Athanasius Schneider: „Die Vielfalt der Religionen ist nicht gottgewollt“

Der christliche Glaube ist die einzig gültige Religion und der einzige von Gott gewollte Glaube


Weihbischof Athanasius Schneider über den Glanz der Gotteskindschaft
Weihbischof Athanasius Schneider über den Glanz der Gotteskindschaft

Der christ­li­che Glau­be ist die ein­zig gül­ti­ge Reli­gi­on und der ein­zi­ge von Gott gewoll­te Glau­be. Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, Weih­bi­schof des Erz­bis­tums Ast­a­na in Kasach­stan, ver­öf­fent­lich­te nach der jüng­sten Rei­se von Papst Fran­zis­kus in die Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emi­ra­te eine Stel­lung­nah­me. Dar­in kor­ri­giert er die Aus­sa­gen von Fran­zis­kus, daß der reli­giö­se Plu­ra­lis­mus dem „wei­sen, gött­li­chen Wil­len“ ent­spre­che, also gott­ge­wollt sei. So hat­te es Fran­zis­kus in Abu Dha­bi erklärt, und so steht es in einem „Doku­ment für die uni­ver­sa­le Brü­der­lich­keit“, das er zusam­men mit dem Groß­i­mam von Al-Azhar unterzeichnete.

Das Geschenk der Gotteskindschaft

Anzei­ge

Die Wahr­heit der Got­tes­kind­schaft in Chri­stus, die an sich über­na­tür­lich ist, bil­det die Syn­the­se aller gött­li­chen Offen­ba­run­gen. Die Got­tes­kind­schaft ist immer ein Geschenk der Gna­de, das erha­ben­ste Geschenk Got­tes an die Mensch­heit. Die­ses Geschenk wird jedoch nur durch den per­sön­li­chen Glau­ben an Chri­stus und durch den Emp­fang der Tau­fe erlangt, wie der Herr selbst gesagt hat: 

„Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Was­ser und Geist gebo­ren wird, kann er nicht in das Reich Got­tes kom­men. Was aus dem Fleisch gebo­ren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist gebo­ren ist, das ist Geist. Wun­de­re dich nicht, daß ich dir sag­te: Ihr müßt von neu­em gebo­ren wer­den“ (Joh 3,5–7).

In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten gab es oft – sogar aus dem Mund eini­ger Ver­tre­ter der kirch­li­chen Hier­ar­chie – Aus­sa­gen zur Theo­rie der „anony­men Chri­sten“. Die­se Theo­rie besagt fol­gen­des: Die Mis­si­on der Kir­che in der Welt wür­de letzt­end­lich dar­in bestehen, das Bewußt­sein zu wecken, das alle Men­schen von ihrer Erret­tung in Chri­stus und folg­lich ihrer Got­tes­kind­schaft hät­ten. Denn nach die­ser Theo­rie wür­de jeder Mensch bereits in der Tie­fe sei­ner Per­son die Got­tes­kind­schaft besit­zen. Eine sol­che Theo­rie wider­spricht jedoch direkt der gött­li­chen Offen­ba­rung, wie Chri­stus sie gelehrt hat, und wie sei­ne Apo­stel und die Kir­che seit zwei­tau­send Jah­ren unver­än­der­lich und ohne jeden Zwei­fel über­lie­fert haben.

In sei­nem Essay „Die Kir­che aus Juden und Hei­den“ (1933) hat­te der bekann­te Kon­ver­tit und Exeget, Erik Peter­son, schon lan­ge zuvor vor der Gefahr einer sol­chen Theo­rie gewarnt , als er erklär­te, daß wir das Christ­sein nicht auf die natür­li­che Ord­nung redu­zie­ren kön­nen, in der die Früch­te der Erlö­sung, die von Jesus Chri­stus gewirkt wur­de, gene­rell jedem Men­schen als eine Art Erb­schaft zuge­schrie­ben wer­den, nur weil er die Men­schen­na­tur mit dem mensch­ge­wor­de­nen Wort tei­le. Die Got­tes­kind­schaft ist jedoch kein auto­ma­ti­sches Ergeb­nis, das durch die blo­ße Zuge­hö­rig­keit zur Mensch­heit garan­tiert wird.

