Bischof Bode und der Wille Gottes in den Zeichen der Zeit

Wie man Gläubige zu Springpferden macht


Bischof Bode: "muß sich der Lebenswirklichkeit heutiger Beziehungen anpassen"
Bischof Bode: "muß sich der Lebenswirklichkeit heutiger Beziehungen anpassen"

Von einer Katho­li­kin

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All­jähr­lich fin­det im ober­schwä­bi­schen Wein­gar­ten am Frei­tag nach Chri­sti Him­mel­fahrt Euro­pas größ­te Rei­ter­pro­zes­si­on zu Ehren der in der Basi­li­ka ver­wahr­ten Hei­lig-Blut-Reli­quie statt. Am Vor­abend hält ein gela­de­ner geist­li­cher Ehren­gast im Anschluß an die Abend­mes­se die Fest­pre­digt zum Blut­frei­tag. In die­sem Jahr war der Osna­brücker Bischof Franz-Josef Bode die­ser Gast. Er schwor die Gläu­bi­gen auf den syn­oda­len Weg zur Erneue­rung der Kir­che und die Über­win­dung von „engen und über­hol­ten Tra­di­tio­nen“ ein. 

Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (DBK) ist dort auch Vor­sit­zen­der der Frau­en­kom­mis­si­on und befür­wor­tet die Akti­on Maria 2.0., die u.a. den Zugang zum Wei­he­amt für Frau­en und die Auf­he­bung des Zöli­bats for­dern. Bischof Bode denkt öffent­lich über eine Seg­nung von Homo-Ehen nach, hält Prie­ster mit Fami­lie und Beruf für denk­bar und er lei­tet eine Arbeits­grup­pe der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (DBK), die sich mit einer Wei­ter­ent­wick­lung der Sexu­al­mo­ral auseinandersetzt. 

Die­se The­men bestimm­ten auch die Pre­digt in Wein­gar­ten. Das  Leit­mo­tiv war die Fra­ge Jesu an die Zwölf:Wollt auch ihr weg­ge­hen (Joh.6,67). Die­se Fra­ge stell­te Jesus ihnen, als vie­le Jün­ger ihm nicht mehr folg­ten, weil sie die Brot­re­de von Kaphar­na­um, die eucha­ri­sti­sche Rede Jesu, nicht ver­ste­hen woll­ten und es uner­träg­lich fan­den, daß Jesus sein Fleisch und sein Blut als Brot des ewi­gen Lebens ankündigte. 

Wer nun gehofft hat­te, der Bischof for­de­re die Gläu­bi­gen zu einem Glau­bens­be­kennt­nis an den eucha­ri­sti­schen Herrn auf, sah sich getäuscht. 

Bischof  Bode ent­zog Jesu ent­schei­den­de Fra­ge ihrem Kon­text und mach­te sie zur Fra­ge an die Katho­li­ken unse­rer Zeit, die der am Pran­ger ste­hen­den Kir­che den Rücken keh­ren wol­len aus Ent­täu­schung und Wut, Unge­duld oder Abrech­nung: „Wollt nicht auch ihr weggehen?“ 

Die Ant­wort des Petrus: „Herr, zu wem sol­len wir gehen? Du hast Wor­te des ewi­gen Lebens. Wir sind zum Glau­ben gekom­men und haben erkannt: Du bist der Hei­li­ge Got­tes“, führ­te ihn zur For­de­rung nach einer Erneue­rung der Kir­che, die der akti­ven Betei­li­gung der Lai­en bedür­fe, die wie Petrus antworten. 

An sei­nem Bild die­ser Kir­che ließ Bischof Bode kei­nen Zwei­fel. Er sprach von einer Kir­che, „wo Frau­en immer mehr an Dien­sten betei­ligt wer­den, wo der Dienst des Prie­sters wie­der anzie­hen­der und erfül­len­der wird, viel­leicht auch durch Öff­nung neu­er Zugangs­we­ge zum Prie­ster­tum. Bei aller Wert­schät­zung des prie­ster­li­chen Zöli­bats – viel­leicht aber doch auch Prie­ster mit Beruf und Familie“. 

