Päpstliche Studienkommission zum „Frauendiakonat“ hat Arbeit abgeschlossen

Was denkt Papst Franziskus?


Phyllis Zagano, Mitglied der von Papst Franziskus eingesetzten Kommission zum Studium der frührchristlichen Diakonissen. Die feministische Theologin ist eine Verfechterin des Frauendiakonats.
Phyllis Zagano, Mitglied der von Papst Franziskus eingesetzten Kommission zum Studium der frührchristlichen Diakonissen. Die Theologin ist eine Verfechterin des Frauendiakonats.

(Rom) Der Bericht der Stu­di­en­kom­mis­si­on über das Frau­en­dia­ko­nat ist fer­tig­ge­stellt und liegt bereits auf dem Schreib­tisch von Papst Franziskus. 

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Berich­tet wird das vom pro­gres­si­ven Natio­nal Catho­lic Repor­ter. Gestern wur­de die Nach­richt auch von der ita­lie­ni­schen Pres­se­agen­tur ANSA gemeldet.

Zwei US-ame­ri­ka­ni­sche Mit­glie­der der Kom­mis­si­on, die Theo­lo­gin Phyl­lis Zaga­no und der Jesu­it Ber­nard Pot­tier, hiel­ten an der Ford­ham Uni­ver­si­ty in den USA Vor­trä­ge. Dort sag­ten sie, es gebe zahl­rei­che Bewei­se dafür, daß Frau­en in der Kir­che eine lan­ge Geschich­te hät­ten, womit die Aus­übung von Auf­ga­ben und Ämtern gemeint ist. „Die Geschich­te allein“ rei­che aber nicht aus, um in der Sache Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, wie sie präzisierten.

Die Kom­mis­si­on war vor zwei Jah­ren von Papst Fran­zis­kus errich­tet wor­den und setzt sich aus zwölf Mit­glie­dern zusam­men. Dazu wur­den pari­tä­tisch Frau­en und Män­ner beru­fen. Den Vor­sitz über­trug Fran­zis­kus dem dama­li­gen Sekre­tär der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Luis Lada­ria Fer­rer SJ, der heu­te Glau­bens­prä­fekt ist.

Zur Ent­schei­dung, die Papst Fran­zis­kus in der Sache tref­fen wer­de, äußer­ten sich die bei­den Kom­mis­si­ons­mit­glie­der nicht. Zaga­no, die eine bekann­te Ver­fech­te­rin eines „Frau­en­dia­ko­nats“ ist, sag­te ledig­lich, daß Papst Fran­zis­kus „ein Mann des tie­fen Gebets ist, und sehr kon­kret ist“.

Irritationen

Die Errich­tung der Kom­mis­si­on sorg­te 2016 für eini­ge Irritationen. 

Die UISG-Führung 2016
Die UISG-Füh­rung 2016

Papst Fran­zis­kus emp­fing am 12. Mai 2016 rund 870 Gene­ral­obe­rin­nen katho­li­scher Frau­en­or­den, die in der Inter­na­tio­na­len Uni­on der Gene­ral­obe­rin­nen (UISG) zusam­men­ge­schlos­sen sind. Unter den Fra­gen, die der Papst bei die­ser Gele­gen­heit beant­wor­te­te, war auch eine zum „Frau­en­dia­ko­nat“. Moder­ni­sti­sche Ten­den­zen in Tei­len der UISG sind seit län­ge­rem bekannt. 

Zahl­rei­che Medi­en berich­te­ten am näch­sten Tag, der Papst habe eine „Bereit­schaft zur Öff­nung“ signa­li­siert. Vati­kan­spre­cher P. Feder­i­co Lom­bar­di SJ bezeich­ne­te sol­che Mel­dun­gen jedoch als „ver­früht“. Fran­zis­kus habe ledig­lich „spon­tan“ gespro­chen. Die genau­en Absich­ten des Pap­stes sei­en noch gar nicht klar. 

Der Vati­kan­spre­cher umschrieb damit aller­dings einen Dau­er­zu­stand des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kats, der sich knapp zusam­men­fas­sen läßt: Der Papst ver­sucht einer­seits den jewei­li­gen Gesprächs­part­nern ent­ge­gen­zu­kom­men, ist dabei wenig kon­kret und läßt sich ins­ge­samt nicht in die Kar­ten schauen. 

