Italienische Bischöfe greifen Summorum Pontificum an

Messa in Latino: „Ungesunde Raserei verrückter Schiffbrüche“


Benedikt XVI.: Einige italienische Bischöfe greifen Summorum Pontificum an und wollen sein Pontifikat auslöschen.
Benedikt XVI.: Einige italienische Bischöfe greifen Summorum Pontificum an und wollen sein Pontifikat auslöschen.

(Rom) Bei der Herbst­voll­ver­samm­lung der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz wur­de der Ver­such unter­nom­men, das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum von Bene­dikt XVI. zu tor­pe­die­ren. Das berich­tet die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no.

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In den bei­den roma­ni­schen Mit­tel­meer­an­rai­ner­staa­ten Spa­ni­en und Ita­li­en herrscht nach wie vor ein Kir­chen­ver­ständ­nis der engen Ver­bun­den­heit mit Rom. Zwar gab es in die­sen Län­dern, beson­ders Spa­ni­en, weit stär­ke­re Beden­ken gegen die Lit­ur­gie­re­form von 1969/​1970 als im deut­schen Sprach­raum. 6.000 spa­ni­sche Prie­ster ersuch­ten den Papst um eine Dis­pens von der Lit­ur­gie­re­form und die Erlaub­nis, wei­ter­hin in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus zele­brie­ren zu dür­fen. Als Papst Paul VI. die Lit­ur­gie­re­form aber unver­än­dert durch­zog und das Gesuch ablehn­te, füg­te sich der Kle­rus gehor­sam. Seit­her hat­te die Tra­di­ti­on in die­sen Län­dern beson­ders gro­ße Schwie­rig­kei­ten Fuß zu fas­sen. Offen­sicht­li­che „Abwei­chun­gen“ sind nicht erwünscht. Soweit in geraff­ter und stark ver­kürz­ter Form der histo­ri­sche Kontext.

Erzbischof Radaellis Attacke

Erz­bi­schof Car­lo Rober­to Maria Radael­li von Görz, ein an der Gre­go­ria­na aus­ge­bil­de­ter Kir­chen­recht­ler, soll in der Voll­ver­samm­lung der Bischö­fe behaup­tet haben, Papst Paul VI. habe das Mis­sa­le Roma­num von Papst Johan­nes XXIII. von 1962, nach dem die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten zele­brie­ren, abge­schafft. Das ist das Gegen­teil des­sen, was Papst Bene­dikt XVI. im Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum fest­stell­te und zum Gesetz der Welt­kir­che machte.

Laut Radael­li sei­en daher die recht­li­chen Prä­mis­sen falsch gewe­sen, unter denen von Bene­dikt XVI. Sum­morum Pon­ti­fi­cum erlas­sen wur­de. Das Motu pro­prio sei daher null und nich­tig, was die behaup­te­te Kon­ti­nui­tät betrifft, also den Fort­be­stand des über­lie­fer­ten Ritus in der Form von 1962. Sum­morum Pon­ti­fi­cum sei ein juri­sti­scher Non­sens und die „triden­ti­ni­sche“ Lit­ur­gie sei daher auch nicht legi­tim wie­der­her­ge­stellt wor­den. Kurz­um: Laut Erz­bi­schof Radael­li ent­fal­tet das Motu pro­prio kei­ne gül­ti­ge Rechts­wirk­sam­keit, wes­halb es auch kei­ne „Frei­ga­be“ des über­lie­fer­ten Ritus gebe, wie sie Bene­dikt XVI. woll­te und verordnete.

Die Wort­mel­dung des Erz­bi­schofs von Görz ist der bis­her weit­rei­chend­ste Angriff gegen das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum seit dem uner­war­te­ten Amts­ver­zicht von Papst Bene­dikt XVI. Der deut­sche Schrift­stel­ler Mar­tin Mose­bach for­mu­lier­te im Früh­jahr 2013 das har­te Urteil: Wenn über­haupt etwas vom Pon­ti­fi­kat von Bene­dikt XVI. blei­be, wer­de es nur Sum­morum Pon­ti­fi­cum sein. Mit ande­ren Wor­ten: Der Angriff auf Sum­morum Pon­ti­fi­cum will die tota­le Aus­lö­schung des Pon­ti­fi­kats des ach­ten und vor­erst letz­ten deut­schen Papstes.

