Ein häretischer Papst? Die Wurzel des Problems ist das Zweite Vatikanische Konzil

Paolo Pasqualucci antwortet Msgr. Athanasius Schneider


Papst Franiskus: Ein Rechtsphilosoph reagiert auf die Ausführungen von Bischof Athanasius Schneider über einen häretischen Papst.
Papst Franiskus: Ein Rechtsphilosoph reagiert auf die Ausführungen von Bischof Athanasius Schneider über einen häretischen Papst.

Die Dis­kus­si­on ist eröff­net. Gestern ver­öf­fent­lich­te Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, Weih­bi­schof von Ast­a­na, eine aus­führ­li­che Refle­xi­on über die Mög­lich­keit eines häre­ti­schen Pap­stes und wie die Kir­che damit umge­hen soll­te. Die Über­le­gun­gen sind theo­re­ti­scher Natur, aller­dings anlaß­be­zo­gen. Auf sei­ne Über­le­gun­gen reagier­te der Rechts­phi­lo­soph Pao­lo Pas­qu­aluc­ci mit Aner­ken­nung, Zustim­mung, aber auch Kritik.

Bischof Athanasius Schneider
Bischof Atha­na­si­us Schneider
Anzei­ge

Die Über­le­gung von Bischof Schnei­der sind der Ver­such, auf eine gro­ße Ver­un­si­che­rung zu ant­wor­ten, die in Tei­len der kirch­li­chen Hier­ar­chie und mehr noch im gläu­bi­gen Volk um sich greift. Bischof Schnei­der zeig­te eine Fehl­ent­wick­lung auf, die des „päpst­li­chen Abso­lu­tis­mus“, und nann­te dazu kon­kre­te Bei­spie­le im Bereich der beten­den (Pius X., Pius XII. und vor allem Paul VI.) und der leh­ren­den Kir­che (Papst Franziskus). 

Auf die Mühe die­ses Nach­den­ken von Bischof Atha­na­si­us Schnei­der reagier­te der Pao­lo Pas­qu­aluc­ci, eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor für Rechts­phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­tät Peru­gia. Er lehr­te auch Poli­ti­sche Ideen­ge­schich­te an den Uni­ver­si­tä­ten Rom, Nea­pel und Tera­mo. Mit den Büchern „Unam Sanc­tam“, „Das Par­al­lel-Kon­zil“ und wei­te­ren unter­zog er das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil einer kri­ti­schen Ana­ly­se.

Als Bei­trag zu einer not­wen­di­gen Dis­kus­si­on ver­öf­fent­li­chen wir sei­ne Anmer­kun­gen zum Auf­satz von Bischof Schnei­der, den er als „mutig“ und „begrü­ßens­wert“ anerkennt.

Einige Anmerkungen zum Dokument von Msgr. Schneider zum häretischen Papst

von Pao­lo Pasqualucci

Es ist ein wich­ti­ges Doku­ment, kei­ne Fra­ge, das von Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der vor­ge­legt wur­de und eini­ge Fra­ge auf den Punkt bringt, auch aus prak­ti­scher Sicht. 

Den­noch irri­tie­ren mich eini­ge Punkte.

1.

