War Ex-Kardinal McCarrick ein kommunistischer Agent?

Neue Enthüllungen


Papst Franziskus und Kardinal McCarrick
Papst Franziskus und Kardinal McCarrick: neue Enthüllungen.

(Rom) Wäh­rend im Vati­kan das von Papst Fran­zis­kus gewoll­te Gip­fel­tref­fen zum sexu­el­len Miß­brauch von Min­der­jäh­ri­gen statt­fin­det, wur­den neue Ent­hül­lun­gen zum homo­se­xu­el­len Ex-Kar­di­nal und Ex-Prie­ster Theo­do­re McCar­ri­ck bekannt.

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Der Miß­brauchs­gip­fel will laut vati­ka­ni­scher Pla­nung einen gro­ßen Bogen um das Haupt­mo­tiv des sexu­el­len Miß­brauchs machen: die Homo­se­xua­li­tät. Min­de­stens 80 Pro­zent aller Miß­brauchs­op­fer von Kle­ri­kern sind männ­li­che Jugend­li­che ab 11 Jahren.

Nun wur­den neue Ent­hül­lun­gen rund um den homo­se­xu­el­len McCar­ri­ck bekannt, des­sen Fall den Miß­brauchs­gip­fel ins Rol­len brach­te. Allein schon dar­aus ergibt sich ein Zusam­men­hang zwi­schen der Homo­se­xua­li­tät und dem Gip­fel­tref­fen. Das gilt beson­ders wegen des gro­ßen Ein­flus­ses, den McCar­ri­ck durch sei­ne Ämter, sei­nen Rang, die von ihm initi­ier­te Papst-Stif­tung und nicht zuletzt durch die Homo-Seil­schaf­ten ausübte.

Der US-Ame­ri­ka­ner Micha­el Voris von Church Mili­tant berich­te­te gestern spät abends von „explo­si­ven“ Neuigkeiten:

„Die Kom­mu­ni­sten waren unglaub­lich erfolg­reich dar­in, die Kir­che zu infil­trie­ren. McCar­ri­ck war einer ihrer Männer.“

Voris ist über­zeugt, daß der Miß­brauchs­gip­fel ein gro­ßes Ablen­kungs­ma­nö­ver der Homo-Seil­schaf­ten in der Kir­che ist. Die­sel­ben Seil­schaf­ten hät­ten jahr­zehn­te­lang McCar­ri­ck gedeckt, der – folgt man den Anga­ben von Fré­dé­ric Mar­tel in sei­nem neu­en Buch „Sodo­ma“ einer der Köp­fe des homo­se­xu­el­len Netz­werks war.

Michael Voris
Micha­el Voris

Church Mili­tant beruft sich auf Infor­ma­tio­nen von ehe­ma­li­gen Kom­mu­ni­sten, die nach dem Zwei­ten Welt­krieg „maß­geb­lich“ am Auf­bau eines gehei­men Netz­wer­kes von kom­mu­ni­sti­schen Aus­bil­dungs- und Schu­lungs­zen­tren in Euro­pa betei­ligt waren. Deren Infor­ma­tio­nen „impli­zie­ren“ eine direk­te Ver­wick­lung von McCar­ri­ck, so Voris.

Dem­nach sei McCar­ri­ck in jun­gen Jah­ren, „heim­lich in Euro­pa von Sowjet­kom­mu­ni­sten geschult wor­den“ mit dem Ziel, ihn als Kom­mu­ni­sten „in das Herz der Kir­che einzupflanzen“.

Als Sta­lin in den 1920er Jah­ren die Kon­trol­le über die Sowjet­uni­on über­nahm, gehör­te es zu sei­nen Plä­nen, soviel ist gesi­chert, den Ein­fluß der katho­li­schen Kir­che zu schwä­chen, wenn nichr ganz zu besei­ti­gen. Dies war „Teil der kom­mu­ni­sti­schen Welt­herr­schafts­plä­ne, vor denen die Got­tes­mut­ter 1917 in Fati­ma gewarnt hatte“.

Ein zen­tra­ler Punkt des Plans, so Voris, war die „Infil­trie­rung der Prie­ster­se­mi­na­re mit jun­gen Män­nern, die dar­an arbei­ten soll­ten, die kirch­li­che Moral­leh­re zu untergraben“.

Die­se Stra­te­gie wur­de von Bel­la Dodd (1904–1969), einem hoch­ran­gi­gen Mit­glied der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei der USA (CPUSA), bestä­tigt. Sie selbst habe, laut eige­nen Anga­ben, 1.100 Män­ner in US-Semi­na­ren pla­ziert. Die Leh­re­rin Dodd, war in den 30er und 40er Jah­ren eine füh­ren­de kom­mu­ni­sti­sche Akti­vi­stin und Leh­rer-Gewerk­schaf­te­rin. Nach­dem sie sich inner­lich vom Kom­mu­nis­mus zu ent­fer­nen begann, erfolg­te 1949 erfolg­te im Zuge einer Säu­be­rung ihr Par­tei­aus­schluß. Unter der geist­li­chen Lei­tung von Ful­ton Sheen, damals Weih­bi­schof von New York, kehr­te sie in die katho­li­sche Kir­che zurück und wur­de zur Geg­ne­rin des Dia­lek­ti­schen Mate­ria­lis­mus.