Die Kehr­sei­te die­ser Tak­tik ist aller­dings, daß damit in der Kir­che zu immer neu­en The­men­fel­dern Unsi­cher­heit erzeugt wird.

Nimmt man die Aus­sa­gen des Pap­stes gegen­über den UISG-Obe­rin­nen wört­lich, gab er zu ver­ste­hen, sich bis­her fak­tisch nicht mit der Fra­ge der Frau­en­or­di­na­ti­on befaßt zu haben, was mehr als unwahr­schein­lich ist. Damit begrün­de­te er auch die Ein­set­zung einer Stu­di­en­kom­mis­si­on, die das The­ma beleuch­ten wer­de, um ihm eine Grund­la­ge zur Mei­nungs­bil­dung zur Hand zu geben. 

Diakonissen oder Diakoninnen?

Die Ant­wort des Pap­stes, aber auch die dar­auf fol­gen­de Ver­öf­fent­li­chung des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes, war von einer unsau­be­ren Begriffs­ver­wen­dung gekenn­zeich­net. Zwi­schen den Begrif­fen Dia­ko­nis­sen und „Dia­ko­nin­nen“ wur­de nicht sau­ber unter­schie­den. In sei­ner direk­ten Ant­wort an die Obe­rin­nen hat­te Fran­zis­kus von Dia­ko­nis­sen gespro­chen. In der Erklä­rung des Pres­se­am­tes war aber von „Frau­en­dia­ko­nat“ die Rede. Glei­ches gilt für die dama­li­ge Bericht­erstat­tung von Andrea Tor­ni­el­li, dem Haus­va­ti­ka­ni­sten von Fran­zis­kus, der Dia­ko­nis­sen und „Dia­ko­nin­nen“ wie Syn­ony­me gebrauchte.

Exkommunizierte „Priesterin“
Exkom­mu­ni­zier­te „Prie­ste­rin“

Dia­ko­nis­sen und Dia­ko­nin­nen sind jedoch, trotz der Namens­ähn­lich­keit, zwei Paar Schuhe.

Dia­ko­nis­sen gab es in der frü­hen Kir­che, weil im Geschlech­ter­ver­ständ­nis der anti­ken Welt Prie­ster, da Män­ner, bestimm­te Auf­ga­ben nicht erfül­len konn­ten, die Frau­en betra­fen. Das galt für Haus­be­su­che einer allein­ste­hen­den Frau, etwa zur Kom­mu­ni­ons­pen­dung oder die Tau­fe einer Frau, da sie damals noch als Ganz­kör­per­tau­fe von Erwach­se­nen prak­ti­ziert wur­de. Es ging also um prak­ti­sche Auf­ga­ben inner­halb der Gemein­de, teils auf­grund von gesell­schaft­li­chen Zwän­gen. Des­halb wur­den Dia­ko­nis­sen ein­ge­setzt, die aber kei­nen Anteil am Wei­he­sa­kra­ment hat­ten und für ihre Auf­ga­ben auch nicht brauch­ten. Dar­an ändert auch nichts, daß es Bele­ge eines eige­nen Beauf­tra­gungs­ri­tus für sie gibt.

Das Frau­en­dia­ko­nat, also weib­li­che Dia­ko­ne, ist hin­ge­gen eine ganz jun­ge For­de­rung. Sie ist Aus­druck des nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil und den 68er-Umbrü­chen in die Kir­che ein­ge­drun­ge­nen Femi­nis­mus und will im Geschlech­ter­kampf nach dem männ­li­chen Wei­he­amt grei­fen. Als Begrün­de­rin­nen der femi­ni­sti­schen Theo­lo­gie im deut­schen Sprach­raum sind Ute Ran­ke-Hei­ne­mann und Eli­sa­beth Gös­s­mann nennen.

