Die Amazonassynode hat beschlossen – was geplant war

Amazonas-Agenda abgesegnet


Die Amazoanssynode wurde gestern abgeschlossen, nachdem beschlossen worden war, was zuvor schon geplant war.

Eine Ana­ly­se von Giu­sep­pe Nardi.

Anzei­ge

(Rom) Das zen­tra­le Resü­mee nach drei Wochen Ama­zo­nas­syn­ode läßt sich knapp viel­leicht so zusam­men­fas­sen: Es wur­de alles beschlos­sen, was geplant war. Eine erste Ana­ly­se des Schluß­do­ku­ments, die von hin­ten auf­ge­rollt wird und sich auf die Berei­che kon­zen­triert, die für die Kir­che rele­vant sind. Das Schluß­do­ku­ment liegt vor­erst nur in spa­ni­scher Spra­che vor und wird vor­aus­sicht­lich vom Vati­kan, viel­leicht mit Aus­nah­me von Por­tu­gie­sisch, nach der­zei­ti­gem Wis­sens­stand auch nicht in ande­re Spra­chen über­setzt wer­den. Die­se Intrans­pa­renz war schon beim nur ita­lie­nisch vor­ge­leg­ten Schluß­do­ku­ment der Fami­li­en­syn­ode ekla­tant geworden.

Vor­weg: ver­hei­ra­te­te Män­ner sol­len zum Prie­ster­tum zuge­las­sen wer­den, für Frau­en sol­len eige­ne Ämter und für die „ursprüng­li­chen Völ­ker“ ein eige­ner Ritus geschaf­fen wer­den. Allein die­se drei Punk­te stel­len einen bei­spiel­lo­sen Bruch in der Kir­chen­ge­schich­te dar. In allen drei Zie­len wird kei­ne genu­in orga­ni­sche Ent­wick­lung bestä­tigt und kodi­fi­ziert, son­dern am grü­nen Tisch ex novo erzeugt.

Ein neuer Amazonas-Ritus

In der Kir­che gibt es 23 Riten und es gab auch schon ein­mal mehr. Einen Beschluß, ex novo einen nicht vor­han­de­nen Ritus zu schaf­fen, gab es aber noch nicht (Schluß­do­ku­ment Nr. 116–119). Die­se Radi­ka­li­tät theo­re­ti­scher Ein­grif­fe in die Pra­xis folgt der lit­ur­gi­schen Logik des Novus Ordo, die davon aus­geht, daß „Tech­ni­ker“ zu allem befugt sind und man nach sozio­lo­gi­schen Mustern jede struk­tu­rell als not­wen­dig erach­te­te Reform durch­füh­ren kann. Ein sol­ches Den­ken ist seit Luthers Zei­ten eta­bliert und wur­de im Zuge der fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on vom reli­giö­sen Bereich auf den staat­li­chen und gesell­schaft­li­chen, und damit auch auf den recht­li­chen Bereich über­tra­gen. Anders aus­ge­drückt, es liegt ein revo­lu­tio­nä­res, ein lin­kes Den­ken zugrunde.

Im Schluß­do­ku­ment wird die Fra­ge gar nicht erör­tert, wel­che Sinn­haf­tig­keit es haben soll­te, einen eige­nen Ritus zu kre­ieren für eine Per­so­nen­grup­pe, die gera­de ein­mal 0,015 Pro­zent der Katho­li­ken aus­ma­chen wür­den, wenn alle von ihnen Katho­li­ken wären – was der­zeit nicht der Fall ist. Mehr noch: Die im Urwald ver­blie­be­nen 130.000–170.000 Indi­os stre­ben – sobald sich eine Gele­gen­heit bie­tet – ihr Dschun­gel-Habi­tat ver­las­sen, um in die nächst­ge­le­ge­ne Stadt zu zie­hen. Das Ur-Idyll, eines unbe­rühr­ten Natur­er­leb­nis­ses, ist nur vor dem Fern­se­her im fer­nen Euro­pa und in der Phan­ta­sie nicht betrof­fe­ner West­ler attrak­tiv – und dann nur für ande­re. „Auf­ge­klär­te“ deut­sche Theo­lo­gen träu­men davon, die Regen­wald-Indi­os als ein Art letz­ter Rest des „guten Wil­den“ in ihren Dschun­gel­hüt­ten fest­zu­hal­ten und zu zwin­gen, den Annehm­lich­kei­ten gemau­er­ter Woh­nun­gen mit elek­tri­schem Licht und Zen­tral­hei­zung zu entsagen.

Für die urba­ni­sier­ten Indi­os, rund 80 Pro­zent, der „ursprüng­li­chen Völ­ker“, wie sie das Schluß­do­ku­ment nennt, bie­tet der Novus Ordo in sei­ner heu­ti­gen Hand­ha­bung aus­rei­chend Raum für Inkul­tu­ra­ti­on und auch „folk­lo­ri­sti­sche“ Kreativität.

War­um also ein neu­er Ritus?

