Verheiratete Priester? Maniok-Hostien? „Darum geht es!“

Nach der Vatikan-Tagung zur Amazonassynode taucht nächste Neuerung auf


„Änderungen“ erwartet sich der Jesuit Franscisco Taborda durch die Amazonassynode.
„Änderungen“ erwartet sich der Jesuit Franscisco Taborda durch die Amazonassynode.

(Brasilia/​Rom) Deut­lich zeich­net es sich ab: Die Ama­zo­nas-Indi­os sol­len instru­men­ta­li­siert wer­den, um in Deutsch­land den prie­ster­li­chen Zöli­bat zu kip­pen. Bei der Tagung zur bevor­ste­hen­den Syn­ode im Vati­kan kam über­ra­schend eine wei­te­re For­de­rung hinzu.

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Das erste Ziel ist die Zulas­sung ver­hei­ra­te­ter Prie­ster. Vor allem im deut­schen Sprach­raum drän­gen immer mehr Bischö­fe dar­auf. Der Ama­zo­nas-Regen­wald lie­fert nur die exo­ti­sche Kulis­se zu die­sem Fron­tal­an­griff auf das Weihesakrament.

Nun kam völ­lig über­ra­schend ein neu­er Aspekt hin­zu: Die For­de­rung nach geän­der­ten Zube­rei­tungs­be­stim­mun­gen für Hosti­en. Im Codex des Kir­chen­rechts heißt es dazu im Canon 924, Absatz 2: 

„Das Brot muß aus rei­nem Wei­zen­mehl berei­tet und noch frisch sein, so daß kei­ne Gefahr der Ver­derb­nis besteht.“

Doch der Rei­he nach.

Die Tagung im Vatikan

Gleich im Anschluß an den Anti-Miß­brauchs­gip­fel fand im Vati­kan vom 25.–27. Febru­ar eine Tagung zur bevor­ste­hen­den Ama­zo­nas­syn­ode statt. Dar­an nah­men Schwer­ge­wich­te der päpst­li­chen Entou­ra­ge wie Kar­di­nal Loren­zo Bal­dis­se­ri und Kar­di­nal Clau­dio Hum­mes teil. Bei­de sind maß­geb­li­che Bau­mei­ster der Ama­zo­nas­syn­ode.  Im Zusam­men­hang damit steht ein Arti­kel des US-Nach­rich­ten­por­tals Crux. Ein seriö­ses Medi­um mit laten­ter Nei­gung zum inner­kirch­li­chen Progressismus.

Die Über­schrift nimmt den Inhalt vorweg:

„Ver­hei­ra­te­te Prie­ster wer­den auf der Agen­da der Ama­zo­nas­syn­ode stehen“.

Crux beruft sich auf die Aus­sa­gen des bra­si­lia­ni­schen Jesui­ten Fran­cis­co Tabor­da, Theo­lo­gie­pro­fes­sor an der Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Hoch­schu­le des Jesui­ten­or­dens in Belo Hori­zon­te (Bra­si­li­en). Er war einer der Haupt­red­ner bei der erwähn­ten Tagung im Vatikan.

P. Tabor­da ist sich sicher: 

„Wenn die Bischofs­syn­ode über das Ama­zo­nas­ge­biet im Okto­ber beginnt, wird die lan­ge dis­ku­tier­te Mög­lich­keit, rei­fe, ver­hei­ra­te­te Män­ner in Gebie­ten zu Prie­stern zu wei­hen, in denen Prie­ster­man­gel herrscht, auf der Tages­ord­nung stehen.“

Tabor­da wie­der­hol­te im Gespräch mit Crux das sozi­al­ro­man­ti­sche Nar­ra­tiv, wie es Leu­te die Hand an den Zöli­bat und an das Wei­he­prie­ster­tum legen wol­len, eben zu tun pfle­gen. Kri­ti­sche Gegen­fra­gen muß kei­ner befürch­ten. So beteu­er­te der Jesu­it, daß „der Zugang zur Mes­se“, ins­be­son­de­re für indi­ge­ne Bevöl­ke­run­gen „eine der wich­tig­sten pasto­ra­len Her­aus­for­de­run­gen im Ama­zo­nas­ge­biet“ sei. Die Tat­sa­che, daß man­che Gemein­den höch­sten vier­mal im Jahr die Eucha­ri­stie erhal­ten, sei „ein sehr gro­ßes Problem“. 