Dahin­ter steht der Wunsch jener Bischö­fe, die dem über­lie­fer­ten Ritus am feind­lich­sten gegen­über­ste­hen, Anträ­ge von Gläu­bi­gen nach Meß­or­ten zu igno­rie­ren und sogar die seit dem 14. Sep­tem­ber 2007 ent­stan­de­nen Meß­or­te wie­der zu beseitigen.

Die juri­sti­schen Behaup­tun­gen von Erz­bi­schof Radael­li las­sen sich unter Ver­weis auf die von Paul VI. selbst gewähr­ten Indul­te pro­blem­los wider­le­gen. Auf dem­sel­ben Weg läßt sich eben­so pro­blem­los der Nach­weis erbrin­gen, daß die Kon­ti­nui­tät des über­lie­fer­ten Ritus gewahrt blieb, da er immer zele­briert wur­de, also mit­nich­ten abge­schafft war. Radael­lis Attacke doku­men­tiert viel­mehr die Feind­se­lig­keit, die in Tei­len der Kir­che gegen die über­lie­fer­te Form des Römi­schen Ritus und letzt­lich auch gegen Papst Bene­dikt XVI. und sein Pon­ti­fi­kat vor­han­den ist.

Die Sekundanten

Neben Radael­li mel­de­te sich auch Lui­gi Girar­di, der Rek­tor des Insti­tuts für pasto­ra­le Lit­ur­gie mit Sitz an der Bene­dik­ti­ner­ab­tei San­ta Giu­sti­na in Padua zu Wort. Am sel­ben Insti­tut lehrt auch Andrea Gril­lo, der pro­gres­si­ve Haus­lit­ur­gi­ker von Papst Fran­zis­kus, der selbst erst im Juni 2018 Sum­morum Pon­ti­fi­cum attackier­te. Das Insti­tut ist ein Zen­trum des lit­ur­gi­schen „Aggior­na­men­to“ und damit der nach­kon­zi­lia­ren lit­ur­gi­schen Expe­ri­men­te und Abirrungen.

Girar­di ist der Über­zeu­gung, daß Sum­morum Pon­ti­fi­cum aus pasto­ra­ler Sicht „schäd­lich“ sei, weil es dem Wil­len der Kon­zils­vä­ter wider­spre­che. Laut Girar­di hät­ten die­se eine radi­ka­le Ände­rung des Mis­sa­le ver­langt. Das Gegen­teil läßt sich der Kon­zils­kon­sti­tu­ti­on Saro­sanc­tum Con­ci­li­um ent­neh­men, wäre der nöti­ge Wil­le gegeben.

Der Angriff gegen Sum­morum Pon­ti­fi­cum dürf­te nicht ganz spon­tan erfolgt sein, da sich ein apu­li­scher Bischof, des­sen Name nicht bekannt ist, im sel­ben Sinn äußer­te und auch Bischof Fran­co Giu­lio Bram­bil­la von Nova­ra. Bram­bil­la gehör­te 1989 zu den Unter­zeich­nern der ita­lie­ni­sche Ver­si­on der Köl­ner Erklä­rung gegen Papst Johan­nes Paul II. des Moral­theo­lo­gen Bern­hard Här­ing (s. auch: Papst Fran­zis­kus und Bern­hard Här­ing).

Sowohl Radael­li als auch Bram­bil­la wur­den von Bene­dikt XVI. auf ihre jewei­li­gen Bischofs­stüh­le berufen.