Es ist rich­tig, trotz allem, opti­mi­stisch zu sein, was die Mög­lich­keit der Kir­che betrifft, die Kri­se zu über­win­den, indem man sich auf die Gött­li­chen Ver­hei­ßun­gen über den Bei­stand für die Kir­che und auf die Art stützt, wie im histo­ri­schen Prä­ze­denz­fall die mono­the­le­ti­sche Kri­se mit der letzt­li­chen Thron­be­stei­gung eines Pap­stes über­wun­den wur­de, der die Din­ge wie­der in Ord­nung brach­te.
Den­noch: Msgr. Schnei­der ver­harrt nur auf die­ser histo­ri­schen Erfah­rung mit gutem Aus­gang. Es gibt aber noch ande­re, die weni­ger gut ende­ten oder zumin­dest ziem­lich schwer­wie­gen­de und lang­an­hal­ten­de Fol­gen nach sich zogen. Ich bezie­he mich auf die aria­ni­sche Kri­se, die Msgr. Schnei­der im Doku­ment nicht zu erwäh­nen scheint, obwohl er seit län­ge­rem und wie­der­holt dar­auf ver­wie­sen hat. Gab es nicht auch dort in einem bestimm­ten Moment die akti­ve Mit­schuld eines Pap­stes, der zumin­dest mit der Häre­sie flir­te­te? Der Aria­nis­mus führ­te für Jahr­zehn­te zu einem Bür­ger­krieg in der Chri­sten­heit. Die Ger­ma­nen, mit Aus­nah­me der Fran­ken, waren alle aria­ni­sche Chri­sten. Gei­ser­eich, der König der Van­da­len, ein über­zeug­ter Aria­ner, erober­te Nord­afri­ka und zer­stör­te, was er von der vor­han­de­nen recht­gläu­bi­gen Kir­che zer­stö­ren konn­te. Der hei­li­ge Augu­sti­nus starb in Hip­po wäh­rend der Bela­ge­rung durch die Van­da­len. Man lese Vitto­re de Vita: „Geschich­te der van­da­li­schen Ver­fol­gung in Afri­ka“ (Sto­ria del­la per­se­cu­zi­o­ne van­da­li­ca in Afri­ca,  Rom 1981).
Die Apo­sta­sie, die heu­te die Kir­che quält, ist ein Hin­weis auf einen Zustand der Sün­de, wie ihn das alte Isra­el befal­len hat­te, das des­halb, wie wir wis­sen, von Gott auf schreck­li­che Wei­se bestraft wur­de. Des­halb scheint es mir, bei allem Respekt für Msgr. Schnei­der, eine wenig über­leg­te Hal­tung, sich einen Opti­mis­mus zurecht­zu­le­gen, daß am Ende schon die Gött­li­che Vor­se­hung auf wohl­wol­len­de und befrie­den­de Art ein­grei­fen und alles in Ord­nung brin­gen wird. Wenn wir dann auch noch an die bekann­ten Pro­phe­zei­un­gen den­ken, die Visio­nen apo­ka­lyp­ti­scher Stra­fen für die gan­ze Kir­che und die Welt ent­hal­ten (La Salet­te, Fati­ma), scheint der Opti­mis­mus noch weni­ger berech­tigt. Natür­lich (sofern wir uns nicht bereits am Vor­abend der Paru­sie, des end­zeit­li­chen adven­tus Domi­ni, der Wie­der­kunft Jesu Chri­sti befin­den) wird der Herr die Din­ge in Ord­nung brin­gen, aber erst, wenn es in die­ser Wei­se wei­ter­geht, nach­dem er mit Feu­er und Schwert gerei­nigt hat, will sagen, wenn die Pro­ble­me nicht an den Wur­zeln ange­gan­gen wer­den, vor allem jener Tumor, der das Kon­zil war und ist, von dem Berg­o­glio ledig­lich die jüng­ste Erschei­nungs­form sei­ner wuchern­den Meta­sta­sen ist.

2.

Mei­nes Erach­tens wäre das Kon­zept des „päpst­li­chen Abso­lu­tis­mus“ näher zu prä­zi­sie­ren. Mir scheint es über­zo­gen, die doch begrenz­ten lit­ur­gi­schen (und zudem not­wen­di­gen) Refor­men des hei­li­gen Pius X. und von Pius XII. als Aus­druck des „päpst­li­chen Abso­lu­tis­mus“ zu prä­sen­tie­ren, indem sie zudem fast auf die­sel­be Stu­fe mit der von Paul VI. voll­zo­ge­nen Revo­lu­ti­on gestellt wer­den, die wirk­lich mit einem beein­drucken­den „Abso­lu­tis­mus“ auf­ge­zwun­gen wur­de, um den Wün­schen des Kon­zils zu ent­spre­chen. Nahm nicht auch der hei­li­ge Gre­gor der Gro­ße eine sehr klei­ne Ände­rung des Kanons vor? Er ver­bes­ser­te – wie es sich ver­steht – in der Form, nicht in der Sub­stanz (sie­he Klaus Gamber).

