Müllers Manifest und Kaspers „Entsetzen“

Die Nach-Bergoglio-Zeit hat bereits begonnen


Weichenstellungen? Von links: die Kardinäle Burke, Müller und Sarah. Die Nach-Bergoglio-Zeit hat bereits begonnen.
Weichenstellungen? Von links: die Kardinäle Burke, Müller und Sarah. Die Nach-Bergoglio-Zeit hat bereits begonnen.

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Sams­tag ver­öf­fent­lich­te Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler ein „Mani­fest des Glau­bens“. San­dro Magi­ster, der eigent­li­che Doy­en der Vati­ka­ni­sten, ver­gleicht das Mani­fest mit dem „Cre­do des Got­tes­vol­kes“ von Papst Paul VI. im Revo­lu­ti­ons­jahr 1968.

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„Damals wie heu­te stand die Kir­che im Sturm, und ihr eige­ner Glau­be wank­te. Paul VI. sah sich in der Pflicht, die Eck­punk­te der Glau­bens­leh­re der Kir­che zu bekräf­ti­gen. Heu­te ist es der Kar­di­nal, der von 2012 bis 2017 Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on war, der die­ses öffent­li­che Zeug­nis ablegt“, so Magister.

Im Umbruch­jahr 1968, das zu Para­dig­men­wech­sel im Den­ken führ­te, die heu­te mehr denn je die ver­öf­fent­lich­te Mei­nung beherr­schen, begrün­de­te Paul VI. die Not­wen­dig­keit für sein Cre­do des Got­tes­vol­kes wie folgt:

„Wenn Wir dies tun, sind Wir Uns dabei der Unru­he bewußt, die gewis­se moder­ne Krei­se im Hin­blick auf den Glau­ben ergrif­fen hat. Sie kön­nen sich nicht dem Ein­fluß einer Umwelt ent­zie­hen, die sich in einer tief­ge­hen­den Wand­lung befin­det, und in der so vie­le Din­ge, die als sicher gal­ten, bestrit­ten oder zur Dis­kus­si­on gestellt wer­den. Wir sehen sogar Katho­li­ken, die sich von einer Art Ver­än­de­rungs- und Erneue­rungs­sucht erfas­sen las­sen. Die Kir­che hat frei­lich immer die Pflicht sich stän­dig zu bemü­hen, tie­fer ein­zu­drin­gen in die uner­gründ­li­chen Geheim­nis­se Got­tes, die so reich sind an Seg­nun­gen des Hei­les, und die­se Geheim­nis­se in einer Wei­se dar­zu­le­gen, die sich immer bes­ser dem Ver­ständ­nis der Men­schen anpaßt, die ihr fol­gen. Aber gleich­zei­tig muß man auch die größ­te Sor­ge tra­gen, wenn man sich ganz der uner­läß­li­chen Pflicht der For­schung hin­gibt, an den Wahr­hei­ten der christ­li­chen Leh­re kei­ne Abstri­che zu machen. Denn das wür­de sonst bedeu­ten, wie man es heu­te lei­der wahr­neh­men muß, bei vie­len gläu­bi­gen See­len Ver­wir­rung und Bestür­zung hervorzurufen.“

Kar­di­nal Mül­ler sagt in sei­nem Mani­fest des Glau­bens, daß ihn „vie­le Bischö­fe, Prie­ster, Ordens­leu­te und Lai­en der katho­li­schen Kir­che“ dar­um gebe­ten hat­ten. Ober­hir­ten und ein­fa­che Gläu­bi­ge, die besorgt sind über die sich in der Glau­bens­un­ter­wei­sung aus­brei­ten­de Verwirrung.

Paul VI. leg­te sei­nem Cre­do des Got­tes­vol­kes das Glau­bens­be­kennt­nis des Kon­zils von Nicäa zugrun­de. Kar­di­nal Mül­ler nahm für sein Mani­fest des Glau­bens den Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che als Grund­la­ge. Auf ihn ver­wei­sen die Num­mern in den Klammern.

Bei­den Bekennt­nis­sen, jenem des Jah­res 1968 von Papst Paul VI. und dem von Kar­di­nal Mül­ler von 2019, liegt eine gro­ße Sor­ge um die Kir­che und ihren zen­tra­len Auf­trag zugrun­de, mit dem sie von Jesus Chri­stus gestif­tet wur­de: die Bewah­rung und unver­kürz­te Wei­ter­ga­be Sei­ner Leh­re zum See­len­heil der Men­schen, damit mög­lichst vie­le das ewi­ge Leben gewinnen.

Historische Kontext falscher Weichenstellungen

Im histo­ri­schen Kon­text sind bei­de Bekennt­nis­se in einem Zusam­men­hang zu sehen, näm­lich dem des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils und sei­ner nach­kon­zi­lia­ren Umset­zung. Das Cre­do des Got­tes­vol­kes war ein ern­ster Weck­ruf durch einen Papst, der nicht unwe­sent­lich selbst zu Fehl­ent­wick­lun­gen bei­getra­gen, sie jeden­falls erst mög­lich gemacht hatte. 