Dodd ent­hüll­te, daß gemäß Sta­lins Order „unmo­ra­li­sche Män­ner“, vor allem Homo­se­xu­el­le, in die Kir­che ein­ge­schleust wurden. 

„Dodds Zeug­nis ist wich­tig, weil es nicht nur den Infil­tra­ti­ons­plan ent­hüllt, son­dern auch den Zusam­men­hang zwi­schen Kom­mu­nis­mus und Homo­se­xua­li­tät in die­sem Plan“, der nicht auf die USA beschränkt war.

Als 1989 der Eiser­ne Vor­hang fiel und 1991 das Sowjet­im­pe­ri­um zusam­men­brach, wur­den Infor­ma­tio­nen des KGB bekannt, daß die pol­ni­schen Prie­ster­se­mi­na­re mit Hun­der­ten von kom­mu­ni­sti­schen Agen­ten infil­triert wor­den waren. „Die Rea­li­tät, daß die Kir­che jahr­zehn­te­lang von innen bela­gert wur­de, erschüt­ter­te die pol­ni­schen Katho­li­ken bis ins Mark“, so Voris. Gleich­zei­tig muß­ten die Katho­li­ken in Litau­en fest­stel­len, daß ihre „Hier­ar­chie von Sowjet­agen­ten durch­setzt war“.

„Die Befrei­ungs­theo­lo­gie war von KGB-Agen­ten nach Latein­ame­ri­ka getra­gen wor­den, um die katho­li­sche Kir­che durch den Jesui­ten­or­den zu unterminieren.“

Zur Schu­lung von jun­gen Män­nern, die in ihren Hei­mat­län­dern nicht auf­fal­len wür­den, wur­den ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs­zen­tren errich­tet. Eines davon habe, laut Church Mili­tant, in Sankt Gal­len in der Schweiz bestan­den, wo McCar­ri­ck sich um 1950 auf­hielt. Er stamm­te aus ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen. Der Vater war jung gestor­ben und die Mut­ter müh­te sich mit ein­fa­chen Arbei­ten ab, um über die Run­den zu kommen. 

Bel­la Dodd

2001 erzähl­te McCar­ri­ck in der New York Times über sei­ne Zeit in Euro­pa gleich nach sei­nem Col­lege-Abschluß. Er habe damals „kei­ne Plä­ne für sein Leben“ gehabt. „Ein Freund“ lud ihn in die Schweiz ein, wo er ein gan­zes Jahr lang blieb, ohne zu sagen, woher er das Geld für eine sol­che Rei­se und den lan­gen Auf­ent­halt hat­te. Etwas, was sich damals nur Wohl­ha­ben­de lei­sten konnten.

Daß sich McCar­ri­ck in Sankt Gal­len auf­hielt, ist durch James Grein, eines sei­ner sexu­el­len Miß­brauchs­op­fer, bekannt. Church Mili­tant ver­weist dar­auf, daß sich in Sankt Gal­len eines der kom­mu­ni­sti­schen Aus­bil­dungs­zen­tren im Westen befand, wo rekru­tier­te jun­ge Män­ner unter ande­rem geschult wur­den, um in die Kir­che ein­ge­schleust zu werden.

McCar­ri­ck schil­der­te der New York Times, wäh­rend sei­ner Zeit in Euro­pa sei­ne Prie­ster­be­ru­fung gefun­den zu haben. Voris dazu:

„McCar­ri­ck wäre der idea­le Kan­di­dat für die sowje­ti­sche Rekru­tie­rung gewe­sen: ein vater­lo­ser jun­ger Mann mit homo­se­xu­el­len Nei­gun­gen und ohne beson­de­ren Ehr­geiz im Leben. Er paß­te per­fekt zum Muster, vor allem zur homo­se­xu­el­len Dyna­mik, wodurch er leicht durch Erpres­sung kon­trol­liert wer­den konnte.“

Tat­sa­che ist, daß McCar­ri­ck nach sei­ner Rück­kehr in die USA in das Prie­ster­se­mi­nar des Erz­bis­tums New York ein­trat und dort 1958 geweiht wurde. 

„Wenn McCar­ri­ck tat­säch­lich als sowje­ti­scher Agent rekru­tiert wur­de, um die Kir­che zu unter­gra­ben, erfüll­te er die Wün­sche sei­ner Auf­trag­ge­ber perfekt.“

„Er stieg rasch auf und streu­te auf jeder Ebe­ne mora­li­sche, dok­tri­nä­re und geist­li­che Ver­wir­rung aus und füg­te Ver­let­zun­gen zu – nicht nur sei­nen Opfern unter den Semi­na­ri­sten und ande­ren jun­gen Männern.“

Soll­te McCar­ri­ck tat­säch­lich ein kom­mu­ni­sti­scher Agent gewe­sen sein, der früh von mar­xi­sti­schem Den­ken und einem sozia­li­sti­schen Welt­bild durch­drun­gen war, wür­de das eine Men­ge vom Weg erklä­ren, den die Kir­che in den USA wäh­rend sei­nes Auf­stiegs an die Macht ein­ge­schla­gen hat.

