Die Angst vor Benedikt XVI.

Gedanken zur Wortmeldung von Benedikt XVI.


Benedikt XVI. tritt an die Stelle des regierenden Papstes und sagt, was dieser nicht sagt. Das besorgt das päpstliche Umfeld, ohne wirklich etwas unternehmen zu können.
Benedikt XVI. tritt an die Stelle des regierenden Papstes und sagt, was dieser nicht sagt. Das besorgt das päpstliche Umfeld, ohne wirklich etwas unternehmen zu können.

(Rom) Ver­gan­ge­ne Woche ver­öf­fent­lich­te Bene­dikt XVI. einen Kom­men­tar zum sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal in der Kir­che, mit dem er sag­te, was eigent­lich Papst Fran­zis­kus zu sagen hät­te. Nach­dem die­ser schweigt, griff sein Vor­gän­ger selbst zur Feder. Der heu­ti­ge Kar­frei­tag ist ein ange­mes­se­ner Tag, eini­ge Gedan­ken zur Inter­ven­ti­on des deut­schen Pap­stes und dem Schwei­gen des argen­ti­ni­schen Pap­stes anzustellen.

Via Crucis 2005

Anzei­ge

Das Dra­ma des sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dals durch Kle­ri­ker über­schat­tet das gan­ze Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus. Aus­gangs­punkt war die Ernen­nung von Msgr. Bat­ti­sta Rica, dem Direk­tor der Domus Sanc­tae Mar­tae, zum päpst­li­chen Haus­prä­la­ten der Vatik­an­bank IOR. Der Papst aus Argen­ti­ni­en ern­tet, was er kurz dar­auf, im Juli 2013, mit sei­nem berühmt-berüch­tig­ten Satz: „Wer bin ich, um zu urtei­len“, selbst aus­ge­sät hatte.

2005 hat­te Papst Johan­nes Paul II. den dama­li­gen Glau­bens­prä­fek­ten Jos­peh Kar­di­nal Ratz­in­ger damit beauf­tragt, für die Via Cru­cis beim Kolos­se­um die Betrach­tun­gen zu den Kreuz­weg­sta­tio­nen zu for­mu­lie­ren. Ein Ver­gleich sei­ner Spra­che und sei­ner Gedan­ken mit jenen des der­zeit regie­ren­den Pap­stes drängt sich nicht nur auf, er ist auch völ­lig legi­tim. Kar­di­nal Ratz­in­gers Betrach­tung der Neun­ten Sta­ti­on lau­te­te 25 Tage vor sei­ner Wahl zum Kir­chen­ober­haupt wie folgt:

„Was kann uns der drit­te Fall Jesu unter dem Kreuz sagen? Wir haben an den Sturz des Men­schen ins­ge­samt gedacht, an den Abfall so vie­ler von Chri­stus in einen gott­lo­sen Säku­la­ris­mus hin­ein. Müs­sen wir nicht auch dar­an den­ken, wie viel Chri­stus in sei­ner Kir­che selbst erlei­den muß? Wie oft wird das hei­li­ge Sakra­ment sei­ner Gegen­wart miß­braucht, in wel­che Lee­re und Bos­heit des Her­zens tritt er da oft hin­ein? Wie oft fei­ern wir nur uns selbst und neh­men ihn gar nicht wahr? Wie oft wird sein Wort ver­dreht und miß­braucht? Wie wenig Glau­be ist in so vie­len Theo­rien, wie viel lee­res Gere­de gibt es? Wie viel Schmutz gibt es in der Kir­che und gera­de auch unter denen, die im Prie­ster­tum ihm ganz zuge­hö­ren soll­ten? Wie viel Hoch­mut und Selbst­herr­lich­keit? Wie wenig ach­ten wir das Sakra­ment der Ver­söh­nung, in dem er uns erwar­tet, um uns von unse­rem Fall auf­zu­rich­ten? All das ist in sei­ner Pas­si­on gegen­wär­tig. Der Ver­rat der Jün­ger, der unwür­di­ge Emp­fang sei­nes Lei­bes und Blu­tes, muß doch der tief­ste Schmerz des Erlö­sers sein, der ihn mit­ten ins Herz trifft. Wir kön­nen nur aus tief­ster See­le zu ihm rufen: Kyrie, elei­son – Herr, ret­te uns (vgl. Mt 8, 25).“