3.

Die Fra­ge des berühm­ten Sat­zes im Decre­tum Gra­tia­ni vom Papst, über den nie­mand rich­ten darf, außer wenn er vom Glau­ben abirrt: Das dar­in zum Aus­druck gebrach­te Ver­ständ­nis scheint ohne Zwei­fel in Über­ein­stim­mung mit dem sen­sus fidei zu sein. Das geht auch aus den Leh­ren des hei­li­gen Pau­lus her­vor, der ihn in Antio­chi­en gegen­über dem hei­li­gen Petrus in die Pra­xis umsetz­te, aller­dings in Form einer Ermah­nung. Das Pro­blem ist: Was ist hier mit „rich­ten“ gemeint? Msgr. Schnei­der lädt auch die Lai­en dazu ein, und wir sind ihm dafür dank­bar, sich in ange­mes­se­ner Form ein­zu­set­zen, um die Irr­tü­mer zu brand­mar­ken, selbst dann, wenn sie vom Papst bekannt wer­den. Das ist auch eine Form von Urteil, das sich aber in Rügen, War­nun­gen und Ermah­nun­gen aus­drückt, sich eines Bes­se­ren zu besin­nen und zu wider­ru­fen, und nicht in einem wirk­li­chen Urteil.
Der Ein­druck ist aber, daß die Richt­schnur Gra­ti­ans ein wirk­li­ches „Urteil“ über den Papst mein­te und nicht bloß Ermah­nun­gen. Wer ist also befugt, die­ses Urteil zu fäl­len? Die Dis­kus­si­on dar­über ist seit Jahr­hun­der­ten offen. Der Umstand, daß die bei­den Codi­ces des Kir­chen­rechts den Satz des Gra­ti­an nicht ent­hal­ten, ist nicht ent­schei­dend. Zu den Rechts­quel­len zäh­len auch die con­sue­tu­di­nes, die Gewohn­hei­ten, sofern sie ange­mes­sen und sehr alt sind.

Zudem:

1.

Die Tat­sa­che, daß Papst Hono­ri­us erst nach sei­nem Tod ver­ur­teilt wur­de, kann kein Prä­ze­denz­fall sein im Sin­ne, daß ein häre­ti­scher Papst zwar ver­ur­teilt wer­den kann, aber erst als Toter. Könn­te es nicht viel­leicht von den Umstän­den abhän­gig gewe­sen sein, daß er erst als Toter ver­ur­teilt wurde?

2.

Die bei­den Päp­ste, die haupt­säch­lich mit Häre­si­en ver­strickt waren, haben sich in den sub­ti­len, dok­tri­nel­len Irr­tü­mern über die schwie­ri­ge chri­sto­lo­gi­sche Theo­lo­gie ver­fan­gen. Der Fall von Johan­nes XXII. zählt nicht: Er schlug eine neue Leh­re zu einem Punkt vor, der noch nicht defi­niert schien. Er schlug sie als Pri­vat-Leh­rer vor und wider­rief sie dann bewußt auf dem Ster­be­bett, nach­dem es zu hef­ti­gen Pole­mi­ken gekom­men war. Er han­del­te im guten Glauben.

3.

Der Fall Berg­o­glio ist heu­te viel schwer­wie­gen­der. Indem er sich auf ein öku­me­ni­sches, wenn auch nur pasto­ra­les Kon­zil stützt, das die Reform der gan­zen Kir­che durch Öff­nung für die Moder­ne [sic] för­der­te, behaup­tet er, die Refor­men voll­stän­dig anzu­wen­den, und in die­sem Werk zer­stört er syste­ma­tisch die christ­li­che Moral. Die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät scheint eines sei­ner Haupt­zie­le zu sein. Mit Amo­ris lae­ti­tia lega­li­sier­te er die abir­ren­de Pra­xis der Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­te­te, geschie­de­ne Paa­re, aber auch für Homo­se­xu­el­le – anstatt sie zu ver­hin­dern, wie es sei­ne Pflicht gewe­sen wäre. Es ist offen­sicht­lich, daß ange­sichts einer so bei­spiel­lo­sen Situa­ti­on Ver­wei­se auf die Ver­gan­gen­heit nur bis zu einem bestimm­ten Grad von Bedeu­tung sind.

