen Sie mit Ihrer Fra­ge auch: War­um schweigt Kar­di­nal Kas­per j e t z t, wo er doch zu „Amo­ris lae­ti­tia“ und den „Dubia“ das Wort ergrif­fen hat (sie­he https://​katho​li​sches​.info/​2​0​1​8​/​0​3​/​0​7​/​k​a​r​d​i​n​a​l​-​k​a​s​p​e​r​-​s​c​h​l​u​s​s​-​m​i​t​-​d​e​m​-​h​a​e​r​e​s​i​e​v​o​r​w​u​r​f​-​g​e​g​e​n​-​p​a​p​s​t​-​f​r​a​n​z​i​s​k​us/ , https://​katho​li​sches​.info/​2​0​1​6​/​1​2​/​2​4​/​k​a​r​d​i​n​a​l​-​k​a​s​p​e​r​-​z​u​-​a​m​o​r​i​s​-​l​a​e​t​i​t​i​a​-​u​n​d​-​d​u​b​i​a​-​e​i​n​s​e​i​t​i​g​k​e​i​t​-​v​o​n​-​r​a​d​i​o​-​v​a​t​i​k​an/ , u.a.)? Wie gesagt, man müss­te ihn selbst fra­gen. Nie­der­wer­fun­gen vor, Seg­nun­gen von und Pro­zes­sio­nen mit dem Pat­scha­ma­ma-Holz­bild usw. dürf­ten noch schwe­rer zu ver­tei­di­gen sein als die Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne. Viel­leicht aber ist der Kar­di­nal nur müde oder krank?
        Auf Ihre Fra­gen nach dem War­um ant­wor­tet der Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che zumin­dest andeu­tungs­wei­se nume­ro 675 und 677. Die Schwie­rig­keit der dort beschrie­be­nen Lage, wenn sie ein­tritt, dürf­te jedoch dar­in bestehen, dass die sicht­ba­re kirch­li­che Auto­ri­tät dann gera­de n i c h t erklä­ren wird: „Lie­be Gläu­bi­ge, wir befin­den uns jetzt in der letz­ten Prü­fung der Kir­che“, weil sie näm­lich mög­li­cher­wei­se selbst ein Teil die­ser Prü­fung ist. Wor­an soll man sich dann hal­ten? Ich glau­be, es war Kar­di­nal Meis­ner, der ein­mal pre­dig­te: Die Wahr­heit ist kei­ne Idee, son­dern eine Per­son. Aber auch ande­re haben es so und so ähn­lich gesagt.
        Der größ­te Skan­dal der Ama­zo­nas­syn­ode war nicht die Öff­nung des Weges zur Besei­ti­gung des Prie­ster­zö­li­bats und zum Frau­en­dia­ko­nat. Es war die Hint­an­set­zung und letzt­lich Leug­nung des Herrn Jesus Chri­stus. Gera­de in der heu­ti­gen Glau­bens- und Kir­chen­kri­se erscheint mir die­ser voll­stän­di­ge Name wich­tig, den wir in den Brie­fen der Apo­stel Pau­lus, Jako­bus, Petrus und Judas fin­den, da er sei­ne ein­zig­ar­ti­ge gott­mensch­li­che Natur aus­drückt und ein kurz­ge­fass­tes Bekennt­nis ent­hält. Die Syn­ode war prak­tisch die Leug­nung (wie ‚Domi­nus Jesus‘ es aus­drückt:) sei­ner Ein­zig­keit und Heilsuniversalität.
        Sie fra­gen: „Wohin soll das noch füh­ren?“ Nun, dar­über wur­de und wird viel geschrie­ben, zum Teil auch pro­phe­zeit. Vie­le treue Katho­li­ken hof­fen ja auf das näch­ste oder ein noch spä­te­res Pon­ti­fi­kat. Hier kom­men wir zu sehr schwie­ri­gen und grund­le­gen­den Fra­gen, wie die Fra­ge, war­um Gott sol­ches über­haupt zulässt. Mei­ne unmaß­geb­li­che Mei­nung ist, dass alles auf die­sem Pla­ne­ten, in Welt und Kir­che, äußerst schlecht wer­den wird, bis zum Extrem der Lügen und der Übel. Der worst case sozu­sa­gen. Die gute Nach­richt ist: Auch das wird Gott, der Herr Jesus Chri­stus, nur zulas­sen, um schließ­lich alles zum Besten zu len­ken. Dar­an soll­ten wir den­ken, um nicht in Hoff­nungs­lo­sig­keit, Wut oder ande­re heil­lo­se Zustän­de zu geraten.