Zunächst:

Der Hin­ter­ge­dan­ke ist, daß sich Fran­zis­kus – ein Merk­mal sei­nes Pon­ti­fi­kats – alle Türen offen­hal­ten will. Die Stoß­rich­tung ist klar, fle­xi­bel ist aber der Weg zur Errei­chung des jewei­li­gen Ziels. Die Schaf­fung eines neu­en Ritus soll die­se Fle­xi­bi­li­tät sichern, denn im Zwei­fels­fall und bei zu star­ken Wider­stän­den kann die ange­streb­te Auf­he­bung des prie­ster­li­chen Zöli­bats nur für Prie­ster die­ses neu­en Indio-Ritus prak­ti­ziert wer­den (ver­gleich­bar der Zulas­sung ver­hei­ra­te­ter, wenn auch ent­halt­sam leben­der angli­ka­ni­scher Geist­li­cher als katho­li­sche Prie­ster durch Angli­ca­n­o­rum coe­ti­bus von 2009). Damit könn­te die Zöli­bats­ver­pflich­tung, wie von Johan­nes Paul II. 1992 im Sin­ne von Sacer­do­ta­lis cae­li­ba­tus (1967) bekräf­tigt, bei­be­hal­ten wer­den – vorerst.

Eine „Dring­lich­keit“, wie vom Schluß­do­ku­ment behaup­tet, exi­stiert in der Riten­fra­ge mit Sicher­heit jeden­falls nicht. Abseits des ideo­lo­gi­sier­ten REPAM-Milieus wur­de eine sol­che „Not­wen­dig­keit“ von kei­nem bra­si­lia­ni­schen Beob­ach­ter vor oder wäh­rend der Syn­ode geäu­ßert. Bra­si­li­en wird des­halb erwähnt, weil es nicht nur den weit­aus größ­ten Anteil am Ama­zo­nas hat, son­dern – mit den Deut­schen im Rücken – auch der trei­ben­de Motor hin­ter der Syn­ode ist.

Der Amazonas als Experimentierfeld einer „neuen Kirche“

Auch die Schaf­fung neu­er „post­syn­oda­ler, regio­na­ler Kir­chen­or­ga­ne für die Ama­zo­nas­re­gi­on“ (Nr. 115) erin­nert an Expe­ri­men­te, wie sie aus links­in­tel­lek­tu­el­len Milieus bekannt sind und auch nur dort auf Inter­es­se und Begei­ste­rung sto­ßen. Ein Bei­spiel: Im Zuge des Zwei­ten Golf­krie­ges phan­ta­sier­ten lin­ke Poli­tik­wis­sen­schaft­ler in den uni­ver­si­tä­ren Elfen­bein­tür­men des Westens, daß die von den sun­ni­tisch-ara­bi­schen Trup­pen Sad­dam Hus­s­eins bedräng­ten Kur­den, nicht die west­li­che Demo­kra­tie ein­füh­ren, son­dern nach „neu­en Demo­kra­tie­mo­del­len“ suchen sollten.

Auf dem Rücken der Betrof­fe­nen woll­ten poli­tisch lin­ke, west­li­che Poli­tik­wis­sen­schaft­ler, die in der Fer­ne im woh­li­gen Uni­ver­si­täts­kli­ma in Sicher­heit waren, die um ihr Leben rin­gen­den Kur­den als Expe­ri­men­tier­feld ihres Anti-Ame­ri­ka­nis­mus miß­brau­chen und nach dem soeben erfolg­ten Zusam­men­bruch des Rea­len Sozia­lis­mus im Ost­block schon am näch­sten sozia­li­sti­schen Expe­ri­ment basteln.

Ähn­li­ches, so der Gesamt­ein­druck, geschieht mit den Ama­zo­nas-Indi­os durch kirch­li­che Krei­se, vor allem deut­sche oder deutsch geprägte.

Mit der „Eta­blie­rung einer Katho­li­schen Ama­zo­nas-Uni­ver­si­tät“ (Nr. 114) soll den intel­lek­tu­el­len Erfin­dern der Ama­zo­nas-Agen­da – nein, das sind kei­ne Indi­os – lukra­ti­ve und vor allem pre­sti­ge­träch­ti­ge Posi­tio­nen ver­schafft und die Insti­tu­ti­on für die Aus­ar­bei­tung der Grund­la­gen für den neu­en Ritus, die Aus­bil­dung der „viri pro­ba­ti“ und der Inha­be­rin­nen der künf­ti­gen Frau­en­äm­ter und die inter­na­tio­na­le Ver­brei­tung die­ser Agen­da geschaf­fen werden. 

Die­se „neu­en syn­oda­len Ama­zo­nas­struk­tu­ren“, wie es im Schluß­do­ku­ment heißt, die­nen der syste­ma­ti­schen Umset­zung der Ama­zo­nas-Agen­da, die ein Expe­ri­men­tier­feld für eine „ande­re Kir­che“ sein soll – so wie die Kur­den Anfang der 90er Jah­re das Expe­ri­men­tier­feld für neue (sozia­li­sti­sche) Demo­kra­tie­mo­del­le sein soll­ten. An Euphrat und Tigris mach­te die nack­te Rea­li­tät des Krie­ges und der dama­li­ge US-Prä­si­dent Bush Seni­or die­sen Plä­nen ein schnel­les Ende, indem die UNO eine Schutz­zo­ne nörd­lich des 36. Brei­ten­gra­des ein­rich­te­te. Die betrof­fe­nen Kur­den waren an dem ver­spon­nen Expe­ri­ment ohne­hin nicht interessiert.