Der hei­li­ge Atha­na­si­us (vgl. Ora­tio con­tra Aria­nos II, 59) hin­ter­ließ uns eine ein­fa­che und zugleich genaue Erklä­rung des Unter­schieds zwi­schen dem natür­li­chen Zustand der Men­schen als Geschöp­fe Got­tes und der Herr­lich­keit, Kin­der Got­tes in Chri­stus zu sein. Der hei­li­ge Atha­na­si­us ent­fal­tet sein Den­ken, indem er von den Wor­ten des hei­li­gen Evan­ge­li­ums nach Johan­nes aus­geht, das sagt: 

„Allen aber, die ihn auf­nah­men, /​ gab er Macht, Kin­der Got­tes zu wer­den, /​ allen, die an sei­nen Namen glau­ben, die nicht aus dem Blut, /​ nicht aus dem Wil­len des Flei­sches, /​ nicht aus dem Wil­len des Man­nes, /​ son­dern aus Gott gebo­ren sind“ (Joh 1,12–13).

Johan­nes ver­wen­det den Aus­druck „aus Gott gebo­ren“, um zu sagen, daß der Mensch nicht von Natur aus ein Kind Got­tes ist, son­dern durch Adop­ti­on wird. Die­se Tat­sa­che zeigt die Lie­be Got­tes, da der­je­ni­ge, der ihr Schöp­fer ist, dann durch die Gna­de auch zu ihrem Vater wird. Dies geschieht, wie der Apo­stel sagt, wenn Men­schen in ihrem Her­zen den Geist des mensch­ge­wor­de­nen Soh­nes emp­fan­gen, der in ihnen ruft: „Abba, Vater!“ Der hei­li­ge Atha­na­si­us fährt fort, indem er sagt: Als erschaf­fe­ne Wesen kön­nen die Men­schen Kin­der Got­tes aus­schließ­lich durch den Glau­ben und die Tau­fe wer­den, indem sie den Geist des wah­ren und natür­li­chen Soh­nes Got­tes emp­fan­gen. Genau aus die­sem Grund ist das Wort fleisch­ge­wor­den, um die Men­schen fähig zu machen, als Kin­der adop­tiert zu wer­den und an der gött­li­chen Natur teil­zu­ha­ben. Folg­lich ist Gott von Natur aus im stren­gen Sin­ne nicht der Vater der Men­schen. Nur wer bewußt Chri­stus annimmt und getauft wird, wird in der Wahr­heit rufen kön­nen: „Abba, Vater“ (Röm 8,15, Gal 4,6).

Von Anfang an gab es in der Kir­che die Fest­stel­lung, wie Ter­tul­li­an bezeugt: 

„Man wird nicht als Christ gebo­ren, ein Christ wird man“ (Apg. 18, 5). 

Und der hl. Cypri­an von Kar­tha­go hat die­se Wahr­heit gesi­chert formuliert: 

„Gott kann nicht zum Vater haben, wer nicht die Kir­che zur Mut­ter hat“ (De unit. 6).

Die dring­lich­ste Auf­ga­be der Kir­che in unse­rer heu­ti­gen Zeit ist es, sich um den gei­sti­gen Kli­ma­wan­del und das Kli­ma der gei­sti­gen Migra­ti­on zu küm­mern, damit das Kli­ma des Nicht-Glau­bens an Jesus Chri­stus und das Kli­ma der Ableh­nung des König­tums Chri­sti in ein Kli­ma umge­wan­delt wer­den des aus­drück­li­chen Glau­bens an Jesus Chri­stus und der Annah­me sei­nes König­tums, und daß die Men­schen aus dem Elend der gei­sti­gen Skla­ve­rei des Nicht-Glau­bens emi­grie­ren kön­nen zum Glück, Kin­der Got­tes zu sein, und aus einem Leben in der Sün­de in den Stand der hei­lig­ma­chen­den Gna­de. Das sind die Migran­ten, derer wir uns drin­gend anneh­men müssen.