Es erstaunt, wel­che Dra­ma­tik in einer Kir­che mit 1,3 Mil­li­ar­den Ange­hö­ri­gen der Sakra­men­ten­zu­gang von höch­stens 250.000–300.000 Indi­os zu haben scheint, von denen nur ein Teil getauft und noch weni­ger Teil der katho­li­schen Kir­che sind. Damit soll nicht die seel­sorg­li­che Rele­vanz mini­miert wer­den, aber die zwei­fel­haf­te Dra­ma­ti­sie­rung in Zwei­fel gezo­gen wer­den, die zur Begrün­dung dient, das Wei­he­sa­kra­ment ändern zu wol­len. Dies um so mehr, wenn man bedenkt, wie lan­ge es in unse­ren Brei­ten dau­er­te, das kapil­la­re Netz an mit Prie­stern ver­sorg­ten Meß­or­ten zu schaf­fen, wie es in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten selbst­ver­ständ­lich war. Erst recht wäre zu klä­ren, ob die Inten­si­tät des Zugangs­wun­sches zur Eucha­ri­stie von den Indi­ge­nen aus­geht, oder ein sol­cher mehr von den Zöli­bats­geg­nern behaup­tet wird. 

Der Zugang zu den Sakra­men­ten ist unter den Indi­os jeden­falls noch nicht so aus­ge­prägt, um ein­hei­mi­sche Prie­ster her­vor­zu­brin­gen. Da sich euro­päi­sche Moder­ni­sten, wie der eme­ri­tier­te Mis­si­ons­bi­schof Erwin Kräut­ler, gewohn­heits­mä­ßig mehr mit sozia­len Kampf­the­men befas­sen, wol­len sie die Beru­fungs­fra­ge „struk­tu­rell“ lösen samt dem wun­der­sa­men „Neben­ef­fekt“, daß end­lich die Alt-68er-For­de­rung der Zöli­bats­auf­he­bung fast neben­bei umge­setzt wer­den könnte.

Sol­che „Zufäl­le“ gibt es natür­lich nicht und von „fast neben­bei“ kann kei­ne Rede sein. Der Ama­zo­nas dient nur dazu, poten­ti­el­len „kon­ser­va­ti­ven“ Geg­nern so lan­ge als mög­lich Sand in die Augen zu streuen.

Über verheiratete Priester wird die Synode reden

Laut Tabor­da ver­lan­ge der Prie­ster­man­gel „ein Umden­ken“, damit „jede Gemein­de die Sonn­tags-Eucha­ri­stie haben kann“. Auf die Fra­ge, ob die­ses „Umden­ken“ die Wei­he von ver­hei­ra­te­ten Män­nern bedeu­ten könn­te, ant­wor­te­te der Jesu­it freimütig:

„Dar­um geht es!“

Das sei „die Lösung“, so Tabor­da, der sich über­zeugt zeig­te, daß die­ses The­ma bei der Ama­zo­nas­syn­ode „auf­tau­chen“ werde.

Tabor­da erin­nert zum Beleg an die „Offen­heit“, die Papst Fran­zis­kus Ende Janu­ar auf dem Rück­weg vom Welt­ju­gend­tag gegen­über die­ser Idee zeig­te. Die Ant­wort des Pap­stes war jene Kryp­tik, die er gebraucht, wenn er eine Ände­rung der bis­he­ri­gen Pra­xis anstrebt, aber dabei nicht gleich in die Kar­ten schau­en las­sen will. Daß die Ände­rung der Pra­xis zwangs­läu­fig eine Ände­rung der Leh­re bedeu­tet, nimmt er bil­li­gend in Kauf. Auf dem Rück­flug von Pana­ma sag­te er für die „kon­ser­va­ti­ven“ Ohren, daß er den Zöli­bat für „ein Geschenk an die Kir­che“ hal­te, und „nicht ein­ver­stan­den“ sei, daß er für Prie­ster­amts­kan­di­da­ten nur „eine Opti­on“ sei. Also Nein zur Zöli­bats­auf­he­bung. Dann aber füg­te er für die pro­gres­si­ven Ohren hin­zu, daß er offen sei, für „Mög­lich­kei­ten“ in Gegen­den und Berei­chen, in denen es eine „pasto­ra­le Not­wen­dig­keit“ ist. Also doch Ja zur Zölibatsaufweichung.

