Die manipulierte Jugend: „Schulstreiks für das Klima“

Katholische Schulen Flanderns verpflichten zur Teilnahme


Schulstreik für das Klima: die manipulierte Jugend.
Schulstreik für das Klima: die manipulierte Jugend.

(Brüs­sel) Fri­days for Future des Glo­bal Strike for Future lau­tet die neue Mode­pa­ro­le, für die Kin­der und Jugend­li­che miß­braucht wer­den. Ein ein­fluß­rei­cher Teil der Erwach­se­nen­welt ver­setzt sie auf unver­ant­wort­li­che Wei­se in Äng­ste über einen angeb­lich bevor­ste­hen­den „Kli­ma­kol­laps“. Die mei­sten Mas­sen­me­di­en wie­der­ho­len uner­müd­lich die­se Bot­schaft, als hand­le es sich um das „Amen“ im Gebet. Die Mani­pu­la­ti­on reicht aller­dings weit tiefer.

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Es ist nur ein Teil der Erwach­se­nen­welt, der mani­pu­lie­rend ein­wirkt. Vie­le Erwach­se­ne sind dabei selbst Mani­pu­lier­te der Kli­ma-Ideo­lo­gen, die blo­ße Spe­ku­la­tio­nen als „Wahr­hei­ten“ ver­brei­ten. Erwach­se­ne kön­nen hin­ter­fra­gen und sich infor­mie­ren. Sie tra­gen selbst Ver­ant­wor­tung. Für Kin­der gilt das noch nicht oder nur in ein­ge­schränk­tem Maße. Ihnen wird sug­ge­riert, sich für eine „gute Sache“ zu enga­gie­ren. Weit schlim­mer: Ihnen wird ein­ge­re­det, daß sie „die Guten“ sind, gegen die „böse“ Erwach­se­nen­welt, nein, weit dif­fi­zi­ler, gegen die „bösen“ Eltern, die „ihre“ Welt und ihre Zukunft verspielen. 

In den „Kli­ma­streiks“, der in einem Unter­richts­boy­kott besteht, steckt auch die­ser Pseu­do-Gene­ra­tio­nen­kampf der Kin­der gegen die Eltern. Der Haupt­ge­gen­satz ist aller­dings hoch­mo­ra­li­sie­rend: Es ist ein angeb­li­cher Kampf zwi­schen Gut und Böse. 

In Flan­dern, dem nie­der­län­disch­spra­chi­gen Nor­den Bel­gi­ens ist die Kli­ma-Ideo­lo­gie bereits zur Reli­gi­on gewor­den. Die­ses Phä­no­men hat nicht nur reli­gi­ons­wis­sen­schaft­li­che Bedeu­tung. Seit sich die christ­li­chen Staa­ten ent­christ­li­chen, tau­chen immer häu­fi­ger Ersatz­re­li­gio­nen auf, die von skru­pel­lo­sen Macht­men­schen gna­den­los aus­ge­nützt oder selbst her­vor­ge­bracht wer­den: immer hyper­mo­ra­li­sie­rend und immer hochpolitisch. 

In angeb­lich 123 Staa­ten und 2052 Städ­ten lie­ßen sich Schü­ler vor den Kar­ren der Kli­ma-Ideo­lo­gen span­nen, einer mäch­ti­gen und vor allem finanz­kräf­ti­gen Lob­by. Kei­ne poli­ti­sche Mode war seit Kriegs­en­de weni­ger unab­hän­gig und mehr vom Estab­lish­ment fern­ge­steu­ert als der „Kli­ma­streik“. Glei­ches gilt für des­sen angeb­li­che „Erfin­de­rin“, die 16-jäh­ri­ge Schwe­din Gre­ta Thun­berg, die in arti­ger Unar­tig­keit auf Knopf­druck auch schon mal den US-Prä­si­dent Donald Trump unfreund­lich beti­telt. Dar­über freu­en sich die immer glei­chen Kreise.

Greta Thunberg
Gre­ta Thunberg

Dem „Kli­ma­streik“ lie­gen apo­ka­lyp­ti­sche Ver­ein­fa­chun­gen zugrun­de. Die Kin­der wis­sen es aller­dings nicht, weil die Mas­sen­me­di­en Teil der Mani­pu­la­ti­on sind. Die gro­ße Lüge ist die Gleich­set­zung von Umwelt­schutz und Kli­ma­wan­del. Die zwei­te Lüge ist die dar­aus fol­gen­de Glei­chung: Wenn der Mensch für die Umwelt­ver­schmut­zung ver­ant­wort­lich ist, ist er also auch am Kli­ma­wan­del schuld. Dar­aus folgt die wahn­wit­zi­ge Schluß­fol­ge­rung, daß der Mensch der gro­ße Feind des Pla­ne­ten ist, wes­halb für die edle Sache die Prä­senz der Spe­zi­es Mensch auf dem Pla­ne­ten redu­ziert wer­den muß. Kurz­ge­faßt: Je weni­ger Men­schen, desto bes­ser für den Pla­ne­ten. Eine so schwin­del­erre­gend abstru­se und men­schen­feind­li­che Theo­rie erklärt die per­so­nel­len und insti­tu­tio­nel­len Über­schnei­dun­gen zwi­schen den neo-mal­thu­sia­ni­schen Über­be­völ­ke­rungs­stra­te­gen, wie sie seit den 60er Jah­ren mas­siv an die Öffent­lich­keit tra­ten, und den viru­len­ten Kli­ma-Ideo­lo­gen, die in der aktu­el­len Fas­sung seit 2000 die Gehir­ne verunsichern.