Das Chri­sten­tum ist die ein­zi­ge von Gott gewoll­te Reli­gi­on, daher kann das Chri­sten­tum nie­mals kom­ple­men­tär neben ande­re Reli­gio­nen gestellt wer­den. Wer die The­se ver­tritt, daß Gott die Viel­falt der Reli­gio­nen wol­le, ver­letzt die Wahr­heit der gött­li­chen Offen­ba­rung, wie sie im Ersten Gebot des Deka­logs unmiß­ver­ständ­lich bekräf­tigt wir. Nach dem Wil­len Chri­sti muß der Glau­be an Ihn und Sei­ne gött­li­che Leh­re die ande­ren Reli­gio­nen erset­zen , jedoch nicht mit Gewalt, son­dern mit einer lie­be­vol­len Über­zeu­gung, wie es der Lob­ge­sang des Christ­kö­nigs­fe­stes ausdrückt: 

„Non Ille regna cla­di­bus, non vi metu­que sub­di­dit: alto levat­us sti­pi­te, amo­re tra­xit omnia“(„Nicht mit dem Schwert, der Kraft und der Angst unter­wirft Er die Völ­ker, son­dern erhöht am Kreuz zieht Er alles lie­bend an sich“).

„Ich bin der Weg und die Wahr­heit und das Leben; nie­mand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6).

Der mensch­ge­wor­de­ne Sohn Got­tes hat gelehrt, daß es außer­halb des Glau­bens an Ihn kei­ne wah­re Reli­gi­on geben kann, die Gott gefällt: 

„Ich bin die Tür; wer durch mich hin­ein­geht, wird geret­tet wer­den; er wird ein- und aus­ge­hen und Wei­de fin­den“ (Joh 10, 9).

Gott hat allen Men­schen aus­nahms­los gebo­ten, auf sei­nen Sohn zu hören: 

„Dies ist mein gelieb­ter Sohn; auf Ihn sollt ihr hören“ (Mk 9,7).

Gott hat nicht gesagt: „Sie kön­nen Mei­nem Sohn oder ande­ren Reli­gi­ons­stif­tern zuhö­ren, da es Mein Wil­le ist, daß es ver­schie­de­ne Reli­gio­nen gibt.“ 

Gott hat die Aner­ken­nung der Reli­gi­on ande­rer Göt­ter verboten:

„Du sollst neben mir kei­ne ande­ren Göt­ter haben“ (Ex 20,3) und „Was haben denn Gerech­tig­keit und Gesetz­wid­rig­keit mit­ein­an­der zu tun? Was haben Licht und Fin­ster­nis gemein­sam? Was für ein Ein­klang herrscht zwi­schen Chri­stus und Beli­ar? Was hat ein Gläu­bi­ger mit einem Ungläu­bi­gen gemein­sam? Wie ver­trägt sich der Tem­pel Got­tes mit Göt­zen­bil­dern?“ (2 Kor 6,14–16).

Wenn die ande­ren Reli­gio­nen glei­cher­ma­ßen dem Wil­len Got­tes ent­spre­chen wür­den, hät­te es zur Zeit von Moses kei­ne gött­li­che Ver­ur­tei­lung der Reli­gi­on des gol­de­nen Kal­bes gege­ben (sie­he Ex 32, 4–20). Dann könn­ten die heu­ti­gen Chri­sten die Reli­gi­on eines neu­en gol­de­nen Kal­bes unge­straft kul­ti­vie­ren, da nach die­ser Theo­rie alle Reli­gio­nen eben­so gott­ge­fäl­lig wären.

Gott gab den Apo­steln und durch sie der Kir­che für alle Zei­ten den fei­er­li­chen Befehl, alle Völ­ker und die Anhän­ger aller Reli­gio­nen in dem einen wah­ren Glau­ben zu unter­wei­sen, sie zu leh­ren, alle sei­ne gött­li­chen Gebo­te zu beach­ten und sie zu tau­fen (sie­he Mt 28,19–20). Seit die Apo­stel und der erste Papst zu pre­di­gen begon­nen haben, hat die Kir­che immer ver­kün­det, daß es in kei­nem ande­ren Namen eine Erlö­sung gibt, das heißt, es gibt kei­nen ande­ren Glau­ben unter dem Him­mel durch den Men­schen geret­tet wer­den kön­nen, außer im Namen und Glau­ben an Jesus Chri­stus (sie­he Apo­stel­ge­schich­te 4, 12).

Mit den Wor­ten des hei­li­gen Augu­sti­nus lehr­te die Kir­che zu allen Zeiten: 

„Nur die christ­li­che Reli­gi­on weist den für alle offe­nen Weg für das Heil der See­le. Ohne sie wird nie­mand geret­tet. Dies ist der Königs­weg, denn er allein führt nicht zu einem Reich das durch irdi­sche Höhe schwankt, son­dern zu einem dau­er­haf­ten Reich in der sta­bi­len Ewig­keit“ (De civi­ta­te Dei, 10, 32,1).

