„Alle Freimaurer der Welt schließen sich dem Aufruf des Papstes an“

Ist die Verurteilung der Freimaurerei durch die Kirche beendet?


Freimaurer begeistern sich an Weihnachtsbotschaft von Papst Franziskus und betrachten die Verurteilung der Freimaurerei durch die Kirche für beendet.
Freimaurer begeistern sich an Weihnachtsbotschaft von Papst Franziskus und betrachten die Verurteilung der Freimaurerei durch die Kirche für beendet.

(Rom) „Alle Frei­mau­rer der Welt schlie­ßen sich dem Auf­ruf von Papst Fran­zis­kus für eine ‚Brü­der­lich­keit zwi­schen Men­schen ver­schie­de­ner Reli­gio­nen‘ an“, erklär­te die Groß­lo­ge von Spa­ni­en – Spa­ni­scher Groß­ori­ent 1889.

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Papst Fran­zis­kus hat­te in sei­ner Bot­schaft Urbi et orbi am 25. Dezem­ber von der Mit­tel­log­gia des Peters­do­mes den „Wunsch nach Brü­der­lich­keit“ geäußert.

Wört­lich sag­te das Kirchenoberhaupt:

„Brü­der­lich­keit zwi­schen Men­schen jeder Nati­on und Kul­tur.
Brü­der­lich­keit zwi­schen Men­schen mit ver­schie­de­nen Ideen, die aber fähig sind, ein­an­der zu ach­ten und zuzu­hö­ren.
Brü­der­lich­keit zwi­schen Men­schen ver­schie­de­ner Reli­gio­nen. […] Unse­re Ver­schie­den­heit scha­det uns also nicht, sie bedeu­tet kei­ne Gefahr; sie ist viel­mehr ein Reich­tum. Es ist wie bei einem Künst­ler, der ein Mosa­ik gestal­ten will: Es ist bes­ser, Stei­ne mit vie­len Far­ben zur Ver­fü­gung zu haben, als nur mit weni­gen Far­ben zu arbeiten!

Die Bot­schaft führ­te am 7. Janu­ar zu einer Reak­ti­on der Freimaurerei:

„Alle Frei­mau­rer der Welt schlie­ßen sich die­sem Auf­ruf von Papst Fran­zis­kus für eine ‚Brü­der­lich­keit zwi­schen Men­schen ver­schie­de­ner Reli­gio­nen‘ an“, ver­kün­de­te die Groß­lo­ge von Spa­ni­en – Spa­ni­scher Groß­ori­ent 1889 auf ihrer Inter­net­sei­te El Ori­en­te.

 „In sei­ner Weih­nachts­bot­schaft hat Papst Fran­zis­kus zum Tri­umph der uni­ver­sel­len Brü­der­lich­keit zwi­schen allen Men­schen aufgefordert.“

Tweet der Großloge von Spanien
Tweet der Groß­lo­ge von Spanien

Seit sei­ner Wahl brach­ten die Frei­mau­rer ver­schie­de­ner Län­der und Obö­di­en­zen mehr­fach ihre Genug­tu­ung und Begei­ste­rung über das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt zum Aus­druck. Beson­ders bekannt wur­de die „Freund­schaft“ zwi­schen Fran­zis­kus und Euge­nio Scal­fa­ri, der einer Fami­lie mit alter frei­mau­re­ri­scher Tra­di­ti­on ent­stammt, der vom Hei­li­gen Stuhl unwi­der­spro­chen wie­der­holt zu einer Art Papst­spre­cher avancierte.

El Ori­en­te sieht eine Zei­ten­wen­de. Nach 300 Jah­ren der unüber­brück­ba­ren Gegen­sät­ze gehe Papst Fran­zis­kus ganz neue Wege und füh­re die Kir­che auf einen grund­sätz­lich neu­en Kurs:

„Die Wor­te des Pap­stes zei­gen die aktu­el­le Linie der Kir­che gegen­über dem Inhalt von Huma­num Genus (1884), der letz­ten gro­ßen, katho­li­schen Ver­ur­tei­lung der Frei­mau­re­rei. Der Weg, den der reli­giö­se Fun­da­men­ta­lis­mus damals ver­ur­teil­te, ist heu­te der Weg, den der Papst der katho­li­schen Kir­che und die uni­ver­sel­le Frei­mau­re­rei der Mensch­heit gemein­sam vor­schla­gen. Es gibt nicht einen Frei­mau­rer auf der Erde, der sich nicht dem Papst anschließt in sei­nem Wunsch nach uni­ver­sel­ler, hete­ro­ge­ner Brü­der­lich­keit in der Poli­tik, der Kul­tur oder der Religion.“

Die Unter­stüt­zung der Frei­mau­rer für den Auf­ruf von Papst Fran­zis­kus wur­de am 7. Janu­ar auch auf Twit­ter ver­brei­tet. Bereits in der Ver­gan­gen­heit zeig­ten sich „Über­ein­stim­mun­gen“ zwi­schen der Frei­mau­re­rei und dem Kurs von Papst Fran­zis­kus. Ein zen­tra­les The­ma stellt die För­de­rung der Mas­sen­ein­wan­de­rung durch die For­de­rung nach einem bedin­gungs­lo­ses „Recht“ auf Migra­ti­on dar. Papst Fran­zis­kus bekräf­tig­te die­se Linie am 7. Janu­ar in sei­ner Anspra­che an das Diplo­ma­ti­sche Corps. 

Die Frei­mau­rer postu­lier­ten die Mas­sen­ein­wan­de­rung im August 2018 und unter­stütz­ten im Sep­tem­ber 2015 die ille­ga­le Mas­sen­mi­gra­ti­on nach Euro­pa, als die­se auf ihrem bis­he­ri­gen Höhe­punkt war. Sowohl Papst Fran­zis­kus als auch die Frei­mau­re­rei spra­chen sich vehe­ment für die Unter­zeich­nung des Glo­ba­len Migra­ti­ons­pak­tes aus, die Anfang Dezem­ber in Mar­ra­kesch erfolgte.

Text: Andre­as Becker
Bild: El Ori­en­te (Screen­shot)

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