„Die Exzel­len­zen“, die sich „sor­gen“, über­lie­fer­te Tra­di­tio­nen wie das Glo­ria und das Vater­un­ser zu ändern – ein ent­spre­chen­der Beschluß wur­de bei der Herbst­ver­samm­lung gefaßt, obwohl nie­mand aus dem Volk dar­um gebe­ten oder eine Not­wen­dig­keit emp­fun­den hät­te –, „ver­lie­ren aber kei­ne Zeit, die wah­ren Grün­de für die Glau­bens­kri­se zu ana­ly­sie­ren“, so die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no. Die von Papst Bene­dikt XVI. ange­ord­ne­te Ände­rung der Über­set­zung der Wand­lungs­wor­te pro mul­tis von „für alle“ in „für vie­le“ wur­de hin­ge­gen von den ita­lie­ni­schen Bischö­fen bis heu­te nicht umge­setzt. Von lit­ur­gi­scher Sen­si­bi­li­tät, oder auch nur Sen­si­bi­li­tät für die Sen­si­bi­li­tät tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ner Gläu­bi­ger, die bei Bischö­fen zu erwar­ten sein soll­te, ist bei man­chen Hier­ar­chen wenig zu spü­ren. Auch zum Skan­dal „schreck­li­cher Epi­so­den von homo­se­xu­el­lem Miß­brauch und Päd­era­sten­tum“ fällt der Mehr­heit der Bischö­fe nur wenig ein und zum Übel der kle­ri­ka­len Homo­se­xua­li­tät gar nichts.

„Der Fall der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta und der Haß gegen die über­lie­fer­te Form des Römi­schen Ritus ist ein kla­res Bei­spiel für eine unge­sun­de Rase­rei ver­rück­ter Schiff­brü­che, die ver­sucht, selbst noch die weni­gen schwimm­fä­hi­gen Boo­te der Kir­che umzu­kip­pen, anstatt sie zu bestei­gen oder wei­te­re zu bau­en“, so Mes­sa in Lati­no.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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8 Kommentare

  1. Offi­zi­ell wur­de jahr­zehn­te­lang betont, das Vati­ka­num II ver­stün­de sich aus­schließ­lich als ein „pasto­ra­les“ Kon­zil und hät­te ganz bewusst dar­auf ver­zich­tet, „Dog­men“ festzuschreiben.

    Seit eini­gen Jah­ren gewin­ne ich jedoch zuneh­mend den Ein­druck, dass sowohl das Vat.II als auch die dar­auf fol­gen­de Lit­ur­gie­re­form Pauls des VI. wei­test­ge­hend als „abso­lut dog­ma­tisch“ inter­pre­tiert werden.

    Theo­lo­gi­sche Sicht­wei­sen und kirch­li­che Hand­lun­gen, die sich beim Blick auf die über­lie­fer­te Leh­re der Bibel im Grun­de von selbst ver­bie­ten bzw. absurd und schmerz­lich erschei­nen, wer­den ‑von höch­sten kirch­li­chen Stel­len- nicht nur für „hof­fä­hig“ erklärt und prak­ti­ziert, son­dern sol­len auf alle mög­li­chen Wei­sen, die anfan­gen bei angeb­lich „barm­her­zi­gen“ Schmei­che­lei­en und sogar offen­sicht­lich rei­chen bis hin zu rück­sichts­lo­sem Zwang, in Herz und Hirn der ein­fa­chen Gläu­bi­gen ein­ge­trich­tert werden. 

    Ent­spre­chen­de Bei­spie­le dafür waren gera­de in der letz­ten Zeit recht deut­lich zu erken­nen; das Ver­hal­ten offi­zi­el­ler römi­scher Stel­len gegen­über recht­schaf­fe­nen Mit­ar­bei­tern, den Miß­brauchs­op­fern, der US-ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, den rom-treu­en chi­ne­si­schen Chri­sten … erschei­nen m.E. nicht geeig­net, Ver­trau­en zu schaffen.

