„Wer nur die Aufnahme von Migranten predigt, ist nicht glaubwürdig“

Interview mit Don Alfredo Morselli


Don Alfredo Morselli (rechts) mit Don Nicola Bux.
Don Alfredo Morselli (rechts) mit Don Nicola Bux.

(Rom) Die ita­lie­ni­sche Tages­zei­tung La Veri­tà ver­öf­fent­lich­te ein Inter­view mit dem katho­li­schen Prie­ster Don Alfre­do Mor­sel­li, einem der Erst­un­ter­zeich­ner der Cor­rec­tio filia­lis gegen die Ver­brei­tung von Häre­si­en von Sep­tem­ber 2017. Ein Mann der kla­ren Worte.

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Don Mor­sel­li wur­de 1986 für das Bis­tum Mas­sa zum Prie­ster geweiht. Seit­her zele­briert er in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus, obwohl es damals weder das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum noch das Motu pro­prio Eccle­sia Dei gab. Ein Ein­tritt in die 1988 gegrün­de­te Petrus­bru­der­schaft wur­de ihm von vor­ge­setz­ter Stel­le unter­sagt, um die „schwie­ri­ge Situa­ti­on“ der Bru­der­schaft nicht zusätz­lich zu bela­sten. In Wirk­lich­keit wur­de er aus sei­ner Lehr­tä­tig­keit in Fun­da­men­tal­theo­lo­gie, Exege­tik und Grie­chisch ent­fernt. Als die Situa­ti­on zu uner­träg­lich wur­de, wech­sel­te er 1991 in das Erz­bis­tum Bolo­gna, wo ihn Kar­di­nal Gia­co­mo Bif­fi inkar­di­nier­te und wie­der in der Pfarr­seel­sor­ge ein­setz­te. Zu Don Mor­sel­li sie­he auch: „Schlie­ße nicht aus, daß Papst Fran­zis­kus sich mit Leu­ten umgibt, die in der Häre­sie sind“.

La Veri­tà: Wie beur­tei­len die Prie­ster und die katho­li­schen Gläu­bi­gen das der­zei­ti­ge Pontifikat?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Die Gläu­bi­gen sind besorgt wegen der über­mä­ßi­gen Auf­merk­sam­keit, die der Papst den Ein­wan­de­rern schenkt.

La Veri­tà: Und was sagen die Priester?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Mei­ne Mit­brü­der sind in dog­ma­ti­scher und mora­li­scher Hin­sicht perplex. 

La Veri­tà: Das heißt?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Das Feh­len einer Ant­wort auf die Dubia zu Amo­ris lae­ti­tia, das Pro­blem der Inter­kom­mu­ni­on mit den Pro­te­stan­ten, die Erklä­rung von Abu Dha­bi, in der gesagt wird, daß alle Reli­gio­nen von Gott gewollt sind, und nicht zuletzt die bevor­ste­hen­de Amazonassynode.

La Veri­tà: Mit ein­fa­chen Wor­ten: Was ist das zen­tra­le Problem?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Die theo­lo­gi­schen Vor­aus­set­zun­gen, die bestimm­ten Ent­schei­dun­gen die­ses Pon­ti­fi­kats zugrundeliegen.

La Veri­tà: Das ist nicht gera­de leicht zu ver­ste­hen. Kön­nen Sie das bes­ser erklären?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Die Abwer­tung der soge­nann­ten mora­li­schen Absolute.

La Veri­tà: Was mei­nen Sie damit?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Das sind Hand­lun­gen, die – wenn sie mit wil­lent­li­cher Zustim­mung gesche­hen – immer Sün­de sind.

La Veri­tà: Und für Fran­zis­kus sind sie was?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Er gibt Anlaß zur Inter­pre­ta­ti­on, daß es unter bestimm­ten Bedin­gun­gen erlaubt sei, intrin­sisch schlech­te Hand­lun­gen zu voll­brin­gen. Das aber wäre eine schreck­li­che Häresie.

La Veri­tà: Eine Häresie?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Ja, denn die Frei­heit des Men­schen gin­ge ver­lo­ren. Wenn der Mensch für sei­ne Hand­lun­gen nicht mehr ver­ant­wort­lich ist, weil er in bestimm­ten Situa­tio­nen gar nicht anders ent­schei­den kön­ne, wäre er nicht mehr frei. Das wäre, als hät­te ihn Gott in einer Fal­le allein­ge­las­sen, in der weder die Gött­li­che Vor­se­hung noch die unbe­sieg­ba­ren Gna­den­mit­tel wirken.