In Anspie­lung auf die bevor­ste­hen­de Rei­ter­pro­zes­si­on beton­te er die „Spring­pfer­de, die es wagen, selbst gro­ße Hin­der­nis­se zu über­sprin­gen, um nicht in äußer­li­chen Tra­di­tio­nen zu ver­har­ren, die eng und über­holt sind“. Sol­che Men­schen mit dem Mut zum Risi­ko brau­che es im Reich Gottes. 

Es schmerzt, wenn ein Bischof die Katho­li­ken hint­an­stellt, die kei­ne neue Kir­che aus einer Erneue­rung her­vor­ge­hen sehen wol­len, die treu zum Lehr­amt und zur Tra­di­ti­on ste­hen, die den Wil­len Got­tes nicht da sehen, wo ihn Bischof Bode und ande­re Hir­ten sehen, „den Wil­len Got­tes, der sich auch in den Zei­chen der Zeit und dem Leben der Men­schen zeigt, was nicht mit dem Zeit­geist zu ver­wech­seln ist.“ 

Auch wenn man auf sol­che Paro­len vor­be­rei­tet ist, so ist es noch ein­mal etwas ande­res, die­se Wor­te direkt aus dem Mun­de eines Bischofs zu hören und zu wis­sen, daß die­ser Hir­te dich nicht braucht, zu wis­sen, daß du dich aber auch nicht ver­ein­nah­men las­sen wirst, um dazu­zu­ge­hö­ren.  Du gehörst nicht zu denen, von denen der Bischof sagt, daß sie genau den syn­oda­len Weg wünsch­ten, den die Bischö­fe bereit sei­en zu gehen mit allen Getauf­ten und Gefirm­ten in der Dis­kus­si­on „über die Ämter in der Kir­che und die Lebens­form der Prie­ster, über das Mit­ein­an­der von Män­nern und Frau­en in der Kir­che in Dien­sten und Ämtern, über das Tei­len von Macht in der Kir­che und die Abwehr eines Kle­ri­ka­lis­mus und  über die Sexu­al­mo­ral, damit sie der Lebens­wirk­lich­keit heu­ti­ger Bezie­hun­gen mehr entspricht.“ 

Es ist die­se moder­ni­sti­sche Rhe­to­rik,  die so sehr ent­lar­vend ist in ihrer pla­ka­ti­ven Umwer­tung der Begrif­fe. Man kann ja den Zöli­bat schon wert­schät­zen, aber mehr auch nicht. Ver­zicht und Opfer haben ihren Wert ver­lo­ren. Die bedin­gungs­lo­se Hin­ga­be des Prie­sters an Gott und das escha­to­lo­gi­sche Leben des Zöli­bats unter Ver­zicht auf Ehe und Fami­lie um des zukünf­ti­gen Him­mel­rei­ches Wil­len sind nicht mehr zeit­ge­mäß und  nicht „erfül­lend“. Auch die katho­li­sche Sexu­al­mo­ral ist nicht mehr zumut­bar. Sie muß sich der Lebens­wirk­lich­keit heu­ti­ger Bezie­hun­gen anpas­sen. Und wer das Tei­len von Macht in der Kir­che als Gebot der Stun­de sieht, ver­rät sich und sei­ne Ein­stel­lung zum Amt durch die­sen Dis­kurs selbst. 

Du spürst, wie man mit sol­cher Rede einen Keil zwi­schen die Gläu­bi­gen treibt, um sich eine eige­ne „leben­di­ge Kir­che der Zukunft“ basteln zu kön­nen, die nicht mehr die Kir­che Jesu Chri­sti ist. Man gibt vor, wie­der „in die Spur Jesu“ kom­men zu wol­len, wäh­rend man eige­ne Wege ein­schlägt und sich der Unmo­ral heu­ti­ger Lebens­wirk­lich­keit anpaßt. Nicht die Bezie­hun­gen und die Leben der Men­schen haben den Gebo­ten Got­tes zu fol­gen, son­dern umge­kehrt. Sol­cher­ma­ßen in den Zei­chen der Zeit den Wil­len Got­tes erken­nen zu wol­len, ist höch­ste Anmaßung. 