    Dass man sich nun der­art auf das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum von Papst Bene­dikt XVI. ein­schießt, scheint mir eine wei­te­re Bestä­ti­gung die­ses Emp­fin­dens zu sein.
    Trotz­dem: „…Hof­fe auf den Herrn und sei stark. Hab festen Mut und hof­fe auf den Herrn!“ (aus Psalm 27)

    • Eine Fra­ge der Tak­tik. „Ledig­lich pasto­ral“ war das Kon­zil, solan­ge die Kon­zils­kon­ser­va­ti­ven noch einen nicht zu unter­schät­zen­den Macht­fak­tor in kirch­li­chen Struk­tu­ren dar­stell­ten und dem­zu­fol­ge ein­ge­lullt wer­den muß­ten. „Hin­ter den Kulis­sen“ wur­de sorg­sam das Unkraut gesät und gehegt: Zöli­bats­weg­fall, „Diakoninnen“-Debatte als Durch­gangs­sta­ti­on zum Frauen-„Priestertum“, prie­ster­lo­se Got­tes­dien­ste, „öku­me­ni­sche Bünd­nis­se“, kon­fes­si­ons­über­grei­fen­der Reli­gi­ons­un­ter­richt. Alles gedul­dig geplant, umge­setzt, per­so­nal­po­li­tisch abge­si­chert. Die Pha­se der „Kulis­sen­ab­schir­mung“ zur Beru­hi­gung der „Halb-und-Hal­ben“ ist nun erkenn­bar vor­bei, die nach­kon­zi­lia­ren Kulis­sen begin­nen zu wan­ken, bald fal­len sie kom­plett. Denn die Saat bedarf ihres Schut­zes nicht mehr, alle Struk­tu­ren wur­den über­nom­men, die Herr­schaft ist bereits kon­so­li­diert. Der – anfangs sorg­fäl­tig getarn­te – Kurs­wech­sel von der theo­zen­tri­schen Kir­che zur anthro­po­zen­tri­schen ist abge­schlos­sen, der „Kult des Men­schen“ ist nun geleb­te Rea­li­tät. Und wenn die­ser Kult gelebt wer­den soll, wird der Got­tes­glau­be not­wen­di­ger­wei­se als stö­rend wahr­ge­nom­men, da er der kom­men­den Mensch­heits­ver­brü­de­rung (über alle Kon­fes­sio­nen und Reli­gio­nen hin­weg: One World – One Reli­gi­on) im Wege steht (mehr dazu auf https://​kirch​fahr​ter​.word​press​.com/​2​0​1​7​/​0​9​/​0​7​/​d​i​e​-​a​u​f​r​e​g​u​n​g​-​u​e​b​e​r​-​d​e​n​-​m​a​r​x​-​i​s​m​u​s​-​i​m​-​w​o​e​l​k​i​k​u​c​k​u​c​k​s​h​e​im/. Pri­vat­blog, Link anklicken, Zugang wird umge­hend erfolgen).

      • Dan­ke, lei­der ist es genau­so. Die Poli­tik zer­stört das Chri­sten­tum von außen und die Hier­ar­chen der Kir­che von innen.

    • Es ist genau die­se Unlau­ter­keit, die mich bereits for­ma­li­ter gegen den „neu­en Kurs“ /​ die „neue Kir­che“ ein­nimmt. Und irgend­wie habe ich das auch schon lan­ge vor Fran­zis­kus gespürt, eigent­lich von Anfang an. Papst Bene­dikt konn­te da wohl wirk­lich nichts mehr aus­rich­ten gegen die­se Revo­lu­ti­on. Er hat den Platz frei gemacht für die Wöl­fe. Die sich in der neu­en Frei­heit viel­leicht sogar ver­lau­fen wer­den. Manch­mal ist ein Rück­zug stra­te­gisch rich­tig und ein tak­ti­scher Sieg hin­ge­gen der Auf­takt zum Anfang vom Ende.

