Aus „Respekt vor anderen Religionen“ die christlichen Symbole auf dem Friedhof verhüllen?

Kampf gegen die eigene Identität


Die Friedhofskapelle von Pieve di Cento. Alle christlichen Symbole, auch auf Gräbern, sollen verhüllt werden.
Die Friedhofskapelle von Pieve di Cento. Alle christlichen Symbole, auch auf Gräbern, sollen verhüllt werden.

(Rom) Auf einem ita­lie­ni­schen Fried­hof wur­den die Kreu­ze auf den Grä­bern der Ver­stor­be­nen zuge­deckt, „um die Gefüh­le von Ange­hö­ri­gen ande­rer Reli­gio­nen nicht zu verletzten“.

Anzei­ge

Der skan­da­lö­se Vor­fall ereig­net sich in Pie­ve di Cen­to, einer Gemein­de mit rund 7.000 Ein­woh­nern in der Pro­vinz Bolo­gna. Die Gegend gehört zur Roma­gna, die bis 1860 Teil der Kir­chen­staa­ten war. Der Name Roma­gna, deutsch Roma­nei, wur­de von den Lan­go­bar­den geprägt, weil Tei­le des Gebie­tes noch bis 751 byzan­ti­nisch, also römisch blieben.

Die Roma­gna ist seit Kriegs­en­de eine Hoch­burg der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Ita­li­ens (KPI) und ihrer Nach­fol­ge­par­tei­en. Bolo­gna wird seit April 1945 aus­nahms­los von Bür­ger­mei­stern regiert, die Mit­glie­der der KPI waren. Links­re­giert ist auch die Gemein­de Pie­ve di Cen­ta. Irgend­je­mand in der roten Gemein­de­ver­wal­tung faß­te den Beschluß, alle christ­li­chen Sym­bo­le auf dem Fried­hof, Kreu­ze, Kru­zi­fi­xe, usw. mit Tüchern zu ver­decken, „um die Gefüh­le von Ange­hö­ri­gen ande­rer Reli­gio­nen nicht zu verletzten“. 

Ein Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ter der oppo­si­tio­nel­len For­za Ita­lia mach­te das Vor­ge­hen auf Face­book bekannt. 

„Die christ­li­chen Sym­bo­le auf den Fried­hö­fen zu ver­hül­len, um die ande­ren Reli­gio­nen nicht ‚zu stö­ren‘, das ist der neue­ste Ein­fall der Lin­ken, die in einer Gemein­de der Pro­vinz Bolo­gna stolz im Gemein­de­blatt die Erneue­rung des Fried­hofs ankün­di­gen und ‚(…) Für lai­zi­sti­sche Riten oder Zere­mo­nien und sol­che auch von ande­ren Reli­gio­nen sieht das Pro­jekt die Instal­la­ti­on eines Systems zur moto­ri­sier­ten Ver­hül­lung mit einem Stoff vor, die es bei Bedarf ermög­li­chen, vor­über­ge­hend die Sakral­dar­stel­lun­gen und die Fami­li­en­grä­ber in der Kapel­le zu verdecken.“

Für Ärger sorgt, daß nicht nur die christ­li­chen Sym­bo­le in der Fried­hofs­ka­pel­le ver­deckt wer­den sol­len, son­dern auch die Grä­ber, wenn sie christ­li­che Sym­bo­le tra­gen. „Wo bleibt der Respekt für das Cre­do der Ver­stor­be­nen?“, frag­te gestern eine Oppo­si­ti­ons­ver­tre­te­rin im Gemein­de­rat. Sie zeig­te sich auch erstaunt, daß es selbst in der Pfar­rei Befür­wor­ter des Ver­hül­lungs­pro­jekts gebe.

Der Chef­re­dak­teur von Imo­la Oggi schrieb zum Plan:

„Ich den­ke, die Nach­richt kom­men­tiert sich von selbst. Die Lin­ken belei­di­gen mit der Begrün­dung, ande­re Reli­gio­nen nicht belei­di­gen zu wol­len, die christ­li­chen Sym­bo­le und Wer­te, und dazu auch noch das Geden­ken an unse­re Ver­stor­be­nen, indem alles, auch die Grä­ber, hin­ter ‚moto­ri­sier­ten Stoff­bah­nen‘ ver­schwin­den sol­len. Wenn die­se Ver­wal­ter sich unse­rer Tra­di­ti­on und unse­rer Kul­tur so sehr schä­men, soll­ten sie sich viel­leicht selbst ‚moto­ri­siert‘ ver­decken las­sen. Wenn sie schon kei­nen Respekt für die Leben­den haben, soll­ten sie zumin­dest Respekt vor den Toten haben.“

Der fran­zö­si­sche Schrift­stel­ler Michel Hou­el­le­becq nann­te das Ver­hal­ten „die Unter­wer­fung“. Papst Bene­dikt XVI. warn­te in sei­ner berühm­ten Regens­bur­ger Rede von der Zan­gen­be­we­gung gegen das christ­li­che Euro­pa durch Rela­ti­vis­mus und Islam. Der Ursprung sol­cher Ideen ist die Ableh­nung des Chri­sten­tums, nicht die För­de­rung ande­rer Religionen.

