(Washington) Eine Erhebung in den USA belegt erstmals auf empirischer Grundlage massive Unterschiede in den religiösen Überzeugungen zwischen katholischen Gläubigen des Novus Ordo und jenen der überlieferten Form des Römischen Ritus.
In den USA gibt es fast 500 Meßorte, an denen am Sonntag die Heilige Messe in der überlieferten Form zelebriert wird. Tendenz schnell steigend. Erstmals belebt eine vergleichende Studie, daß mit der Form des Römischen Ritus auch ein unterschiedliches Kirchenverständnis verbunden ist mit weitreichenden Auswirkungen tief in den Alltag hinein.
Die Erhebungen unter den Meßbesuchern betreffen Fragen der Moral, des Meßbesuches, der Sakramente, der Kinderzahl und der Spendenbereitschaft.
- 89 Prozent der Novus-Ordo-Katholiken heißen künstliche Verhütung gut, aber lediglich zwei Prozent der Gläubigen des überlieferten Ritus.
- Während nur ein Prozent der traditionsverbundenen Katholiken Abtreibung gutheißt, sind es 51 Prozent der Novus-Ordo-Gläubigen.
- 99 Prozent der traditionsverbundenen Katholiken besuchen jeden Sonntag die Heilige Messe, aber nur 22 Prozent der Novus-Ordo-Katholiken.
- Nur 2 Prozent der Katholiken, die den überlieferten Ritus besuchen, sind für die „Homo-Ehe“, hingegen 67 Prozent aller US-Amerikaner, die sich selbst als Katholiken bezeichnen.
- Das Spendenaufkommen traditionsverbundener Katholiken (im Verhältnis zum Einkommen) ist fünfmal so hoch als aller Katholiken.
- Die Geburtenrate unter den Gläubigen der überlieferten Form des Römischen Ritus beträgt 3,6 Kinder gegenüber 2,3 Kindern der Novus Ordo-Gläubigen. Traditionsverbundene Familien sind durchschnittlich also um 60 Prozent größer als Familien des neuen Ritus.
- Während 98 Prozent der Vetus-Ordo-Katholiken mindestens einmal im Jahr oder öfter zur Beichte gehen, tun dies nur 25 Prozent der Novus-Ordo-Katholiken.
Die Initiative zur vergleichenden Studie ging von Donald Kloster, dem Rektor der St. Mary’s Catholik Church von Norwalk in Connecticut aus und wurde von Brian Williams von LiturgyGuy.com aufgegriffen. Für die Erhebung wurden 2018 1.773 Meßbesucher des überlieferten Ritus befragt. Die Werte für die Gläubigen des Novus Ordo stammen vom PEW Research Center und dem Center for Applied Research der Georgetown University.
Die Studie schließt eine Lücke, da in den bisherigen Erhebungen nicht zwischen den beiden Gruppen von Katholiken unterschieden wurde. Sie liefert zudem den empirischen Beleg, für die Veränderungen, die von der sogenannten ordentlichen Form des Römischen Ritus in das gläubige Volk hineingetragen wurden, die auf ein unterschiedliches Kirchenverständnis und eine unterschiedliche Theologie zurückgehen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: LiturgyGuy.com (Screenshots)