      • Die von Ihnen zu Recht bezeich­ne­te „Unlau­ter­keit“ wur­de übri­gens nach dem Kon­zil offen zuge­ge­ben, beim pro­fi­lier­te­sten Ver­tre­ter der nach­kon­zi­lia­ren Lit­ur­gie­re­form in Deutsch­land, Emil J. Len­ge­ling (1916 – 1986) kann man nach­le­sen: „Man­ches muss­te sicher­lich in den Jah­ren vor dem Kon­zil und in den bei­den ersten Kon­zils­ses­sio­nen zurück­hal­tend, bei­na­he ver­klau­su­liert for­mu­liert wer­den, wenn man die mög­lichst ein­mü­ti­ge Zustim­mung zum gan­zen erhal­ten woll­te. Dabei ist es in der For­mu­lie­rung gelun­gen, Türen zu Ent­wick­lun­gen offen zu hal­ten, für die auch in der letz­ten Kon­zils­ses­si­on sicher­lich kei­ne 2/​3 Mehr­heit erreich­bar gewe­sen wäre“ (Len­ge­ling, Lit­ur­gi­sches Jahr­buch, zit. nach Schü­ler, Wolf­gang „Pfar­rer Hans Milch – Eine gro­ße Stim­me des katho­li­schen Glau­bens“, Bd.2, S. 1122).

        Der von Ihnen ange­spro­che­ne Papst Bene­dikt XVI. ist in mei­nen Augen eine ambi­va­len­te Figur. Sicht­lich vom pro­gres­si­ven Kon­zils-Peri­tus zum Kon­zils­kon­ser­va­ti­ven gewan­delt, hat er z.B. mit sei­ner „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ das Kon­zil (er mach­te sich für die­ses noch 2012 die Bezeich­nung „neu­es Pfing­sten“ zu eigen, vgl. http://​www​.kath​news​.de/​z​w​e​i​t​e​s​-​v​a​t​i​k​a​n​u​m​-​w​a​r​-​e​i​n​-​n​e​u​e​s​-​p​f​i​n​g​s​ten) doch noch zu ret­ten ver­sucht und beim Streit­punkt „sub­si­stit in“ nur laviert. Für mich ist übri­gens der „Rück­tritt“ eines Vaters schlicht­weg unmög­lich, man läuft nicht weg und über­läßt die eige­nen Kin­der der Gefahr.

  2. Da fal­len mir die Wor­te des hl. Pfar­rers von Ars ein: Ihr wer­det gede­mü­tigt? Das ist gut so, dann seid ihr auf dem rich­ti­gen Weg.

    Auch hier schreit der Teu­fel, er bekämpft weil die „alte Mes­se“ Gott in den Mit­tel­punkt stellt. Wer den Ordo Mis­sae liest erkennt schon beim Stu­fen­ge­bet einen wahr­haf­ten Unter­schied. Zum Ver­gleich, beim Miss­brauch einer kath. Kir­che als Kon­zert- oder Aus­stel­lungs­raum mel­det sich kein Bischof, dem Teu­fel ist es Recht.

    Es lie­gen har­te Zei­ten vor uns, selbst Glau­bens­treue Prie­ster im Novus Ordo wer­den sehr schwer zu lei­den haben. Die Bischö­fe haben auch Angst, Angst dass ihnen die Gläu­bi­gen weg ren­nen. Wer mit einem Glau­ben ein­mal in einem tra­di­tio­nel­len Hoch­amt war und spä­ter im Novus Ordo, der kann den Novus Ordo schlecht ertra­gen. Man sieht es auch an den Zah­len der Priesterberufungen.

    Bit­ten wir den Herrn im Namen Jesu Chri­sti und durch das hl. Herz Jesu um tra­di­tio­nel­le Priester.

  3. Wie man jetzt wie­der auf kath​.net nach­le­sen kann und schon vor­mals auf katho​li​sches​.info nach­le­sen konn­te, wur­de Pater Ales­san­dro Minu­tel­le exkommuniziert.

    https://​katho​li​sches​.info/​2​0​1​7​/​1​1​/​1​0​/​p​r​i​e​s​t​e​r​-​w​i​r​d​-​w​e​g​e​n​-​k​r​i​t​i​k​-​a​n​-​p​a​p​s​t​-​f​r​a​n​z​i​s​k​u​s​-​e​x​k​o​m​m​u​n​i​z​i​e​rt/

    Wür­den Sie, wür­de ich einen per­sön­li­chen Treue­eid auf Papst Fran­zis­kus ablegen?

