Papst Franziskus und der neue Turmbau zu Babel

Vatikan befürwortet den UNO-Migrationspakt


Papst Franziskus und die Nomadisierung des Menschen.
Papst Franziskus und die Nomadisierung des Menschen.

Von Andre­as Becker

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Wäh­rend immer mehr west­li­che Staa­ten Beden­ken gegen den UNO-Migra­ti­ons­pakt äußern, befür­wor­tet die katho­li­sche Kir­che das Abkommen.

Die USA, Austra­li­en, Isra­el, die Schweiz, Öster­reich, Ungarn, Tsche­chi­en, die Slo­wa­kei, Polen und Bul­ga­ri­en leh­nen den Glo­bal Com­pact for Migra­ti­on ab. Ita­li­en, Neu­see­land, Grie­chen­land, Slo­we­ni­en, Kroa­ti­en, Däne­mark, die Nie­der­lan­de und Bel­gi­en haben eine Unter­zeich­nung aus­ge­setzt. Damit stellt sich die Fra­ge, wer eigent­lich den Glo­ba­len Pakt für eine siche­re, geord­ne­te und regu­lä­re Migra­ti­on, der am kom­men­den 10./11. Dezem­ber im marok­ka­ni­schen Mar­ra­kesch unter­zeich­net wer­den soll, über­haupt will. Der Blick auf die Land­kar­te ver­schafft Klar­heit: Das ist neben den UNO-Büro­kra­ten vor allem die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, die bereits 2015 die soge­nann­te „Flücht­lings­wel­le“ anzog und auf­nahm. Die Bun­des­re­gie­rung ist dem­nach feder­füh­rend in der Migra­ti­ons­agen­da, und das, obwohl selbst inner­halb des deut­schen Sprach­rau­mes Öster­reich und die Schweiz bereits aus­ge­schert sind.

Die Unter­zeich­nung wird zwar wegen der zahl­rei­chen Unter­zeich­ner­staa­ten als Welt­ereig­nis benannt, betrifft aber letzt­lich nur die west­li­chen Staa­ten, da eine Migra­ti­on aus­schließ­lich in die­se Rich­tung stattfindet.

Wenig über­ra­schend kommt die Zustim­mung zum Migra­ti­ons­pakt durch den Vati­kan. Unter Papst Fran­zis­kus öff­net sich die Kir­che immer mehr einem Phä­no­men, vor dem sie sich bis zum Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil, hüte­te: dem „pro­gres­si­ven Mes­sia­nis­mus“ (Medi­as-Pres­se). Er stützt sich nicht auf die Glau­bens­leh­re, son­dern sucht ganz irdisch nach poli­ti­schen und sozia­len „Wun­der­re­zep­ten“. Die Welt als Schmelz­tie­gel, die Zer­stö­rung von Natio­nen und Völ­kern nur Migra­ti­on und Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus, der Ver­zicht auf Tra­di­tio­nen und der reli­giö­se Syn­kre­tis­mus sind die prak­ti­schen Kon­se­quen­zen die­ses ideo­lo­gi­schen Pro­gres­sis­mus, der sich heu­te auf Glo­ba­lis­mus reimt. Der UNO-Migra­ti­ons­pakt ist ein Bau­stein zur Errei­chung die­ser gren­zen­lo­sen, glo­ba­len Welt, die Aldous Hux­ley als „schö­ne, neue Welt“ prophezeite.

Der Hei­li­ge Stuhl arbei­te­te im Auf­trag von Papst Fran­zis­kus direkt an der Aus­ar­bei­tung des Migra­ti­ons­pak­tes mit und lie­fer­te 20 kon­kre­te Vor­schlä­ge dazu. Kri­ti­ker spre­chen hin­ge­gen von einer „För­de­rung der Noma­di­sie­rung des Men­schen“. Die Natio­nen sol­len die Kon­trol­le über ihre Gren­zen verlieren.

Der Jesu­it Micha­el Czer­ny, von Papst Fran­zis­kus zum Unter­se­kre­tär des von ihm neu­errich­te­ten, omi­nö­sen Dik­aste­ri­ums für die ganz­heit­li­che Ent­wick­lung des Men­schen ernannt, erklär­te der Pres­se­agen­tur SIR, daß der Vati­kan „eine siche­re, geord­ne­te und regu­lä­re Migra­ti­on ins­be­son­de­re für die Schwäch­sten“ wolle.

