„Zuviel Gebet“ – Das Ende einer (weiteren) Ordensgemeinschaft

Der Kommissar geht um


Das (römische) Ende eines Frauenordens
Das (römische) Ende eines Frauenordens.

(Paris) Zuerst schick­te Papst Fran­zis­kus einen Kom­mis­sar, nun folgt das Ende für einen Orden, der „zuviel betet“. „Das vati­ka­ni­sche Zer­stö­rungs­werk am Ordens­le­ben wird uner­bitt­lich fort­ge­setzt“, so die Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na.

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Im Sep­tem­ber 2017 stell­te Kar­di­nal Braz de Aviz, Prä­fekt der römi­schen Ordens­kon­gre­ga­ti­on, die Peti­tes Sœurs de Marie, Mère du Rédempteur (PSM), die Klei­nen Schwe­stern Mari­ens, der Mut­ter des Erlö­sers unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung. Katho​li​sches​.info berich­te­te: Der näch­ste tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Orden fällt dem Kom­mis­sar zum Opfer.

Der bra­si­lia­ni­sche Kar­di­nal­prä­fekt spiel­te unter Papst Fran­zis­kus bereits im Zusam­men­hang mit ande­ren glau­bens­treu­en und tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Orden eine wenig rühm­li­che Rol­le. Über Jah­re zog sich ein Kon­flikt mit dem Orts­bi­schof hin, der sich unter Papst Bene­dikt XVI. gegen­über dem Orden aber nicht durch­set­zen konn­te. Der Bischof stör­te sich, so Ripo­ste Catho­li­que, am Süh­ne­ge­dan­ken der Schwe­stern, der Teil der Ordens­spi­ri­tua­li­tät ist. Der Vati­ka­nist Mar­co Tosat­ti berich­te­te auch von einem „bischöf­li­chen Appe­tit“ auf den Immo­bi­li­en­be­sitz des Frauenordens.

Unter Papst Fran­zis­kus fan­den erneut kano­ni­sche Visi­ta­tio­nen statt. Katho​li​sches​.info schrieb dazu im ver­gan­ge­nen November: 

„Die Klei­nen Schwe­stern Mari­ens erleb­ten 2016 und 2018 kano­ni­sche Visi­ta­tio­nen und wur­den ‚sek­tie­re­ri­scher‘ Ten­den­zen beschul­digt. Sol­che For­men kann es in der Kir­che durch­aus geben. Der Begriff ist aller­dings mehr noch ein Chif­fre, mit der moder­ni­sti­sche Kir­chen­krei­se glau­bens­treue, from­me Gemein­schaf­ten, Orden und Gebets­grup­pen dis­kre­di­tie­ren, im bes­se­ren Fall belä­cheln und ver­spot­ten, im schlech­te­ren Fall verfolgen.“

Die betrof­fe­nen Ordens­frau­en bezeich­ne­ten den Abschluß­be­richt der Visi­ta­ti­on als „eine Kari­ka­tur“ der Wirk­lich­keit und als ein ein­zi­ges „Vor­ur­teil“.

Generaloberin durch Rom abgesetzt

Im Sep­tem­ber 2017 waren die Gene­ral­obe­rin Marie de Saint-Michel und die Novi­zen­mei­ste­rin aus den Klö­stern des Ordens ent­fernt und exi­liert wor­den. An ihre Stel­le setz­te Rom eine Apo­sto­li­sche Kom­mis­sa­rin und zwei Assi­sten­tin­nen „moder­ner“ Ausrichtung.

Die Ordens­frau­en lie­ßen sich das römi­sche Dik­tat aber nicht ein­fach gefal­len. Ledig­lich fünf Schwe­stern akzep­tie­ren den dra­sti­schen Ein­griff. Die übri­gen 98 Pro­zent der Ordens­ge­mein­schaft reagier­ten mit einer schmerz­li­chen Gegen­re­ak­ti­on und ersuch­ten um die Ent­bin­dung von ihren Ordens­ge­lüb­den. Einem Orden, der nicht mehr dem Cha­ris­ma ent­spricht, dem sie sich durch Ein­tritt und Gelüb­de ver­pflich­tet haben, wol­len sie nicht mehr angehören. 