Die Beto­nung mög­lichst fer­ner Anwen­dungs­ge­bie­te für einen ver­hei­ra­te­ten Kle­rus wie den Ama­zo­nas-Urwahl oder „Pazi­fik­in­seln“, von denen Fran­zis­kus auf dem Rück­flug von Pana­ma sprach, dient der Beru­hi­gungs­stra­te­gie. Dabei wird offen­bar bewußt mit einer gewis­sen Träg­heit des katho­li­schen Vol­kes und einem nur schwach aus­ge­präg­ten Wider­stands­geist des Kle­rus kalkuliert.

Weder die Ama­zo­nas-Indi­os noch die Katho­li­ken irgend­wel­cher Süd­see­inseln stre­ben einen ver­hei­ra­te­ten Kle­rus an. Sie sind weder Initia­to­ren noch Agi­ta­to­ren der Cau­sa. Die Zöli­bats­geg­ner sit­zen auch nicht in den genann­ten Gegen­den, son­dern vor allem mit­ten in Euro­pa, im deut­schen Sprach­raum. Sie wer­den, anders als es der­zeit in Beru­hi­gungs­pil­len ver­ab­reicht wird, unter Beru­fung auf einen „pasto­ra­len Bedarf“ die ersten Umset­zer der Zöli­bats­be­sei­ti­gung sein. 

Das neue Thema: Hostien aus Yuca-Mehl

Tabor­da nann­te im Crux-Gespräch noch ein wei­te­res The­ma, das sei­ner Mei­nung nach bei der Ama­zo­nas­syn­ode behan­delt wird, und das ist ganz neu, näm­lich die Mög­lich­keit, das Wei­zen­mehl für die Her­stel­lung der Hosti­en durch Yuca zu erset­zen, bes­ser bekannt als Mani­ok. Die süd­ame­ri­ka­ni­sche Pflan­ze gehört zur Fami­lie der Wolfs­milch­ge­wäch­se. Ihre Wur­zel­knol­len kön­nen zu Mehl gemah­len wer­den, womit der gefähr­li­che Ace­ton- und Blau­säu­re-Gehalt redu­ziert wird. 

Heu­te ist das Gewächs in allen tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Tei­len der Erde ver­brei­tet. Die größ­te Pro­duk­ti­on fin­det sich nicht mehr in Süd­ame­ri­ka, son­dern in Afri­ka und Südostasien.

Die Erset­zung von „rei­nem Wei­zen­mehl“ durch Yuca-Mehl begrün­det Tabor­da „ama­zo­nisch“. Das Wei­zen­brot, das im latei­ni­schen Ritus „nor­ma­ler­wei­se“ ver­wen­det wer­de, sei für die Ama­zo­nas­ge­gend „unge­eig­net“. Wäh­rend der Regen­zeit wür­de es durch die hohe Luft­feuch­tig­keit fast brei­ähn­lich weich. Das bedeu­te, „es ist kein Brot mehr ist, und wenn es kein Brot ist, ist es nicht die Eucharistie“.

Im Ama­zo­nas wer­de Brot aus Yuca-Mehl her­ge­stellt. Ihm sei bewußt, so der Jesu­it, daß die Ände­rung einer so alten Tra­di­ti­on eine „sehr kom­ple­xe Fra­ge“ sei. Dafür hat er den­noch­ei­ne erstaun­lich simp­le Lösung zur Hand: „Die Fra­ge soll­te von den ört­li­chen Bischö­fen ent­schie­den werden“.

