Kritik am New Yorker Abtreibungsgesetz aus Cuomos eigener Partei

Ein Gesetz für die Abtreibungsprofiteure


Tödliches New York: Die bezeichnende Kombination von Abtreibung und World Trade Center durch das linke Establishment.
Tödliches New York: Die bezeichnende Kombination von Abtreibung und World Trade Center durch das linke Establishment.

(New York) Andrew Cuo­mo, seit 2011 Gou­ver­neur des Staa­tes New York für die Demo­kra­ti­sche Par­tei, ist Katho­lik, steht aller­dings in der Lebens­rechts­fra­ge mei­len­weit von den Posi­tio­nen der katho­li­schen Kir­che ent­fernt. Sein neu­es Abtrei­bungs­ge­setz erlaubt die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der bis zur Geburt. Und soll­ten die Kin­der ihre Abtrei­bung über­le­ben, ist sogar die nach­ge­burt­li­che Tötung im Gespräch. Dage­gen regt sich Wider­stand auch unter den Demo­kra­ten, die – was in Euro­pa nicht wirk­lich in den Köp­fen ange­kom­men ist – Teil des lin­ken Spek­trums sind. 

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Die Cuo­mos gehö­ren zum US-Estab­lish­ments. Andrew Cuo­mo ist mit einer Toch­ter von Robert F. Ken­ne­dy ver­hei­ra­tet. Sein Bru­der ist ein ein­fluß­rei­cher CNN-Mode­ra­tor. Bereits Cuo­mos Vater war 1983–1994 Gou­ver­neur von New York.

Um der Welt den gan­zen Stolz auf das neue Kin­destö­tungs­ge­setz sicht­bar zu machen, ließ Cuo­mo die Spit­ze des neu­en World Trade Cen­ter, das nach dem Atten­tat vom 11. Sep­tem­ber 2001 errich­tet wur­de, rosa­far­ben beleuchten.

Der Erz­bi­schof von New York, Timo­thy Kar­di­nal Dolan, ermahn­te den „katho­li­schen“ Gou­ver­neur, der aber alle Argu­men­te unge­hört an sich abpral­len ließ und Kri­ti­ker als „reli­giö­se Rech­te“ abtat, eine Eti­ket­tie­rung, die von der US-Lin­ken wie die Schlag­wör­ter „Popu­lis­mus“, „Rechts­extre­mis­mus“ und „Nazis“ der euro­päi­schen Lin­ken ein­ge­setzt wird. Kar­di­nal Dolan reagier­te irritiert:

„Das ist eine neue Sei­te des Gou­ver­neurs. Er hielt mich nicht für einen Teil der ‚reli­giö­sen Rech­ten‘, als er mei­ne Hil­fe such­te für die Erhö­hung der Min­dest­löh­ne, für die Gefäng­nis­re­form, für die Auf­nah­me von Migran­ten und Flücht­lin­gen oder für Aus­bil­dungs­pro­gram­me für die Gefan­ge­nen der Staats­ge­fäng­nis­se, alles Din­ge, zu denen wir ger­ne zusam­men­ar­bei­ten, weil es Anlie­gen sind, in denen wir uns wie­der­erken­nen. Ich ver­mu­te, daß ich damals für ihn Teil der ‚reli­giö­sen Lin­ken‘ war.“

Wäh­rend Kar­di­nal Dolans Stel­lung­nah­men eini­gen Raum in den US-Medi­en erhielt, fand die Kri­tik an der Abtrei­bungs- und Sozi­al­po­li­tik des Gou­ver­neurs von lin­ker Sei­te, aus sei­ner eige­nen Par­tei, nur wenig Raum. Die Demo­crats for Life of Ame­ri­ca (DFLA), die Demo­kra­ten für das Leben, wider­spra­chen ener­gisch dem neu­en Abtrei­bungs­ge­setz. Ihre Gene­ral­se­kre­tä­rin Kri­sten Day schrieb:

„Durch unbe­grenz­te, öffent­li­che Finan­zie­run­gen und einer Abtrei­bungs­ra­te, die dop­pelt so hoch ist als im Bun­des­durch­schnitt, ist die Abtrei­bung in New York ein gro­ßes Geschäft.“

Und wei­ter:

Das neue, vom Gou­ver­neur gewoll­te Gesetz ist weder eine Ant­wort auf die hohe Abtrei­bungs­ra­te noch eine Hil­fe für die schwan­ge­ren Frau­en, die sich zur Abtrei­bung gedrängt füh­len oder dazu gezwun­gen werden.“

Wem nützt das Gesetz dann? Die Demo­kra­tin Kri­sten Day blick­te auch hin­ter die Fassade:

„Das Gesetz nützt ein­fluß­rei­chen und flo­rie­ren­den Abtrei­bungs­un­ter­neh­men die Zahl ihrer Kli­en­ten und ihre Gewinn­span­ne noch wei­ter zu erhö­hen. Der Staats­haus­halt von New York erlaubt über das Pro­gramm Medi­caid die unbe­grenz­te Finan­zie­rung von Abtrei­bun­gen. 2016 wur­den laut Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um des Staa­tes 18 Mil­lio­nen Dol­lar für Abtrei­bun­gen abge­rech­net. 450 Dol­lar je Abtrei­bung. Mehr als die Hälf­te der Frau­en, 60 Pro­zent um genau zu sein, hat­ten bereits eine oder meh­re­re Abtrei­bun­gen zuvor.“

Die pri­vat bezahl­ten Abtrei­bun­gen sind in der Sta­ti­stik nicht ent­hal­ten. Das erklärt den über­durch­schnitt­lich hohen Anteil von Frau­en aus eth­ni­schen Min­der­hei­ten: jedes drit­te abge­trie­be­ne Kind war 2016 afro­ame­ri­ka­nisch und jedes vier­te Kind his­pa­nisch. Die­se Zah­len geben aller­dings nicht die Abtrei­bungs­rea­li­tät in New York wieder.

New York ist eine Hoch­burg der Lin­ken, unab­hän­gig davon ob ein Repu­bli­ka­ner oder ein Demo­krat den Staat regiert. Man muß min­de­stens 100 Jah­re in der Liste der Gou­ver­neu­re zurück­ge­hen, um einen Poli­ti­ker an der Staats­spit­ze zu fin­den, auf den die Bezeich­nung „Kon­ser­va­ti­ver“ eini­ger­ma­ßen zutref­fen könnte.

New York war die erste Stadt in den USA, in der am Ende des Ersten Welt­krie­ges eine Abtrei­bungs­kli­nik eröff­net wur­de, damals noch ille­gal. Der Staat New York war 1970 das erste Land der USA, in dem die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der lega­li­siert wur­de. Seit­her weist er unun­ter­bro­chen die höch­ste Abtrei­bungs­ra­te aller 50 US-Bun­des­staa­ten auf. 

Seit Ende Janu­ar ver­fügt New York über das töd­lich­ste Gesetz der Welt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Tem­pi

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