Das Mani­fest des Glau­bens von Kar­di­nal Mül­ler, ein hal­bes Jahr­hun­dert spä­ter, läßt das Aus­maß der Ver­wir­rung durch die fal­schen Wei­chen­stel­lun­gen ahnen, die in den 60er Jah­ren vor­ge­nom­men wur­den. Das Mani­fest macht bewußt, daß die ein­ge­schla­ge­nen Abwe­ge, trotz ver­schie­de­ner Bemü­hun­gen im ver­gan­ge­nen hal­ben Jahr­hun­dert, nicht wirk­lich kor­ri­giert wur­den. Die Grün­de dafür soll­ten Gegen­stand ernst­haf­ter Prü­fung sein. Eben­so soll­ten die Akteu­re ins Auge gefaßt wer­den, die die­se Fehl­ent­wick­lun­gen zu ver­ant­wor­ten und kon­kret gewirkt haben. 

Das gan­ze Aus­maß läßt sich letzt­lich nur durch fal­sche Prä­mis­sen des Den­kens erklä­ren, die im Kir­chen­ver­ständ­nis und der Prie­ster­aus­bil­dung, vor allem dem Theo­lo­gie­stu­di­um zu suchen sind. Durch sie wur­den gan­ze Gene­ra­tio­nen von Hir­ten und Hel­fern regel­recht ver­bil­det und dazu bei­getra­gen, eine wirk­li­che Erneue­rung zu blockie­ren. Solan­ge die­se kir­chen­in­ter­ne Blocka­de nicht besei­tigt wird, scheint sich die Ent­wick­lung auf schie­fer Ebe­ne fort­zu­set­zen und nimmt, gemäß dem dazu­ge­hö­ri­gen phy­si­ka­li­schen Gesetz, eine immer schnel­le­re Fahrt auf. 

Was Papst Bene­dikt XVI. gegen größ­te Wider­stän­de ver­lang­sa­men konn­te, beschleu­nigt sich unter sei­nem Nach­fol­ger um so schnel­ler. So schnell, daß Kar­di­nal Mül­ler, der als Glau­bens­prä­fekt, wenn auch inzwi­schen zwangs­eme­ri­tiert, eine Gestalt der Kir­che mit her­aus­ra­gen­der Auto­ri­tät ist, die Not­wen­dig­keit sah, einen unge­wöhn­li­chen Schritt zu set­zen. Er tat, was dem Papst zu tun auf­ge­tra­gen wur­de, und das von Jesus Chri­stus selbst. Sei­ne Auf­ga­be ist es die Glau­bens­leh­re zu bewah­ren und die Brü­der im Glau­ben zu stärken. 

Weichenstellungen für die Zeit nach Franziskus

Kar­di­nal Mül­ler ist mit sei­nem Mani­fest des Glau­bens der drit­te Pur­pur­trä­ger, der impli­zit und wider Wil­len – wie man ihm glau­ben kann – zum offe­nen Gegen­part zu Papst Fran­zis­kus wur­de. Die ande­ren bei­den sind Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke mit den Dubia zu Amo­ris lae­ti­tia und Kar­di­nal Robert Sarah mit sei­ner Auf­for­de­rung an alle Prie­ster, zur Zele­bra­ti­on­rich­tung ad Deum zurückzukehren.

Alle drei Kar­di­nä­le, die aus der nicht klei­nen Schar der Pur­pur­trä­ger her­vor­ra­gen, wur­den von Papst Fran­zis­kus gemaß­re­gelt: zwei ver­lo­ren ihr Dik­aste­ri­um, Kar­di­nal Bur­ke war Prä­fekt des Ober­sten Gerichts­ho­fes der Apo­sto­li­schen Signa­tur, Kar­di­nal Mül­ler war Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, und der drit­te wur­de von Fran­zis­kus öffent­lich zurecht­ge­wie­sen und in sei­nem eige­nen Dik­aste­ri­um, der Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung isoliert. 

Den­noch haben sie ihren Mut nicht ver­lo­ren und bemü­hen sich in einer schwie­ri­gen Situa­ti­on, da ihnen die unmit­tel­ba­ren, jün­ge­ren Vor­bil­der feh­len, dem Papst­amt die geschul­de­te Treue und den gebo­te­nen Gehor­sam zu zol­len und doch ihre Stim­me gegen zwei­fel­haf­te Wege des regie­ren­den Pap­stes zu erheben.

Hier zeich­nen sich zwangs­läu­fig bereits mög­li­che Sze­na­ri­en für ein kom­men­des Kon­kla­ve ab, nach­dem sich auf der ande­ren Sei­te bereits Kan­di­da­ten in Stel­lung gebracht haben, dar­un­ter die Kar­di­nä­le
Luis Anto­nio Tag­le, Oscar Rodri­guez Mara­dia­gaund Pie­tro Paro­lin.