La Veri­tà: Gibt es unter Fran­zis­kus in den Rei­hen der Prie­stern nicht auch eine Ten­denz zum reli­giö­sen Indifferentismus?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Es stimmt, daß Gott will, daß alle Men­schen reli­gi­ös sind. Gott ist aber katho­lisch. Er will daher, daß alle Men­schen katho­lisch sind. Es geht dabei natür­lich nicht dar­um, die Katho­li­zi­tät auf­zu­zwin­gen. Es ist aber eben­so­we­nig mög­lich, alle Reli­gio­nen gleichzusetzen.

La Veri­tà: Was sagen Sie zur Amazonassynode?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Die Sor­ge ist, daß ein Prä­ze­denz­fall geschaf­fen wird, um den prie­ster­li­chen Zöli­bat zu zer­stö­ren. Und das unter dem Vor­wand, daß die Sakra­men­te auch an Orten gespen­det wer­den müß­ten, an denen es kei­ne zöli­ba­t­ä­ren Prie­ster gebe.

La Veri­tà: Und das stimmt nicht?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Bereits Paul VI. wider­leg­te die­sen alten Ein­spruch, indem er anmerk­te, daß zwölf Apo­stel für die gan­ze Welt aus­ge­reicht haben. Das Prie­ster­tum kann man nicht wie eine öffent­li­che Ver­wal­tung ver­ste­hen, mit einer bestimm­ten Anzahl von Beam­ten für so und soviel Ein­woh­ner… Es gibt aber noch einen wei­te­ren Grund zur Sorge.

La Veri­tà: Welchen?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Daß schis­ma­ti­sche und scha­ma­ni­sche Kul­te jener Völ­ker legi­ti­miert wer­den, also ihre heid­ni­schen Prak­ti­ken. Es geht nicht, daß einer dem hei­li­gen Anto­ni­us eine Ker­ze anzün­det und dann zum Scha­ma­nen geht, um sich mit hal­lu­zi­no­ge­nen Pflan­zen hei­len zu las­sen…
Und das ist noch nicht alles!

La Veri­tà: Was noch?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Sie machen aus dem Ama­zo­nas einen Locus theo­lo­gi­cus, einen Ort der theo­lo­gi­schen Erkennt­nis. Die Loci theo­lo­gi­ci aber sind die Hei­li­ge Schrift, die Kir­chen­leh­rer, die Kon­zi­li­en, die Lit­ur­gie der Kir­che… Das sind kei­ne Kon­ti­nen­te mit ihren Wäl­dern und ihren scha­ma­ni­schen Riten. Das ist eine kras­se Blasphemie.

La Veri­tà: Kom­men wir zu den Gläu­bi­gen. Sie sag­ten, daß sie vor allem wegen der Migran­ten besorgt sind. Was sagen sie?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Sie reagie­ren auf die­se unge­ord­ne­ten Migrationswellen.

La Veri­tà: Tun sie gut daran?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Es gibt natür­lich den Grund­satz der Soli­da­ri­tät gegen­über den Migran­ten. Die Soli­da­ri­tät ist aber auf umsich­ti­ge Wei­se zu prak­ti­zie­ren. Die Ent­schei­dung, wie die Soli­da­ri­tät umsich­tig anzu­wen­den ist, steht den Regie­run­gen zu. Es gibt aber auch einen Grund­satz der Legalität…

La Veri­tà: Die Regie­rung ist also legi­ti­miert, die Migra­ti­ons­flüs­se einzuschränken?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Wir sind ein demo­kra­ti­sches Land. Wer die aus­füh­ren­de Gewalt inne­hat, hat nicht zu bestim­men, was rich­tig ist, aber zu bestim­men, wie man gerecht sein kann.

La Veri­tà: Die Bischofs­kon­fe­renz lehnt die Ein­wan­de­rungs­po­li­tik von Innen­mi­ni­ster Sal­vi­ni ab.

Don Alfre­do Mor­sel­li: Ich den­ke, daß es eine fal­sche Nei­gung gibt, die Richt­li­ni­en der Poli­tik aus dem Evan­ge­li­um ablei­ten zu wol­len, so als wäre das Evan­ge­li­um der Koran.

