Administrator von Santiago de Chile wandelt nicht auf den Spuren von Pater Pio

Bischof Celestino Aos Braco


Der Kapuziner Celestino Aos Braco, noch keine vier Wochen als Administrator von Santiago de Chile im Amt, verweigert Gläubigen die kniende Mundkommunion.
Der Kapuziner Celestino Aos Braco, noch keine vier Wochen als Administrator von Santiago de Chile im Amt, verweigert Gläubigen die kniende Mundkommunion.

(Sant­ia­go de Chi­le) Am ver­gan­ge­nen 23. März ernann­te Papst Fran­zis­kus den spa­ni­schen Kapu­zi­ner, P. Cele­sti­no Aos Bra­co, zum Apo­sto­li­schen Admi­ni­stra­tor des Erz­bis­tums Sant­ia­go de Chi­le. Bei der Chri­sam­mes­se, die Msgr. Aos Bra­co am 18. April mit den Prie­stern des Bis­tums in der Kathe­dral­kir­che von Sant­ia­go de Chi­le zele­brier­te, ver­wei­ger­te er Gläu­bi­gen, die sich zum Kom­mu­nion­emp­fang nie­der­knie­ten den Leib Christi.

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Laut Kir­chen­recht haben Prie­ster, um so mehr die Bischö­fe, die Pflicht, öffent­li­che Sün­der vom Kom­mu­nion­emp­fang aus­zu­schlie­ßen. Folgt man dem Video der Chri­sam­mes­se in Sant­ia­go de Chi­le, das vom Erz­bis­tum ver­öf­fent­licht wur­de, dann müß­te man anneh­men, der Apo­sto­li­sche Admi­ni­stra­tor aus dem Kapu­zi­ner­or­den ver­fü­ge über Gaben wie sein Ordens­bru­der, der hei­li­gen Pater Pio. Doch davon ist bis­her nichts bekannt. 

Wenn Msgr. Aos Bra­co aber nicht über die See­len­schau ver­fügt, han­delt es sich dann bei den Gläu­bi­gen, die sich zum Kom­mu­nion­emp­fang nie­der­knie­ten, um öffent­lich bekann­te Sün­der? Und alle öffent­lich bekann­ten Sün­der von Sant­ia­go de Chi­le, die unrecht­mä­ßig zur Kom­mu­ni­on gehen, knien sich zum Kom­mu­nion­emp­fang nie­der? Die­ses Detail ist des­halb von Bedeu­tung, weil der Admi­ni­stra­tor nur knien­den Gläu­bi­gen, die Kom­mu­ni­on verweigerte.

Doch auch von einer sol­chen Bekannt­heit öffent­li­cher Sün­der ist nichts bekannt. Viel­mehr han­del­te es sich um from­me Gläu­bi­ge, die sich an die kirch­li­chen Bestim­mun­gen hal­ten, weil sie dar­in die nöti­ge Ehr­erbie­tung gegen­über dem Aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment sehen.

Der Apo­sto­li­sche Admi­ni­stra­tor von Sant­ia­go de Chi­le sieht das ganz anders. Die knien­de Mund­kom­mu­ni­on ist ihm offen­sicht­lich ein sol­ches Ärger­nis, daß er den Gläu­bi­gen – völ­lig rechts­wid­rig – den Kom­mu­nion­emp­fang verweigerte.

Der Kapu­zi­ner Aos Bra­co war von Papst Fran­zis­kus 2014 zum Bischof des chi­le­ni­schen Bis­tums Copi­a­pó ernannt wor­den. Bis­tum zählt auf 220.000 Katho­li­ken 25 Prie­ster, aber 35 stän­di­ge Diakone.

Im ver­gan­ge­nen März eme­ri­tier­te Papst Fran­zis­kus den bis­he­ri­gen Pri­mas von Chi­le, Ricar­do Kar­di­nal Ezza­ti, im Zusam­men­hang mit dem sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal in dem latein­ame­ri­ka­ni­schen Land rund um den Fall Karadima.

Seit dem Amts­an­tritt von Msgr. Aos Bra­co wur­de vom Erz­bis­tum Sant­ia­go de Chi­le nur die Chri­sam­mes­se als Video ver­öf­fent­licht, wes­halb ein Ver­gleich mit dem Ver­hal­ten des Admi­ni­stra­tors bei der Kom­mu­ni­ons­pen­dung nicht mög­lich ist.

Offen­sicht­lich bestä­tigt sich immer wie­der, was Alain Pron­kin am 18. April 2016 in Le Jour­nal de Mon­tré­al sag­te, daß Papst Fran­zis­kus bei der Beset­zung von Bis­tü­mern die „pro­gres­siv­sten Kan­di­da­ten auswählt“. 

Ihnen sind Dok­trin und Dis­zi­plin der Kir­che ein Ärger­nis, wäh­rend sie den wirk­li­chen Ärger­nis­sen „barm­her­zig“ begegnen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Arzo­bis­pa­do de Sant­ia­go (Screen­shot)

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