Magi­ster schreibt dazu: „Von Anfang an wur­de die Kir­che in den Fun­da­men­ten des Glau­bens auf die Pro­be gestellt“, und zitiert dazu den Zwei­ten Brief des Apo­stels Pau­lus an Timotheus:

„Denn es wird eine Zeit kom­men, in der man die gesun­de Leh­re nicht erträgt, son­dern sich nach eige­nen Wün­schen immer neue Leh­rer sucht, die den Ohren schmei­cheln; und man wird der Wahr­heit nicht mehr Gehör schen­ken, son­dern sich Fabe­lei­en zuwen­den. Du aber sei in allem nüch­tern, ertra­ge das Lei­den, ver­kün­de das Evan­ge­li­um, erfül­le treu dei­nen Dienst!“ (2 Tim 4,3–5).

Magi­sters Schlußfolgerung:

„Mit dem Mani­fest will Kar­di­nal Mül­ler heu­te die­sem Auf­trag des Apo­stels an sei­nen Jün­ger entsprechen.“

Kasper „total entsetzt“

Da ver­wun­dert es nicht, daß Kar­di­nal Wal­ter Kas­per, einer der eng­sten Ver­trau­ten von Fran­zis­kus und  der „Theo­lo­ge des Pap­stes“, gleich zum Rund­um­schlag gegen das Mani­fest aus­hol­te, wofür ihm die Nach­rich­ten­platt­form Katho​lisch​.de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz zur Ver­fü­gung stand. Die Platt­form hat­te am Tag zuvor zwar kurz die Ver­öf­fent­li­chung des Mani­fests berich­tet, des­sen Inhalt aber nicht ver­öf­fent­licht. Gleich ging Vati­can News, die Nach­rich­ten­platt­form des Vati­kans, vor. Dort wur­de erst gestern, Mon­tag, in sehr ver­kürz­ter Form und ohne Ori­gi­nal­text über das Mani­fest berich­tet. Sym­pa­thien und Anti­pa­thien sind ein­deu­tig verteilt.

Kas­per gehört zu den Stra­te­gen hin­ter dem der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kat, das er maß­geb­lich orga­ni­sier­te. Er war es, der Bene­dikt XVI. auf auf­fal­lend har­sche Wei­se vor einer „Ein­mi­schung“ in das Kon­kla­ve von 2013 warnte.

Kardinal Kasper
Kar­di­nal Kasper

Das war in der Zeit der Sedis­va­kanz, als die gläu­bi­ge katho­li­sche Welt den uner­war­te­ten Amts­ver­zicht des deut­schen Pap­stes betrau­er­te und sich ver­waist fühl­te, wäh­rend zugleich gan­ze Scha­ren von Amts­trä­gern sich in Dan­kes­hym­nen für das unfaß­ba­re Geschenk des „muti­gen“ Rück­tritts über­schlu­gen, das ihnen eben­so uner­war­tet in den Schoß fiel. Gestern jähr­te sich die Rück­tritts­an­kün­di­gung durch Bene­dikt XVI. zum sech­sten Mal.

Der bald 86 Jah­re alte Kas­per, dem Bene­dikt XVI. das per­sön­li­che Geschenk mach­te, um nur weni­ge Tage noch gera­de an dem Kon­kla­ve von 2013 teil­neh­men und sei­nen Ein­fluß gel­tend machen zu kön­nen, obwohl er zum Zeit­punkt des Kon­kla­ves bereits das 80. Lebens­jahr voll­endet hat­te, reagiert hoch­sen­si­bel auf alles, was er als Gefähr­dung  sei­nes letz­ten gro­ßen Lebens­wer­kes wahr­nimmt, das Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus, mit dem er eine „irrever­si­ble“ Wei­chen­stel­lung für die Kir­che vor­zu­neh­men hofft.

Sei­ne schrof­fe Reak­ti­on auf das Mani­fest des Glau­bens von Kar­di­nal Mül­ler zeigt, daß er dar­in eine sol­che Bedro­hung der Zie­le der „Mafia von Sankt Gal­len“ erkennt.

Kas­per zeig­te sich nach der Lek­tü­re des Mani­fe­stes sogar „total ent­setzt“ und fühl­te sich an Mar­tin Luther erin­nert, was nicht der Iro­nie ent­behrt. Es ist Kas­pers Theo­lo­gie, die als Stich­wort­ge­be­rin für Papst Fran­zis­kus fun­giert, wie die­ser sel­ber mehr­fach beton­te, die über Schel­ling und Hegel Anlei­hen bei Mar­tin Luther nimmt, um die katho­li­sche Kir­che Rich­tung Pro­te­stan­tis­mus zu ver­schie­ben. Von Kas­per stam­men die Stich­wör­ter für die Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner und pro­te­stan­ti­scher Ehe­gat­ten zur Kom­mu­ni­on, wodurch mas­si­ve Ein­grif­fe in die Sakra­men­te der Ehe, der Buße und der Eucha­ri­stie erfolgt sind.