Die Kleinen Schwestern Mariens, der Mutter des Erlösers
Die Klei­nen Schwe­stern Mari­ens, der Mut­ter des Erlösers

Die Ent­bin­dung ist ein tief­grei­fen­der Ein­schnitt in das Leben der gott­ge­weih­ten Frau­en, von denen man­che den größ­ten Teil ihres Lebens in dem Orden ver­bracht haben. Sie sehen jedoch kei­ne Alter­na­ti­ve zu die­sem Schritt. Die Ent­bin­dung bedeu­tet, daß sie lai­siert wer­den. Sie müs­sen die Ordens­häu­ser ver­las­sen und ihre täti­gen Wer­ke der Barm­her­zig­keit, beson­ders in der Alten­pfle­ge, aufgeben. 

Die römi­sche Ordens­kon­gre­ga­ti­on wirft den Ordens­frau­en eine „zu tra­di­tio­nel­le“ Spi­ri­tua­li­tät vor. Die Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na schrieb dazu:

„Der Groß­in­qui­si­tor der Ordens­kon­gre­ga­ti­on, der Fran­zis­ka­ner José Rodri­guez Car­bal­lo, ist die rech­te Hand und der Ver­trau­ens­mann des regie­ren­den Pap­stes für sol­che Eingriffe.“

Kuri­en­erz­bi­schof Car­bal­lo war zuvor Gene­ral­obe­rer des Fran­zis­ka­ner­or­dens, ehe ihn Papst Fran­zis­kus zur Num­mer Zwei der Ordens­kon­gre­ga­ti­on mach­te. Obwohl Car­bal­lo sei­nen eige­nen Orden in Fol­ge eines Finanz­skan­dals am Rand des Kon­kur­ses hin­ter­ließ, ermög­lich­te ihm Papst Fran­zis­kus eine neue Kar­rie­re an der Römi­schen Kurie. Dort tat er sich durch beson­de­ren Eifer gegen Orden wie die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, die Fami­lia Chri­sti oder die Prie­ster­bru­der­schaft der Hei­li­gen Apo­stel hervor.

„Die neue Theologie des geweihten Lebens“ nicht verstanden“

Ver­stö­rend wirkt, daß eine tra­di­tio­nel­le Ordens­spi­ri­tua­li­tät in Rom bereits Miß­trau­en und Arg­wohn weckt. Die Klei­nen Schwe­stern, der Mut­ter des Erlö­sers pfle­gen alte Men­schen, arbei­ten in den Pfar­rei­en mit und hel­fen den Armen. Alles Tätig­kei­ten, die bei der der­zei­ti­gen Kir­chen­füh­rung hoch im Kurs ste­hen. Die Klei­nen Schwe­stern pfle­gen jedoch auch eine beson­de­re Lie­be zur eucha­ri­sti­schen Anbe­tung, zum Süh­ne­ge­bet und zur Mari­en­ver­eh­rung. Cha­ris­men, die in Rom der­zeit offen­bar weni­ger hoch im Kurs ste­hen. Wegen des „schwer­wie­gen­den“ Ver­dachts des Tra­di­tio­na­lis­mus, wur­den 2016 und 2018 von Kar­di­nal Braz de Aviz und Kuri­en­erz­bi­schof Car­bal­lo neu­er­li­che Visi­ta­tio­nen ange­ord­net, nach­dem eine erste von 2009 wegen der schüt­zen­den Hand Bene­dikts XVI. erfolg­los geblie­ben war.

Stigmatisierte Ordensgründerin Marie de la Croix (1901-1999).
Stig­ma­ti­sier­te Ordens­grün­de­rin Marie de la Croix (1901–1999).

Rom erklär­te anschlie­ßend, daß es im Orden Füh­rungs­pro­ble­me gebe, obwohl der Groß­teil der Ordens­frau­en ihrer Mut­ter Obe­rin das beste Zeug­nis aus­stell­ten. Der Vati­kan kon­kre­ti­sier­te den Vor­wurf mit „Still­stand“, man­geln­der Kennt­nis „der neu­en Theo­lo­gie des geweih­ten Lebens“, „zuviel Gebet“ und „Auto­ri­ta­ris­mus“.