    Ich wür­de es nicht tun (wol­len). Mein Inne­res wür­de sich sträu­ben. Dann wie­der­um kommt das taxie­ren und lavie­ren. „Nun ja, ich mache es, mei­ne es aber anders. Ich sage ‚Fran­zis­kus‘, mei­ne aber das Amt. Ich kom­me ihm ent­ge­gen, weil er es nicht bes­ser ver­steht.“ Das Pro­blem dabei ist nur, dass Frna­zis­kus die­se Unent­schlos­sen­heit aus­nutzt und ein sei­ner­seits ein kla­res Bekennt­nis zu sei­nem Pon­ti­fi­kat der Unklarheit/​ der Auf­lö­sung for­dert. Er zwingt uns, dass wir unse­ren katho­li­schen Glau­ben nicht mehr beken­nen. Wir sol­len uns ruhig verhalten.

    Minu­tel­le spricht das Unbe­ha­gen aus, dass auch vie­le Chri­sten spüren.

    „Don Minu­tel­la, ein aus­ge­zeich­ne­ter Red­ner, sprach wie­der­holt vom „fal­schen Pro­phe­ten“ an der Spit­ze „eines mysti­schen Lei­bes des Anti­chri­sten“.“ (katho​li​sches​.info)

    Wir wür­den Minu­tel­la recht geben, doch wir trau­en uns nicht, dies aus­zu­spre­chen. Denn wir wis­sen nicht, was Gott mit die­sem Pon­ti­fi­kat beab­sich­tigt. Wir wol­len kei­nen neu­en Bruch her­bei­füh­ren. Wir sagen uns: Mög­li­cher­wei­se will Gott, dass sich das Unkraut zeigt, um es unter einem ande­ren Pon­ti­fi­kat umso bes­ser iden­ti­fi­zie­ren und ent­fer­nen zu kön­nen; Gott war­tet, bis das Maß der Bos­heit voll ist.

    Das Unbe­ha­gen sitzt tief. Wir wis­sen, nur weil wir nicht in der Schuss­li­nie der Öffent­lich­keit ste­hen, müs­sen wir nicht ein­deu­tig Far­be beken­nen, wie Don Minu­tel­la. Doch wir müs­sen uns die Fra­ge gefal­len las­sen: Wären auch wir käuf­lich, wie fast alle Bischö­fe und Politiker?

    Ich muss es zuge­ben. Bei mir müss­te man nur ein biss­chen kit­zeln, und ich wür­de genau so wie Minu­tel­le exkom­mu­ni­ziert. WENNN ich denn ehr­lich wäre … Statt­des­sen hal­te ich den Ball flach und bete … Ich teste aus, was man sagen kann, wie weit ich gehen kann …

    Wir ste­hen zwi­schen zwei Stüh­len. Zum einen haben wir dem Papst ins Ange­sicht zu wider­spre­chen, wenn er Här­si­en lehrt. (Pau­lus et T.v. Aquin)

    Zum ande­ren gilt aber auch, was ich jetzt noch ein­mal aus einem älte­ren Bei­trag ent­nom­men habe: Wir haben dem Papst­amt und der Kir­che treu zu bleiben. 

    Ich zitie­re einen Bei­trag einer katho­li­schen ame­ri­ka­ni­schen Inter­net­platt­form. Es geht dar­in um die Treue zum Papst­amt. Aber was tun, wenn die­ser Papst selbst ein Pro­te­stant ist? (Wir hat­ten noch nie eine so ver­wor­re­ne Lage: Es ist, als säße der häre­ti­sche und exkom­mu­ni­zier­te Luther sel­ber auf dem Papstthron.)