La Veri­tà: Wie mei­nen Sie das?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Die Mus­li­me lei­ten die staat­li­chen Geset­ze direkt vom Koran ab, auch in ihrer spe­zi­fi­schen For­mu­lie­rung. Die Leh­re der Kir­che hin­ge­gen kennt all­ge­mei­ne Beur­tei­lungs­kri­te­ri­en und Hand­lungs­an­wei­sun­gen, mit Hil­fe derer die Gesetz­ge­ber mit Umsicht die Geset­ze for­mu­lie­ren, die auf­grund der­sel­ben Kri­te­ri­en auch unter­schied­lich for­mu­liert sein kön­nen. Heu­te aber wird das Evan­ge­li­um von man­chen wie der Koran gebraucht und behaup­tet, man müs­se alle Migran­ten auf­neh­men, bedin­gungs­los und ohne Regelung.

La Veri­tà: Das Evan­ge­li­um sagt nicht, daß man alle auf­neh­men soll?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Man soll ver­su­chen alle im Rah­men des Mög­li­chen auf­zu­neh­men. In erster Linie aber gilt es zu ver­mei­den, daß die Leu­te gezwun­gen sind, ihr eige­nes Land zu verlassen.

La Veri­tà: Kann man also sagen, daß es zu unter­las­sen ist, die Afri­ka­ner zum Ver­las­sen ihrer Län­der zu zwin­gen, und wenn sie kom­men, muß man sich bemü­hen, sie auf­zu­neh­men, aber nicht bedin­gungs­los, son­dern durch eine geord­ne­te Solidarität?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Genau, eine geord­ne­te Soli­da­ri­tät, eine umsich­ti­ge Soli­da­ri­tät. Die Klug­heit ist eine Tugend, die über­all das rich­ti­ge Maß sucht und auch fin­det. Das auch des­halb, weil eine unkon­trol­lier­te Ein­wan­de­rung Reak­tio­nen pro­vo­ziert, sodaß am Ende auch jene, die den Ein­wan­de­rern Gutes wol­len, sie aus Ver­zweif­lung zurückweisen.

La Veri­tà: Tei­len Sie die har­te Kri­tik vie­ler Bischö­fe oder von P. Anto­nio Spa­da­ro, dem Chef­re­dak­teur der Civil­tà Cat­to­li­ca, an Innen­mi­ni­ster Matteo Salvini?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Abso­lut nicht! Ich befürch­te, daß sich dahin­ter eine ver­steck­te Unter­stüt­zung der kirch­li­chen Hier­ar­chie für die Par­tei der Links­de­mo­kra­ten verbirgt.

La Veri­tà: Sogar?!

Don Alfre­do Mor­sel­li: Der ein­zi­ge nicht ver­han­del­ba­re Wert ist heu­te die Auf­nah­me von Migranten.

La Veri­tà: Wel­ches sind die wirk­li­chen nicht ver­han­del­ba­ren Werte?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Jene, die die katho­li­sche Hier­ar­chie völ­lig ver­ges­sen hat: der Kampf gegen die Eutha­na­sie, die Euge­nik, die hete­ro­lo­gi­sche Befruch­tung, die Abtrei­bung, die Besei­ti­gung des Rechts auf Ver­wei­ge­rung aus Gewis­sens­grün­den, der Kampf für die Erzie­hungs­frei­heit, der Kampf gegen die Leih­mut­ter­schaft und gegen das Recht auf Adop­ti­on von Kin­dern durch Homo­se­xu­el­le, der Kampf gegen die Abschaf­fung von Steu­er­be­gün­sti­gun­gen, Erleich­te­run­gen und För­de­run­gen für die Fami­li­en beson­ders kin­der­rei­che Fami­li­en, der Kampf gegen die Expreß-Schei­dung. Alle die­se The­men schei­nen belang­los gewor­den. Das ein­zi­ge Anlie­gen, das inter­es­siert, schei­nen nur mehr die Ein­wan­de­rer zu sein.