Obwohl sich die betrof­fe­nen Ordens­schwe­stern in ihrer über­gro­ßen Mehr­heit ent­schie­den gegen die­se Vor­wür­fe ver­wahr­ten und die Behaup­tun­gen als unzu­tref­fend zurück­wie­sen, setz­te der Vati­kan sei­nen Kurs gegen den Orden fort.

Die Schwe­stern rie­fen gegen den Ein­griff der Ordens­kon­gre­ga­ti­on den Ober­sten Gerichts­hof der Apo­sto­li­schen Signa­tur an. Das woll­ten die geschun­de­nen Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta 2013 auch tun, was ihnen Papst Fran­zis­kus aber ver­wehr­te. Damals war noch Ray­mond Kar­di­nal Bur­ke Prä­si­dent des Gerichts­ho­fes und hät­te das Vor­ge­hen der Ordens­kon­gre­ga­ti­on genau unter die Lupe genom­men und Rechts­ver­stö­ße ver­hin­dert. Den Klei­nen Schwe­stern, der Mut­ter des Erlö­sers stand 2018 der Rechts­weg hin­ge­gen offen, denn in der Zwi­schen­zeit hat­te Papst Fran­zis­kus den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Kar­di­nal Bur­ke in einer bei­spiel­lo­sen Akti­on vor aller Welt gede­mü­tigt, abge­setzt und aus dem Vati­kan ent­fernt. Zu den mas­siv­sten Intri­gan­ten gegen Kar­di­nal Bur­ke, die das Ohr von Fran­zis­kus fan­den, gehör­te der inzwi­schen wegen sei­nes homo­se­xu­el­len Dop­pel­le­bens unrühm­lich gefal­le­ne Ex-Kar­di­nal Theo­do­re McCar­ri­ck. Fran­zis­kus setz­te den ehe­ma­li­gen vati­ka­ni­schen Außen­mi­ni­ster, Msgr. Domi­ni­que Mam­ber­ti, anstel­le von Bur­ke an die Spit­ze der Apo­sto­li­schen Signa­tur und kre­ierte ihn 2015 zum Kardinal.

„Die Signa­tur, inzwi­schen unter der Lei­tung des Diplo­ma­ten Mam­ber­ti, offen­sicht­lich unfä­hig, sich dem Wil­len von oben ent­ge­gen­zu­stel­len, bestä­tig­te die Ent­schei­dung des Dik­aste­ri­ums“, so die Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na.

Der schwere Schritt

Die Schwe­stern gaben nicht auf, son­dern mach­ten im Sep­tem­ber 2018 den Ein­griff und das Urteil, die sie als Unrecht emp­fin­den, öffent­lich publik:

„Der Kar­di­nal­prä­fekt der Ordens­kon­gre­ga­ti­on, Msgr. Braz de Aviz, hat uns ein Ulti­ma­tum gestellt: Ent­we­der akzep­tie­ren wird die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung ‚vor­be­halt­los‘, andern­falls sieht das Gesetz vor, daß wir aus dem Orden ent­las­sen wer­den können.“

Papst Franziskus mit Kardinal Braz de Aviz und Kuerienerzbischof Carballo.
Papst Fran­zis­kus mit Kar­di­nal Braz de Aviz und Kuri­en­erz­bi­schof Carballo.

Nach einem mona­te­lan­gen, inne­ren Rin­gen ent­schie­den sich, bis auf fünf, alle Schwe­stern, daß es ihrem Gewis­sen nicht mög­lich ist, das römi­sche Dik­tat zu akzep­tie­ren. Die Tat­sa­che, daß allein schon das Bemü­hen, das Grün­dungs­cha­ris­ma des Ordens zu leben, wie es von der stig­ma­ti­sier­ten Ordens­grün­de­rin Mut­ter Marie de la Croix 1939 fest­ge­legt wor­den war (die kano­ni­sche Aner­ken­nung erfolg­te 1949), heu­te in Rom auf Vor­be­hal­te stößt und den Schwe­stern zum Vor­wurf gemacht wird, mache es ihnen unmög­lich, den Vor­ga­ben der Ordens­kon­gre­ga­ti­on zu folgen. 

