Katholische Intellektuelle zeigen Papst Franziskus die Rote Karte

Offener Brief beschuldigt Franziskus der Häresie


Eine Gruppe katholischer Intellektueller zeigt Papst Franziskus die Rote Karte.
Eine Gruppe katholischer Intellektueller zeigt Papst Franziskus die Rote Karte.

Ist Papst Fran­zis­kus ein Häre­ti­ker? Eine solch beklem­men­de Fra­ge zu einem Papst wur­de in der Kir­che seit über einem Jahr­tau­send nicht mehr ernst­haft gestellt. Papst Fran­zis­kus regiert seit wenig mehr als sechs Jah­ren, doch die Fra­ge steht schon seit gut zwei Jah­ren im Raum. Nam­haf­te katho­li­sche Gelehr­te, Lai­en und Kle­ri­ker, haben die Fra­ge nun beant­wor­tet. In einem offe­nen Brief kla­gen sie Fran­zis­kus offen der bewuß­ten und andau­ern­den Häre­sie an. Der Vor­gang hat histo­ri­sche Dimensionen.

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Auf 20 Sei­ten doku­men­tie­ren die Unter­zeich­ner die Häre­si­en, die sie dem regie­ren­den Papst anla­sten. Ihr Doku­ment stellt sich in eine Rei­he mit der Cor­rec­tio filia­lis de hae­re­si­bus pro­pa­ga­tis von 2017 und dem Treue­be­kennt­nis zur unver­än­der­li­chen Leh­re der Kir­che über die Ehe und die Fami­lie von 2016.

Der Offe­ne Brief von 20 katho­li­schen Intel­lek­tu­el­len wur­de von Life­Si­teNews ver­öf­fent­licht, wo er von der deutsch-ame­ri­ka­ni­schen Histo­ri­ke­rin Mai­ke Hick­son vor­ge­stellt wird, und liegt in ver­schie­de­nen Spra­chen vor. Erst­un­ter­zeich­ner ist Geor­ges Bus­ce­mi, der Vor­sit­zen­de von Cham­pa­gne Que­bec-Vie und Mit­glied der Aka­de­mie Johan­nes Paul II. für das Leben und die Fami­lie.

Offener Brief, mit dem Franziskus der Häresie angeklagt wird.
Offe­ner Brief, mit dem Fran­zis­kus der Häre­sie ange­klagt wird.

Er stellt dem­nach „die drit­te Pha­se“ eines Pro­zes­ses dar, der im Som­mer 2016 begann, so die Unter­zeich­ner. Damals wand­te sich eine aus­ge­wähl­te Grup­pe von katho­li­schen Gelehr­ten mit einem „per­sön­li­chen und pri­va­ten Brief“ an alle Kar­di­nä­le der Kir­che und die Patri­ar­chen der mit ihr unier­ten Ost­kir­chen. Sie zeig­ten dar­in „die Häre­si­en und ande­re schwer­wie­gen­de Irr­tü­mer“ auf, die ihrer Ansicht nach durch das umstrit­te­ne nach­syn­oda­le Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia begün­stigt werden.

Da Papst Fran­zis­kus den­noch in „Anspra­chen, Hand­lun­gen und Unter­las­sun­gen“ die­se Häre­si­en wie­der­hol­te, ver­öf­fent­lich­te die­sel­be Grup­pe zusam­men mit wei­te­ren Lai­en und Kle­ri­kern ein Jahr spä­ter eine Cor­rec­tio filia­lis. Die Vor­wür­fe wur­den deut­li­cher for­mu­liert, wobei die Unter­zeich­ner beton­ten, daß sie Fran­zis­kus nicht beschul­di­gen, „bewußt Häre­si­en zu ver­brei­ten“. Sie betrach­te­ten die Cor­rec­tio als Dienst an der Kir­che und an Petrus, indem sie den Papst auf Gefah­ren und Risi­ken hin­wie­sen und vor die­sen warn­ten. Ihr Schrei­ben soll­te ein Weck­ruf für Fran­zis­kus und die Kir­chen­füh­rung sein.

Mit dem Offenen Brief wird Franziskus direkt der Häresien beschuldigt

Der nun ver­öf­fent­lich­te Offe­ne Brief ver­schärft die Ankla­ge, da sich Fran­zis­kus von den bei­den vor­her­ge­hen­den Doku­men­ten unbe­ein­druckt zeig­te, sie igno­rier­te und die­sel­ben „Häre­si­en und Irr­tü­mer“, so die Unter­zeich­ner, unge­rührt wei­ter­ver­brei­te­te oder begünstigte.