La Veri­tà: Hat Sal­vi­ni gut getan, das Kru­zi­fix herauszuziehen?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Dar­über wür­de ich mich nicht auf­re­gen. In der Geschich­te gab es vie­le Gestal­ten, die nicht gera­de im Geruch der Hei­lig­keit stan­den, aber viel für die Inter­es­sen der christ­li­chen Zivi­li­sa­ti­on getan haben. Kai­ser Kon­stan­tin war nicht im Geruch der Hei­lig­keit, als er das Kreuz auf sei­ne Stan­dar­te setz­te. Damit begann aber die Befrei­ung des Chri­sten­tums von der Verfolgung.

La Veri­tà: Sie sag­ten, eine „ver­steck­te Unter­stüt­zung“ für die Linksdemokraten…

Don Alfre­do Mor­sel­li: Sagen wir es so: Eine Unter­stüt­zung, die auf die übli­che, kle­ri­ka­le Art erfolgt.

La Veri­tà: Das heißt?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Wäh­rend der Ersten Repu­blik [1948–1994, Anm. GN] sag­te man: „Wählt für die Par­tei, die demo­kra­tisch und christ­lich ist. Ratet, wer das ist.“ 

La Veri­tà: Und heute?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Heu­te sagt man: Wählt eine Par­tei, die für mehr Euro­pa ist, die für die Auf­nah­me von Migran­ten ist, usw. Dar­um wählt…

La Veri­tà: …die Links­de­mo­kra­ten (PD).

Don Alfre­do Mor­sel­li: Genau. Die alte DC [Christ­de­mo­kra­ten] ver­tei­dig­te aber immer­hin, zumin­dest in der Theo­rie, eini­ge Wer­te. Aller­dings waren es fünf Christ­de­mo­kra­ten, die das Abtrei­bungs­ge­setz unter­zeich­net und in Kraft gesetzt haben. Die Links­de­mo­kra­ten ver­tre­ten das genaue Gegen­teil der christ­li­chen Wer­te. Die Leu­te ver­ste­hen daher die­se Unter­stüt­zung nicht.

La Veri­tà: Nicht?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Nein. Des­halb kommt es zu einer Ent­frem­dung der Gläu­bi­gen von den Bischö­fen und den Prie­stern – auch in reli­giö­sen Dingen.

La Veri­tà: In wel­cher Hinsicht?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Ein Prie­ster, der nur die Auf­nah­me von Migran­ten pre­digt, aber die wirk­li­chen, nicht ver­han­del­ba­ren Wer­te ver­gißt, ist nicht glaub­wür­dig. Wenn er aber in den Wer­ten nicht glaub­wür­dig ist, die er pre­digt, ist er – so das Den­ken – auch nicht mehr glaub­wür­dig, wenn er sein Amt aus­übt, wenn er die Gläu­bi­gen seg­net oder ihnen die Beich­te abnimmt.

La Veri­tà: Kann man also wie in der Poli­tik, wo die Eli­ten abge­ho­ben über dem Volk schwe­ben, sagen, daß auch in der Kir­che die katho­li­schen Eli­ten sich vom Volk der Gläu­bi­gen ent­fernt haben?

Don Alfre­do Mor­sel­li: So ist es.

La Veri­tà: Aber, ent­schul­di­gen Sie, dann wür­de Papst Fran­zis­kus, der ja mehr Gläu­bi­ge anzie­hen soll­te, indem er sich der Welt öff­net, das genaue Gegen­teil bewirken?!

Don Alfre­do Mor­sel­li: Genau. Die Scha­fe haben den Schaf­stall verlassen.

La Veri­tà: Wenn aber soviel Unbe­ha­gen in der Kir­che herrscht, war­um sind dann nur so weni­ge Stim­men des Wider­spruchs zu hören? Herrscht denn so viel Angst?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Ja, und es ist eine begrün­de­te Angst.

La Veri­tà: War­um?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Weil nicht lini­en­kon­for­me Prie­ster ver­setzt oder bestraft wer­den. Es herrscht eine gna­den­lo­se Diktatur.

La Veri­tà: Eine gna­den­lo­se Diktatur?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Ja. Es ist eine Art von chi­ne­si­schem Regime.
Dann gibt es auch jene, die sich theo­lo­gisch nicht aus­rei­chend vor­be­rei­tet füh­len, um sich den Medi­en­schlacht­schif­fen der pro­gres­si­ven Kir­che ent­ge­gen­zu­stel­len. Also lei­den sie im Stillen.

La Veri­tà: Ein trost­lo­ses Bild.