Die fol­gen­den Wor­te des gro­ßen Pap­stes Leo XIII. bezeu­gen die­sel­be, zu allen Zei­ten unver­än­der­li­che Leh­re des Lehr­amts, indem er versicherte: 

„Der gro­ße moder­ne Irr­tum des reli­giö­sen Indif­fe­ren­tis­mus und der Gleich­heit aller Kul­te ist der geeig­net­ste Weg, alle Reli­gio­nen zu ver­nich­ten und vor allem die katho­li­sche, die als ein­zig wah­re nicht ohne enor­me Unge­rech­tig­keit in ein Bün­del mit den ande­ren zusam­men­ge­nom­men wer­den kann“ (Enzy­kli­ka Huma­num genus , Nr. 16).

In jüng­ster Zeit hat das Lehr­amt im Doku­ment „Domi­nus Iesus“ (6. August 2000) im Wesent­li­chen die­sel­be unver­än­der­li­che Leh­re vor­ge­legt, aus der wir rele­van­te Aus­sa­gen zitieren:

„Der theo­lo­gale Glau­be, die Annah­me der durch den einen und drei­fal­ti­gen Gott geof­fen­bar­ten Wahr­heit, wird des­we­gen oft gleich­ge­setzt mit der inne­ren Über­zeu­gung in den ande­ren Reli­gio­nen, mit reli­giö­ser Erfah­rung also, die noch auf der Suche nach der abso­lu­ten Wahr­heit ist und der die Zustim­mung zum sich offen­ba­ren­den Gott fehlt. Dar­in liegt einer der Grün­de für die Ten­denz, die Unter­schie­de zwi­schen dem Chri­sten­tum und den ande­ren Reli­gio­nen ein­zu­eb­nen, ja manch­mal aufzuheben“(Nr. 7). „Im Gegen­satz zum christ­li­chen und katho­li­schen Glau­ben ste­hen jedoch Lösungs­vor­schlä­ge, die ein Heils­wir­ken Got­tes außer­halb der ein­zi­gen Mitt­ler­schaft Chri­sti anneh­men“ (Nr. 14). „Nicht sel­ten wird der Vor­schlag gemacht, in der Theo­lo­gie Aus­drücke wie »Ein­zig­keit«, »Uni­ver­sa­li­tät« oder »Abso­lut­heit« zu ver­mei­den, weil dadurch der Ein­druck ent­stün­de, die Bedeu­tung und der Wert des Heils­er­eig­nis­ses Jesu Chri­sti wür­de gegen­über den ande­ren Reli­gio­nen in über­trie­be­ner Wei­se betont. In Wirk­lich­keit brin­gen die­se Wor­te nur die Treue zum Offen­ba­rungs­gut zum Aus­druck, weil sie sich aus den Glau­bens­quel­len selbst erge­ben“ Nr. 15). „Aus dem Gesag­ten geht klar her­vor, daß es dem katho­li­schen Glau­ben wider­sprä­che, die Kir­che als einen Heils­weg neben jenen in den ande­ren Reli­gio­nen zu betrach­ten, die kom­ple­men­tär zur Kir­che, ja im Grun­de ihr gleich­wer­tig wären, inso­fern sie mit die­ser zum escha­to­lo­gi­schen Reich Got­tes kon­ver­gier­ten“ (Nr. 21). Die Glau­bens­wahr­heit schließt zugleich radi­kal jene Men­ta­li­tät des Indif­fe­ren­tis­mus aus, die „durch­drun­gen ist von einem reli­giö­sen Rela­ti­vis­mus, der zur Annah­me führt, daß ‚eine Reli­gi­on gleich viel gilt wie die ande­re‘ “ (Nr. 22).