„Nach­dem wir vie­le Male güt­li­che Lösun­gen vor­ge­schla­gen haben, ohne daß uns dar­auf irgend­ei­ne Ant­wort gege­ben wur­de; nach­dem wir uns mit auto­ri­sier­ten und fach­kun­di­gen Per­so­nen bera­ten haben; nach­dem wir viel gebe­tet haben im bestän­di­gen Wunsch, der Wahr­heit treu und gehor­sam zu sein, scheint uns kein ande­rer Weg mehr mög­lich, als auf unse­re Gelüb­de zu verzichten.“

Obwohl die Beru­fungs­kri­se nicht zuletzt auch in Frank­reich enorm ist, schei­nen die Ordens­kon­gre­ga­ti­on und Papst Fran­zis­kus kei­ne Pro­ble­me zu haben, durch dra­sti­sche Ein­grif­fe bestehen­de, zar­te, aber leben­di­ge Pflan­zen des Ordens­le­bens zu zertreten.

Ein Freun­des­kreis der Klei­nen Schwe­stern im Bis­tum Laval, der rund 3.000 Mit­glie­der zählt, infor­miert auf einer eige­nen Inter­net­sei­te über die Ordens­ge­mein­schaft und die Ereignisse.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Soutienpsm/Vatican.va (Screen­shots)

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12 Kommentare

  1. Sek­tie­re­ri­sche Ten­den­zen? Sind die nicht eher bei den Berg­o­glia­nern auszumachen?

    • Wenn es 2000 Jah­re lang nach bestimm­ten Regeln geht und auf ein­mal wel­che daher­kom­men und mei­nen es gin­ge anders, kann das sek­tie­re­ri­sche nur bei denen gesucht wer­den. Soviel ist logisch ersichtlich.

  2. Ich emp­feh­le Papst Fran­zis­kus und sei­ner Neu­en Kir­che in Zukunft die Prie­ster­ge­wän­der unbe­dingt aus­zu­zie­hen, und künf­tig in Bade­ho­sen zu gehen: 

    … wegen des Ver­dachts auf Traditionalismus.

    Die­ser Kir­che geht es aus­schließ­lich um die mate­ri­el­le Armut. Wor­an wir im Westen bei­na­he ersticken, sol­len alle Men­schen haben? Und gleich­zei­tig ver­sucht man das Kli­ma zu ret­ten! Die Din­ge gehen ein­fach nicht zusammen!

    Ein Gedan­ke zur Armut: Mit den Armen muss man nicht so sehr Mit­leid haben, wie mit den Rei­chen (den gei­stig Armen). Denn die Rei­chen haben sich voll­ge­so­gen mit Müll und (Wohlstands-)Dreck. Der Geist erstickt unter dem Unrat der Müll fres­sen­den See­le, die doch eigent­lich für die Annah­me der Fül­le des Gei­stes, dem rei­nen Licht Got­tes geschaf­fen ist. Alle Armen sind auf unse­re Müll­de­po­nie ein­ge­la­den. Dies sei der Weg zur Erlösung. -

    Hier noch eine ‚Erfah­rung‘ aus unmit­tel­ba­rer Nähe: In einem Pfarr­ver­bund der Diö­ze­se Pader­born hat die Katho­li­sche Kichen­ge­mein­de ein Kir­chen­ge­bäu­de den „evan­ge­li­schen Glau­bens­brü­dern“ zur Ver­fü­gung gestellt (auf­grund von Raum­not). Der Dechant ist ein Heiß­sporn in Sachen Öku­me­ne. Nun will man an einem Sonn­tag ein gemein­sa­mes Pfarr­fest fei­ern; schlie­lich habe das gute Mit­ein­an­der „Model­cha­rak­ter“.

    Der Dechant ist über­zeugt: In nicht all­zu fer­ner Zeit wird es über­all so sein, dass bei­de Kon­fes­sio­nen eine Kir­che nutzen.