Don Alfre­do Mor­sel­li: Mensch­lich betrach­tet ja. Schritt­wei­se gehen die amtie­ren­den Bischö­fe in Pen­si­on und durch ande­re, per­fekt ange­paß­te Bischö­fe ersetzt. Sogar die Semi­na­ri­sten haben Pro­ble­me, zur Prie­ster­wei­he zuge­las­sen zu wer­den, wenn sie sich nicht hun­dert­pro­zen­tig anpassen.

La Veri­tà: Das heißt: Wenn nicht ange­paß­te Semi­na­ri­sten aus­ge­forscht wer­den, wer­den sie entlassen?

Don Alfre­do Mor­sel­li: Sie wer­den schon ent­las­sen, wenn sie zuviel beten…
Aber die Kir­che ist kein Menschenwerk. 

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: You­tube (Screen­shot)

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5 Kommentare

  1. Die­ser Prie­ster spricht mir aus der Seele.

    Er spricht die Grund­re­gel der Unord­nung an, die Wesens­zug des Pro­te­stan­tis­mus ist. Mot­to: „Wir fan­gen mal an und schau­en, was dabei herauskommt.“

    Die­ses pro­te­stan­ti­sche Vor­ge­hen gilt für die Auf­nah­me von Flüch­lin­gen. Nach der Auf­nah­me schafft man kei­ne wirk­li­che Integration.

    Es gilt auch für neu­gei­sti­ge Lai­en­be­we­gun­gen inn­ner­halb der Kir­che: Wir pep­peln die Sucht­kran­ken auf, über­las­sen sie dann aber der Welt.

    Dies gilt eben­so für die gesam­te nach­kon­zi­lia­re Kate­che­se: Wir las­sen die Kin­der zur Kom­mu­ni­on und fir­men sie spä­ter, ent­las­sen sie dann aber ins kirch­li­che Niemandsland. 

    Seit 50 Jah­ren wird kei­ne katho­li­sche Moral­theo­lo­gie mehr betrie­ben, weder an den Uni­ver­si­tä­ten, theo­lo­gi­schen Hoch­schu­len, in den Semi­na­ren, in der Gemeindepastoral …

    Es ist also kein Wun­der, dass die ‚Gläu­bi­gen‘ scha­ren­wei­se die Kir­che (’n‘) verlassen.

    Es gibt ein­fach kei­nen Anker­punkt mehr, der Jesus Chri­stus sel­ber sein sollte. 

    Prä­lat Georg May schrieb von der Ein­hal­tung der Keusch­heit als neur­al­gi­schem Punkt in der Fra­ge nach der Eig­nung zum Priester.

    Die­ser evan­ge­li­sche Rat hat aber im Grun­de für alle Chri­sten zu gelten.

    Gestern war in der Tages­zei­tung zu lesen, die Bar­mer Ersatz­kas­se rate zur Mastur­ba­ti­on vor dem Ein­schla­fen. 93 % aller Män­ner und 86 % aller Frau­en gin­gen ohne­dies der Selbst­be­frie­di­gung nach. 

    Schon vor lan­gem habe ich die­se Zah­len (die immer wie­der so oder so ähn­lich) auf­tau­chen, in den Kon­text des Kir­chen­be­suchs mit Eucha­ri­stie­emp­fang gestellt. Die Zah­len spie­geln so ziem­lich den Anteil der Chri­sten wie­der, die der Kir­che fern bleiben.

    Wer unkeusch lebt, wird der Kir­che frü­her oder spä­ter fern blei­ben. Dazu gehört auch die Ver­hü­tungs­men­ta­li­tät: Wer als katho­li­scher Christ künst­lich ver­hü­tet, wird zwangs­läu­fig alle For­de­run­gen einer libe­ra­len Sexu­al­mo­ral teilen. 

    Wenn die Fami­li­en schwin­den, schin­det auch das Gefühl für die kul­tu­rel­le Iden­ti­tät – und zwangs­ver­ord­ne­te Ein­wan­de­rung wird möglich.

    Dazu tra­gen bei ein Postu­lat der Gleich­heit aller Reli­gio­nen, letzt­lich all die Punk­te, die von Don Mor­sel­li ange­spro­chen werden. 