Kas­pers Vor­wurf, es sei Mül­lers Mani­fest, das Ver­wir­rung in der Kir­che stif­te, wirkt in die­sem Kon­text wie inhalts­frei­es, dia­lek­ti­sches Geplänkel.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Il Giornale/Vatican.va (Screen­shots)

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10 Kommentare

  1. Die drei Kar­di­nä­le auf dem Bild reprä­sen­tie­ren wah­ren katho­li­schen Glau­ben. Das Schwei­gen zu den Dubia von Fran­zis­kus und die Aus­sa­gen von Kas­per, Marx und Co. haben end­lich die Ant­wort bekom­men für die Ver­wir­rung und den Betrug am Glau­ben. Es ist wich­tig für die wah­ren Katho­li­ken, dass man sich nicht ori­en­tiert an den Betrü­gern, denn deren Weg führt zum Verderben.

  2. Ich möch­te ein wei­te­res Mal gegen­über katho​li​sches​.info, abge­se­hen von mei­ner Wert­schät­zung, zum Aus­druck brin­gen, dass die in den dor­ti­gen Arti­keln immer wie­der getä­tig­te Ver­knüp­fung zwi­schen eini­gen Den­kern des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­ka­tes wie Kar­di­nal Kas­per und dem Den­ken der Hegel­schen Phi­lo­so­phie so nicht in Ord­nung ist.
    Die kür­ze­ste und prä­gnan­te­ste Dar­stel­lung des Hegel­schen Den­kens ist die, dass es dort zwei Nega­tio­nen gibt, eine erste Nega­ti­on, und eine zwei­te Nega­ti­on, die die erste Nega­ti­on wie­der negiert.
    Das führt natür­lich zwangs­läu­fig auch dazu, dass Hegel zuerst auch die erste Nega­ti­on dar­stel­len muss, bevor er auf die zwei­te zu spre­chen kommt.
    Wenn nun aber jemand von der ersten Nega­ti­on bei Hegel Anlei­he nimmt, so kann man doch nicht sagen, dass er damit ein Ver­tre­ter die­ser Phi­lo­so­phie sei, solan­ge er von der zwei­ten Nega­ti­on, also der Nega­ti­on der (oder eben die­ser ersten) Nega­ti­on rein gar nichts ver­stan­den hat!
    Wie kommt man also auf die Idee zu sagen, dass Marx in der Fol­ge von Hegel ste­he, wo er von der zwei­ten Nega­ti­on, die ihm dann 1989 dafür die Welt­ge­schich­te prä­sen­tie­ren muss­te, rein gar nichts begrif­fen hat­te, son­dern im Ver­har­ren in der ersten Nega­ti­on Hegel nur auf den Kopf gestellt hat?
    Eben­so, wie kommt man also auf die Idee zu sagen, dass das gegen­wär­ti­ge Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus vom Hegel­schen Den­ken mit­ge­prägt sei, anstatt zu erken­nen, dass die immer wie­der not­wen­di­gen Kor­rek­tu­ren von des­sen Pro­duk­tio­nen, wie jetzt auch durch Kar­di­nal Mül­ler gesche­hen, nichts ande­res als die von Hegel gefor­der­te Nega­ti­on die­ser Nega­tio­nen, also die zwei­te Nega­ti­on repräsentieren?
    Dass Hegel selbst beken­nen­der Luthe­ra­ner war und daher selbst offen­bar kei­ne Not­wen­dig­keit gese­hen hat, sein eige­nes Den­ken wei­ter­zu­trei­ben, steht auf einem Blatt.
    Ich kann – aus eige­ner Denk­erfah­rung – jedoch jedem ver­si­chern, dass man, nicht bei einer Wei­ter­füh­rung im Modus der ersten Nega­ti­on, son­dern der zwei­ten Nega­ti­on, auch wie­der zu einer Auf­he­bung der u. a. Luthe­ri­schen Spal­tun­gen und damit zu dem ursprüng­li­chen katho­li­schen Glau­bens­in­halt gelangt.
    Dage­gen ist es nicht ein­fach nur so ein Kava­liers­de­likt, per­ma­nent auf einen Phi­lo­so­phen oder die Phi­lo­so­phie ein­zu­prü­geln, denn das Den­ken der Wahr­heit ist nicht ein­fach eine nur akzi­den­ti­el­le Ange­le­gen­heit, son­dern eine der höch­sten Gaben des Men­schen. Gera­de die katho­li­sche Tra­di­ti­on hat die­se Ein­heit von Glau­be und Ver­nunft immer wie­der betont, wäh­rend Luther dage­gen auch die­se Ein­heit zer­ris­sen hat. Wenn man also meint, man müs­se nur glau­ben, und kön­ne die Ver­nunft dage­gen ver­ächt­lich machen, der steht damit schon viel tie­fer im Lager sei­ner Geg­ner, das sind die Schis­ma­ti­ker und Häre­ti­ker, als er selbst auch nur wahr­nimmt. Daher wer­de ich nicht müde, immer wie­der dar­auf hinzuweisen.
    Mit freund­li­chen Grüßen,
    Dr. Rapha­el Wild

  3. Mit Fran­zis­kus wur­de 2013 der fal­sche Mann auf den Stuhl Petri gewählt
    Lesen Sie doch das Buch „Der Diktatorpapst“
    Seit sei­ner Wahl ist das Kli­ma in der Kath Kir­che nicht mehr gut
    Für die Kir­che wäre ein Rück­tritt oder Abwahl von Fran­zis­kus das Beste

  4. Die­ser Kar­di­nal Kas­per soll sich mit sei­ner ver­äu­ßer­ten Ideo­lo­gie schä­men. Am besten soll er sich zurück zie­hen. Er spal­tet doch die Kir­che mit sei­ner bös­ar­ti­gen Gegendarstellung.

