Protestaktion in Rom „gegen die Mauer des Schweigens in der Kirche“

Internationale Initiative appelliert an bevorstehenden Mißbrauchsgipfel


Protest gegen „Mauer des Schweigens“ in Rom

(Rom) Eine inter­na­tio­na­le Koali­ti­on katho­li­scher Lai­en­ver­bän­de pro­te­stier­te heu­te in Rom stumm gegen eine „Mau­er des Schwei­gens“ in der Kir­che. Die inter­na­tio­na­le Initia­ti­ve lud unter der Bezeich­nung Aci­es ordi­na­ta zum Akti­ons­tag, um vor dem Gip­fel­tref­fen zum sexu­el­len Miß­brauch Min­der­jäh­ri­ger durch Kle­ri­ker eine umfas­sen­de Behand­lung des The­mas zu ver­lan­gen. Die Teil­neh­mer sind besorgt, daß die eigent­li­chen Zusam­men­hän­ge ver­schwie­gen wer­den sol­len, vor allem die Homo­se­xua­li­tät als Haupt­grund für den sexu­el­len Miß­brauch. 80 Pro­zent aller Miß­brauchs­op­fer sind männ­lich. Die Initia­to­ren, dar­un­ter der bekann­te Intel­lek­tu­el­le Rober­to de Mat­tei, zie­hen den not­wen­di­gen Rah­men noch weiter.

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Aci­es ordi­na­ta ist in der katho­li­schen Tra­di­ti­on ein Titel der Got­tes­mut­ter Maria, die das Heer der Gläu­bi­gen sam­melt und die Fein­de besiegt: ter­ri­bi­lis ut castrorum aci­es ordi­na­ta heißt es im Hohe­lied (6,3.9).

Ver­schie­de­ne katho­li­sche Lai­en­or­ga­ni­sa­tio­nen aus der gan­zen Welt wähl­ten 100 Teil­neh­mer aus, die nach Rom kamen und am heu­ti­gen Pro­test­tag ein öffent­li­ches Zeug­nis für den Glau­ben ableg­ten. Damit woll­ten sie der For­de­rung Nach­druck ver­lei­hen, die „Mau­er des Schwei­gens“ in der Kir­che zu durchbrechen. 

„Die Gra­bes­stil­le der Hir­ten der Kir­che ange­sichts einer bei­spiel­lo­sen Kri­se der Glau­bens­leh­re und der Moral“, wie es in einer Erklä­rung der Initia­to­ren heißt.

Der Pro­test fand heu­te zwi­schen 14 und 15 Uhr auf dem Platz vor der Kir­che San Sil­ve­stro in Capi­te im Her­zen von Rom statt, wo die Teil­neh­mer sich als „stum­me Zeu­gen“ geord­net über den Platz ver­teil­ten.  In der Kir­che wird eine beson­de­re Reli­quie auf­be­wahrt, das Haupt von Johan­nes dem Täu­fer, der dem Mes­si­as den Weg berei­te­te. Die Initia­to­ren schrei­ben in einer Erklärung:

„Er wur­de zum Schwei­gen gebracht durch Hero­des, aber sei­ne ver­stumm­te Stim­me spricht noch immer zu unse­ren Herzen.“

Der Pro­test gegen das „uner­träg­li­che Schwei­gen der Hir­ten“ erfolg­te laut­los und indem sich die Teil­neh­mer in geord­ne­ter Form auf dem Platz aufstellten.

„Wir ste­hen hier auf respekt­vol­le und geord­ne­te Wei­se, um sym­bo­lisch den Wider­stand derer zum Aus­druck zu brin­gen, die sich dem Schwei­gen nicht beugen.“

„Wir haben den Rosen­kranz in der Hand und lesen in den Tex­ten der katho­li­schen Tra­di­ti­on, dem Evan­ge­li­um und dem Kate­chis­mus, weil sich unser Wider­stand aus dem Gebet und dem Stu­di­um speist, weil wir über­zeugt sind, daß die Akti­on nur in der Samm­lung vor­be­rei­tet wer­den kann.“

In der Erklä­rung heißt es weiter:

„Der Gip­fel der Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­ren­zen, der am 21. Febru­ar in Gegen­wart des Hei­li­gen Vaters eröff­net wird, ist eine histo­ri­sche Gele­gen­heit, sich nicht nur dem The­ma des sexu­el­len Miß­brauchs von Min­der­jäh­ri­gen zu stel­len, son­dern auch der mora­li­schen Kor­rup­ti­on, die jede Ver­let­zung des gött­li­chen und natür­li­chen Geset­zes ein­schließt, an erster Stel­le das schreck­li­che Übel der Homosexualität.“

Die Initia­to­ren der inter­na­tio­na­len Alli­anz katho­li­scher Orga­ni­sa­tio­nen ver­wei­sen auf zahl­rei­che Stu­di­en, die bele­gen, daß homo­se­xu­el­le Kle­ri­ker das Haupt­pro­blem des sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dals sind. Die­ser Zusam­men­hang wird aber, so der Vor­wurf, bis­her von den Ver­ant­wor­tungs­trä­gern in der Kir­che ver­schwie­gen. Die Initia­to­ren bezwei­feln, daß der von Papst Fran­zis­kus in den Vati­kan gela­de­ne Miß­brauchs­gip­fel irgend­ei­ne Bedeu­tung haben wer­de, wenn die Din­ge nicht beim Namen genannt wer­den. Wie soll­te, so die Initia­ti­ve, das Übel des sexu­el­len Miß­brauchs abge­stellt wer­den, wenn um die Grün­de ein Bogen gemacht werde.

Die Initia­to­ren und Teil­neh­mer wol­len mit ihrer Akti­on daher „einen stum­men Appell an die Bischö­fe“ rich­ten, „daß unter ihnen eini­ge den Mut haben, das Schwei­gen zu brechen“.

„Wird es Hir­ten geben, die es wagen, dem Hei­li­gen Vater die Wahr­heit zu sagen? Die Kir­che fürch­tet die Wahr­heit nicht, weil die Kir­che der Welt die Wahr­heit ihres Haup­tes und Grün­ders ver­kün­det, Jesus Chri­stus. Wir wen­den uns mit die­ser sym­bo­li­schen Akti­on vor allem an Ihn, damit Er in die­sen stür­mi­schen Zei­ten unse­rer Schwach­heit zu Hil­fe kommt und mit einem ein­zi­gen Wort Sei­ne Kir­che rette.“

Im Anschluß an den Pro­test im Her­zen Roms folg­te eine Pres­se­kon­fe­renz am Sitz der römi­schen Aus­lands­pres­se. Teil­neh­mer waren:

  • John Sme­a­ton (Groß­bri­tan­ni­en), Vor­sit­zen­der der Socie­ty for the Pro­tec­tion of the Unborn Child
  • Micha­el Matt (USA), Chef­re­da­ke­tur der Zeit­schrift The Remnant
  • Scott Schittl (Kana­da), Ver­tre­ter von LifeSiteNews
  • Julio Lore­do (Peru), Grün­dungs­mit­glied von Tra­di­ción y Acción por un Perú Mayor
  • Jean-Pierre Mau­gend­re (Frank­reich), Vor­sit­zen­der von Renais­sance Catholique
  • Arka­di­usz Stel­mach (Polen) – stv. Vor­sit­zen­der des Isti­tuts Piotr Skarga
  • Prof. Rober­to de Mat­tei (Ita­lia), Vor­sit­zen­der der Fon­da­zio­ne Lepanto
  • Mode­ra­ti­on: Giu­sep­pe Rus­co­ni, Journalist

Die von den Initia­to­ren ver­teil­te Erklä­rung endet mit den Worten:

„Domi­ne non sileas“ (Ps 34,22).

„Herr, schwei­ge nicht!“.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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2 Kommentare

  1. Sodom und Gomor­ra hat Gott ver­nich­tet, weil sich dort Sodo­mie breit gemacht hat.
    Anstatt das Wort Got­tes anzu­fech­ten und zu ver­dre­hen, soll man sich lie­ber dar­an erin­nern, was Gott von uns will und warum.

  2. Wie leben in ver­se­xua­li­sier­ten Gesell­schaf­ten. Wie furcht­bar muss es sein, stän­dig an Sex den­ken zu müs­sen – das ist unmensch­lich. Die Tie­re haben wenig­stens ihre in der Regel kur­ze Brunft­zeit, die Men­schen müs­sen Herz und Ver­stand ein­set­zen, nur das ist menschlich.

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