Den Anstoß zur femi­ni­sti­schen For­de­rung bot das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil mit der Wie­der­her­stel­lung des Dia­ko­nats als eines vom Prie­ster­tum getrenn­ten Wei­he­am­tes. Auf die histo­ri­sche Ent­wick­lung des Wei­he­sa­kra­ments kann an die­ser Stel­le nicht näher ein­ge­gan­gen wer­den. Nur soviel: Die Behaup­tung einer „Wie­der­her­stel­lung“ ver­mit­telt den irri­gen Ein­druck, daß das heu­ti­ge Dia­ko­nat und die damit ver­bun­de­nen Auf­ga­ben jenen einer früh­christ­li­chen Situa­ti­on ent­spre­chen wür­den, was nach­weis­lich nicht der Fall ist. Das Dia­ko­nat, wie es inhalt­lich vom Kon­zil kon­zi­piert wur­de, grün­det zwar auf histo­ri­schen Ele­men­te und ver­wen­det sol­che, ist aber in sei­ner Kom­po­si­ti­on eine Neuschöpfung.

War­um reak­ti­vier­te das Kon­zil zu einer Zeit, als es noch zum Ber­sten vol­le Prie­ster­se­mi­na­re gab, ein geson­der­tes Diakonat? 

Offen­bar nicht des Dia­ko­nats wegen. Dahin­ter stand eine beson­ders im deut­schen Sprach­raum star­ke, moder­ni­sti­sche Strö­mung, die den prie­ster­li­chen Zöli­bat kip­pen woll­te. Als die Wider­stän­de zu groß waren wur­de als „Kom­pro­miß“ das eigen­stän­di­ge Dia­ko­nat reak­ti­viert und zwar auch ohne Zöli­bat gemäß der ost­kirch­li­chen Pra­xis. Die Abschaf­fung der nie­de­ren Wei­hen im neu­en Ritus, wie sie im über­lie­fer­ten Ritus gel­ten, ste­hen auch damit in einem Zusammenhang.

Aus heu­ti­ger Sicht kann von einem schlech­ten Kom­pro­miß gespro­chen wer­den, da Türen auf­ge­sto­ßen wur­den, die zu den heu­ti­gen Kon­flik­ten führ­ten, die offen aus­ge­tra­gen wer­den oder unter­schwel­lig köcheln: der For­de­rung nach dem Frau­en­dia­ko­nat und der For­de­rung nach ver­hei­ra­te­ten Priestern.

Die Miß­ver­ständ­nis­se, die den heu­ti­gen Kon­flikt geför­dert haben, lie­gen in den Begrif­fen. In der Anti­ke fin­den sich Hin­wei­se, daß die Tätig­keit der erwähn­ten Dia­ko­nis­sen auch als Dia­ko­nat und somit Frau­en­dia­ko­nat bezeich­net wur­de, wenn es auch nichts mit dem Wei­he­sa­kra­ment und der femi­ni­sti­schen For­de­rung im heu­ti­gen Sinn zu tun hat­te. Solan­ge bei­de Sei­ten ver­stan­den, wie es in der Anti­ke der Fall war, daß das männ­li­che Dia­ko­nat etwas ganz ande­res als das weib­li­che Dia­ko­nat ist, stell­te das kein Pro­blem dar. 

Heu­te ist das auf­grund des inner­kirch­li­chen Femi­nis­mus anders, wes­halb eine sau­be­re begriff­li­che Tren­nung gebo­ten scheint, um unnö­ti­ge Miß­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den und Unklar­hei­ten auszuschließen. 

Auf die Kommission folgt die Kommission

Die Über­tra­gung des Vor­sit­zes an Luis Lada­ria Fer­rer, den Sekre­tär und nicht den damals amtie­ren­den Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Kar­di­nal Mül­ler, hat­te nicht nur damit zu tun, daß er Jesu­it ist wie der Papst: Ein Aspekt, der grund­sätz­lich bei Ernen­nun­gen für Fran­zis­kus nicht ohne Bedeu­tung ist. Ob der Papst bereits Anfang August 2016 die Absicht heg­te, Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler nach Ablauf der fünf­jäh­ri­gen Amts­zeit nicht im Amt des Glau­bens­prä­fek­ten zu bestä­ti­gen, kann ange­nom­men wer­den, bleibt aber Spe­ku­la­ti­on. Die Über­tra­gung des Vor­sit­zes an Lada­ria hat­te vor allem damit zu tun, daß sich Kar­di­nal Mül­ler sich in den Jah­ren zuvor ein­deu­tig gegen ein Frau­en­dia­ko­nat aus­ge­spro­chen und dies auch nach der Papst-Audi­enz für die UISG-Obe­rin­nen wie­der­holt hatte. 