  5. Wel­che Ver­dien­ste hat Kas­per? Er hat Berg­o­glio mit üblen Machen­schaf­ten der St.Gallen-Mafia zur Wahl ver­hol­fen. Was dann folg­te, ist täg­lich zu erle­ben. Die Kasper‘schen The­sen, ange­schla­gen an den Pfor­ten von St.Peter in Rom, die jetzt der Rei­he nach umge­setzt wer­den, haben die Kir­che in in ihren Grund­fe­sten erschüt­tert. Ver­wir­rung und Ver­trau­ens­ver­lust führ­ten und füh­ren direkt zum Glau­bens­ver­lust vie­ler Gläu­bi­gen. Die Rück­kehr der angeb­li­chen rie­si­gen Zahl der Mehr­fach­ver­hei­ra­te­ten zur Kir­che ist aus­ge­blie­ben. Auch sind kei­ne bei­falls­klat­schen­den Kom­mu­ni­sten, Agno­sti­ker und Frei­maue­rer zum Glau­ben gekommen.
    Kasper’s bis­he­ri­ger Ver­dienst: Er hat Spal­tung und Pola­ri­sa­ti­on inner­halb der Kir­che gebracht, wie nie­mand seit Luther.
    Viel­leicht wird er sogar der neue Luther?

  6. Ich habe das Mani­fest von Kar­di­nal Mül­ler gele­sen und es liest sich abso­lut schlüs­sig und im Gleich­klang mit der katho­li­schen Glau­bens­leh­re. Er war ja auch Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, ehe er von Papst Fran­zis­kus in einem 2 Minu­ten-Gespräch ohne Anga­be von Grün­den abge­setzt wurde.

    Was im Vati­kan seit nun­mehr 6 Jah­ren vor sich geht, ist ein­fach eine Kata­stro­phe. Für die, die das für nor­mal hal­ten, sei gesagt, die katho­li­sche Kir­che ging bereits durch vie­le Glau­bens­kri­sen und nie ging die ursprüng­li­che Leh­re end­gül­tig ver­lo­ren. Das heißt in der 2000 Jah­re alten Geschich­te der katho­li­schen Kir­che wur­de auch in den größ­ten Kri­sen das was Jesus Chri­stus lehr­te, erfolg­reich bewahrt. Wenn auch unter Verfolgungen.
    Das heißt, was Papst Fran­zis­kus bezüg­lich der Ände­rung und Auf­wei­chung der 10 Gebo­te anvi­siert, das wird kei­nen Bestand haben.
    Wenn er den Zöli­bat abschaf­fen will, wird dies bei den betrof­fe­nen Prie­stern umso weni­ger Heils­wir­kung auf die Gläu­bi­gen haben. Wenn er Schwu­le „seg­nen“ will, wird Gott ihm dies ver­wei­gern und es bleibt eine öffent­li­che Zere­mo­nie ohne Wir­kung, ein Thea­ter­stück. Denn der Prie­ster ist kein Zau­be­rer, son­dern erbit­tet ledig­lich den Segen von Gott, der der eigent­lich Seg­nen­de ist.
    Und, was oft­mals Prie­ster zum Abir­ren und zum Hoch­mut ver­lei­tet, ist dass sie von Gott öfter im Stand der Gna­de erhal­ten wer­den, was aber aus­schließ­lich für den Zweck der Seel­sor­ge und nicht den Eigen­nutz bestimmt ist. Vie­le Prie­ster und beson­ders die Bischö­fe sind in die­sem Umstand ver­fan­gen und kom­men davon nicht her­aus. Nar­ziss­mus, Selbst­herr­lich­keit, der fal­sche Freun­des­kreis und das Guts­ein­wol­len mit den Medi­en wir­ken zusätz­lich mit hinein.
    Ob sie die anver­trau­ten Güter rich­tig ver­wal­tet haben, also zum Heil aller ihnen anver­trau­ten See­len, wird erst beim Gericht ihrer eige­nen See­le geprüft. Bis dahin hält Gott sie so oft als mög­lich im Stand der Gna­de, damit sie den See­len die­nen und sie zum Heil führen.