Der Jesu­it spar­te m Gespräch auch nicht mit Kri­tik an der neu­en bra­si­lia­ni­schen Regie­rung und bestä­tig­te eine feind­se­li­ge Gesin­nung, die ein Geheim­dienst­be­richt im Zusam­men­hang mit der Ama­zo­nas­syn­ode atte­stier­te. Tabor­da erklär­te die erst seit zwei Mona­ten amtie­ren­de Regie­rung von Staats- und Regie­rungs­chef Jair Bol­so­n­a­ro für „abso­lut unfä­hig“. Der Geheim­dienst­be­richt warn­te auch vor dem Ver­such, die natio­na­le Sou­ve­rä­ni­tät zu unter­gra­ben. Auch dazu lie­fer­te der Jesu­it die Bestä­ti­gung, indem er erklär­te: „Der Ama­zo­nas ist nicht Eigen­tum eines Lan­des oder eines von acht oder neun Län­dern. Er ist eine glo­ba­le Frage.“

Bol­so­n­a­ro, so Tabor­da, tei­le zum Kli­ma­wan­del die Posi­ti­on von US-Prä­si­dent Donald Trump. Das sei aber nicht die Posi­ti­on des Hei­li­gen Stuhls, für den der Kli­ma­wan­del seit vier Jah­ren ein wich­ti­ger Tages­ord­nungs­punkt sei. Wört­lich sag­te der Jesuit:

„Die Regie­rung Bol­so­n­a­ro ist der Ansicht, daß der Kli­ma­wan­del kein Pro­blem des Kli­mas, son­dern des Kul­tur­mar­xis­mus ist“. 

Das aber, so der Jesu­it, sei „völ­lig haltlos“.

Die Ama­zo­nas­syn­ode wird vom 6.–27. Okto­ber 2019 unter dem Mot­to „Der Ama­zo­nas: Neue Wege für die Kir­che und für eine ganz­heit­li­che Öko­lo­gie“ statt­fin­den.

Die neue Nach­rich­ten­platt­form des Hei­li­gen Stuhls Vati­can News berich­te­te bereit­wil­lig über die antizö­li­ba­t­ä­re Agen­da. Der Boden dazu wird bereits seit fünf Jah­ren bereitet.

Bewegung für einen optionalen Zölibat.
Bewe­gung für einen optio­na­len Zöli­bat. Lai­sier­ter Prie­ster mit Frau.

Das Titel­bild zeigt And­res Muñoz und Tere­sa Cor­tes. Sie sind seit 32 Jah­ren ver­hei­ra­tet. „Als wir uns ver­lieb­ten“, war er noch katho­li­scher Prie­ster. Sei­ne Frau koor­di­niert die Bewe­gung für einen Wahl­zö­li­bat. Jeder Prie­ster sol­le sel­ber ent­schei­den kön­ne, ob er zöli­ba­t­är leben oder hei­ra­ten wol­len. Es sei ein Unrecht, daß ihr Mann sein Prie­ster­tum nicht mehr aus­üben dür­fe. 2014 schrieb Tere­sa Cor­tes zusam­men mit 26 ande­ren Frau­en von lai­sier­ten Prie­stern Papst Fran­zis­kus. Sie ist über­zeugt, die Kir­che hal­te nur wegen „Macht und Geld“ am Zöli­bat fest. Eine theo­lo­gi­sche Dimen­si­on will sie nicht erkennen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Com­p­an­hei­ros no Senhor/​La Voz (Screen­shots)

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12 Kommentare

  1. Da bin ich aber gespannt. Prie­ster­man­gel „ken­ne“ ich seit mei­ner Geburt mit­ten in Bay­ern. Mit 4 kg Start­ge­wicht wur­de ich schon am 4. Tag als öffent­li­che Per­son in mei­ner Geburts‑, der Kreis­stadt getauft, obwoh unser Dorf mit 17 Anwe­sen noch vor Kur­zem einen eige­nen Pfar­rer hat­te. Sein Schick­sal ist mir nicht klar, Gesta­po? Sei­ne Pfarr­kö­chin war Nach­ba­rin in mei­ner Kindheit.
    Wir wur­den in Zukunft vom Nach­bar­pfar­rer betreut, der starb 1953, dann kamen wir zum einen, die ande­ren zum ande­ren Pfar­rer. Jeden Sonn­tag jeder Pfar­rer drei Mes­sen an drei Orten.
    Die Zei­ten haben sich „dank“ Kon­zil geän­dert. Jetzt hat der ande­re Pfar­rer auch „uns“ am Hals, ins­ge­samt 15 Dörfer.
    Wol­len die, die die Ama­zo­nas-Syn­ode betrei­ben, wirk­lich den Prie­ster­man­gel ver­rin­gern, oder wol­len die Revo­luz­zer nur eine ande­re Kirche?
    Man muß nur schau­en, wie unwil­lig die Beru­fe­nen sind, die Mes­se täg­lich zu feiern.