Das Versteckspiel

Sei­ne in der ver­gan­ge­nen Woche ver­öf­fent­lich­ten Über­le­gun­gen zum sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal und zur Homo-Lob­by in der Kir­che lie­ßen eine regel­rech­te Angst vor dem vor­ma­li­gen Papst erken­nen. Sowohl füh­ren­de welt­li­che Medi­en, die Papst Fran­zis­kus sehr wohl­ge­son­nen sind, vor allem aber die offi­zi­el­len kirch­li­chen Medi­en lie­fer­ten sich gera­de­zu einen Wett­lauf, wer den explo­si­ven Text des „eme­ri­tier­ten Pap­stes“ bes­ser ver­steckt. Die Anspie­lun­gen, er könn­te viel­leicht gar nicht von Bene­dikt XVI. stam­men, waren noch eine Drauf­ga­be dazu. Selbst der Osser­va­to­re Roma­no berich­te­te nur auf Sei­te sieben.

Auch die­ses Ver­steck­spiel, mit dem die Stel­lung­nah­me des deut­schen Pap­stes bedacht wur­de, sagt etwas über den aktu­el­len Zustand von Kir­che und Welt aus. 

Die Medi­en sind imstan­de, wenn sie wol­len, jedem Atem­zug in den vati­ka­ni­schen Palä­sten Beach­tung zu ver­schaf­fen. Wenn gewollt, schaf­fen es sogar Äuße­run­gen von irgend­ei­nem Bischof auf die Titel­sei­ten. Die Aus­sa­gen eines (gewe­se­nen) Pap­stes, der für vie­le nach wie vor ein wich­ti­ger Bezugs­punkt ist, aber nicht? 

La Repubbli­ca, die links­li­be­ra­le Tages­zei­tung des Papst-Freun­des Euge­nio Scal­fa­ri, berich­te­te auf der Titel­sei­te über Juli­an Assan­ge, über Mim­mo Luca­no und über Simo­ne Pil­lon, aber nicht über Bene­dikt XVI. 

Was war der ein­zi­gen Zei­tung, die Fran­zis­kus laut eige­ner Anga­be täg­lich liest, denn so wich­ti­ger als die Wor­te Bene­dikts XVI., die wie ein „Blitz“ ein­schlu­gen? Wer­fen wir einen Blick auf die genann­ten Per­so­nen. Assan­ge ist aus­rei­chend bekannt, sodaß sich eine Vor­stel­lung erübrigt. 

Dome­ni­co „Mim­mo“ Luca­no, der sus­pen­dier­te Bür­ger­mei­ster von Ria­ce an der Süd­spit­ze von Kala­bri­en, ist ein „Säu­len­hei­li­ger“ der poli­ti­schen Lin­ken. In Bern und in Dres­den wur­den ihm bereits Prei­se ver­lie­hen, Wim Wen­ders inter­view­te ihn für einen Kurz­film, die Süd­deut­sche Zei­tung lob­te ihn als „Enga­gier­ten“, der ARD war er schon einen Bericht wert, das ein­sti­ge SED-Organ Neu­es Deutsch­land nann­te ihn ein „Sym­bol der Will­kom­mens­kul­tur“. Wegen die­ser „Will­kom­mens­kul­tur“ für Ein­wan­de­rer wur­de er inter­na­tio­nal gefei­ert. Das Maga­zin For­tu­ne zähl­te ihn 2016 zu den 50 welt­weit ein­fluß­reich­sten Per­sön­lich­kei­ten.
Im Herbst 2018 wur­de Luca­no wegen Begün­sti­gung der ille­ga­len Ein­wan­de­rung ver­haf­tet. Ein Jahr hat­te die Finanz­po­li­zei gegen ihn ermit­telt. Am ver­gan­ge­nen 11. April begann der Pro­zeß. Zugleich wur­de bekannt, daß ihn einem wei­te­ren Ver­fah­ren gegen ihn auch wegen Urkun­den­fäl­schung und Betrug ermit­telt wird – immer im Zusam­men­hang mit sei­ner „Will­kom­mens­kul­tur“. Die Staats­an­walt­schaft wirft ihm vor, zusam­men mit sei­ner äthio­pi­schen Lebens­ge­fähr­tin, ein kri­mi­nel­les Netz­werk zur Begün­sti­gung ille­ga­ler Ein­wan­de­rer geschaf­fen und syste­ma­tisch das Gesetz gebroe­chen zu haben. Die poli­ti­sche Lin­ke, zu der La Repubbli­ca gehört, reagier­te gegen die Ver­haf­tung ihres Idols mit einem empör­ten Aufschrei.