    Wenn Papst Fran­zis­kus Wie­der­ver­hei­ra­te­te zur Kom­mu­ni­on zulässt, wird die­se Kom­mu­ni­on nicht die heils­brin­gen­de Wir­kung haben, son­dern die Pöni­ten­ten essen sich das Gericht ihrer See­le her­bei. Das­sel­be wenn Pro­te­stan­ten, Athe­isten oder Kon­fes­si­ons­frem­de, die ein­fach kei­ne Katho­li­ken sind, zur katho­li­schen Kom­mu­ni­on zuge­las­sen wer­den würden.

    Man kann näm­lich ALLES mög­li­che zulas­sen, aber die heils­brin­gen­de Wir­kung, die Gna­de die aus­schließ­lich Gott spen­det, wird es dann nicht oder nur in gerin­gem Maße geben. Es wür­de bedeu­ten bei Sün­dern, auf eine Sün­de eine wei­te­re zu häu­fen. Sün­de, also Abson­de­rung von Got­tes katho­li­scher Kir­che, durch die Sün­de der unwür­di­gen, also von Gott nicht erlaub­ten Kom­mu­ni­on zu „berei­chern“. Sün­de auf Sün­de zu häu­fen ist kein Weg der Heilserlangung.

    • Und Men­schen in die Kir­chen zu brin­gen, wird nur gehen wenn die­se mer­ken, dass das was die Prie­ster ver­kün­den echt ist. Mit Kom­pro­miss­pre­dig­ten, die nir­gends anecken, wird nie­mand neu­gie­rig wer­den auf das was da gesagt wird. Und wenn alle Prie­ster das­sel­be pre­di­gen, wird auch nichts interessanter.
      Um die The­men, die Got­tes Anlie­gen sind, etwa die Abtrei­bung die sovie­le Men­schen­le­ben ver­nich­tet, wird von den Feig­lings­prie­stern ein wei­ter Bogen gemacht. Statt zu erklä­ren, war­um sie eine Tod­sün­de ist.
      Es wird auch aus poli­ti­scher Feig­heit nicht mehr erklärt, war­um Ideo­lo­gien so schäd­lich sind und dass die katho­li­sche Kir­che mit ihnen nichts zu tun hat. Statt­des­sen wird bei­des zusam­men­ge­bracht, obwohl es nicht zusammengehört.

      Und mit theo­lo­gi­scher, lang­at­mi­ger Fach­spra­che wird man auch kei­ne Men­schen für die katho­li­sche Kir­che begei­stern kön­nen. Eben­so wenig wenn die­sel­ben The­men, wie in den Nach­rich­ten ver­herr­licht wer­den. Nament­lich „Kli­ma­wan­del“, Flücht­lin­ge, der angeb­lich böse Trump und der­glei­chen. Das alles ist nichts Neu­es und gibt der katho­li­schen Kir­che kei­ner­lei Alleinstellungsmerkmal.
      Man muss wie­der leh­ren, dass Sün­de Abson­de­rung von Gott bedeu­tet. Die Abson­de­rung, die genau da anfing, als Adam und Eva sich beim Rufe Got­tes im Gar­ten Eden vor ihm ver­steck­ten, weil sie sich ihrer Sün­de schäm­ten. Dass die 10 Gebo­te ver­bind­lich sind. Dass Demut, Gott und den Men­schen zu die­nen bedeu­tet. Begrif­fe erklä­ren, sie ver­an­schau­li­chen, Pra­xis­be­zug ermög­li­chen. Den Men­schen eine Vor­stel­lung von Him­mel, Höl­le und Fege­feu­er geben. Pra­xis­na­he Seel­sor­ge betrei­ben, nicht in lang­at­mi­gen Sät­zen son­dern in Ein­fach­heit. Mit intel­lek­tu­el­lem Wett­be­werb gewinnt die katho­li­sche Kir­che kei­ne nor­ma­len, ein­fa­chen Men­schen zurück.
      Damit soll­ten die Prie­ster genug zu tun haben und ehe das nicht ver­wirk­licht ist, brau­chen sie nichts Neu­es mehr anfangen.

      • Und ein Weg dahin wäre die Schrif­ten Roma­no Guar­di­nis zu lesen, die teil­wei­se in der Zeit und der bit­te­ren Erkennt­nis des Natio­nal­so­zia­lis­mus ent­stan­den. In einer Zeit von gro­ßem Leid gelangt man eben eher zur Erkennt­nis Got­tes und des Men­schen, als heu­te wo wir im Wohl­stand leben und die Theo­lo­gen Belie­bi­ges ver­kün­den und sich end­los ver­ren­nen in kom­pli­zier­ten, laby­rinth­ar­ti­gen Gedan­ken­gän­gen. Die letzt­lich das Gesetz und die Offen­ba­rung Got­tes verneinen.

        Ein Satz Guar­di­nis sei den Feig­lings­prie­stern von heu­te sinn­ge­mäß ins Bewusst­sein geru­fen. Näm­lich, dass man auch dann für die objek­ti­ve Wahr­heit ein­ste­hen muss, sobald man die­se kennt, wenn man sel­ber dafür mit eige­nem Bei­spiel nicht ein­ste­hen kann. Trotz­dem ist die Wahr­heit Wahr­heit und braucht ihre Verkündiger.