Die Kin­der und Jugend­li­chen, zumin­dest die klei­ne Min­der­heit, die brav und medi­en­wirk­sam für das Kli­ma streikt, durch­schau­en die Zusam­men­hän­ge nicht. Wie auch: Vie­le Erwach­se­ne hel­fen ihnen nicht dabei, sie zu durch­schau­en. Das hat vor allem mit der ein­sei­ti­gen Medi­en­be­richt­erstat­tung zu tun, die den Erwach­se­nen selbst fal­sche Prä­mis­sen ein­impft. Eltern, die sich dem Mei­nungs­dik­tat wider­set­zen, haben aller­dings die Chan­ce, ihren Kin­dern einen wirk­lich kri­ti­schen Umgang mit Medi­en beizubringen. 

Die ande­re Lebens­weis­heit lau­tet, die sie der nach­wach­sen­den Gene­ra­ti­on wei­ter­ge­ben soll­ten: Sich „gut“ füh­len heißt noch nicht, Gutes tun.

Die Grund­in­ten­ti­on der jun­gen Men­schen ist schön und sehr posi­tiv. Um so schwe­rer wiegt die Mani­pu­la­ti­on, die an ihnen prak­ti­ziert wird. Wer sagt ihnen aber, daß für die übel­ste Kli­ma-Ideo­lo­gie auf die Stra­ße zu gehen, nicht hilft, die Umwelt­ver­schmut­zung, die heu­te vor allem Län­der außer­halb der west­li­chen Welt betrifft, zu redu­zie­ren – von einer Ver­hin­de­rung des Kli­ma­wan­dels erst ganz zu schwei­gen? Wer sagt ihnen, daß es immer einen begrenz­ten Kli­ma­wan­del gab? Wer sagt ihnen, daß sie Opfer einer gigan­ti­schen Mas­sen­ma­ni­pu­la­ti­on sind, bei der es nicht um heh­re Zie­le, son­dern um Macht und Geld geht?

Und über­haupt: Wer emp­fiehlt ihnen, sich zu fra­gen, wie es sein kann, daß Schü­ler in ver­schie­de­nen Län­dern und ganz unter­schied­li­chen Kul­tur­krei­sen mit exakt den­sel­ben Paro­len und Kar­ton­ta­feln auf die Stra­ßen gehen und die­sel­ben „Lösungs­vor­schlä­ge“ vor­brin­gen? Wer emp­fiehlt ihnen, sich zu fra­gen, wie die­ses „Wun­der“ der Glo­ba­li­sie­rung zustan­de kommt, oder ob es sich nicht viel­mehr um eine Gleich­schal­tung des Den­kens handelt?

Doch nun nach Flan­dern, um ein kon­kre­tes Bei­spiel zu beleuch­ten. Auch in Nord­bel­gi­en gin­gen Tau­sen­de von Schü­lern „für das Kli­ma“ auf die Stra­ße. Sie gin­gen, weil sie von ihren Schu­len dazu ver­pflich­tet wur­den. Wel­cher Schü­ler sitzt lie­ber in der Klas­se, wenn er dem Unter­richt fern­blei­ben kann – und das auch noch hoch­of­fi­zi­ell? Die Teil­nah­me war nicht nur an staat­li­chen Schu­len zur Pflicht gemacht wor­den, son­dern auch an katho­li­schen Privatschulen.

Nicht alle Eltern haben die­sen Miß­brauch gut­ge­hei­ßen und spra­chen von poli­ti­scher Ver­ein­nah­mung. Dar­auf teil­te Flan­derns Bil­dungs­mi­ni­ste­rin Hil­de Cre­vits flugs in einem Rund­schrei­ben an alle Schu­len mit: 

„Die Teil­nah­me an einer Kund­ge­bung [für das Kli­ma] ist eine Akti­vi­tät außer­halb des Lehr­plans, die Teil des päd­ago­gi­schen Pro­jekts sein kann. Es gibt also kei­ne Ein­wän­de, die­se Akti­vi­tät ver­pflich­tend zu machen.“

Cre­vits ist eine Ver­tre­te­rin der Par­tei Christ­de­mo­kra­ten in Flan­dern (CD&V) Prompt ver­tei­dig­te der Spre­cher der katho­li­schen Pri­vat­schu­len in Flan­dern die Richtlinie:

„Das Kli­ma ist kei­ne poli­ti­sche Par­tei, daher ist es legi­tim, die Teil­nah­me an den Kund­ge­bun­gen ver­pflich­tend zu machen.“

So ein­fach funk­tio­niert Mani­pu­la­ti­on und Zwang in einer Gesell­schaft, die unter die Ägi­de eines säku­la­ren Ein­heits­den­kens gezwängt wird. Vie­le Sehen im apo­ka­lyp­ti­schen Kli­ma-Nar­ra­tiv eine Ideo­lo­gie. In Flan­dern wur­de dar­aus sogar eine Religion. 

Text: Andre­as Becker
Bild: Tem­pi

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