Der soge­nann­te „Sozia­le Gerechtigkeit“-Flügel in der Kir­che der USA wur­de unter McCar­ri­ck füh­rend, der eine sei­ner zen­tra­len Figu­ren ist. Unter US-Prä­si­dent Bill Clin­ton konn­te er sei­nen Ein­fluß sogar auf die Regie­rung aus­wei­ten, indem er ab 1996 drei Jah­re im Aus­schuß für Reli­gi­ons­frei­heit des Außen­mi­ni­ste­ri­ums saß. Von 1999 bis 2001 war er auch Mit­glied der US-Kom­mis­si­on für inter­na­tio­na­le Frei­heit. Die Mit­glied­schaft in bei­den Gre­mi­en ermög­lich­te ihm zahl­rei­che Aus­lands­rei­sen. Wäh­rend einer Preis­ver­lei­hung sag­te Clin­ton scherz­haft, die­se stän­di­gen Aus­lands­rei­sen sei­en mehr etwas für Diplo­ma­ten als für einen Erzbischof.

Wäh­rend Bene­dikt XVI. McCar­ri­cks Hand­lungs­spiel­raum ein­eng­te und ihm wegen des star­ken Ver­dachts sexu­el­len Fehl­ver­hal­tens Sank­tio­nen auf­er­leg­te, reha­bi­li­tier­te ihn Papst Fran­zis­kus und mach­te ihn zu sei­nem Son­der­ge­sand­ten für die kom­mu­ni­sti­sche Volks­re­pu­blik Chi­na. Als sol­cher war McCar­ri­ck dar­an betei­ligt, das Geheim­ab­kom­men zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und Peking vor­zu­be­rei­ten, das im Sep­tem­ber 2018 unter­zeich­net wur­de, und das Kri­ti­ker als „Aus­ver­kauf der chi­ne­si­schen Kir­che“ bezeichnen.

Die Beweis­füh­rung von Micha­el Voris ist dünn, was er selbst weiß. Recht hat er aber mit dem Hin­weis, daß die Indi­zi­en zu zahl­reich sind, um die Ent­hül­lun­gen ein­fach abzu­tun. McCar­ri­ck habe „rou­ti­ne­mä­ßig besto­chen“ und sich von römi­schen Kuri­en­be­am­ten „Begün­sti­gun­gen und wohl auch Ver­tu­schun­gen erkauft“. 

„Er setz­te sich stark für das Pro­pa­gie­ren der sozia­len Gerech­tig­keit ein, die das Leben der Kir­che in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten seit Jahr­zehn­ten beherrscht – eine Bewe­gung, die sich hin­ter einer Spra­che der Näch­sten­lie­be ver­birgt, aber regel­mä­ßig für ihre links­ge­rich­te­te Poli­tik und ihre Ver­bin­dun­gen mit sozia­li­sti­schen Orga­ni­sa­tio­nen auf­fällt, von denen vie­le Able­ger von Saul Alin­sky sind.“

Voris bringt Sankt Gal­len auch mit dem von Kar­di­nal Mar­ti­ni in den 90er Jah­ren gegrün­de­ten Geheim­zir­kel hoher und höch­ster pro­gres­si­ver Kir­chen­ver­tre­ter in Ver­bin­dung, der eine zen­tra­le Rol­le bei der Wahl von Papst Fran­zis­kus spiel­te. Die Asso­zia­ti­on von kirch­lich pro­gres­siv zu poli­tisch links ist nahe­lie­gend. Das aus­ge­spro­chen poli­ti­sche Agie­ren von Papst Fran­zis­kus bestä­tigt dies. Tat­säch­lich brach­te des­sen Wahl nicht nur die sofor­ti­ge Auf­he­bung der gegen ihn ver­häng­ten Sank­tio­nen mit sich, son­dern auch unge­ahn­ten Ein­fluß im Vatikan.

Voris schließt aus sei­nen Infor­ma­tio­nen, und dar­in ist ihm bei­zu­pflich­ten, daß der Fall McCar­ri­ck nicht nur unter dem Gesichts­punkt des sexu­el­len Miß­brauchs näher zu betrach­ten ist, son­dern noch erheb­lich umfas­sen­der. Dabei soll­te sein gesam­ter Ein­fluß auf die Kir­che in den USA und auf die Welt­kir­che unter die Lupe genom­men wer­den – und sein Jahr in der Schweiz.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va/​J​u​s​t​i​c​e​4​P​o​l​a​n​d​/​Y​o​u​t​u​b​e​/​C​h​u​rch Mili­tant (Screen­shots)

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