        Nach­denk­lich macht mich, wenn ich an den Weg der katho­li­schen Kir­che nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil den­ke, die Aus­sa­ge von Papst Em. Bene­dikt XVI, dass die Bischö­fe und Kar­di­nä­le um das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil her­um, drauf­ge­kom­men sei­en, dass es ohne die Wahr­heit nicht ginge.

        Man kön­ne die Wahr­heit an sich und den Anspruch der katho­li­schen Kir­che auf die Wahr­heit nicht ganz weg­las­sen. Wo für mich bereits die Wur­zel des Rela­ti­vis­mus zu sprie­ßen scheint. Denn dies zeigt, wie weit man sich durch die Ände­run­gen nach und durch das Kon­zil bereits vom ursprüng­li­chen Glau­bens­gut weg­be­wegt hat­te. Nun gut, das 2. Vati­ka­num war die Reak­ti­on Got­tes auf den Wil­len der Men­schen, die nach 2 Welt­krie­gen noch immer nicht zu Besin­nung und Umkehr fanden. 

        Wenn Gott eine Stra­fe ver­hängt, ist der Wil­le ein­zel­ner Men­schen zurück­ge­setzt, die sie nicht ver­hin­dern kön­nen. So war es bei den bei­den Welt­krie­gen, beim 2. Vati­ka­num, bei der Flücht­lings­wel­le 2015 und bei vie­len ande­ren Gescheh­nis­sen, Euro­pa betref­fend. Es braucht die Sün­de, um eine Stra­fe her­ab­kom­men zu las­sen und es braucht die Umkehr, Ein­sicht und Süh­ne der Men­schen, um sie abzuwenden.

        • Viel­leicht ein Letz­tes noch. Um die in der Ansicht vie­ler Men­schen angeb­lich harm­lo­sen 60er Jah­re in Got­tes Urteil bewer­ten zu kön­nen, muss man den Urzu­stand der Erde vor der Erb­sün­de zum Maß­stab neh­men. Aus einem Gebot, näm­lich von ledig­lich einem Baum im Gar­ten Eden nicht essen zu dür­fen, wur­den 10 Gebo­te, die alles genau­er erklärten.

          Wie der gefal­le­ne Engel Luzi­fer, der durch sei­nen Him­mels­sturz zum Tier, also gestalts­mä­ßig zum Teu­fel und ob sei­nes Unge­hor­sams zum Satan wur­de und sein „Non Serviam“(Gott nicht zu die­nen) sprach. Genau­so hat­ten die Rebel­len der 68er-Bewe­gung ihr „Non Ser­viam“ zu Got­tes Gebo­ten als Bot­schaft. Was sich bezeich­nen­der­wei­se in Papst Fran­zis­kus Satz an Jugend­li­che „macht Lärm in den Gemein­den“ wiederholt.

          Und nach dem Engels­sturz wur­de von Gott jede Form der Ableh­nung gegen sei­ne Per­son für die­je­ni­gen aus­ge­schlos­sen, die ihm nahe­kom­men dür­fen. Jede Ent­schei­dung für oder gegen Gott war von da an end­gül­tig und nie­mand im Him­mel kann sich seit­her gegen Gott wenden.
          Die gefal­le­nen Engel waren gestalts­mä­ßig Teu­fel, Dämo­nen gewor­den und sie blei­ben das von Ewig­keit zu Ewig­keit. Die vor Gott Gerech­ten, die Bewoh­ner des himm­li­schen Jeru­sa­lems, sind das eben­falls von Ewig­keit zu Ewig­keit, also für immer. Und die, die sich bis zuletzt gegen Gott ent­schie­den haben, blei­ben in ihrer Stra­fe in der Höl­le, eben­so von Ewig­keit zu Ewigkeit.

          (Rela­ti­vi­sten und Ohren­schmeich­ler ver­su­chen gar die Theo­rie, dass die in der Höl­le Ver­damm­ten, ihr ein­zi­ges Leid in einer „fru­strier­ten Lie­be“ hät­ten, da sie von Gott ver­bannt sind. Das aber wider­spricht den ent­setz­li­chen Qua­len, die der Rei­che der den armen Laza­rus ver­schmäh­te in der Unter­welt erlitt. Und es wider­spricht dem Feu­er­see, in den die Ver­damm­ten, der Anti­christ und die gefal­le­nen Engel kom­men, die sich gegen Gott gewen­det haben. Was bei­des bibli­sche Anknüp­fungs­punk­te für die Ver­damm­nis der Höl­le sind. Sie­he Johan­nes-Offen­ba­rung und das Gleich­nis Jesu vom Rei­chen Mann und dem armen Lazarus.)

          So sind die Gott getreu­en Engel durch ein Sie­gel unwi­der­ruf­lich mit Gott ver­eint und die­nen ihm, von Ewig­keit zu Ewig­keit. Somit ist ein erneu­tes Auf­leh­nen gegen Gott durch sei­ne Die­ner, die hei­li­gen Engel, ausgeschlossen.