  2. Dem Him­mel entspricht
    Ein feh­ler­lo­ses Lamm…
    Rei­nes Weizenmehl…

    Der Höl­le entspricht
    Mani­ok – Brot aus gif­ti­gen Wurzeln
    Mani­ok – gif­ti­ges Wolfsmilchgewächs
    Mani­ok – Blau­säu­re muss erst aus­ge­gast werden
    Mani­ok – die ersten Ver­su­che des Mani­ok­an­baus in – Ost­afri­ka mit Mas­sen­ver­gif­tun­gen verbunden
    Mani­ok – in Chi­na er wird nur in beschränk­tem Umfang als Vieh­fut­ter angebaut

      • Ihr Ein­wand ist berech­tigt. In Süd­ame­ri­ka wird zwar auch Wei­zen­an­bau betrie­ben; dies aber vor­wie­gend in den süd­li­chen De-La-Pla­ta-Staa­ten Argen­ti­ni­en, Uru­gu­ay und Para­gu­ay. Bra­si­li­en hin­ge­gen, vor allem das rie­si­ge Ein­zugs­ge­biet des Ama­zo­nas, liegt größ­ten­teils im Tro­pen­gür­tel, und dort ist Wei­zen­an­bau kaum mög­lich. Die tra­di­tio­nel­len Nah­rungs­stär­ke-Lie­fe­ran­ten Süd­ame­ri­kas sind, je nach Regi­on, Mais, Kar­tof­feln und eben Mani­ok (Yuca).
        Mani­ok ist eine uralte Kul­tur­pflan­ze in Süd­ame­ri­ka, und deren Anbau ist rela­tiv leicht, weil sie wegen des Blau­säu­re­ge­halts kaum Freß­fein­de hat. Nach der Ern­te muß die gequetsch­te Wur­zel oder das gewon­ne­ne Mehl gut gewäs­sert wer­den, um die Blau­säu­re und deren Cya­nid-Sal­ze aus­zu­wa­schen, aber das ist pro­blem­los mög­lich. Man muß auch immer beden­ken: Mani­ok ist ein Arme-Leu­te-Essen, und Süd­ame­ri­ka ist eben reich an armen Menschen.
        Über­all kann man dann gün­stig die gebacke­nen, dün­nen Fla­den, genannt „Casa­ve“, kau­fen. Als gequetsch­te Bei­la­ge ist Yuca leicht fas­rig und ähnelt im Geschmack am ehe­sten der Kar­tof­fel. Und ich geste­he: Wäh­rend mei­ner zahl­rei­chen Auf­ent­hal­te in Süd­ame­ri­ka habe ich oft und ger­ne Yuca und Casa­ve geges­sen und dabei nicht ein ein­zi­ges Mal eine Ver­gif­tung erlitten.
        Man soll­te auch beden­ken, daß Mani­ok nicht die ein­zi­ge gif­ti­ge Nah­rungs­pflan­ze ist: Sämt­li­che Sol­a­naceae (Nacht­schat­ten­ge­wäch­se) sind das ja eben­falls, und nach ent­spre­chen­der Rei­fung oder Zube­rei­tung essen wir sie trotz­dem seit Gene­ra­tio­nen: Toma­ten, Papri­ka, Gur­ken, Kar­tof­feln. Auch Boh­nen sind im rohen Zustand gif­tig, aber gekocht kön­nen wir sie beden­ken­los genießen.
        Die theo­lo­gi­sche Debat­te um Hosti­en aus Mani­ok-Mehl betrei­ben die Kon­zils­kir­che und deren Epi­go­nen, Adep­ten und Ele­ven frei­lich aus völ­lig ande­ren Grün­den, die ja im Arti­kel bereits dar­ge­legt sind. 

