[Update] Fronleichnam – Katholisch sein in Zeiten der Irrungen

Corpus Christi


[Update: 19.40 Uhr] Auf­grund eines der­zeit tech­nisch noch nicht erklär­ba­ren Feh­lers sind Tei­le des nach­fol­gen­den Tex­tes bei der Erst­ver­öf­fent­li­chung ver­lo­ren­ge­gan­gen. Er wur­de inzwi­schen wie­der ver­voll­stän­digt. Wir bit­ten Leser und Autorin den Feh­ler zu ent­schul­di­gen und emp­feh­len, den Text wegen sei­ner Bedeu­tung in der nun voll­stän­di­gen Fas­sung erneut zu lesen.

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Von einer Katho­li­kin

Fron­leich­nam ist das wahr­haft katho­li­sche Hoch­fest, das Hoch­fest des eucha­ri­sti­schen Herrn, der sich für uns geop­fert hat,  sich uns in der hei­li­gen Eucha­ri­stie schenkt und in ihr schon hin­ein­nimmt in die Erlö­sung und Sei­ne Auf­er­ste­hung: Cor­pus Domi­ni nostri Jesu Chri­sti cus­to­di­at ani­mam tuam in vitam aeter­nam, spricht in der über­lie­fer­ten Mes­se der die hei­li­ge Hostie spen­den­de Prie­ster. Der Leib unse­res Herrn Jesus Chri­stus bewah­re dei­ne See­le zum ewi­gen Leben.

Am Fron­leich­nams­fest leuch­tet sie noch auf, die Ver­eh­rung für das aller­hei­lig­ste Sakra­ment des Altars, da wird das Herz des katho­li­schen Glau­bens noch vor den Augen der Welt sicht­bar in den Pro­zes­sio­nen, da gibt es kei­ne inter­kon­fes­sio­nel­le Ver­ein­nah­mungs­mög­lich­keit. Unter dem Schutz des Bal­dach­ins  trägt der Prie­ster vol­ler Ehr­furcht die Mon­stranz mit der gewan­del­ten Hostie, den real gegen­wär­ti­gen leben­di­gen Leib des Herrn. 

Wir bedür­fen Sei­ner mehr denn je in einer aus den Fugen gera­te­nen Welt, in der die katho­li­sche Kir­che kein siche­rer Hafen mehr ist, son­dern aus ihrem Inner­sten her­aus unter­gra­ben wird. Zu vie­le tra­gen das Schild „Katho­lisch“ vor sich her, auf des­sen Rück­sei­te jedoch die Paro­len einer Destruk­ti­ons­agen­da ste­hen, die immer scham­lo­ser und unver­hoh­len sicht­bar als Waf­fe gebraucht wer­den im Kampf gegen Chri­sti Kir­che und Wahrheit. 

Gera­de erst Maria 2.0, nun im sel­ben Fahr­was­ser der For­de­rungs­ka­ta­log des Bun­des­ver­ban­des der katho­li­schen Reli­gi­ons­leh­rer und ‑leh­re­rin­nen an Gym­na­si­en in Form eines offe­nen Brie­fes an die deut­schen Bischö­fe. Das sind kei­ne Lem­min­ge, die ihren Hir­ten blind in die Ver­damm­nis fol­gen, son­dern deren will­fäh­ri­ge Agi­ta­to­ren eines gott­lo­sen Zeit­gei­stes, des­sen Implan­tie­rung im Katho­li­schen eine poli­ti­sche Dimen­si­on ange­nom­men hat, die der Linie von Papst Fran­zis­kus folgt, von vie­len deut­schen Bischö­fen flan­kiert wird und in Inter­views, aber auch in miß­bräuch­li­cher Wei­se von der Kan­zel her­un­ter unter die Gläu­bi­gen gebracht wird. 

Man beschwört wie Kar­di­nal Kas­per die Öku­me­ne und die Not­wen­dig­keit, mit einer Stim­me spre­chen zu müs­sen, um glaub­wür­dig zu sein in der Welt und gleich­zei­tig iso­liert man treue Katho­li­ken als sog. Tra­di­tio­na­li­sten und Kon­ser­va­ti­ve, deren Rück­wärts­ge­wandt­heit unse­rer  moder­nen anthro­po­zen­tri­schen Welt im Wege ste­he und den ver­än­der­ten moder­nen indi­vi­du­el­len Lebens­wirk­lich­kei­ten nicht gerecht werde. 

Sol­che Katho­li­ken gera­ten als Sek­tie­rer und Spal­ter unter Ver­dacht, wer­den „dis­qua­li­fi­ziert“ und als Kar­di­nä­le mit dem Aus­schluß vom berg­o­glia­ni­schen Hof bestraft, tra­di­tio­nel­le Orden wer­den „inspi­ziert“ und immer öfter ihres Cha­ris­mas beraubt oder aufgelöst. 