  7. @dhmg1: Vie­len Dank für ihre Aus­füh­run­gen. Ich kann da in allem nur zustimmen.

    „Die vor Gott Gerech­ten, die Bewoh­ner des himm­li­schen Jeru­sa­lems, sind das eben­falls von Ewig­keit zu Ewig­keit, also für immer. Und die, die sich bis zuletzt gegen Gott ent­schie­den haben, blei­ben in ihrer Stra­fe in der Höl­le, eben­so von Ewig­keit zu Ewigkeit.“

    Die­ser Gedan­ke des Ewig­keits­wer­tes unse­res Lebens, soll­te uns in all unse­rem Den­ken und Tun, bis in die klein­sten Regun­gen hin­ein, zu der Vor­stel­lung führen:

    vor Gott.

    In allem und jedem ste­hen wir vor Gott. Wenn wir Gott nicht erfah­ren, sehen, wahr­neh­men, dann dar­um, weil wir nicht vor ihm stehen.

    Unse­re Lei­den­schaf­ten legen sich wie eine Decke über unse­re Wahrnehmung.

    Zwei Wege füh­ren zum Leben in Gott, zur Got­tes­an­schau­ung: Demut und Liebe.

    Alle mysti­schen Schrif­ten kom­men auf den­sel­ben Nen­ner. Immer wie­der Demut und Liebe.

    Ich möch­te in die­sem Zusam­men­hang hin­wei­sen auf eine sehr gute Rei­he, erschie­nen in der Edi­ti­on Hagia Sophia

    Band 1: Hei­li­ger Sera­phim von Sarow
    Band 2: Hei­li­ger Bischof Igna­tij Briantschaninov
    Band 3: Hiero­schi­mo­nach Sampson, Sta­rez und Glaubensbekenner
    Band 4: Hei­li­ge Matro­na von Moskau
    Band 5: Nek­ta­rij – Sta­rez von Optina
    Band 6: Hei­iger Zino­vij – Sta­rez und Metropolit
    Band 7: Das Salz der Erde – Sta­rez Isidor
    Band 8: Vater Arse­nij, Der Ver­ur­teil­te ZEK 18376
    Band 9: Hei­li­ger Bischof Igna­tij – aus­ge­wähl­te Briefe

    Die hei­li­gen Star­zen waren die ‚über die Wahr­heit spre­chen­den‘. Gera­de arbei­te ich das Buch Band Nr. 5 ‚Nek­ta­rij – Sta­rez von Optina durch‘.

    Der Sta­rez hat­te die Gabe der Hell­sich­tig­keit, Pro­phe­tie und Herzenschau …

    Erst nach 20 Jah­ren des Lebens in der Abge­schie­den­heit hat­te er de Gna­de in sein Herz gezo­gen. Von da an konn­te er ande­ren hel­fen und wur­de von vie­len Hil­fe­su­chen­den aufgesucht.

    Die­se Spi­ri­tua­li­tät des allei­ni­gen Ste­hens ‚vor Gott‘ ist dann auch der Schlüs­sel zur gelin­gen­den und frucht­ba­ren Pastoral.

    Bei unse­ren Bischö­fen hat man jedoch den Ein­druck, dass (gei­stig) Blin­de zu Blin­de spre­chen und von daher auch nicht zu Gott füh­ren können. 

    Jeder Suchen­de weiß doch, dass die gegen­wär­ti­ge kirch­li­che Pasto­ral bei­na­he jeden Tief­gangs ent­behrt. Der Suchen­de bekommt nur Hül­len vor­ge­hal­ten und das Ver­spre­chen man wer­de sich als Kir­che mehr und mehr der Welt angleichen.

    Jeder Wahr­heits­su­cher fühlt, wie sehr sich die gegen­wär­ti­ge Kir­che nur dem Zeit­geist anbie­dert und noch dazu von ihm belehrt wer­den will.

    In krch­li­chen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ange­bo­te­ne Kur­se und Semi­na­re wer­den danach beur­teilt, wie weit sie sich von der Tra­di­ti­on gelöst haben und sich gegen­über den Sün­den der Zeit in Schön­sprech üben. 

    Die see­li­schen Wun­den der Men­schen, in denen si sich wie in Kloa­ken win­den, wer­den zu Schatz­tru­hen umge­deu­tet. Je mehr einer erzäh­len kann, um so mehr kann er wuchern mit der Gna­de und Barm­her­zig­keit Got­tes, so dass sich am Ende alle als ganz klei­ne von Gott gelieb­te Sün­der füh­len, die gar nichts ver­än­dern müs­sen; außer zu pro­te­stie­ren gegen pha­ri­sä­isch vor­ge­schrie­ben­den Weg der Gebo­te, der irgend­wie immer noch in den Tie­fen und Hin­ter­stüb­chen unse­res Gewis­sens war­tet und ein­fach nicht tot­zu­krie­gen ist; auch nicht durch sal­bungs­vol­le Wor­te und zeit­gei­sti­gen Schönsprecheinlagen.

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