2012, als der dama­li­ge Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Robert Zol­lit­sch, das Frau­en­dia­ko­nat gefor­dert hat­te, stell­te Mül­ler als soeben neu­ernann­ter Glau­bens­prä­fekt unmiß­ver­ständ­lich klar:

„Für Dia­ko­nin­nen gibt es kei­ne Grund­la­ge und für Dia­ko­nis­sen kei­nen Bedarf“. 

2016 mach­te Kar­di­nal Mül­ler dar­auf auf­merk­sam, daß eine Kom­mis­si­on erst vor weni­gen Jah­ren das The­ma erschöp­fend stu­diert und ein kla­res Ergeb­nis vor­ge­legt hat­te. Frau­en hat­ten nie Anteil am Weihesakrament.

Fran­zis­kus hät­te nur auf deren Ergeb­nis­se ver­wei­sen kön­nen. Er wuß­te aber, um die Unduld­sam­keit femi­ni­sti­scher Kir­chen­krei­se und die inner­kirch­li­che Agi­ta­ti­on, die zum The­ma vor allem im deut­schen Sprach­raum betrie­ben wird.

Fran­zis­kus ernann­te im Hoch­som­mer 2016 die neue Kom­mis­si­on und gab sogar zu ver­ste­hen, damit die Fra­ge „auf die lan­ge Bank“ schie­ben zu wol­len. Die­se erstaun­li­che Offen­her­zig­keit, die einer Des­avou­ie­rung der Gene­ral­obe­rin­nen gleich­kam, erhöh­te in glau­bens­treu­en Kir­chen­krei­sen die Sor­gen eher noch, als sie zu zer­streu­en. Denn damit war unklar gewor­den, ob die Ernen­nung einer laut Kar­di­nal Mül­ler über­flüs­si­gen Kom­mis­si­on der Beru­hi­gung der femi­ni­sti­schen Krei­se oder/​und die Aus­sa­ge von der „lan­gen Bank“ der Beru­hi­gung von glau­bens­treu­en Krei­sen die­nen sollte.

Unklar ist in die­sem Zusam­men­hang noch etwas: Weni­ge Tage nach­dem Fran­zis­kus den UISG-Obe­rin­nen die Ein­set­zung einer Stu­di­en­kom­mis­si­on zuge­si­chert hat­te, soll das vati­ka­ni­sche Staats­se­kre­ta­ri­at Anfang Juni 2016 exkom­mu­ni­zier­te „Prie­ste­rin­nen“ emp­fan­gen haben. 

Die Fakten

Am 17. Sep­tem­ber 2001 ver­öf­fent­lich­ten drei römi­sche Kon­gre­ga­tio­nen, die Kon­gre­ga­tio­nen für die Glau­bens­leh­re, die Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung und die Kon­gre­ga­ti­on für den Kle­rus, eine gemein­sa­me Noti­fi­ka­ti­on mit einem kla­ren Nein zum Frau­en­dia­ko­nat. Dar­in wur­den Initia­ti­ven jeg­li­cher Art in Rich­tung Frau­en­dia­ko­nat unter­sagt. Das Gegen­teil sei eine „seel­sor­ge­ri­sche Irreführung“.

Bereits 1994 hat­te Papst Johan­nes Paul II. mit dem Apo­sto­li­schen Schrei­ben
Ordi­na­tio sacer­do­ta­lis fest­ge­stellt, daß die Ordi­na­ti­on von Frau­en defi­ni­tiv unmög­lich ist. Kir­chen­recht­ler mes­sen der Ent­schei­dung dog­ma­ti­sche Bedeu­tung zu, womit die Fra­ge ein für alle­mal ent­schie­den sei. Den dog­ma­ti­schen Rang bestä­tig­te indi­rekt auch Papst Fran­zis­kus, indem er selbst und sein Umfeld erken­nen ließ, daß an Ordi­na­tio sacer­do­ta­lis kein Weg vorbeiführt.