Die Feldübung für die „synodale Kirche“

Im Schluß­do­ku­ment der Ama­zo­nas­syn­ode fin­det sich mehr­fach die Erwäh­nung der „Sit­ten und Tra­di­tio­nen der indi­ge­nen Völ­ker“, aber kei­ne kri­ti­sche Beschäf­ti­gung mit die­sen (vgl. Nr. 114). Trotz der Kri­tik, daß es in den Indio-Kul­tu­ren auch Prak­ti­ken gibt, die gegen die Men­schen­wür­de und das Lebens­recht ver­sto­ßen und mit dem Chri­sten­tum unver­ein­bar sind (Kin­destö­tung, Eutha­na­sie), wur­de nicht dar­auf ein­ge­gan­gen. Die Bewah­rung und der Respekt vor der kul­tu­rel­len Rea­li­tät wird kate­go­risch gefordert.

Auch dar­in zeigt sich ein rea­li­täts­fer­nes, ideo­lo­gi­sier­tes oder zumin­dest idea­li­sier­tes Den­ken, das der Ama­zo­nas-Agen­da zugrun­de liegt. Der Ama­zo­nas­dschun­gel soll­te zu einem rie­si­gen Natur­re­ser­vat umge­wan­delt und die dor­ti­gen Indi­os zu leben­den Kom­par­sen in einem gigan­ti­schen Frei­licht­mu­se­ums wer­den. Der Ist-Zustand, ob gut oder schlecht, soll ein­ge­fro­ren und kon­ser­viert wer­den. Die­se Musea­li­sie­rung – für Eth­no­lo­gen inter­es­sant – ent­spricht dem Kon­ser­vie­rungs- und vor allem dem Ver­lust­den­ken des west­li­chen Men­schen, der selbst aber ganz anders lebt und nicht im Traum dar­an denkt, mit den Urwald-Indi­os tau­schen zu wol­len – auch die Ver­tre­ter der Ama­zo­nas-Agen­da nicht.

Der Ama­zo­nas soll – wie­der­um auf dem Rücken der viel­zi­tier­ten Indi­os – für euro­päi­sche Kir­chen­krei­se zum Exer­zier­feld der künf­ti­gen „syn­oda­len“ Kir­che wer­den. Im Schluß­do­ku­ment ist die­sem Anlie­gen ein eige­nes Kapi­tel mit der Über­schrift „Neue Wege für eine syn­oda­le Kir­che“ gewid­met. Erster Schritt zu einer Demo­kra­ti­sie­rung der hier­ar­chisch ver­faß­ten Kir­che sol­len „regio­na­le syn­oda­le Struk­tu­ren in der Ama­zo­nas-Kir­che“ sein. Der damit gewie­se­ne Weg ist nicht neu, son­dern pro­te­stan­tisch. Bekannt sind auch die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen und die Wider­sprü­che zur Kir­che, wie sie von Chri­stus kon­sti­tu­iert wurde.

Der Ver­weis (Nr. 112 und 113) auf den 50. Jah­res­tag der Ein­füh­rung von Bischofs­syn­oden durch Papst Paul VI. und die dazu 2018 erfolg­te Initia­ti­ve von Papst Fran­zis­kus durch die Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on Epi­co­pa­lis Com­mu­nio las­sen erken­nen, daß es nicht nur um die Ama­zo­nas­ge­gend geht, son­dern um die Welt­kir­che. Fran­zis­kus schaff­te im Sep­tem­ber 2018 die recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, daß die Syn­oden ver­bind­li­che Beschlüs­se fas­sen kön­nen – sofern ihnen der Papst die Erlaub­nis erteilt – die auch von ihm respek­tiert und umge­setzt wer­den müs­sen. Davon wur­de im Zuge der Jugend­syn­ode und der Ama­zo­nas­syn­ode noch kein Gebrauch gemacht, doch die Absicht dazu ist vorhanden.

Der Zölibat im Kreuzfeuer

In der Nr. 111 wird der Zöli­bat als Geschenk Got­tes bezeich­net, doch die­se aner­ken­nen­den Wor­te erin­nern an das Vor­ge­hen bei der Fami­li­en­syn­ode mit dem nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia. Das Lob und die Aner­ken­nung haben vor allem ein­lei­ten­de Funk­ti­on, auf die ein „aber“ folgt. Die Beto­nung liegt dar­auf, daß der prie­ster­li­che Zöli­bat kein Wesens­merk­mal des sakra­men­ta­len Prie­ster­tums sei. Die ent­spre­chen­de Ver­tie­fung die­ses Punk­tes fand in den ver­gan­ge­nen Jah­ren tat­säch­lich nicht statt, auch dann nicht, als der Ver­such schon offen­kun­dig war, daß mit der Ama­zo­nas­syn­ode auf die Abschaf­fung des Zöli­bats abge­zielt wird. 

Mit dia­lek­ti­schen Win­kel­zü­gen wird im Schluß­do­ku­ment im sel­ben Atem­zug gesagt, daß Papst Johan­nes Paul II. zwar den Zöli­bat für das latei­ni­sche Prie­ster­tum bekräf­tig­te habe, aber die „legi­ti­me Ver­schie­den­heit die Gemein­schaft und Ein­heit der Kir­che nicht schädigt“. 