4.

Die jahr­hun­der­te­al­te Maxi­me, die von vie­len, wenn nicht von allen in der Kir­che aner­kannt ist, laut der ein häre­ti­scher Papst nicht gerich­tet wer­den kann, ist zu über­den­ken, um zu erken­nen, ob sie einen Aus­weg aus der gegen­wär­ti­gen Situa­ti­on bie­tet. Ich habe einen Ver­gleich mit dem Kon­zept der Gewohn­heit gezo­gen, um eine Ana­lo­gie her­zu­stel­len. Das dic­tum des Gra­ti­an kann nicht im eigent­li­chen Sinn als Gewohn­heit gel­ten, weil es kein recht­lich rele­van­tes Ver­hal­ten betrifft, das von der Rechts­ord­nung zuge­las­sen ist, weil rationa­bi­lis und seit lan­ger Zeit prak­ti­ziert. Es drückt den­noch eine theo­lo­gi­sche Mei­nung aus, die von vie­len, auch Maß­geb­li­chen seit Jahr­hun­der­ten geteilt wird. Jeden­falls müs­sen wir sagen, daß sie dem sen­sus fidei wie der rec­ta ratio entspricht.

5.

Msgr. Schnei­der nennt absur­der­wei­se, wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, das Bei­spiel eines offen homo­se­xu­el­len Pap­stes: Nicht ein­mal in die­sem Fall könn­te man ihn abset­zen? Nicht ein­mal wegen offen­kun­di­ger mora­li­scher Unwür­dig­keit? Von absur­den Bei­spie­len ein­mal abge­se­hen kön­nen wir mei­nes Erach­tens eine Ein­stel­lung nicht akzep­tie­ren, die – selbst wenn man es nicht will – „nor­ma­li­sie­rend“ wirkt.

6.

Msgr. Schnei­der for­dert gleich­zei­tig, rich­ti­ger­wei­se dazu auf, nicht die Hän­de in den Schoß zu legen, son­dern auf ange­mes­se­ne Wei­se auf die in die Pra­xis umge­setz­ten fal­schen Leh­ren zu reagie­ren. Ich erin­ne­re dar­an, was der zu früh ver­stor­be­ne Mario Pal­ma­ro kurz vor sei­nem Tod schrieb:

„Was muß noch in die­ser Kir­che pas­sie­ren, damit die Katho­li­ken auf­ste­hen. Damit sie sich erhe­ben und ihre gan­ze Empö­rung gegen die wuchern­den Abscheu­lich­kei­ten von den Dächern schreien?“

Was wür­de er heu­te sagen, da sich die Lage noch ver­schlech­tert hat, aber der Wider­spruch gegen die Irr­tü­mer noch immer so zag­haft ist? Ich bedaue­re, es sagen zu müs­sen, Tat­sa­che ist aber, daß die muti­gen dok­tri­nell-pasto­ra­len Stel­lung­nah­men von Msgr. Schnei­der und der Kar­di­nä­le der Dubia dem Pro­blem nicht wirk­lich auf den Grund gehen. Abge­se­hen davon, daß sie Berg­o­glio nicht offen der Irr­tü­mer, die er aus­streut (eine Tat­sa­che, die man nicht ver­schwei­gen kann), ankla­gen und ermah­nen, stel­len sie die­se Irr­tü­mer nicht in Ver­bin­dung mit ihrem offen­sicht­li­chen Grund, der – wie alle wis­sen – im Kon­zil zu suchen ist. Kurz­um, sie ver­lan­gen (sie­he Msgr. Gherar­di­ni) weder eine Dis­kus­si­on über jenes unheil­vol­le Kon­zil (1) noch schei­nen sie sich bewußt zu sein, daß Berg­o­gli­os Irr­tü­mer eine Abfol­ge von Irr­tü­mern sind, die seit dem Kon­zil auch im Lehr­amt sei­ner Vor­gän­ger zu fin­den sind, auch wenn er sich als bra­ver Jesu­it und Schü­ler sei­ner schlech­te­sten Lehr­mei­ster, der de Lub­acs, Rah­ners, Mar­ti­nis usw., am wei­te­sten aus dem Fen­ster lehnt.

