Der „zufriedene“ Anti-Mißbrauchsgipfel

UISG-Generaloberinnen weiblicher Ordensgemeinschaften


Die Generaloberinnen katholischer Frauenorden der UISG zum Mißbrauchsgipfel.
Die Generaloberinnen katholischer Frauenorden der UISG zum Mißbrauchsgipfel.

(Rom) Der Vor­stand der Inter­na­tio­na­len Ver­ei­ni­gung der Gene­ral­obe­rin­nen (UISG) ist zufrie­den mit dem Anti-Miß­brauchs­gip­fel, der ver­gan­ge­ne Woche im Vati­kan tag­te. Das erstaunt.

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In der kano­nisch errich­te­ten UISG sind mehr als 1800 Gene­ral­obe­rin­nen katho­li­scher Frau­en­or­den zusam­men­ge­schlos­sen. Ihr Vor­stand zoll­te dem Son­der­gip­fel der Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­ren­zen über den sexu­el­len Miß­brauch von Min­der­jäh­ri­gen durch Kle­ri­ker kräf­ti­gen Applaus auf einer eigens ein­be­ru­fe­nen Pressekonferenz. 

Die Ver­tre­te­rin­nen zeig­ten sich zufrie­den über das Kli­ma des „Hörens“, das nach ersten „Wider­stän­den“ geherrscht habe. Vor allem äußer­ten sie die Hoff­nung, daß die weib­li­che Stim­me künf­tig auf­ge­wer­tet wer­de, kon­kret, so die For­de­rung, durch ein Frau­en­stimm­recht bei den Syn­oden. Bei der Ama­zo­nas­syn­ode im kom­men­den Okto­ber wer­de das aber wohl noch nicht der Fall sein, wie die UISG-Ver­tre­te­rin aus Deutsch­land mein­te: „Wir haben noch einen lan­gen Weg vor uns“.

Die erschie­ne­nen UISG-Ver­tre­te­rin­nen aus Mal­ta, Irland, Mexi­ko, Deutsch­land, Indi­en und Nige­ria boten ein anschau­li­ches Erschei­nungs­bild der Situa­ti­on, in der sich das weib­li­che Ordens­le­ben befin­det. Die Pres­se­kon­fe­renz dreh­te sich vor­wie­gend um sie selbst. Eine Selbst­be­spie­ge­lung, wie sie typisch für den Femi­nis­mus ist. Auf die Fra­ge, was sie zur Aus­sa­ge von Papst Fran­zis­kus sagen, daß der Femi­nis­mus ris­kie­re ein „Männ­lich­keits­wahn mit Röck­chen“ zu sein, mein­te Sr. Vero­ni­ca Openibo:

„Der Papst ist ein argen­ti­ni­scher Mann, um genau zu sein, ein italo-argen­ti­ni­scher, er hat alle Ebe­nen der Kir­che durch­lau­fen… viel­leicht sind die Wor­te, die er manch­mal gebraucht, ver­schie­den von denen, die uns gefal­len. Man muß aber sagen, daß mit ihm die Ver­än­de­rung in der Kir­che eine Rea­li­tät ist. Bru­der Fran­zis­kus: Bra­vo! Amen.“

Die UISG-Ver­tre­te­rin folg­ten, von femi­ni­sti­schen Ver­bal­aus­flü­gen abge­se­hen, der vati­ka­ni­schen Gip­fel-Linie. Zum Tat­sa­che, daß min­de­stens 80 Pro­zent der sexu­el­len Miß­brauchs­op­fer von Kle­ri­kern männ­lich sind und zum The­ma Homo­se­xua­li­tät ver­lo­ren auch sie kein Wort. Dabei hät­ten sie die Chan­ce eines unver­stell­ten Blicks gehabt. Oder viel­leicht doch nicht?

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati­can Insi­der (Screen­shot)

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