Nr. 111 ent­hält das Pro­gramm der Lobin­ger-Kräut­ler-Hum­mes-Vor­stel­lun­gen. Die Indio-Gemein­schaf­ten sol­len „geeig­ne­te und von der Gemein­schaft aner­kann­te“ Män­ner für das Prie­ster­tum bestim­men. Die­se kön­nen auch eine Fami­lie haben, vor­aus­ge­setzt, daß sie „legi­tim“, also durch das Ehe­sa­kra­ment kon­sti­tu­iert ist. 

Nr. 110 spricht schon zuvor von einem „Recht der Gemein­schaft auf die Zele­bra­ti­on“ der Eucha­ri­stie. Eine so deut­li­che For­mu­lie­rung im zugrun­de­lie­gen­den Kon­text gab es in der Kir­che bis­her nicht. Ein Recht impli­ziert, daß die Nicht-Ein­hal­tung ein „Unrecht“ ist und eine „Dis­kri­mi­nie­rung“ dar­stellt mit allen Fol­gen des aktu­el­len Anti­dis­kri­mi­nier­unfsdis­kur­ses. Es sind Kir­chen­ver­tre­ter, die ohne Not die Kir­che damit selbst unter Druck set­zen. Man könn­te von einer Form der insti­tu­tio­na­li­sier­ten Selbst­er­pres­sung spre­chen, was in der Tat ein selt­sa­mer Vor­gang ist.

Verpflichtende Ausbildungsvorgaben

Nr. 106 wünscht für die Aus­bil­dung des stän­di­gen Dia­ko­nats, als ver­hei­ra­te­ter Dia­ko­ne – die es bis­her kurio­ser­wei­se im Ama­zo­nas so gut wie gar nicht gibt – ein sehr enges, berg­o­glia­ni­sches Kor­sett. Kurio­ser­wei­se des­halb, weil man sich gera­de in den Ama­zo­nas­diö­ze­sen, in denen angeb­li­cher „Not­stand“ herrscht, stän­di­ge, sakra­men­ta­le Dia­ko­ne, die nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil erfun­den und ein­ge­führt wur­den, erwar­ten wür­de. Über ihr Feh­len muß­te selbst Wiens Erz­bi­schof, Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born, auf einer Syn­oden­pres­se­kon­fe­renz staunen.

Die Erwäh­nung des stän­di­gen Dia­ko­nats im Schluß­do­ku­ment ist nicht nur für ver­hei­ra­te­te Män­ner, son­dern impli­zit auch für Frau­en mit­zu­den­ken. Die Aus­bil­dung die­ser Dia­ko­ne soll, so wur­de es am Sams­tag beschlos­sen, „obli­ga­to­risch“ dar­auf aus­ge­rich­tet sein, „den öku­me­ni­schen, inter­re­li­giö­sen und inter­kul­tu­rel­len Dia­log zu för­dern“. In der Aus­bil­dung sol­len auch The­men wie „Gefüh­le“, „Sexua­li­tät“, „indi­ge­ne Kos­mo­vi­si­on“, „inte­gra­le Öko­lo­gie“ insti­tu­tio­na­li­siert werden.

Sicher­heits­hal­ber mahnt Nr. 105 die Prie­ster schon prä­ven­tiv, daß stän­di­ge Dia­ko­ne durch die Auto­ri­tät des Bischofs ernannt sind, wes­halb die Prie­ster die „Pflicht“ haben, die stän­di­gen Dia­ko­ne zu unterstützen.

Noch eine Kommission für das Frauendiakonat

Die Nr. 99–103 befas­sen sich mit neu­en Ämtern für die Frau­en. Sie sind etwas zurück­hal­ten­der for­mu­liert, wei­sen aber in eine ein­deu­ti­ge Rich­tung. Die von Papst Fran­zis­kus 2016 ein­ge­setz­te Stu­di­en­kom­mis­si­on, die das Dia­ko­nat histo­risch unter­such­te, gelang­te – wenig erstaun­lich – nicht zum gewünsch­ten Ergeb­nis. Histo­risch läßt sich ein Frau­en­dia­ko­nat mit Anteil am Wei­he­sa­kra­ment nicht belegen. 

Die Syn­ode for­der­te Fran­zis­kus auf, die Fra­ge erneut prü­fen zu las­sen. In abge­wan­del­ter Form erin­nert das an den Abstim­mungs­ma­ra­thon bei den Angli­ka­nern, als nach Prie­ste­rin­nen auch Bischö­fin­nen ein­ge­führt wer­den soll­te. Es wur­de solan­ge abge­stimmt, bis das von den Libe­ra­len gewünsch­te Ergeb­nis erzielt war. Ähn­lich ist es der­zeit mit dem Frau­en­dia­ko­nat. Es soll solan­ge an der per­so­nel­len Zusam­men­set­zung der Stu­di­en­kom­mis­si­on und solan­ge an deren Auf­trag gefeilt wer­den, bis die­se auf irgend­ei­nem Wege zu dem von den Moder­ni­sten gewünsch­ten Ergeb­nis gelangt.

