Kardinal Bassetti: „Das Pontifikat von Papst Franziskus ist kein Sturm“

„Das Pontifikat von Papst Franziskus ist kein Sturm“


Das Pontifikat von Papst Franziskus „ist ein epochales und prophetisches Ereignis“.
Das Pontifikat von Papst Franziskus „ist ein epochales und prophetisches Ereignis“.

(Rom) Kar­di­nal Gual­tie­ro Bas­set­ti, der Vor­sit­zen­de der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, ver­tei­dig­te Papst Franziskus.

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„Sein Pon­ti­fi­kat ist kein Sturm, son­dern ein epo­cha­les und pro­phe­ti­sches Ereignis.“

Gual­tie­ro Bas­set­ti wur­de 1994 zum Bischof von Mas­sa Marit­ti­ma-Piom­bi­no ernannt und seit­her zwei­mal in bedeu­ten­de­re Bis­tü­mer beför­dert: Seit 2009 ist er Erz­bi­schof von Peru­gia. Papst Johan­nes Paul II. ernann­te ihn zum Bischof, Papst Bene­dikt XVI. zum Erz­bi­schof und Papst Fran­zis­kus kre­ierte ihn 2014 zum Kardinal.

Vor­sit­zen­der der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ist offi­zi­ell der regie­ren­de Papst. Da die­ser das Amt aber nicht selbst aus­übt, ernennt er einen Ver­tre­ter. Papst Fran­zis­kus ernann­te Kar­di­nal Bas­set­ti zum Vorsitzenden.

Am 23. Novem­ber sprach Kar­di­nal Bas­set­ti zum The­ma „Papst Fran­zis­kus zwi­schen Pro­phe­tie und Wider­stän­den“. Ver­an­stal­tet wur­de der Vor­trags­abend vom Insti­tut Cone­sta­bi­le-Pia­st­rel­li, einem katho­li­schen Kul­tur­zen­trum in Peru­gia, das 1955 aus der Orga­ni­sa­ti­on der katho­li­schen Uni­ver­si­täts­stu­den­ten FUCI hervorging.

Papst Franziskus „kämpft gegen eine klerikale Kirche“

Kar­di­nal Bas­set­ti sag­te dabei wörtlich:

„Papst Fran­zis­kus kämpft gegen eine kle­ri­ka­le Kir­che, weil der Kle­ri­ka­lis­mus das Gegen­teil des Evan­ge­li­ums und der Gemein­schaft ist. Als Jesus von der Macht und dem Reich Got­tes auf Erden reden hör­te, nahm er eine Schür­ze und ging, ande­ren die Füße zu waschen, eine Geste, die einen gro­ßen Skan­dal ver­ur­sach­te, weil das nur Skla­ven taten. Die Macht der Kir­che ist die, mit Zärt­lich­keit und Barm­her­zig­keit das zu bewah­ren, was ihr anver­traut wur­de: die Sor­ge für die Mensch­heit, vor allem für den ärm­sten, schutz­lo­se­sten und am mei­sten unter­drück­ten Teil. Fran­zis­kus for­dert uns auf, das zu tun“.

Papst Fran­zis­kus spricht häu­fig vom Kle­ri­ka­lis­mus und kri­ti­siert ihn scharf, ohne aller­dings näher zu defi­nie­ren, was genau dar­un­ter zu ver­ste­hen sei. Seit Aus­bruch des jüng­sten Miß­brauchs­skan­dal in den USA gibt der Papst die Schuld dar­an dem Kle­ri­ka­lis­mus, da er sich wei­gert, den Zusam­men­hang zwi­schen dem sexu­el­lem Miß­brauch und der Homo­se­xua­li­tät zu sehen und zu benennen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Dio­ce­si Peru­gia (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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