    Hier der Beitrag:

    PADRE PIO SAGTE, DASS MARTIN LUTHER IN DER HÖLLE IST UND DIE CHRISTEN, DIE IHN NACHFOLGEN, WIRD DIESELBEN ENDE TREFFEN – Fr. Ste­fan Manel­li F.I, der Grün­der der Fran­zis­ka­ner der Unbefleckten
    Pad­re Pio sag­te, dass Mar­tin Luther in der Höl­le ist und Chri­sten, die heu­te ihm fol­gen, das glei­che Ende fin­den werden.
     
    Die­je­ni­gen, die sich nicht dem Papst unter­wer­fen, und die Leh­ren der katho­li­schen Kir­che gehen auch in die Hölle.

    Pater Ste­fa­no Manel­li F., der Grün­der der Fran­zis­ka­ner der Unbe­fleck­ten, schreibt, dass Mar­tin Luther, der sich Papst Luther I nann­te und den Papst Rom als den Weg in die Höl­le ver­ur­teil­te, ein gro­ßer Ket­zer war.

    Fr.Manelli in Il Set­tim­ana­le di Pad­re Pio (20. Janu­ar 2013, S. 1) sag­te, dass Chri­sten, die heu­te Luther fol­gen, auch auf dem Weg in die Höl­le sind.
    Pater Manel­li erwähn­te in der ita­lie­ni­schen Wochen­zei­tung, dass Pater Pio sag­te, dass die­je­ni­gen Chri­sten, die glau­ben, direkt mit Gott spre­chen zu kön­nen, eben­falls in die Höl­le gehen werden.
    Luther glaub­te, er kön­ne direkt mit Gott spre­chen. Er wur­de in die Höl­le gestürzt, sag­te Pad­re Pio.

    P. Ste­fan Manel­li schrieb in sei­ner wöchent­li­chen Kolum­ne Il Pen­sie­ro di Pater Pio, Pia­ne­ta Pater Pio, dass Pater Pio die­je­ni­gen Chri­sten kri­ti­siert habe, die glau­ben, sie könn­ten direkt mit Gott spre­chen und Anwei­sun­gen erhal­ten und sich nicht der Auto­ri­tät des Pap­stes unter­wer­fen müssen.

    Dies ist auch ein gefähr­li­cher Weg, schreibt Pater Manel­li für Chri­sten, die glau­ben, mit Gott ohne sei­nen Vikar und die katho­li­sche Kir­che in Ver­bin­dung zu ste­hen. Sie sind falsch und dies ist eine Illu­si­on für sie, wie es bekannt ist, schreibt er, außer­halb der Kir­che gibt es kei­ne Erlösung.

    In die­sem Punkt sag­te Pad­re Pio mit ein­fa­chen Wor­ten, die schreck­lich waren, dass die­je­ni­gen, die glau­ben, mit Gott direkt kom­mu­ni­zie­ren zu kön­nen, auf dem Weg in die Höl­le sind.

    Luthers Ende war schreck­lich und erschreckend, schreibt er, aber dies wird auch die Geschich­te vie­ler Chri­sten und Katho­li­ken sein, die an die Leh­ren Luthers glau­ben. Sie ris­kie­ren auch, wie Luther in die Höl­le zu gehen, weil sie nicht auf den Papst hören. 

    Wir müs­sen die Wor­te Jesu ver­ste­hen, in denen er St.Peter und sei­nen Nach­fol­gern die Garan­tie eines ein­zig­ar­ti­gen katho­li­schen Glau­bens in der Kir­che über­trug (Lk 22,32). Dies ist die Garan­tie und Bestä­ti­gung, die den Päp­sten gege­ben wird sicher und unfehl­bar, und nie­mand wird der Höl­le ver­lo­ren gehen, die beim Papst in der katho­li­schen Kir­che bleibt.

    „Du bist Petrus“, sag­te Jesus, „und auf die­sem Fel­sen wer­de ich mei­ne Kir­che bau­en, und die Pfor­ten der Höl­le wer­den sich nicht gegen sie durch­set­zen“ (Mt 16,18).
    Pater Ste­fan Manel­li, der den Hei­li­gen per­sön­lich kann­te, sag­te, Pad­re Pio habe auf sei­nem klei­nen Arbeits­tisch ein Bild des Pap­stes auf­be­wahrt. Vor ihm war immer die Bot­schaft „Nach Jesus kommt der Papst“ (Dopo Gesù vie­ne il papa.) ).