Text: Andre­as Becker
Bild: MiL

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

4 Kommentare

  1. War­um nicht, das hat ja schon beim unse­li­gen Assi­si Tref­fen funktioniert.
    Bischö­fe zie­hen ihre Kreu­ze in Isra­el aus, weil sie sich Chri­sti schämen.
    Am besten schaf­fen wir auch alle christ­li­chen Fei­er­ta­ge ab und die Zeit­rech­nung nach Chri­sti Geburt und das römi­sche Recht und die Gruß­for­mel „Grüß Gott“ und und und.
    Wir sind so unfass­bar dumm, es ist nicht scha­de drum.
    Aber dann bit­te auch ehr­li­cher­wei­se in die „Euro­päi­sche Frei­mau­rer Uni­on“ umbe­nen­nen, denn das sind die gei­sti­gen Väter des Christenhasses.

  2. Das ist doch total laecherlich.Meistens mie­tet oder kauft man ein Grab.Das wuer­de ich hier dann nicht machen!

  3. Die Ursa­che die­ser For­de­rung der Lin­ken ist ein­fach ergrün­det. Der Kom­mu­nis­mus ver­folgt das Chri­sten­tum, ver­leug­net Gott und das spie­gelt sich auch in der Vor­stu­fe des Kom­mu­nis­mus, im Sozia­lis­mus wider. Des­halb sind aus­ge­rech­net die poli­tisch lin­ken für Abtrei­bung, Eutha­na­sie, Mas­sen­zu­wan­de­rung, Zulas­sung von Blas­phe­mie und ande­re Din­ge, die gegen das Chri­sten­tum gerich­tet sind.
    Sozia­li­sti­sche Poli­ti­ker leben ent­we­der im Ehe­bruch oder sind aus der katho­li­schen Kir­che aus­ge­tre­ten und das hat eine lan­ge Tra­di­ti­on bei denen. Wie sie dann die Mit­te der Gesell­schaft abbil­den sol­len, wo ihre Ideo­lo­gie nicht ein­mal eigen­stän­di­ges Den­ken außer­halb ideo­lo­gi­scher Gren­zen zulässt, erschließt sich jeden­falls durch Logik nicht. Eine Ideo­lo­gie, gleich wel­che, ist ein bereits fer­ti­ges Denk­kon­strukt, das kein wei­ter­ent­wickeln­des Den­ken mehr zulässt. Und der ein­zi­ge Fort­schritt dar­in zeigt sich in der radi­ka­len Aus­for­mung der jewei­li­gen Ideo­lo­gie, die meist durch Demo­kra­tie erfolg­reich ver­hin­dert wird.
    Das Ende der Ver­wirk­li­chung des Sozia­lis­mus bei­spiels­wei­se zeig­te sich in der ehe­ma­li­gen DDR, wo die Staats­form eine sozia­li­sti­sche Dik­ta­tur war ohne Mei­nungs­frei­heit, Arbeits­frei­heit, Reli­gi­ons­aus­übungs­frei­heit, Pres­se­frei­heit, ja sogar der Tra­bi war als ein­zi­ges Auto vor­ge­ge­ben. Dazu Plat­ten­bau­ten mit 10 cm-Wän­den, wo man 2, 3 Stock­wer­ke ent­fernt die Nach­barn husten hörte.
    Sozia­lis­mus ist eine Staats­form und kei­ne poli­ti­sche Par­tei im klas­si­schen Sin­ne. Nie­mand hät­te eine Freu­de damit, wenn sich die­se Ideo­lo­gie als Staats­form durch­set­zen wür­de, soviel ist gewiss.

    • Und war­um sol­len dann nicht auch jüdi­sche oder mus­li­mi­sche Fried­hö­fe ihre reli­giö­sen Sym­bo­le auf Grä­bern und am Fried­hofs­ge­län­de ver­hül­len oder ent­fer­nen müs­sen? Das wür­de dann ja wie­der­um die Juden und Mos­lems belei­di­gen. Jaja, mit den Chri­sten traut man sich’s machen, mit allen ande­ren Reli­gio­nen nicht.

      Wie Vor­red­ner Jan oben schrieb, wir(die heu­ti­ge euro­päi­sche Gesell­schaft) sind über­wie­gend so unfass­bar dumm gewor­den, dass es wirk­lich nicht scha­de um uns wäre. Denn soviel fal­sches Schä­men für das Chri­sten­tum muss irgend­wann bestraft werden.

      Gera­de berich­ten die Bou­le­vard-Nach­rich­ten­sen­der uni­so­no über den Brand in der Kathe­dra­le Not­re Dame. Als ob sich die Fran­zo­sen noch irgend­et­was aus katho­li­schen Kir­chen machen wür­den. Sie bekom­men jetzt das, was sie eigent­lich wol­len. Es ist das glei­che Prin­zip wie bei den Abtrei­bun­gen. Die Frau­en neh­men ihre Kin­der nicht mehr an, son­dern las­sen sie abtreiben. 

      Es heißt in der Bibel, man wird bestraft womit man sün­digt, und dies ver­wirk­licht sich heu­te in brei­tem Ausmaß.

Kommentare sind deaktiviert.