Du spürst, wie Jesus blu­tet, du spürst, wie Er lei­det. Aber es ist Chri­sti Him­mel­fahrt, und du siehst nach oben, du siehst Ihn zur Rech­ten des Vaters, des all­mäch­ti­gen Got­tes, von wo Er kom­men wird zu rich­ten die Leben­den und die Toten.

Bild: pi-news (Scree­en­shot)

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5 Kommentare

  1. Ein­fach nur grau­sam die­ser Bischof, den ich mal per­sön­lich ken­nen gelernt habe.

    Er wünscht sich „…das Tei­len von Macht in der Kir­che und die Abwehr eines Kle­ri­ka­lis­mus“ und will ver­han­deln „über die Sexu­al­mo­ral, damit sie der Lebens­wirk­lich­keit heu­ti­ger Bezie­hun­gen mehr entspricht.“

    Ich sag es immer wie­der: Das Sün­de­be­wusst­sein wird durch sol­che Ein­stel­lun­gen und Pre­dig­ten total hin­weg­ge­wischt. Es domi­niert die Theo­lo­gie der Täter:

    Bei­spiel: Auf unse­rer Stra­ße tren­nen sich die Paa­re in nie dage­we­se­nem Aus­maß. Es sind bei­na­he schon 80 – 90 %, die auseinandergehen. 

    Nur drei Infor­ma­tio­nen vom Wochen­en­de aus näch­ster Nähe: Ein Mann betrügt sei­ne Frau seit zwei Jah­ren. Jetzt hat sie es end­lich bemerkt und ist ausgezogen. 

    Ein ande­rer, Vater einer klei­nen Toch­ter, lernt eine 10 Jah­re älte­re Frau mit zwei Kin­dern ken­nen, fin­det sie attrak­ti­ver und ver­lässt Frau und Kind.

    Ein Drit­ter, eben­falls Vater einer klei­nen Toch­ter, ver­lässt sei­ne Frau für eine ‚attrak­ti­ve­re‘. Aus­sa­ge über sei­ne ver­las­se­ne Part­ne­rin: „Mit der fet­ten Qual­le gehe ich nicht mehr ins Bett.“

    Die­sen drei Män­ner­ge­schich­ten ste­hen unge­fähr 10 Frau­en­ge­schich­ten gegen­über. Die­se möch­te ich hier nicht anführen.

    Man hat jeden­falls den Ein­druck, es wird immer schlimmer.

    Die Men­schen sind nicht mehr zu errei­chen. Auch die Men­schen in der Kir­che sind nicht mehr zu erreichen.
    Das Schlimm­ste, was die Kir­che jetzt machen kann, ist dass sie sich dem Ungeist anpasst. Sie nennt es frei­lich Lebens­wirk­lich­keit (ein Euphe­mis­mus). Die­se Lebens­wirk­lich­keit heißt aber kon­kret, dass die Täter unge­niert mit ihren neu­en Part­be­rin­nen zur Kom­mu­ni­on gehen kön­nen und die geschä­dig­ten und zu Tode ver­letz­ten ver­las­se­nen Part­ner vor Schmerz ver­ge­hen – und sich auch manch­mal aus die­sem Grun­de der Kir­che ent­frem­det fühlen.

    Wei­te­ste Tei­le der Gesell­schaft trä­gen die­ses unmo­ra­li­sche Ver­hal­ten kom­men­ta­ros mit. (Die Ange­hö­ri­gen neh­men nur den Täter in Schutz und sagen recht­fer­ti­gend: „Er muss doch glück­lich wer­den.“ Und nun auch die Kirche. 

    Frü­her war Kir­che ins­be­son­de­re dazu da, die Gesell­schaft zu ord­nen. Rechts in der Kir­che saßen die Män­ner, links die Frau­en. Die Moral, häu­fig sprach man in Anspie­lun­gen an die Sexu­al­mo­ral von ‚der Sün­de‘ oder ‚dem Laster‘, dien­te dazu, die ‚Ver­ei­ni­gung‘ von Män­nern und Frau­en durch die Gebo­te Got­tes zu ord­nen und einer Ehe mit Kin­dern im Blick auf das Kreuz hin Dau­er zu verleihen.