Der Rechts­an­walt Simo­ne Pil­lon ist seit 2018 für die Lega von Matteo Sal­vi­ni Mit­glied des Senats, der zwei­ten Kam­mer des Ita­lie­ni­schen Par­la­ments. Der prak­ti­zie­ren­de Katho­lik gehör­te zu den Orga­ni­sa­to­ren der Fami­ly Days für Ehe, Fami­lie und Lebens­recht unge­bo­re­ner Kin­der. An der bis­her letz­ten Mas­sen­kund­ge­bung Anfang 2016 demon­strier­ten in Rom zwei Mil­lio­nen Ita­lie­ner gegen Abtrei­bung, „Homo-Ehe“ und Gen­der-Ideo­lo­gie an den Schu­len. Die dama­li­ge Links­re­gie­rung igno­rier­te sie eben­so wie der Vati­kan. Pil­lon wur­de am 11. April in erster Instanz von einem Gericht in Peru­gia wegen „Homo­pho­bie“ ver­ur­teilt. Er hat­te in einem Vor­trag die Publi­ka­tio­nen, die vom Pri­vat­ver­ein Ompha­los-Arci­Gay an einer Schu­le ver­teilt wur­de, als „Wer­bung für Homo­se­xua­li­tät“ und als „Auf­for­de­rung zum Sex zwi­schen gleich­ge­schlecht­li­chen Per­so­nen“ kri­ti­siert. Die Publi­ka­tio­nen zei­gen zwei jun­ge Män­ner, Jugend­li­che, und ent­hal­ten Rat­schlä­ge, wie bei Homo-Sex ein Kon­dom am besten ver­wen­det wer­den kann. Eben­so zei­gen sie zwei jun­ge Frau­en mit der Emp­feh­lung, wie Kof­fer­dam (unter Les­ben als „Leck­tuch“ bekannt) ein­ge­setzt wer­den kann. Zugleich wur­de Wer­bung für einen Homo-Club in Peru­gia gemacht, der bei­spiels­wei­se am 25. Dezem­ber, dem Christ­tag, zu einer Bad Christ­mas Par­ty ein­lädt.

„Ver­leum­dung“, brüll­te die Homo-Lob­by und erstat­te­te Anzei­ge gegen Pil­lon. Die Publi­ka­tio­nen „infor­mie­ren“ über Geschlechts­krank­hei­ten und „gegen Homo­pho­bie“. Der Rich­ter gab den Homo-Akti­vi­sten Recht und ver­ur­teil­te den Rechts­an­walt, der damals als Vor­sit­zen­der des Fami­li­en­fo­rums Umbri­en sprach, zu einer Stra­fe von 1.500 Euro. Zudem muß er der Homo-Lob­by ins­ge­samt 30.000 Euro Scha­den­er­satz zah­len und die Pro­zeß­ko­sten tragen. 

„Die Fami­lie gegen Indok­tri­nie­rung zu ver­tei­di­gen, kommt teu­er zu ste­hen. Ich habe nur das Eltern­recht gegen die Bom­bar­die­rung durch die Gen­der-Ideo­lo­gie ver­tei­digt“, kom­men­tier­te der Sena­tor das Urteil erster Instanz und kün­dig­te Beru­fung an. 