Mit dem Offe­nen Brief wird Fran­zis­kus nun direkt der Häre­sie beschuldigt. 

„Die­ses Ver­bre­chen“, so die Unter­zeich­ner, „tritt dann ein, wenn ein Katho­lik bewußt und anhal­tend eine Wahr­heit leug­net, von der er weiß, daß sie von der Kir­che als von Gott geof­fen­bart gelehrt wird.“

Die Unter­zeich­ner wer­fen Fran­zis­kus – im Gegen­satz zur Cor­rec­tio filia­lis – vor, bewußt die ihm zur Last geleg­ten Häre­si­en zu ver­brei­ten und zu för­dern. Zu einem ande­ren Schluß, so die Unter­zeich­ner, kön­ne man auf­grund des päpst­li­chen Ver­hal­tens nach einem Zeit­raum von zwei Jah­ren seit der Ver­öf­fent­li­chung von Amo­ris lae­ti­tia nicht gelangen.

In ihrer Gesamt­heit, heißt es im Offe­nen Brief, stel­len die Wor­te und Hand­lun­gen von Papst Fran­zis­kus „eine glo­ba­le Ableh­nung der katho­li­schen Leh­re über die Ehe, die sexu­el­len Bezie­hun­gen, das Moral­ge­setz, die Gna­de und die Sün­den­ver­ge­bung“ dar.

Die Unter­zeich­ner „erbrin­gen den Nach­weis einer Ver­bin­dung“ zwi­schen die­ser Zurück­wei­sung der kirch­li­chen Leh­re und der Begün­sti­gung von Bischö­fen und ande­ren Kle­ri­kern, die sich schwer­wie­gen­der sexu­el­ler Miß­bräu­che schul­dig gemacht haben, wie Ex-Kar­di­nal McCar­ri­ck, oder von sol­chen, die Täter gedeckt haben, wie der jüngst ver­stor­be­ne Kar­di­nal Dan­neels, durch Papst Franziskus. 

Ein häretisches Pontifikat kann nicht geduldet werden

Die Unter­zeich­ner wer­fen Fran­zis­kus vor, daß es sich dabei nicht um Ein­zel­fäl­le hand­le, son­dern um eine geziel­te, poli­ti­sche Linie des regie­ren­den Kir­chen­ober­haup­tes. Er ver­fol­ge die Stra­te­gie, der Gesamt­kir­che die­se Ableh­nung der kirch­li­chen Leh­re auf­zu­zwin­gen. Die Umset­zung erfol­ge auch durch die Ernen­nung von Per­so­nen von zwei­fel­haf­tem Lebens­wan­del in hohe und höch­ste Positionen. 

Ein „häre­ti­sches Pon­ti­fi­kat“ kön­ne weder gedul­det noch igno­riert wer­den, auch nicht unter dem Vor­wand, dadurch „Schlim­me­res zu ver­hin­dern“. Ein sol­ches Pon­ti­fi­kat sei ein Angriff „auf die Fun­da­men­te“ des Erbes, das der Kir­che anver­traut wur­de. Die Unter­zeich­ner bekräf­ti­gen daher die über­lie­fer­ten theo­lo­gi­schen und juri­di­schen Prin­zi­pi­en, die in einer sol­chen Situa­ti­on „anwend­bar sind“ und ihrer Ansicht nach ange­wandt wer­den sollten.

Sie ersu­chen alle Bischö­fe der Kir­che, die im Offe­nen Brief vor­ge­leg­ten Anschul­di­gun­gen zu prü­fen. Soll­ten sie die vor­ge­brach­ten Ankla­gen für stich­hal­tig befin­den, „kön­nen sie die Kir­che aus ihrer der­zei­ti­gen Not befrei­en“, indem sie dem Grund­satz Salus ani­ma­rum pri­ma lex (Das Heil der See­len ist das erste Gesetz) fol­gen und „Papst Fran­zis­kus ermah­nen, sei­nen Häre­si­en abzu­schwö­ren; und wenn er sich stur wei­gern soll­te, zu erklä­ren, daß er selbst wil­lent­lich sei­nes Papst­tums ver­lo­ren­ge­gan­gen ist.“

Prie­ster und katho­li­sche Intel­lek­tu­el­le, die den Offe­nen Brief auch unter­zeich­nen wol­le, kön­nen dies mit­tels E‑Mail mit­tei­len: open­let­ter­to­bi­shops [a] gmail​.com

Auf Chan​ge​.org steht es allen offen, den Offe­nen Brief zu unterschreiben.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Papa­Boys (Screen­shot)

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