    Mir kommt es so vor, als sei das Cha­os ‚der unge­ord­ne­ten Ver­mi­schung‘ gei­sti­ger­wei­se schon längst in der Kir­che ange­kom­men. Es geht nicht mehr um Ver­bin­den, son­dern um Ver­kup­peln, bzw. dar­um das Chao­ti­sche als das Nor­ma­ti­ve aus­zu­ge­ben. In der Kir­che ver­liert man regel­mä­ßig sei­nen ruhi­gen Geist uns sei­ne inne­re Sammlung.

    Mes­se ist für mich dar­um in erster Linie heu­te eine Fra­ge der Ein­stel­lung zum Kreuz Chri­sti. Es wird Zeit, die­ser Ein­stel­lung Aus­druck zu ver­lei­hen, indem wir uns von allem lösen, was sich mit der Unord­nung arran­giert hat. Die Ein­stel­lung auf Gott fin­det am besten sei­nen Aus­druck im über­lie­fer­ten Ritus.

    Wie bewe­gend schrieb doch jetzt ein Kom­men­ta­tor zur sich auch in der Kir­che breit­ma­chen­den Akzep­tanz der Abtrei­bungs­pra­xis unter dem phan­tom­haft wie­der­keh­ren­den Slo­gan: „Mein Bauch gehört mir.“ :

    Zitat: „Mei­ne Frau sag­te zu unse­rer Toch­ter damals: „Mein Bauch gehört Dir“! Ich wür­de NIE mit einer anders gear­te­ten Dame zusam­men­sein wol­len. Ist ja auch mein Kind!“ 

    Die Gegen­über­stel­lung der Sät­ze zeigt das gan­ze Aus­maß der Abirrung:

    Mein Bauch gehört Dir. (dem Kind)
    Mein Bauch gehört MIR. (dem Ego)

    Ich glau­be, es ist unschwer zu erken­nen, dass die Wahr­heit nur in einem kur­zen prä­g­nann­ten Bekennt­nis auf­leuch­ten kann, nicht aber in einer Dis­kus­si­on mit ideo­lo­gisch ver­blen­de­ten AbtreibungsbefürworterInnen.

    Denn der demo­kra­tisch geführ­te Dia­log führt schnell in eine Sack­gas­se: Mehr­hei­ten bil­den sich und über­stim­men die Wahr­heit. So sinkt der Dia­log immer tiefer. 

    Ein alter Ordens­geist­li­cher sag­te mir ein­mal: „Es ist wie mit einem unebe­nen Tisch. Man hobelt so lan­ge dar­an her­um, bis die Bei­ne immer kürer wer­den und am Ende der Tisch kein Tisch mehr ist.“

  2. Das ist kei­ne katho­li­sche Kir­che mehr. Pro­te­stan­tis­mus pur. Neue welt­li­che After­kir­che. Die­se Hir­ten Kas­per, Marx und Co.
    sind gefähr­det in die Höl­le zu fal­len. Beten wir für die­se Prie­ster, sie sind unter Ein­fluß des Ungei­stes. Sie füh­ren das katho­li­sche Volk in fal­sche Rich­tung und die die denen fol­gen risik­ie­ren das ewi­ge Leben.

  3. Fin­den Sie es sinn­voll, nament­lich nicht gekenn­zeich­ne­te Bei­trä­ge zu ver­öf­fent­li­chen? Wenn man eine Mei­nung hat, soll­te man mit sei­nem Namen dazu ste­hen. Auch im Inter­net. Anony­me Kom­men­ta­re hal­te ich nicht für akzeptabel.

  4. Wer­ter Alfons,
    ich kann Ihnen nur zupflich­ten, wenn Sie schreiben:
    Die Gegen­über­stel­lung der Sät­ze zeigt das gan­ze Aus­maß der Abirrung:
    Mein Bauch gehört Dir. (dem Kind)
    Mein Bauch gehört MIR. (dem Ego)
    Nach dem Gesetz ist Eigen­tum sozi­al­ver­pflich­tet. Das gilt auch für den Bauch!siehe Art. 14 Abs. 1 GG

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