Die Apo­stel und unzäh­li­ge christ­li­che Mär­ty­rer aller Zei­ten, beson­ders die der ersten drei Jahr­hun­der­te, hät­ten sich das Mar­ty­ri­um erspart, wenn sie gesagt hät­ten: „Die heid­ni­sche Reli­gi­on und ihr Kult ist ein Weg, der auch dem Wil­len Got­tes ent­spricht“. Es hät­te bei­spiels­wei­se kein christ­li­ches Frank­reich gege­ben, „die älte­ste Toch­ter der Kir­che“, wenn der hei­li­ge Remi­gi­us dem König der Fran­ken, Chlod­wig, gesagt hät­te: „Du darfst dei­ne heid­ni­sche Reli­gi­on nicht auf­ge­ben; du kannst die Reli­gi­on Chri­sti zusam­men mit dei­ner heid­ni­schen Reli­gi­on prak­ti­zie­ren“. In Wirk­lich­keit sag­te der hei­li­ge Bischof ande­res, und das sogar auf sehr stren­ge Wei­se: „Lie­be, was du ver­brannt hast, und ver­bren­ne, was du geliebt hast!“

Eine wah­re uni­ver­sa­le Brü­der­lich­keit kann nur in Chri­stus exi­stie­ren, das heißt zwi­schen getauf­ten Per­so­nen. Die vol­le Ehre der Got­tes­kind­schaft wird nur in der seli­gen Schau­ung Got­tes im Him­mel erreicht, wie es die Hei­li­ge Schrift lehrt: 

„Seht, wie groß die Lie­be ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir hei­ßen Kin­der Got­tes und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Lie­be Brü­der, jetzt sind wir Kin­der Got­tes. Aber was wir sein wer­den, ist noch nicht offen­bar gewor­den. Wir wis­sen, daß wir ihm ähn­lich sein wer­den, wenn er offen­bar wird; denn wir wer­den ihn sehen, wie er ist“ (1 Joh 3, 1–2).

Kei­ne Auto­ri­tät auf Erden – nicht ein­mal die höch­ste Auto­ri­tät der Kir­che – hat das Recht, jeden Anhän­ger einer ande­ren Reli­gi­on vom expli­zi­ten Glau­ben an Jesus Chri­stus zu dis­pen­sie­ren, das heißt vom Glau­ben an den mensch­ge­wor­de­nen Sohn Got­tes und ein­zi­gen Erlö­ser der Men­schen, mit der Ver­si­che­rung, daß die ver­schie­de­ne Reli­gio­nen als sol­che von Gott selbst gewollt sei­en. Denn unaus­lösch­lich – weil mit dem Fin­ger Got­tes geschrie­ben und kri­stall­klar in sei­ner Bedeu­tung – blei­ben jedoch die Wor­te des Soh­nes Gottes: 

„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerich­tet; wer nicht glaubt, ist schon gerich­tet, weil er an den Namen des ein­zi­gen Soh­nes Got­tes nicht geglaubt hat“ (Joh 3, 18). 

Die­se Wahr­heit war bis jetzt in allen christ­li­chen Gene­ra­tio­nen gül­tig und wird bis zum Ende der Zei­ten gül­tig blei­ben, unge­ach­tet der Tat­sa­che, daß eini­ge Per­so­nen in der Kir­che unse­rer Zeit so insta­bil, fei­ge, sen­sa­ti­ons­gie­rig und kon­for­mi­stisch sind, die­se Wahr­heit in einem ent­ge­gen­ge­setz­ten Wort­sinn umzu­in­ter­pre­tie­ren, aber die­se Neu­in­ter­pre­ta­ti­on als Kon­ti­nui­tät in der Ent­wick­lung der Leh­re ausgeben.

Außer­halb des christ­li­chen Glau­bens kann kei­ne ande­re Reli­gi­on ein wah­rer und von Gott gewoll­ter Weg sein, weil es der aus­drück­li­che Wil­le Got­tes ist, daß alle Men­schen an Sei­nen Sohn glauben: 

„Denn es ist der Wil­le mei­nes Vaters, daß alle, die den Sohn sehen und an ihn glau­ben, das ewi­ge Leben haben und daß ich sie auf­er­wecke am Letz­ten Tag“ (Joh 6,40).

Außer­halb des christ­li­chen Glau­bens ist kei­ne ande­re Reli­gi­on imstan­de, das wah­re über­na­tür­li­che Leben zu vermitteln: 

„Das ist das ewi­ge Leben: dich, den ein­zi­gen wah­ren Gott, zu erken­nen und Jesus Chri­stus, den du gesandt hast“ (Joh 17, 3).

8. Febru­ar 2019

+ Atha­na­si­us Schnei­der
Weih­bi­schof der Erz­diö­ze­se der Aller­hei­lig­sten Jung­frau Maria in Astana

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