Feministen in Aktion
Femi­ni­sten in Aktion

Aller­dings gab der dama­li­ge Erz­bi­schof von Mai­land, Kar­di­nal Car­lo Maria Mar­ti­ni SJ, als Ant­wort auf die Ent­schei­dung von Johan­nes Paul II, eine neue, sophi­sti­sche Stra­te­gie aus. Man sol­le nicht mehr vom Frau­en­prie­ster­tum reden, son­dern sich auf das Frau­en­dia­ko­nat kon­zen­trie­ren, denn das sei von Johan­nes Paul II. nicht expli­zit erwähnt worden.

Da das Wei­he­sa­kra­ment – Dia­kon – Prie­ster – Bischof – aber nicht teil­bar ist, gilt, so oder anders­rum, ein alles oder nichts. Ent­we­der haben Frau­en kei­nen Anteil an die­sem Sakra­ment, dann auch nicht am Dia­ko­nat, oder sie kön­nen „Dia­ko­nin­nen“ wer­den, dann aber auch „Prie­ste­rin­nen“ und „Bischö­fin­nen“. Da dies aber von Johan­nes Paul II. kate­go­risch und defi­ni­tiv aus­ge­schlos­sen wur­de, ist auch die­se Fra­ge eigent­lich ent­schie­den und vom Tisch. 

Umstrit­ten ist eine Ände­rung des Kir­chen­rechts durch Papst Bene­dikt XVI. vom 26. Okto­ber 2009. Er schärf­te das eigen­stän­di­ge Pro­fil des Dia­kons gegen­über dem Prie­ster und prä­zi­sier­te, daß nur letz­te­rer „in per­so­na Chri­sti“ han­delt. Was als Reak­ti­on auf die erwähn­te „Wie­der­her­stel­lung“ des Dia­ko­nats durch das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil war, die in man­chen Län­dern erst sehr spät umge­setzt wur­de, in man­chen Diö­ze­sen noch heu­te nicht, wird von femi­ni­sti­schen und moder­ni­sti­schen Krei­sen als Vor­be­rei­tung aus­ge­legt. Ihrer Mei­nung nach habe Bene­dikt XVI. durch die „Tren­nung“ von Prie­ster­tum und Dia­ko­nat, „den Weg frei­ge­macht“ für Dia­ko­nin­nen. Der­glei­chen äußer­te Bene­dikt XVI. aller­dings nie.

Für wei­te­re Unsi­cher­heit sorg­ten irri­tie­ren­de Signa­le aus dem Umfeld von Papst Fran­zis­kus. Die römi­sche Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà Cat­to­li­ca ver­öf­fent­lich­te einen Arti­kel, mit dem sogar das Frau­en­prie­ster­tum erneut aufs Tapet gelegt wurde.

Im Zuge der Vor­be­rei­tun­gen der Ama­zo­nas­syn­ode, deren Geheim­agen­da die Auf­wei­chung des prie­ster­li­chen Zöli­bats ist, wur­den in den ver­gan­ge­nen Mona­ten auch ver­stärkt For­de­run­gen nach dem Frau­en­dia­ko­nat regi­striert.

Die von Papst Fran­zis­kus mit der Syn­oden­vor­be­rei­tung beauf­trag­te Orga­ni­sa­ti­on REPAM, die von Kar­di­nal Clau­dio Hum­mes und dem eme­ri­tier­ten, öster­rei­chi­schen Mis­si­ons­bi­schof Erwin Kräut­ler gelei­tet wird, also fest in pro­gres­si­ver Hand ist, schreibt in Wer­be­pu­bli­ka­tio­nen kryp­tisch über „neue Ämter“ für Frau­en. Sowohl Hum­mes als auch Kräut­ler spra­chen sich in der Ver­gan­gen­heit sowohl für ver­hei­ra­te­te als auch weib­li­che Prie­ster aus. 

Ende Novem­ber 2016 traf sich die Stu­di­en­kom­mis­si­on zu ihrer ersten Sit­zung. 26 Mona­te spä­ter liegt das Ergeb­nis ihrer Arbeit auf dem Schreib­tisch von Papst Franziskus. 

Und nie­mand weiß, was er zur Sache denkt, und wie er han­deln wird.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Youtube/​LifeSite/​womensordinationcampaign (Screen­shots)

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