7.

Schluß­fol­ge­rung: Wenn es drauf ankommt, will man das Krebs­ge­schwür immer mit Aspi­rin behandeln.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Chie­sa e postconcilio

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(1) Msgr. Schnei­der zeig­te, sich des­sen bewußt zu sein, wenn er auch nie eine offi­zi­el­len Dis­kus­si­on dar­über begann, die zudem immer abge­lehnt wur­de, aus­ge­nom­men mit der Pius­bru­der­schaft (FSSPX), und mit der nur hin­ter ver­schlos­se­nen Türen und mit dem Ergeb­nis, das wir ken­nen… (Anm. der Theo­lo­gin Maria Gua­ri­ni von Chie­sa e post­con­ci­lio).

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6 Kommentare

  1. Für die heu­ti­gen Kin­der und ihre Eltern, die sel­ber kaum Glau­bens­wis­sen haben, ist es beson­ders schlimm, wenn sie selbst dem Papst nicht mehr ver­trau­en kön­nen. Sie sind zeit­lich und intel­lek­tu­ell oft nicht in der Lage Rich­ti­ges vom Fal­schen zu unter­schei­den. Und das Fal­sche schmei­chelt gera­de der sün­di­gen Lebens­wirk­lich­keit des gefal­le­nen Menschen.

  2. Wel­chen Stein des Ansto­ßes bie­tet ein Papst in einer zuneh­mend gott­los gewor­de­nen Welt? Danach ist er zu mes­sen. (Bene­dikt XVI)
    Ich höre nur eine Bot­schaft: „Wir alle sind Sün­der. Dar­um lebt in Frie­den mit der Sünde.“
    Auf­ruf zur christ­li­chen Voll­kom­men­heit? – Fehl­an­zei­ge, da sowie­so nicht erreichbar.
    Das ist lupen­rei­ner Protestantismus.
    Glas­kla­re Verweltlichung!
    Protest!
    Revolution!
    68er

    • # Bengsch und # Alfons:
      Zita­te: „Und das Fal­sche schmei­chelt gera­de der sün­di­gen Lebens­wirk­lich­keit…“ und „…Dar­um lebt in Frie­den mit der Sünde.“

      Nun, das ist die kon­se­quen­te Umset­zung des­sen, was ein Jesui­ten­pa­ter einst so aus­drück­te: „Wenn einem Men­schen der Man­tel nicht passt, dann ist es bes­ser, weil ein­fa­cher, den Man­tel zu ändern, anstatt zu ver­su­chen, den Men­schen zu ändern.“

      Im Sin­ne der Aller­lö­sungs­leh­re ist ein sol­ches Den­ken und Tun natür­lich nur kon­se­quent und einleuchtend.
      Der Betrü­ger darf wei­ter­hin betrü­gen, der Lüg­ner darf wei­ter­hin lügen, der Ver­leum­der darf wei­ter­hin ver­leum­den, der Dieb darf … etc. Ech­te Rück­sicht auf oder ech­te Selbst­auf­op­fe­rung für ande­re? – Fehlanzeige.
      Dass vie­le Leu­te es ger­ne hören und Bei­fall klat­schen, wenn ihnen gesagt wird, sie bräuch­ten sich gar nicht erst anzu­stren­gen, um auch nur zu ver­su­chen, so etwas wie christ­li­che Voll­kom­men­heit anzu­stre­ben, da sie sowie­so geret­tet sind und in den Him­mel kom­men, das ver­steht sich von selbst.
      Wenn Gutes getan wird, dann häu­fig im ‚pha­ri­säi­sti­schen‘ Sin­ne von: ‚Seht her, was ich /​ wir alles an Gutem leiste/​n.‘
      Haupt­sa­che, man /​ frau hat ein „spa­ßi­ges“ Leben. 