Fran­zis­kus kün­dig­te prompt als erste kon­kre­te, post­syn­oda­le Maß­nah­me an, eine Umbe­set­zung der Stu­di­en­kom­mis­si­on vor­zu­neh­men, um offen­sicht­lich auf ande­re Wei­se – ohne Rück­griff auf die Geschich­te und die apo­sto­li­sche Tra­di­ti­on – zum ange­streb­ten Frau­en­dia­ko­nat zu gelan­gen, wie in der Nr. 103 von der gro­ßen Syn­oden­mehr­heit gewünscht geäu­ßert wird.

Apro­pos Syn­oden­mehr­heit: Alle Beschlüs­se wur­den mit über­wäl­ti­gen­der Mehr­heit gefaßt. Die größ­te Ableh­nung, eine Aus­nah­me, erleb­te die Nr. 111: die Ein­füh­rung eines neu­en, ama­zo­ni­schen Prie­ster­tums. 24 Pro­zent der Syn­oda­len lehn­ten die­sen Vor­stoß ab. Ins­ge­samt stieß der hier bespro­che­ne letz­te Teil des Schluß­do­ku­ments auf die größ­ten Vorbehalte. 

Das erwähn­te Ergeb­nis zeigt aber auch, daß das der­zei­ti­ge Rom aus der Erfah­rung mit der Fami­li­en­syn­ode gelernt und die Zusam­men­set­zung der Syn­ode so ver­fei­nert hat, daß kla­re Zwei-Drit­tel-Mehr­hei­ten sicher sind.

Das sagt viel aus.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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12 Kommentare

  1. Ich habe das Buch gera­de nicht zur Hand, aber ein ziem­lich gutes Gedächt­nis, das abge­schwächt foto­gra­phisch ist. Daher weiß ich aus­wen­dig, dass Ratz­in­ger noch 2000 in sei­nem Geist der Lit­ur­gie schrieb, es sei „nicht davon aus­zu­ge­hen, dass sich gänz­lich neue Riten bil­den könn­ten“. Ich mei­ne das steht S. 212 oder jeden­falls in die­ser „Gegend“ des Buches. Begrün­det wird es mit Apo­sto­li­zi­tät des Ursprungs aller bestehen­den Riten, aber auch mit den alten Patri­ar­cha­ten, mit denen die­se ver­bun­den sei­en. Da ist nun frei­lich zu ergän­zen, dass Ratz­in­ger zwar nicht an die Errich­tung neu­er Patri­ar­cha­te gedacht hat, wohl aber an Ein­rich­tung neu­er „patri­ar­cha­ler Räume“.

    • Das ist auch wohl der Grund, dass er dann als Papst den Titel Patri­arch des Westens auf­ge­ge­ben hat.

  2. Im Abschluss­got­tes­dienst am Sonn­tag im Peters­dom waren glück­li­cher­wei­se die­se unsäg­li­chen Holz­fi­gu­ren der Pacha­ma­ma (wie Papst Fran­zis­kus selbst sie benannt hat!) nicht zu sehen. Aber was bei mir die Alarm­glocken läu­ten ließ war die Indi­ge­ne, die eine Scha­le mit einer Pflan­ze? hielt, es war nicht gut zu sehen, irgend­wie grü­ne Blät­ter mit zwei röt­li­chen Tei­len. Jeden­falls war es kein Blu­men­schmuck, der schön war, mit dem wir sonst unse­re Altä­re schmücken, es sah eher wie eine ver­nach­läs­sig­te Pflan­ze aus, die man bei ALDI für einen € bekommt. Wenn man dann bei Wiki­pe­dia liest, dass bei dem „Moder­nen New-Age-Kult mit Pacha­ma­ma“ eine Scha­le mit Erde (im eng­li­schen bezeich­nen­der Wei­se nicht mit earth, son­dern mit dirt benannt) hege ich Befürch­tun­gen, zumal dies die ein­zi­ge Gabe war, die auf den Altar gestellt wur­de. Der Herr hat die Lili­en des Fel­des und wun­der­schö­ne Blü­ten erschaf­fen, aber was soll eine Scha­le mit einem häß­li­chen Etwas auf dem Altar des Peters­do­mes? War das eine Göt­zen-Hul­di­gung, die nicht so offen­sicht­lich daher­kam wie die Holzfiguren?

  3. Als visu­el­ler Typ, der ich (auch) bin, den­ke ich mir beim Betrach­ten des Fotos, das G. Nar­di sei­ner Kurz­ana­ly­se vor­an­stellt: Ange­sichts der über­wäl­ti­gen­den Pracht und Maje­stät des Peters­doms stän­dig von einer „armen Kir­che für die Armen“ zu spre­chen und das auch noch in einer eige­nen und zudem sehr kosten­in­ten­si­ven Syn­oden-Far­ce zu the­ma­ti­sie­ren, ist ein Wider­spruch in sich und noch dazu eine Ver­höh­nung aller Armen die­ser Welt. Ein­mal abge­se­hen vom abso­lut unnö­ti­gen Ver­brauch gei­stig-geist­li­cher Res­sour­cen (soweit, bis auf eini­ge rühm­li­che Aus­nah­men, über­haupt noch vor­han­den), ist auch die Ver­schwen­dung finan­zi­el­ler Res­sour­cen für die­se end­lo­sen Ver­an­stal­tung – zurecht auch Hei­den­spek­ta­kel genannt – ein ein­zi­ger rie­sen­gro­ßer Skandal.