    Das Pro­gramm star­tet um 11:00 Uhr mit einem gemein­sa­men öku­me­ni­schen Got­tes­dienst. Der eva­ge­li­sche Pfar­rer redet hin­ge­gen von „gemein­sam Mes­se feiern“. 

    Dies sei nur die kon­se­quen­te Fol­ge aus der gemein­sa­men Kirchennutzung.

    Der Dechant hat­te vor etwa einem Jahr schon ein­mal in einem lan­gen Inter­view erklärt, dass er kein Pro­blem damit habe, sei­nem evan­ge­li­schen Amts­bru­der die hei­li­ge Hostie zu rei­chen. Obwohl die­ser nicht an die Trans­sub­stan­tia­ti­on bzw. Inkor­po­ra­ti­on in der Eucha­ri­stie glaubt. Auch in ande­ren Berei­chen habe er unter­schied­li­che Auf­fas­sun­gen, was zum Bei­spiel Lebensschutz/​Schwangerschaftsunterbrechung oder Prä­na­tal­dia­gno­stik ange­he. „Hier kom­men wir nicht überein.“

    Der Dechant: „Dies sind aber kei­ne Hin­der­nis­se. Es sind nur mensch­li­che Din­ge! Mit Gott hat das nichts zu tun!“

    Es ist zum Heulen! 

    Wenn ich vor einem sol­chen Hin­ter­grund den obi­gen Arti­kel lese, stel­le ich fest: ein Bruch ist längst da. Der Keil wird nur noch wei­ter in die ‚katho­li­sche Wun­de‘ hin­ein­ge­trie­ben, um die Tren­nung zu besie­geln und den Geist des ewig Katho­li­schen für alle Zei­ten zum Schwei­gen zu bringen.