„Homo­phob sein, kann teu­er zu ste­hen kom­men“, kon­ter­te die Homo-Lob­by scha­den­froh. „Sena­tor Pil­lon weiß nun, daß man nicht unge­straft belei­di­gen kann.“

Die Ein­schüch­te­rung aller, die sich dem Homo-Dik­tat in den Weg stel­len, kann dank homo­phi­ler Rich­ter exe­ku­tiert und zur Tyran­nis aus­ge­baut werden.

Benedikt XVI. kann jederzeit Stellung nehmen

Die Bericht­erstat­tung der Tages­zei­tung La Repubbli­ca, die deut­lich Sym­pa­thie und Anti­pa­thie ver­teil­te, aber den Text von Bene­dikt XVI. ver­schwieg, paßt daher ganz in den Gesamt­kon­text der aktu­el­len Entwicklung.

Die Stel­lung­nah­me des 92jährigen Ere­mi­ten in den Vati­ka­ni­schen Gär­ten, vor allem aber das Schwei­gen von Papst Fran­zis­kus dazu, zei­gen noch weit Gewich­ti­ge­res auf. Bene­dikt XVI. kann jeder­zeit, zu allem und mit gro­ßer Auto­ri­tät Stel­lung neh­men. Er selbst war es, der sich ein Sprech­ver­bot auf­er­leg­te, das er nur in sehr dosier­tem und indi­rek­tem Maße durchbrach. 

Jeder kann Stel­lung neh­men, war­um also nicht auch Bene­dikt XVI.?

Ver­gan­ge­ne Woche trat er mit sei­nem Text sogar an die Stel­le des regie­ren­den Pap­stes, indem er sag­te, was der Papst sagen soll­te. Die in der Kir­chen­ge­schich­te bei­spiel­lo­se Situa­ti­on zwei­er „Päp­ste“, eines regie­ren­den und eines „eme­ri­tier­ten“ macht es möglich

Sei­ne Stel­lung­nah­me zum sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal und zur Homo-Lob­by in der Kir­che war die erste, direk­te Inter­ven­ti­on seit sei­nem Amts­ver­zicht. Mehr noch: Er trat damit an die Stel­le des regie­ren­den Pap­stes, der sich in Schwei­gen hüllt, als lau­te sein Regie­rungs­mot­to: „Wich­tig ist, kei­ne Ant­wor­ten zu geben“.

Papst Franziskus bleibt Antworten schuldig

In der Tat bleibt Fran­zis­kus seit 236 Tagen eine Ant­wort schul­dig auf die Vor­wür­fe des Apo­sto­li­schen Nun­ti­us, Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò. Die­ser hat­te den regie­ren­den Papst am 26. August 2018 beschul­digt, nichts gegen das homo­se­xu­el­le Dop­pel­le­ben des dama­li­gen Kar­di­nals Theo­do­re McCar­ri­ck unter­nom­men zu haben. Mehr noch: Viganò ent­hüll­te, daß Fran­zis­kus McCar­ri­ck reha­bi­li­tier­te, obwohl Bene­dikt XVI. gegen ihn Sank­tio­nen ver­hängt hat­te. Fran­zis­kus mach­te McCar­ri­ck, einen füh­ren­den Expo­nen­ten der Homo-Lob­by in der Kir­che, zu sei­nem Bera­ter für Bischofs­er­nen­nun­gen in den USA. McCar­ri­ck, dem vor­ge­wor­fen wur­de, Homo­se­xu­el­le oder Homo­phi­le geför­dert und auf Bischofs­stüh­le beför­dert zu haben, hat­te 2017 sich selbst als „Modell“ bezeich­net, wie die US-Bischö­fe sein sollten. 