    • Die Pracht des Peters­doms ist zu Ehren Got­tes da und da ist nichts zu teu­er dafür. Selbst der hl. Pfar­rer von Ars hat am Mess­ge­wand und den lit­ur­gi­schen Gefä­ßen das wert­voll­ste genom­men, was er sich lei­sten kann, er hat sogar dafür gesammelt.
      Man muss also tren­nen für wel­chen Zweck das Geld ein­ge­setzt wird.
      Die Syn­ode selbst und der ZDK sind so unnö­tig wie ein Kropf.

  4. Es macht wenig Sinn, sich wei­ter dar­über zu echauf­fie­ren. Natür­lich ist es ein gro­ßer Schmerz, dass wir immer weni­ger wah­re Hir­ten, also „Seel­sor­ger“ haben, die sich der Wahr­heit der hei­li­gen Schrift und der Kir­che als Leib Chri­sti ver­pflich­tet füh­len. Und ich weiß auch beim besten Wil­len nicht, war­um die Kir­che sich der­ar­tig mit Kle­ri­kern voll­ge­stopft hat, die sol­che Syste­me aus­ge­baut haben und aus­wei­den, wenn es nicht lei­der der Weg wäre, wie sich die ande­re Sei­te hier Ein­fluss ver­schafft. Das funk­tio­niert ja auch nur mit den ver­meint­li­chen Vor­tei­len, näm­lich Pöst­chen, Macht, Wohl­stand und Sex als Ein­gangs­to­re. Die Kle­ri­ker, die hier­hin abge­wan­dert sind, brau­chen offen­bar nun Aso­lu­ti­on durch Ver­än­de­rung der christ­li­chen Leh­re. Und dafür wer­den sie immer mehr tun.
    Dadurch wird es jetzt sehr schwer, für jeden Christen,ganz prak­tisch. Denn wir erle­ben Got­tes­dien­ste, die fast schon Nöti­gung sind. In etli­chen Für­bit­ten wer­den uns stän­di­ge Gebe­te für ande­re Reli­gio­nen und Frem­de auf­ge­zwun­gen (womit ihre Göt­ter jedes­mal mit im Got­tes­dienst anwe­send sind!), im Chor ste­hen sie bereits, die als Gemein­de­re­fe­ren­ten getarn­ten Neu­prie­ster und Neu­prie­ste­rin­nen und schau­en prü­fend auf die Gläu­bi­gen in den Bän­ken, ob sie denn ihre Schli­chen erkannt haben und sich Wider­stand regt. Natür­lich wenig, die mei­sten beten in der Tat das Zeug mit. Letzt­lich ist es ja auch so, dass Kon­se­quen­zen dro­hen, wenn man die­sem Main­stream nicht folgt. Tex­te wer­den ver­än­dert, z. B. die Weih­nachts­lit­ur­gie, in die man neu­er­dings die Evo­lu­ti­ons­theo­rie ein­ge­fügt hat. In der Eucha­ri­sti­fei­er redet man von Män­nern und Frau­en, Mäd­chen und Jun­gen oder ent­fernt den Erz­engel Micha­el. Im Schott taucht Moham­med in den Kom­men­tie­run­gen der Tages­lit­ur­gie auf. 

    Man muss aller­dings auch sehen, dass der Abfall in der hei­li­gen Schrift bereits geschrie­ben steht und das wird sich wei­ter auftürmen.
    Davon will aber nie­mand hören. Wür­de sich das aber nicht erfül­len, wäre das ja nun auch schwie­rig. Natür­lich bleibt es zum Ver­zwei­feln. Wen hat man vor sich, wenn man beich­tet? Wer teilt hier die Kom­mu­ni­on aus?
    Und von wem wird man verraten?
    Eine Her­de ohne Hir­ten darf schon ein­mal recht auf­ge­wühlt daher­blicken. Aber den­noch ver­bleibt die Hoff­nung, denn Chri­stus wird ein­lö­sen, was er ver­spro­chen hat und sei­ne Her­de nicht allei­ne lassen.
    Ein Chri­sten­tum, dass nicht mehr auf sei­ne Wie­der­kehr hofft und sich im Dies­seits Satans ein­rich­tet, ist zwar gau­en­haft, erfüllt aber letzt­lich trotz­dem, was geschrie­ben steht und wird kei­nes­falls als Sie­ger über die wah­re Kir­che tri­um­phie­ren. Die Rol­le die­ses Pap­stes dabei wird täg­lich unheim­li­cher aber auch klarer.