Die Hal­tung lehr­amtstreu­er tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ner Katho­li­ken wird als zu fromm bearg­wöhnt, die alte Mes­se behin­dert, und wenn du in der neu­en Mes­se unbe­irr­bar die Kom­mu­ni­on in Ehr­furcht kniend in den Mund emp­fängst, kann dich prie­ster­li­cher Spott tref­fen, den du für dei­nen Herrn Jesus Chri­stus mit Freu­den­trä­nen in den Augen gedul­dig ertra­gen willst. Aus der über ein Indult erwirk­ten Aus­nah­me der Hand­kom­mu­ni­on wur­de die Regel, gegen die du ver­stößt und damit ande­ren ein schlech­tes Vor­bild bist, wäh­rend es nicht geahn­det wird, wenn katho­li­sche Prie­ster ihren evan­ge­li­schen „Kol­le­gen“ vor aller Augen die Eucha­ri­stie spenden.

Das berg­o­glia­ni­sche Barm­her­zig­keits­nar­ra­tiv folgt dem refor­ma­to­ri­schen Gieß­kan­nen­prin­zip des gnä­di­gen Got­tes. Aus der einen Wahr­heit Chri­sti wer­den Wahr­hei­ten, in Inter­kom­mu­ni­on und interrre­li­giö­sem Aus­tausch nimmt der Rela­ti­vis­mus Gestalt an. 

Eine jugend­li­che Kli­ma­ak­ti­vi­stin hat inzwi­schen das Zeug zur Hei­li­gen, wenn nicht gleich zur Jesus­i­ko­ne,  und eine poli­tisch instru­men­ta­li­sier­te Jugend folgt mit päpst­li­chem Segen der Klimawandelersatzreligion. 

Die Umwer­tung der Begrif­fe und Auf­lö­sung der Wer­te erfolgt in aller Öffent­lich­keit, vor den Augen der Welt. Man opfert auf dem Altar des Zeit­gei­stes die Sexu­al­mo­ral, die Fami­lie, die Eben­bild­lich­keit Got­tes in Sei­nen als Mann und Frau erschaf­fe­nen Geschöp­fen und das auf Jesus Chri­stus ver­wei­sen­de Prie­ster­tum ein­schließ­lich des Zölibats. 

Maria 2.0 holt unse­re Mut­ter und Him­mels­kö­ni­gin vom Sockel, eine unehr­li­che Öku­me­ne holt den eucha­ri­sti­schen Herrn aus dem Tabernakel. 

Wem die­ser ganz und gar unpfingst­lich zeit­gei­sti­ge fri­sche Wind aus der Kir­che nicht schon Sand in die Augen geweht hat, der sieht, daß all das nichts mit dra­ma­ti­scher Schwarz­ma­le­rei oder Unglücks­pro­phe­tie zu tun hat, son­dern eine noch wei­ter fort­setz­ba­re scho­nungs­lo­se Bestands­auf­nah­me ist. Es ist so schlimm wie es sich anhört. Aber wir bedür­fen die­ses Mement­os, um wach­sam zu blei­ben und uns kei­nen Illu­sio­nen hin­zu­ge­ben.  Gera­de ist die Agen­da der Ama­zo­nas­syn­ode  ver­öf­fent­licht, man hat zum Angriff auf das Prie­ster­tum gebla­sen und wird die Hun­de von der Lei­ne lassen. 

Man pak­tiert mit dem Teu­fel, um sich eine eige­ne Kir­che zu bau­en, und wirft Tra­di­ti­on, Moral und den Wel­ten­rich­ter als unnö­ti­gen Bal­last über Bord. Doch Er wird kom­men zu rich­ten und Er wird die „erleich­ter­te Kir­che“ wägen und zu leicht befin­den, aber Sei­ne wah­re Braut, die eine wah­re hei­li­ge Katho­li­sche und apo­sto­li­sche Kir­che wird Er in Lie­be umarmen.

Was wir erle­ben, ist die Rea­li­tät einer in Apo­sta­sie ent­fes­sel­ten Welt am Abgrund. Uns ret­tet nur der Blick auf den Him­mel und unse­ren wah­ren und ein­zi­gen Gott und König, der sich uns in der hei­li­gen Eucha­ri­stie schenkt:

Cor­pus Domi­ni Jesu Chri­sti cus­to­di­at ani­mam tuam in vitam aeternam. 

Wir dür­fen das Fron­leich­nams­fest als Chan­ce  begrei­fen, durch die sicht­ba­re fei­er­li­che Ver­eh­rung des Altar­sa­kra­ments  etwas von der Ehr­furcht und demuts­vol­len Hin­ga­be spür­bar wer­den zu las­sen, die durch die ste­hen­de Hand­kom­mu­ni­on auf „Augen­hö­he“ mit dem Herrn zumin­dest nicht mehr ganz­heit­lich mit Kör­per und See­le aus­drück­bar ist. Damit kein Katho­lik sich der Strahl­kraft des anwe­sen­den Herrn in der hei­li­gen Hostie ent­zie­hen mag: 

Tan­tum ergo Sacra­men­tum vener­e­mur cer­nui. Laßt uns tief­ge­beugt ver­eh­ren ein so gro­ßes Sakrament. 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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