Seit 942 Tagen wei­gert sich Papst Fran­zis­kus auf die Dubia zu ant­wor­ten, die vier nam­haf­te Kar­di­nä­le zum umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia an ihn rich­te­ten. Zwei der vier Kar­di­nä­le, Car­lo Kar­di­nal Caf­farra und Joa­chim Kar­di­nal Meis­ner, sind bereits gestor­ben, ohne Ant­wort vom Papst zu erhal­ten. Zwei Mona­te vor sei­nem Tod besuch­te Fran­zis­kus die Diö­ze­se Car­pi. Bei dem für ihn aus­ge­rich­te­ten Mit­tag­essen saß Kar­di­nal Caf­farra sei­nes Ran­ges wegen direkt neben dem Papst, der aber nicht das Wort an ihn richtete.

Es ist wahr­schein­lich die­se Angst, die im päpst­li­chen Umfeld umgeht, daß Bene­dikt XVI. ver­stärkt und direkt durch Wort­mel­dun­gen inter­ve­nie­ren könn­te. Es ist bekannt, daß bereits bis­her eng­ste Ver­trau­te von Fran­zis­kus mit stän­di­ger Sor­ge zum Klo­ster Mater Eccle­siae schau­ten. Die jüng­ste Stel­lung­nah­me Bene­dikts XVI. bestä­tig­te, wie leicht es dem vor­ma­li­gen Papst mög­lich ist, das Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus zu erschüttern.

Die Reak­tio­nen von Berg­o­glia­nern zei­gen die Anspan­nung. Sie sehen die „pasto­ra­le Umkehr“, wie sie den Kurs nen­nen, den Fran­zis­kus der Kir­che ver­ord­net, gefähr­det. Mehr noch ver­äng­sti­gen dürf­ten sie die Reak­tio­nen jener Kir­chen­tei­le, die sie als Geg­ner sehen. Sehr vie­le unter­stüt­zen die The­sen Bene­dikts XVI. und zei­gen Erleich­te­rung, daß zumin­dest ein „Papst“ sagt, was der Papst zu sagen hät­te. Die Mau­er des Schwei­gens, mit dem sich Bene­dikt XVI. umgab und umge­ben wur­de, scheint durch­bro­chen zu sein.

Die Bedeu­tung sei­ner Stel­lung­nah­me liegt nicht nur in den Wor­ten zum sexu­el­len Miß­brauch durch Kle­ri­ker. Es wäre ein Irr­tum, zu den­ken, sein Text habe nur damit zu tun. Es han­delt sich um Sei­ten, die sehr viel mehr sagen. Sie sto­ßen bis zum Ursprung des Pro­blems vor, bis zur gro­ßen Kri­se, die die Welt – und die Kir­che, die Teil die­ser Welt ist – seit mehr als einem hal­ben Jahr­hun­dert plagt. Bene­dikt XVI. füg­te die ein­zel­nen Tei­le zusam­men und zog sei­ne Schluß­fol­ge­run­gen. Dar­aus wur­de ein leuch­ten­des Zeug­nis, das sich wohl­tu­end von den ner­vö­sen Anschul­di­gun­gen abhebt, die ande­re Kir­chen­ver­tre­ter etwa gegen den „Kle­ri­ka­lis­mus“ an gera­den Tagen erhe­ben, wäh­rend sie an unge­ra­den Tagen dem Zeit­geist hul­di­gen. Oder jene, die in den ver­gan­ge­nen Tagen erbost dem deut­schen Papst Ein­mi­schung in das Lehr­amt von Fran­zis­kus vorwarfen. 

Zen­tral bleibt die Fra­ge­stel­lung, die Bene­dikt XVI. allen Kir­chen­ver­ant­wort­li­chen und Gläu­bi­gen zuruft. Was ist ange­sichts der apo­ka­lyp­ti­schen Kri­sen-Situa­ti­on zu tun? Müs­sen wir eine ande­re Kir­che schaf­fen, damit sich alles wie­der einrenkt? 

Nein, sagt Bene­dikt, denn die­ses Expe­ri­ment wur­de bereits in den ver­gan­ge­nen 55 Jah­ren durch­ge­führt und ist gescheitert. 

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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