        • S.g. Herr Dr. Michel,

          wie­der­um herzl. Dank für Ihre aus­führ­li­che Replik, die mich ehr­li­chen Her­zens gefreut und somit inner­lich bewegt hat. Die unsäg­li­chen „Pachamama“-Vorgänge der ver­gan­ge­nen Wochen in und um Rom mit ihren noch nicht abzu­se­hen­den Fol­gen tra­gen das Poten­ti­al in sich, Glaub­wür­dig­keit und Iden­ti­tät der katho­li­schen Kir­che zu beschä­di­gen, wenn nicht gar zu zer­stö­ren. Dar­un­ter lei­den nicht zuletzt auch die vie­len ein­fa­chen und treu­en Katho­li­ken welt­weit, deren eige­ne Iden­ti­tät mit ins Wan­ken gerät. Es gehört viel Stand­haf­tig­keit und Glau­bens­kraft dazu, die augen­blick­li­che Situa­ti­on auszuhalten. 

          Ihre Gedan­ken, Herr Dr. Michel, hät­ten sicher­lich noch mehr Leser gefreut; lei­der ist der info-Arti­kel schon „unterm Strich“ ver­schwun­den und wird dann nur noch von spe­zi­ell am The­ma Inter­es­sier­ten auf­ge­ru­fen wer­den. Zu Prie­ster­zö­li­bat und Frau­en­dia­ko­nat habe ich eine gefe­stig­te Mei­nung. Auch hier wird die Iden­ti­tät der Röm.-kath. Kir­che, der Petrus-Kir­che, ganz wesent­lich mitberührt. 

          Aber Sie haben sicher recht: Nur nicht die Hoff­nung ver­lie­ren, und die­se ist begrün­det im ewi­gen Logos, in Jesus Chri­stus, in der Ein­heit des drei­fal­ti­gen Got­tes, des Vaters, des Soh­nes und des Hei­li­gen Gei­stes. Ich wün­sche S.E. Kar­di­nal Kas­per die Kraft und die Gele­gen­heit, mit dem amtie­ren­den Papst über all das zu spre­chen, was die Kir­che und vie­le Katho­li­ken der­zeit so bela­stet. Natür­lich in hei­len­der Absicht. Gott befohlen!

  4. Stimmt, für die Kir­che des Kon­zils ist es 5 nach 12.
    Sie wan­dert fröh­lich und lustig mit dem „Licht­trä­ger“ als gei­sti­gem Füh­rer direkt auf dem brei­ten Weg dahin wo er es will.
    Glau­ben ist weg und der Stif­ter wird verleugnet.
    Geben wir acht nicht dazu­zu­ge­hö­ren, denn Chri­stus wird die­se nicht ken­nen wenn er wiederkommt.
    Das hat er gesagt, ihm kann man vertrauen.

  5. Die neue Reli­gi­on soll auch tar­nen. Es wird etwas gebraucht, um sich als das Gute geben zu kön­nen. Wenn so etwas gebraucht wird, was nicht christ­lich ist und trotz­dem gut daste­hen soll, dann ist logi­scher­wei­se auch etwas Böses dahin­ter. Nur Täter schüt­zen Täter. Die Taten mögen vari­ie­ren, aber sie sind da und das Bin­de­glied zwi­schen den Vie­len, die sich gut sehen wol­len. Sie decken sich gegen­sei­tig und sozia­li­sie­ren ihre Bos­heit und sie infi­zie­ren wei­ter damit.
    Es ist davon aus­zu­ge­hen, das sehr vie­le Wür­den­trä­ger „etwas lau­fen haben“ und sich gera­de des­halb neu­er „Güte“ beflei­ßi­gen bis hin zur Ver­nich­tung der Chri­sten­heit, von Kir­che, Fami­lie, Geschlecht, Kind­heit und des eige­nen Lan­des durch Anbe­tung jed­we­der Fremdheit.
    Nur des­halb kann man eigent­lich ver­ste­hen, war­um unser lie­ben­der Gott auch Gerech­tig­keit übt, wenn sein Sohn nicht ange­nom­me­nen wird.
    Und das wird auch gesche­hen, denn die Opfer der Täter schrei­en zum Himmel.

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