    • @ Nicht­Mit­Mir
      Im Buch „Vom Nine-Ele­ven unse­res Glau­bens“ ist unter der Über­schrift „Erhebt eure Häup­ter“ die Pre­digt von EB Georg Gäns­wein vom 26.11.2015 in der Ber­li­ner Pfarr­kir­che Herz Jesu abge­druckt. Sie befasst sich mit Jesu lan­ger End­zeit­re­de laut Tages­evan­ge­li­um Lk 21,7–28, ins­bes. mit dem Schluss­satz Vers 28: „Wenn all das beginnt, dann rich­tet euch auf, und erhebt eure Häup­ter; denn eure Erlö­sung ist nahe.“ Eine Pas­sa­ge die­ser erhel­len­den und tröst­li­chen Homi­lie sei hier wiedergegeben:
      „Es ist in der Tat so: Wenn uns vie­le Din­ge um uns her­um Angst machen, dann ist das ein Zei­chen dafür, dass der Herr bald wie­der­kommt. Wenn es dann soweit ist, wird es zwar auch unter schreck­li­chen Umstän­den gesche­hen. Alle, die ihn ver­leug­nen, die ihn nicht ken­nen wol­len, wer­den ver­ge­hen vor Angst, weil sie mer­ken: Hil­fe, Jesus gibt es ja wirk­lich! Aber wir ken­nen ihn ja, wir wis­sen, dass er unser Hei­land ist, der uns durch sei­nen Kreu­zes­tod erlöst hat. Wir wis­sen, dass er uns nicht im Stich las­sen wird im Gericht, weil er selbst für unse­re Sün­den und unser Ver­sa­gen gera­de­ge­stan­den hat. Ja wir dür­fen uns auf den Jüng­sten Tag freu­en, weil an ihm unser Erlö­ser kommt. Und mit ihm kommt die end­gül­ti­ge Erlö­sung, die Voll­endung, der Ein­zug ins Himm­li­sche Jeru­sa­lem. Wer woll­te vor die­ser herr­li­chen Zukunft den Kopf einziehen?“
      Daher sind gera­de die jet­zi­gen Zustän­de in der Welt und v.a. auch in unse­rer Kir­che für mich schon seit gerau­mer Zeit Grund und Anlass genug, mich in einer Art Nah­erwar­tung erleich­tert auf­zu­rich­ten und mein Haupt zu erhe­ben. Weil ich spü­re, dass unse­re „end­gül­ti­ge Erlö­sung“ nicht mehr fern sein kann.

    • „Denn wir erle­ben Got­tes­dien­ste, die fast schon Nöti­gung sind. In etli­chen Für­bit­ten wer­den uns stän­di­ge Gebe­te für ande­re Reli­gio­nen und Frem­de auf­ge­zwun­gen (womit ihre Göt­ter jedes­mal mit im Got­tes­dienst anwe­send sind!), im Chor ste­hen sie bereits, die als Gemein­de­re­fe­ren­ten getarn­ten Neu­prie­ster und Neu­prie­ste­rin­nen und schau­en prü­fend auf die Gläu­bi­gen in den Bän­ken, ob sie denn ihre Schli­chen erkannt haben und sich Wider­stand regt. Natür­lich wenig, die mei­sten beten in der Tat das Zeug mit. Letzt­lich ist es ja auch so, dass Kon­se­quen­zen dro­hen, wenn man die­sem Main­stream nicht folgt.“

      Das ist über­aus tref­fend beschrieben.

      Gestern berich­te­te mir eine ent­täusch­te Kirch­gän­ge­rin, sie habe zur Eucha­ri­stie gehen wol­len, habe aber nur eine Wort­got­tes­dienst­fei­er (am Sonn­tag!) ange­trof­fen. Sie habe sich hin­ter­her ganz leer gefühlt.

      Der WG wur­de gelei­tet von einer Gemein­de­re­fe­ren­tin, nun Wort­got­tes­dienst­lei­te­rin, die am Ende Wer­bung für Maria 2.0 mach­te und alle Frau­en dazu auf­for­der­te, sich stark zu machen für den Zugang von Frau­en für alle Wei­he­äm­ter. Am Ende habe sie die Gemein­de fast genö­tigt, sich in aulie­gen­de For­de­rungs-Listen einzutragen.

      Sie habe das Gan­ze als hei­li­gen Auf­trag dar­ge­stellt und nur die­se Alter­na­ti­ve gelassen. 

      Man lese ein­mal das Buch „Sie haben ihn ent­thront“, von Erz­bi­schof Lefebvre. 

      Der Erz­bi­schof war ein Mann von umfas­sen­der Bil­dung und kann­te die gesam­te Kir­chen­ge­schich­te. Er pro­phe­zeit vor bereits 30 Jah­ren zu ein­hun­det Pro­zent, was heu­te ein­ge­tre­ten ist: der Öku­me­nis­mus hat nicht die pro­te­stan­ti­schen Gemein­schaf­ten in die Kir­che zurück­ge­holt, son­dern die­se Gemein­schaf­ten haben die Kir­che voll­stän­dig pro­te­stan­ti­siert und in ihren Geist des Libe­ra­lis­mus hineingesogen.

      Der Libe­ra­lis­mus aber ist ein Werk der Frei­mau­rer; und die­se wider­um sind Die­ner eines teuf­li­schen Huma­nis­mus, sprich „Sata­nis­mus“. Der mensch setzt sich an die Stel­le Gott­tes und bezeich­net die Revo­lu­ti­on gegen Gott als gött­li­chen Auf­trag. (eigent­lich sata­ni­scher Auftrag)

      Legeb­v­re beschreibt in Ankeh­nung an Pius X das Wesen des Moder­nis­mus und den Geist der Neue­rer: sie ver­brei­ten in allen ihren Äuße­run­gen Unsi­cher­heit, Dop­pel­deu­tig­keit, Cha­os und Auf­lö­sung der Sitten.

