Mosebach und die „starken Männer der Moderne“

Papst Franziskus, Adolf Hitler und Josef Stalin


Papst Franziskus Vicarius Christi oder „cäsaropapistischer Superstar“?
Papst Franziskus Vicarius Christi oder „cäsaropapistischer Superstar“?

(Ber­lin) Der Kleist- und Büch­ner-Preis­trä­ger Mar­tin Mose­bach sieht in den Auf­trit­ten von Papst Fran­zis­kus zumin­dest indi­rekt Par­al­le­len zu jenen von Josef Sta­lin und Adolf Hitler. 

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Der Schrift­stel­ler kri­ti­sier­te in einem Streit­ge­spräch mit dem ZdK-Vor­sit­zen­den Tho­mas Stern­berg in der neu­en Spe­zi­al­aus­ga­be der Her­der Kor­re­spon­denz das Geha­be der „star­ken Män­ner der Moder­ne“, die „ganz ande­re Stil­mit­tel gebraucht (haben), um sich ins rech­te Licht zu set­zen, und so hält es auch der heu­ti­ge Papst“. 

Martin Mosebach und der Stil von „starken Männern“
Mar­tin Mose­bach und der Stil von „star­ken Männern“

Das Auf­tre­ten der Päp­ste der Ver­gan­gen­heit sei hin­ge­gen in der Form einer rüh­ren­den „Gest­rig­keit“ erfolgt. 

Mose­bach sag­te es nicht exli­zit, doch eine Anspie­lung auf den Pero­nis­mus bzw. einen „pero­ni­sti­schen Stil“ von Papst Fran­zis­kus scheint unüberhörbar. 

Wenn heu­te „Zig­tau­sen­de auf eine ein­zel­ne wei­ße Gestalt in der Mit­te aus­ge­rich­tet sind, das ist eine viel tota­li­tä­re­re Spra­che als das umständ­li­che, ver­staub­te Hof­ze­re­mo­ni­ell von einst“, so Mose­bach. Er sieht damit unab­hän­gig, aber zeit­gleich Ähn­li­ches an Fran­zis­kus, was auch der ita­lie­ni­sche Sozio­lo­ge Luca Dio­talle­vi in sei­nem neue­sten Buch vor­trägt. Es ist in der Kir­chen­ge­schich­te ein völ­lig neu­es Phä­no­men, daß die katho­li­sche Kir­che so direkt mit der Per­son des regie­ren­den Pap­stes gleich­ge­setzt wird. Man­che Katho­li­ken wür­den sich gera­de­zu exklu­siv auf den Papst aus­rich­ten, so Dio­talle­vi. Ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten sei ein sol­ches Phä­no­men weit­ge­hend fremd, wenn nicht sogar undenk­bar gewe­sen. Die­se Ent­wick­lung mache es mög­lich, daß der Papst zwar gro­ße Popu­la­ri­tät genie­ße, die katho­li­sche Kir­che aber gleich­zei­tig eine noch grö­ße­re Kri­se durchmache.

„Mich über­läuft es mit Schau­der“, Papst Fran­zis­kus „immer von der Zärt­lich­keit Got­tes“ spre­chen zu hören, so Mose­bach, des­sen jüng­stes Buch über die 21 kop­ti­schen Mär­ty­rer han­delt, die von Isla­mi­sten ritu­ell ermor­det wurden.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/Herder.de (Screen­shot)

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