      Aber ent­spricht solch Lust-und-Lau­ne-Spaß-Ver­hal­ten dem Men­schen wirklich???
      Wo bleibt da die ech­te Menschenwürde???
      Auch „Schwei­ne“ (nichts gegen die­se Tie­re, die ver­hal­ten sich ja nur art­ge­recht) ‚lie­ben‘ es, sich in einem Tüm­pel zu suh­len oder stecken ihre Schnau­ze in den Dreck, um dar­in nach Fress­ba­rem zu suchen.
      Jeder recht­schaf­fe­ne Tier-Hir­te sorgt dafür, dass er die ihm anver­trau­te Tier-Her­de auf einen mög­lichst guten und der jewei­li­gen Tier­art ent­spre­chen­den Wei­de­platz füh­ren kann.
      Jeder recht­schaf­fe­ne Tier-Hir­te wird alles tun, um even­tu­el­le Gefah­ren für die ihm anver­trau­te Tier-Her­de zu mini­mie­ren und eben­so wird er bei unmit­tel­ba­rer rea­ler Gefahr alles ihm irgend­wie Mög­li­che tun, um ’sei­ne‘ Tier-Her­de zu schützen.

      Jesus Chri­stus beauf­trag­te den Apo­stel Petrus, er sol­le Chri­sti „Scha­fe und Läm­mer“ weiden.
      Die­ser Auf­trag Jesu gilt für jeden Petrus-Nachfolger.
      Nach dem Grad der Erfül­lung die­ses Auf­tra­ges ‑und NICHT nach der Laut­stär­ke der Bei­fall­klat­scher!!!- wird jeder Nach­fol­ger Petri gemes­sen werden.

  3. 100% Zustim­mung, das jet­zi­ge Pon­ti­fi­kat ist nur eine wei­te­re fau­le Frucht des schlimm­sten Ereig­nis­ses im 20 Jahrhundert.
    Mehr als Krieg und Ver­fol­gung hat es den bis dato gläu­bi­gen Men­schen von Gott in apo­ka­lyp­ti­scher Form entfremdet.
    So absurd es klingt, aber inzwi­schen ist es egal ob der Zöli­bat fällt und Frau­en Prie­ster wer­den, die­se Kon­zils­kir­che ist verloren.
    Moe­ge ihr Gott gnä­dig sein.

  4. Besten Dank an die Redak­ti­on für die Bereit­stel­lung die­ser Aus­füh­run­gen in deut­scher Spra­che! Sie sind sehr wich­tig. Bei allem Respekt für das heroi­sche Wir­ken von Weih­bi­schof Schnei­der, aber Pao­lo Pas­qu­aluc­ci bringt ent­schei­den­de Punk­te vor. 

    Möge das von den Hir­ten und ihren Theo­lo­gen gele­sen und beher­zigt werden.

  5. Lei­der ist dem Autor Pao­lo Pas­qu­aluc­ci zuzupflich­ten, daß die Wur­zel der heu­te von Papst Fran­zis­kus ver­nom­me­nen Hae­re­si­en in Tex­ten des 2. Vati­ka­nums zu suchen sind. Es gibt dort Tex­te – wie nost­ra aet­a­te- die kei­nen Satz mit katho­li­schem Inhalt erken­nen las­sen. Es gibt Pas­sa­gen, die von Frei­mau­rern in der katho­li­schen Kir­che maß­ge­bend mit­for­mu­liert wur­den und als Kon­zils­tex­te heu­te noch als gül­tig ange­se­hen wer­den, obgleich die Vor­ge­schich­te bekannt ist. Vie­les, was Fran­zis­kus sagt, ist nur mit die­sem Hin­ter­grund zu ver­ste­hen. Es besteht nur die Fra­ge, wie wird die Kir­che sovie­le hae­re­ti­sche Aus­sa­gen mit dem Wahr­heits­an­spruch überstehen.

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