      Der gemei­ne Mann braucht unglaub­lich lan­ge, oft Jahr­zehn­te, bis er aus der libe­ra­len Kon­zils­kir­che mit­tels Rcher­chen im Inter­net, gele­se­ner Lite­ra­tur und Rück­lschlüs­sen das gesam­te Sze­na­rio des Gau­bens­ab­falls und des­sen Ursa­chen anlei­ten kann. Er wird ja nicht mehr geführt, son­dern nur noch ver­führt, oft Jahr­zehn­te demo­kra­tisch-lai­zi­stisch-frei­mau­re­risch ideologisiert. 

      Ich den­ke, ange­sichts der Ent­wick­lun­gen in Kir­che und Welt kann sich heu­te nie­mand mehr her­aus­re­den, den gro­ßen Glau­bens­ab­fall und die Herr­schaft des Tie­res vor unse­ren Augen nicht zu sehen kön­nen. Der Aus­gangs­punkt für die Hin­wen­dung zur Tra­di­ti­on wird jeder in sich in Form eines ungu­ten Gefüh­les und gleich­zei­tig als eine Art Trieb­fe­der zur Rück­be­sin­nung des Glau­bens spü­ren können.

  5. Die Bewah­rung und der Respekt vor der kul­tu­rel­len Realität
    wird kate­go­risch gefordert.
    Aber die Men­schen­wür­de und das Lebensrecht,
    wie Kin­destö­tung und Euthanasie
    wur­de nicht dar­auf eingegangen.
    Man könn­te vie­les Kritisieren…
    Für mich war die Ama­zo­nas Synode
    eine Ver­an­stal­tung von gewissen
    Men­schen, die die Kath. Kir­che mit
    aller Gewalt ver­än­dern wollen.

    Regiert vom Für­sten die­ser Welt!

  6. Herr Nar­di zunächst recht herz­li­chen Dank für die kri­ti­sche und stim­mi­ge Ana­ly­se. Zum Begriff „Syn­ode“ erlau­be ich mit noch eine kri­ti­sche Bemer­kung: Der Begriff Syn­ode wird in der katho­li­schen Kir­che für zwei unter­schied­li­che Struk­tu­ren gebraucht !. für die rei­ne Bischofs­syn­ode nach dem Muster eines Stän­de­ra­tes. Sie ist beschluss­fä­hig und die Teil­neh­mer sind als Bischö­fe auch legi­ti­miert. 2. eine mit Lai­en + Bischö­fen besetz­te Syn­ode. Die­se sind nicht zur eige­nen Beschluss­fas­sung legi­ti­miert son­dern soll­ten nur bera­tend tätig sein , der­weil die „Bera­ter“ nach gusto der Bischö­fe beru­fen wur­den und in prax­ei ihre Legi­ti­ma­ti­on nur des­we­gen haben, weil sie in ihren Mei­nungs­äu­ße­run­gen den Bischö­fen meist nach dem Mund gucken. Die Ama­zo­nas­syn­ode war danach eine rein bera­ten­de Syn­ode. Wer­den die bei­den Syste­me ver­mischt, so besteht die Gefahr, dass unter Auf­ga­be der eige­nen Grund­prin­zi­pi­en fal­sche und sehr schäd­li­che Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Auch der Hohe Rat hat­te eine syn­oda­le Struk­tur für die Hohen Priester.
    Die Beru­fung erfolg­te nach undurch­sich­ti­gen Kri­te­ri­en, zum Teil nach dem System der Plu­to­kra­tie. Aber an die­sem frü­hen Syn­oda­len System wird die Beein­fluss­bar­keit der Ent­schei­dungs­trä­ger deut­lich. Sie waren in der Lage unter Auf­ga­be aller ihrer Prin­zi­pi­en Sohn Got­tes von den Römern ans Kreuz schla­gen zu las­sen. Vor die­sem Hin­ter­grund sehe ich auch die heu­ti­gen soge­nann­ten Syn­oden der zwei­ten Kate­go­rie sehr kri­tisch und eher als Gefahr für die Kirche.

  7. Papst Fran­zis­kus hat von Anfang an eine Agen­da des Libe­ra­len ver­folgt, wenn auch zunächst nicht so deut­lich erkenn­bar wie jetzt. Inzwi­schen hat er vie­le Male gegen die aus sei­ner Sicht Rigi­den gemeckert, was ja auch zu sei­ner Agen­da gehört. Zu Anfang hat er das alles noch ziem­lich ver­blümt getan, inzwi­schen aber muss jeder mer­ken, wel­che Moti­ve er ver­folgt und die sind alles ande­re als christ­lich, son­dern welt­lich und politisch.

  8. Eine Bit­te an katho​li​sches​.info: Mir ist auf­ge­fal­len, dass vie­le der Kar­di­nä­le, die als die 13 Kar­di­nä­le in „Das Schrei­ben der Kar­di­nä­le an Papst Fran­zis­kus – eine Chro­no­lo­gie der Fak­ten“ auf­tra­ten, mitt­ler­wei­le degra­diert wur­den. Könn­ten Sie dar­über viel­leicht einen Arti­kel schrei­ben? Mit herz­li­chem Vergelt’s Gott.

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