    • #Alfons: Lie­ber Mit­christ Alfons, Sie haben völ­lig recht mit dem Satz: „Es ist zum Heulen!“
      Auch ich füh­le mich äußerst unwohl, wenn ich erle­be, wie ‑inzwi­schen täg­lich- „soge­nann­te“ kirch­li­che Wür­den­trä­ger bemüht sind,
      ihre Art­ge­nos­sen in punc­to Hul­di­gung an den und Knie­fall vor dem Zeit­geist noch zu übertreffen.
      In solch dunk­len Momen­ten kann es hilf­reich sein, das Gan­ze mit Humor zu betrachten;
      denn Humor ist ja bekannt­lich auch eine Eigen­schaft der Reli­gi­on, da nur wer über den Din­gen steht, die­se Din­ge „belä­cheln“ kann.
      Des­halb –aller Trüb­sal über heu­ti­ge theo­lo­gi­sche bzw. kirch­li­che Miß­stän­de zum Trot­ze– ein viel­leicht etwas maka­be­rer Witz:
      Ein Poli­ti­ker, nen­nen wir ihn z.B. Schröd­der, hat einen Traum, in dem er wäh­len darf, ob er nach sei­nem Tod in den Himmel
      oder in die Höl­le kom­men möchte.
      „Bevor ich mich ent­schei­de, will ich erst mal wis­sen, wie es da jeweils ist“, meint Schrödder.
      Er steigt auf aus sei­nem Bett und wird in den Him­mel hochgehoben.
      Zar­ter Blü­ten­duft umgibt ihn, und er sieht vie­le Engel:
      Die einen musi­zie­ren auf gol­de­nen Har­fen und sin­gen mit sanf­ter Stim­me Lob­lie­der auf Gott,
      wäh­rend ande­re dazu selig im Rei­gen tanzen;
      wie­der ande­re löf­feln der­weil brav ihren honig­sü­ßen Hafer­brei und lächeln sich dabei freund­lich an …
      Kurz­um, es herrscht eine an sich ange­neh­me, hel­le, fro­he, wirk­lich fried­vol­le Atmosphäre.
      Schröd­der sieht sich das eine hal­be Minu­te an, dann brummt er mür­risch: „Ach, da ist es mir doch viel zu lang­wei­lig, das macht mir doch
      kei­nen Spaß … Da will ich mir doch eher ein­mal die Höl­le anse­hen, mal schau­en, ob es da auch so lang­wei­lig ist…“
      Sein Wunsch erfüllt sich. Er wird in die Höl­le hinuntergelassen.
      Schon vor dem Ein­gang hört er lau­te Par­ty-Musik und schnup­pert den Zigar­ren­rauch sei­ner Lieblingsmarke.
      „Na, das fängt schon mal gut an“, lacht Schrödder.
      Nun wird die Höl­len­pfor­te geöffnet.
      Und Schröd­der sieht vor sich eine Men­ge von Men­schen in bester Partylaune:
      Leicht geschürz­te locke­re Damen, lebens­lu­sti­ge Män­ner in ele­gan­ten Smo­kings, Bier und Cham­pa­gner flie­ßen in Strömen,
      die Büf­fets voll Lecke­rei­en, Steaks, Brat­hähn­chen, Cur­ry­wurst, Pom­mes, Nudeln, ver­schie­de­ne Salate …
      – Wein, Weib, Zigar­ren und Gesang – also ganz nach sei­nem Geschmack.
      Die Wahl fällt Schröd­der nicht schwer und er genießt das Spek­ta­kel eine vol­le Stun­de: „Hier will ich her“, ruft er dann ganz entzückt.
      Nach eini­gen Jah­ren ist es soweit. Schröd­der stirbt. Sein Wunsch wird erfüllt und er kommt in die Hölle.
      Schon vor dem Höl­len­ein­gang, da wo er einst bereits die lau­te Par­ty-Musik hör­te und den Rauch sei­ner Lieb­lings­zi­gar­re roch,
      da hört er jetzt graus­li­ges Schmerz­ge­stöh­ne und aus den Fugen der Höl­len­pfor­te dringt bei­ßen­der schwar­zer Rauch hervor.
      Die Pfor­te öff­net sich und Schröd­der sieht: völ­lig ver­zwei­fel­te, gequäl­te Krea­tu­ren, die sich vor Schmer­zen winden …
      Schröd­der kann nicht ver­ste­hen, was er da vor sich sieht und schreit los:
      „Hey, da stimmt was nicht, das sah hier damals aber ganz anders aus, was ist jetzt mit Party…???“
      Da erscheint des Teu­fels Groß­mutter und lacht ihm hämisch ins Gesicht:
      „Haha­ha, das, was du Schröd­der damals gese­hen hast, das war VOR der Wahl … hahaha…!“

      • Post­skrip­tum zu: Keala­ni #Alfons
        Mir scheint, unter den heu­ti­gen (soge­nann­ten) kirch­li­chen Wür­den­trä­gern und Theo­lo­gen (bis in Spit­zen­po­si­tio­nen hin­ein) gibt es etli­che „Schröd­ders“.
        Das Haupt­pro­blem besteht dabei m.E. dar­in, dass die­se „Schröd­ders“ durch ihre Wahl nicht nur sich sel­ber, son­dern dar­über hin­aus vie­le an sich recht­schaf­fe­ne Gläu­bi­ge, die sich auf das ‚Wis­sen‘ die­ser theo­lo­gi­schen ‚Fach‘-Leute ver­las­sen, mit ins Unheil hineinziehen.

        • @Kealani, super Witz. Dan­ke Ihnen dafür. Konn­te ihn schon wei­ter ver­wen­den. Es wur­de sehr gelacht.
          Ja, die Freu­de dür­fen wir uns nicht rau­ben lassen.

  3. Schau­en Sie bit­te ein­mal in die Gesprächs­si­tua­ti­on zwi­schen Kar­di­nal de Braz, Car­bal­lo und Jor­ge Mario Berg­o­glio. Die bei­den Unter­ge­be­nen lachen oder lächeln, wäh­rend der Vor­ge­setz­te sie tod­ernst anblickt. Sol­ches Ver­hal­ten ken­ne ich nur aus Diktatoren.