    Zitat: „Jene, die die katho­li­sche Hier­ar­chie völ­lig ver­ges­sen hat: der Kampf gegen die Eutha­na­sie, die Euge­nik, die hete­ro­lo­gi­sche Befruch­tung, die Abtrei­bung, die Besei­ti­gung des Rechts auf Ver­wei­ge­rung aus Gewis­sens­grün­den, der Kampf für die Erzie­hungs­frei­heit, der Kampf gegen die Leih­mut­ter­schaft und gegen das Recht auf Adop­ti­on von Kin­dern durch Homo­se­xu­el­le, der Kampf gegen die Abschaf­fung von Steu­er­be­gün­sti­gun­gen, Erleich­te­run­gen und För­de­run­gen für die Fami­li­en beson­ders kin­der­rei­che Fami­li­en, der Kampf gegen die Expreß-Schei­dung. Alle die­se The­men schei­nen belang­los gewor­den. Das ein­zi­ge Anlie­gen, das inter­es­siert, schei­nen nur mehr die Ein­wan­de­rer zu sein.“

  2. Wo waren da die Verantwortlichen?

    Wenn man das Buch „Marsch auf Rom“ aus dem Jah­re 1992 liest,
    dann fragt man sich schon,
    was haben die „Ver­ant­wort­li­chen“ unternommen?

    Es doku­men­tiert und ana­ly­siert die Methoden,
    wie die katho­li­sche Kir­che von außen und von innen
    aus­ge­höhlt wer­den wird.

    Gera­de an den“ Theo­lo­gi­schen Hoch­schu­len“ konn­te sich die
    Bewe­gun­gen gegen die Kir­che einnisten.

    Lei­der wur­den die mah­nen­den Wor­te wie­der nicht gehört
    und wir sehen das Ergeb­nis in unse­rer heu­ti­gen Zeit.

    Unter­stüt­zen wir „,die noch guten Hir­ten,“ die es noch wagen, die
    Wahr­heit zu sagen im Gebet.

    Auch schlie­ssen wir die Hir­ten, die den „wah­ren Weg „nicht mehr erkennen,
    mit ein. Damit sie auf­wa­chen und nicht ver­lo­ren gehen.

  3. Bit­te, ich brau­che Nach­hil­fe: Wer sind die noch guten Hirten?
    Das ist mei­ne sehr ernst­haf­te Frage.

    • Lie­be Frau Czem­piel, mit die­ser Fra­ge sind sie garan­tiert nicht allein!
      Selbst Leu­te ‑Geist­li­che und Lai­en­mit­ar­bei­ter- die vor­her noch ver­trau­ens­wür­di­ge Katho­li­ken zu sein schie­nen, haben sich inzwi­schen als ‑zumin­dest teil­wei­se- Moder­ni­sten „geoutet“.

  4. Ich muss ein wenig Was­ser in den Wein der guten Rat­ge­ber schütten.
    Lie­ber Don Alfre­do, lie­be Poster, ja natür­lich habt ihr Recht, aber was der Papst tut ist in der „Tra­di­ti­on“ des Kon­zils verwurzelt.
    „Wir beten alle zum sel­ben Gott“ das ist Leh­re des Kon­zils, das hat nicht Fran­zis­kus erfun­den, vor ihm wur­de Joh.Paul 2 in sei­nem kri­ti­schen Pon­ti­fi­kat nicht müde in sei­nen Aller­lö­sungs Phan­ta­ste­rei­en genau das auf sei­nen Rei­sen immer wie­der herunterzuleiern.
    Das ist nur ein klei­nes Bei­spiel, wie aus sol­chen Tex­ten schlim­me Fol­gen erwachsen.
    Ich kann die Vor­trä­ge von Dr.Gregorius Hes­se über das Kon­zil (auf You­Tube oder CD) nur wärm­stens emp­feh­len um die Zusam­men­hän­ge von damals zu den heu­ti­gen Wirr­nis­sen der Kir­che zu verstehen.
    Und wie­der­um sage ich allen Kri­ti­kern von Fran­zis­kus: „Macht Ernst und fei­ert die über­lie­fer­te Mes­se und schließt Euch der FSSPX an, man kann nicht 2 Her­ren die­nen (dem Konzil/​ oder der über­lie­fer­ten Wahrheit)
    Ein dazwi­schen gibt es nicht, das wuß­te damals nur einer, näm­lich Bischof Lebfevre.
    Fol­gen wir ihm, dann fol­gen wir der Kir­che Christi.

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