„Der Hei­li­ge Stuhl arbei­tet hart an der Ent­wick­lung die­ses Pak­tes. Wir hof­fen, daß wir die Kir­chen jedes Lan­des dazu ermu­ti­gen kön­nen, die­sen sehr wich­ti­gen Pro­zeß zu beglei­ten, der den Wil­len, den Wunsch und die Poli­tik der Kir­che in Bezug auf die Migran­ten, ins­be­son­de­re die am stärk­sten gefähr­de­ten, darstellt.“

Czer­ny weiter:

„Wir sind glück­lich, zu sehen, daß der Glo­bal Com­pact for Migra­ti­on auf dem Wunsch grün­det, den Dia­log und die Kul­tur der Begeg­nung zu för­dern. Auch wenn die Angst ihre Grün­de hat, dür­fen wir die Angst nicht ent­schei­den lassen.“

Trotz des offen­sicht­li­chen Ver­sa­gens des „Zusam­men­le­bens“ an allen vier Enden der Welt und trotz der immer mas­si­ve­ren Ableh­nung der erst vor kur­zem ange­fach­ten Mas­sen­wan­de­rung in vie­len Län­dern, weicht Papst Fran­zis­kus kei­nen Zen­ti­me­ter von sei­ner Migra­ti­ons­agen­da ab. Die Tat­sa­che, daß zwi­schen Flucht und inter­es­sen­ge­lei­te­ter Migra­ti­on nicht unter­schie­den wird, führt auch dazu, daß bewußt aus­ge­blen­det wird, daß die Migra­ti­ons­agen­da der UNO, der deut­schen Bun­des­re­gie­rung, des Pap­stes und nun des Migra­ti­ons­pak­tes die Völ­ker­wan­de­run­gen erst rich­tig aus­lö­sen wird.

Die „Flücht­lings­wel­le“ seit 2015 wird als „Natur­phä­no­men“ dar­ge­stellt, das „ein­fach“ gesche­he. Dem ist aber nicht so, wie die ein­fa­che Fra­ge belegt, war­um es dann vor 2015 kei­ne sol­chen „Flücht­lings­wel­len“ aus außer­eu­ro­päi­schen Län­dern gab, obwohl Krieg und Zer­stö­rung seit Anbe­ginn Teil der Mensch­heits­ge­schich­te sind. Oder anders aus­ge­drückt: War­um gab es nur eine Völ­ker­wan­de­rung, und die liegt bereits 1500 Jah­re zurück und erfolg­te nur inner­halb Euro­pas, wäh­rend außer­eu­ro­päi­sche Ein­dring­lin­ge wie die Hun­nen und die Awa­ren zurück­ge­schla­gen wurden?

Bei Papst Fran­zis­kus scheint ein uto­pi­sches Den­ken mit­zu­schwin­gen, das auch dem Kom­mu­nis­mus, der Frei­mau­re­rei und der Gno­sis eigen ist, aber die anthro­po­lo­gi­sche Weis­heit der Kir­che über das Wesen des Men­schen außer Acht läßt. Es schim­mert der Wunsch durch, aus eige­ner Kraft zu einem uto­pi­schen „Ursprung“ oder „Urzu­stand“ der Mensch­heit zurück­zu­keh­ren und dadurch doch ein „Para­dies auf Erden“ zu errich­ten – und zwar „ohne das König­tum Christi“.

Offen­sicht­lich sind die Bau­mei­ster, die einen neu­en Turm zu Babel errich­ten wol­len, indem sie die Ein­heit aller Men­schen ver­wirk­li­chen (oder erzwin­gen) – und das ohne den Vater, der sie erschaf­fen hat, und ohne den Sohn, der sie erlöst –, auch in der Kir­che in höch­ste Stel­len auf­ge­stie­gen und bau­en heu­te aus der Kir­che her­aus am Turm mit.

Gott hat dar­auf in der Geschich­te bereits geant­wor­tet. Die­se Ant­wort wird ein­fach ignoriert.

Text: Andre­as Becker
Bild: Medias-Presse

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1 Kommentar

  1. Der Vati­kan unter­schreibt die Glo­bal Com­pacts for Migra­ti­on nicht.
    Das ver­wun­dert nicht, der Vati­kan ist ja kein Mit­glied der UN, nur stän­di­ger Beob­ach­ter – und ist des­halb gar nicht ange­fragt wor­den zu unter­schrei­ben; der Vati­kan hat aber sei­ne 20 Punk­te dazu zuge­ar­bei­tet, jeder kann also nach­le­sen, dass der Vati­kan für den Teu­fels­pakt ist.
    Das passt zu den neu­en Kon­zep­ten des Vati­kan – Pro­zes­se ansto­ßen oder Taten ver­tu­schen und hier­bei der­art vor­ge­hen, dass ande­re (auch mit Hil­fe der Macht der Medi­en) dazu ihre Fin­ger her­ge­ben sollen/​müssen.

    Der gesun­de Men­schen­ver­stand kennt den Rat „nicht an den Wor­ten, son­dern an den Taten sind die Men­schen zu erken­nen“, des­halb habe ich lei­der kei­ner­lei Ver­trau­en mehr.

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