        In Cri­sto per Mariam + 

        Car­los­mi­guel

  3. Wenn Zöli­bat auf­ge­ho­ben wird, wer­den in Deutsch­land noch mehr Aus­trit­te aus der Kir­che gesche­hen. Vie­le Katho­li­ken wer­den sich von der Kir­che tren­nen. Die wah­re katho­li­sche Kir­che wird in Kata­kum­ben sein.

  4. Man liest immer wie­der, dass gera­de in der zöli­bat­frei­en eva­ge­li­schen ‚Kir­che‘ die Pfar­rer noch schnel­ler weni­ger wer­den als die Gläu­bi­gen. Die Auf­wei­chung des Zöli­bats wird sicher kei­ne Pro­ble­me lösen, son­dern die­se nur kaschie­ren oder sogar beför­dern, nur dass man dann nicht mehr drü­ber spricht.
    Angriffs­punkt aller ‚Unrei­nen‘ ist das Keusch­heits­ge­lüb­de der Gott­ge­weih­ten. Und nichs anderes.

  5. Die­ser Papst wird das Zöli­bat auf jeden Fall so behan­deln wie das Ehe­sa­kra­ment. Ich glau­be nicht , dass die­ser Papst wirk­lich hin­ter dem Zöli­bat steht.

  6. Nach­trag. Papst Fran­sis­kus hat bekann­ter­ma­ßen Grün­don­ners­tag aus der offi­zi­el­len päpst­li­chen Lit­ur­gie ent­fernt. Das hat einen für ihn sehr sinn­vol­len Grund. Papst Fran­sis­kus tut nie irgend­et­was unüber­leg­tes. Papst Fran­sis­kus wird und da bin ich noch viel siche­rer, auch Frau­en das Prie­ster­amt und auch das Bischofs­amt ermög­li­chen. Das mag Johanns Paul II kate­go­risch aus­ge­schlos­sen haben. Das ist für die­sen Papst aber nicht wirk­lich ein Hin­der­nis. Man soll­te auf­hö­ren, dar­über zu reden was er zu die­sen The­men bereits gesagt hat. Die­ser Papst ändert sei­ne Positionen.

  7. Katho​li​sches​.info berich­te­te von einer Anek­do­te, die sich ziw­schen einem einem Besu­cher und Papst Fran­zis­kus zuge­tra­gen haben soll:
    Der Besu­cher: Papst Johan­nes Paul II hat den Zugang zum Frau­en­pri­ster­tum ein für alle Male geschlossen.
    Der Papst: Ja, es stimmt. Die Tür ist zu. Aber ich habe die Schlüssel.
    (Aus dem Gedächt­nis wiedergegeben.)

  8. Mani­ok-Hosti­en? Wird als Näch­stes bei der Eucha­ri­stie Chicha in Blut Chri­sti verwandelt?

  9. Die Unwil­lig­keit der Prie­ster auch bei uns Hl. Mes­sen zu fei­ern, kann ich nur bestä­ti­gen. Ich erle­be sel­ber, dass in Ordens­kir­chen und Stu­di­en­häu­ser für Preis­ter 3–4 und mehr Prie­ster bei einer Mes­se kon­ze­le­brie­ren und im Umkreis von 20 km die Leu­te nur Sonn­tags Got­tes­dienst haben. 

    Das ande­re ist, was ich nicht ver­ste­he, war­um ein Prie­ster nicht ver­hei­ra­tet sein soll? Laut Pau­lus konn­ten sogar Bischö­fe hei­ra­ten. Abge­se­hen davon dür­fen in den ortho­do­xen Kir­chen Prie­ster hei­ra­ten, sogar 2x. Und die Sakra­men­te sind die sel­ben. Oder lie­ge ich ganz falsch?
    1.Timotheus 3
    1Das ist gewiß­lich wahr: So jemand ein Bischofs­amt begehrt, der begehrt ein köst­lich Werk. 2Es soll aber ein Bischof unsträf­lich sein, eines Wei­bes Mann, nüch­tern, mäßig, sit­tig, gast­frei, lehr­haft, 3nicht ein Wein­säu­fer, nicht rau­fen, nicht unehr­li­che Han­tie­rung trei­ben, son­dern gelin­de, nicht zän­kisch, nicht geizig,…

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