  4. Statt auf Jam­mer­tour zu gehen sol­len sich die tra­di­ti­ons­treu­en katho­li­ken end­lich der FSSPX anschliessen,dann han­deln sie end­lich ein­mal konsequent.

  5. Die­ser Papst mag schein­bar Gebet und Anbe­tung des Herrn Jesus Chri­stus nicht. Er hat die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta auf­ge­löst, den (eigent­lich sou­ve­rä­nen) Mal­te­ser­or­den unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt, ist gegen den alten Mess­ri­tus wo Jesus mit Blick­rich­tung zum Taber­na­kel ange­be­tet wird, sogar die blü­hen­den Wall­fahrts­or­te Lour­des und Med­jug­or­je unter­zog er päpst­li­cher Aufsicht.

    Nur Gott weiß um sein ewi­ges Schick­sal, jedoch sei die Fra­ge gestellt, ob es Jor­ge Berg­o­glio im Him­mel über­haupt gefal­len wür­de? Dort wird näm­lich sehr viel gebe­tet und der Herr Jesus Chri­stus „ange­be­tet“, es wird gekniet zum Bei­spiel. Ob es ihm dort gefal­len würde?
    Vie­le sei­ne Freun­de, wie die Abtrei­bungs­be­für­wor­ter, Frei­mau­rer, Athe­isten, poli­tisch Lin­ken wer­den mit gewis­ser Wahr­schein­lich­keit nicht in den Him­mel kom­men, weil sie zeit­le­bens Gott und sei­ne Gebo­te abge­lehnt haben.

    Kann es „zuviel Gebet“ über­haupt geben? Wo es in der Bibel heißt „betet ohne Unterlass“(1 Thes­sa­lo­ni­cher 5, 17.

  6. Wo man hin­sieht, scheint die­sem Pon­ti­fi­kat Abbruch und Zer­stö­rung zu fol­gen, wie das Rad einem Wagen…
    Welch dra­sti­scher Kon­trast zur Wie­der­be­le­bung des Glau­bens unter Johan­nes Paul II und Bene­dikt XVI.

  7. Mei­ne gelieb­ten Brü­der und Schwe­stern in Chri­sto. Jeden Monat bekom­men wir immer ein schreck­li­chen Nach­richt, daß wie­der­ein­mal ein tra­di­tio­nel­le Klö­ster geschlos­sen wird.
    Gelobt sei Jesus Christus.

  8. @Ante Parat

    Sie soll­ten nicht jam­mern, daß die post­kon­zi­liä­re Kir­che ver­sucht der Tra­di­ti­on den Gar­aus zu machen- wird im Augen­blick von höch­ster Stel­le doch die­se Zer­stö­rung gelei­stet, die damals von den put­schen­den und füh­ren­den Kon­zil­vä­tern anvi­siert wurde.

    Freu­en soll­te man sich dage­gen, daß die Tra­di­ti­on immer mehr zulauf bekommt- nume­risch und qualitativ.
    Hier darf ich kurz hin­wei­sen auf ein Pro­jekt, das mich sehr am Her­zen liegt:
    Die Schwe­stern von der FSPX bau­en eine Kir­che in ihrem Zen­trum, der Abbaye Saint-Michel, Site der fast kom­plett zer­stör­ten frü­he­ren Abtei von Saint-Cyran-en-Bren­ne in Frankreich.
    Aus­führ­li­che Doku­men­ta­ti­on bei http://​www​.lapor​tela​ti​ne​.org wo links bei den soeurs de la FSPX die Brie­fe an die Freun­de und Wohl­tä­ter gele­sen wer­den können.
    (Beson­ders die Brie­fe nrs. 70,71,72 und 73). 

    Die Schwe­stern der FSPX auch in Deutsch­land und in der Schweiz sam­meln für das Mut­ter­haus und sind für jede Hil­fe dankbar.
    Adres­se in Frankreich:
    Soeurs de la Fra­ter­ni­té saint-Pie X
    Abbaye Saint-Michel
    7, Allée du Château
    F‑36290 Saint-Michel en Brenne

    (Bank- und Post­che­ques zu adres­sie­ren an Soeurs de la Fra­ter­ni­té Saint-Pie X )

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