    Sogar wir, schlägt Pater Manel­li vor, soll­ten sich schnell von allem befrei­en, was weit vom Papst ent­fernt ist und den Papst nicht unter­stützt. Sogar das Mot­to von Pad­re Pio: „Nach Jesus kommt der Papst“

    Eine Visi­on: Luther in der Hölle
    Im Jahr 1883 wur­de Schwe­ster Maria Ser­a­fi­na Miche­li (1849–1911) in Faic­chio in der Pro­vinz Beneven­to in der Diö­ze­se Cer­re­to San­ni­ta am 28. Mai 2011 selig­ge­spro­chen. Die Grün­de­rin der Schwe­stern der Engels ging nach Eis­le­ben in Sach­sen Luther. An die­sem Tag wur­de das vier­hun­dert­jäh­ri­ge Bestehen des gro­ßen Ket­zers (10. Novem­ber 1483) gefeiert.

    Die Stra­ßen waren voll mit Bal­ko­nen. Unter den vie­len Per­sön­lich­kei­ten wur­de zu jeder Zeit erwar­tet, mit der Ankunft von Kai­ser Wil­helm I., der die fei­er­li­chen Fei­er­lich­kei­ten präsidierte.

    Die Zukunft Bles­sed, die das gro­ße Band gese­hen hat­te, war nicht dar­an inter­es­siert, den Grund für die­se unge­wöhn­li­che Ani­ma­ti­on zu ken­nen, woll­te eine Kir­che fin­den und beten, um das Aller­hei­lig­ste Sakra­ment besu­chen zu kön­nen. Nach­dem sie eine Wei­le gelau­fen war, fand sie end­lich eine, aber die Türen waren geschlos­sen. Sie knie­te sich auf die Trep­pe, um das Gebet der Gelas­sen­heit zu erhal­ten. Am Abend hat­te sie nicht bemerkt, dass es sich nicht um eine katho­li­sche Kir­che han­delt, son­dern um eine pro­te­stan­ti­sche. Beim Beten erschien der Engel, der zu ihr sag­te. „Steh auf, weil es eine pro­te­stan­ti­sche Kir­che ist“. Dann füg­te er hin­zu: „Aber ich möch­te, dass Sie sehen, wo Mar­tin Luther ver­ur­teilt wur­de und wel­chen Schmerz er als Stra­fe für sei­nen Stolz empfand.“

    Nach die­sen Wor­ten sah sie einen schreck­li­chen Abgrund, in dem sie unzäh­li­ge See­len grau­sam gefol­tert wur­den. Am Ende die­ses Lochs befand sich ein Mann, Mar­tin Luther, der sich von dem ande­ren unter­schied: Es war umge­ben von Dämo­nen, die ihn zum Knien zwan­gen, und alle, die mit Häm­mern bewaff­net waren, ver­such­ten ver­geb­lich, einen gro­ßen Nagel in den Kopf zu schie­ben . Reli­giö­se Gedan­ken, wenn eini­ge Leu­te die­se dra­ma­ti­sche Sze­ne gese­hen hät­ten, hät­ten sie kei­ne Ehrun­gen und ande­re Gedenk­fei­ern und Fei­er­lich­kei­ten für eine sol­che Figur gemacht.

    Spä­ter, als sich die Gele­gen­heit bot, sei­ne Schwe­stern in Demut und heim­lich zu erin­nern. Sie war über­zeugt, dass Mar­tin Luther beson­ders für die erste Todes­sün­de des Stol­zes in der Höl­le bestraft wur­de. Stolz ist eine töd­li­che Sün­de, die ihn zu einer offe­nen Rebel­li­on gegen die römisch-katho­li­sche Kir­che geführt hat. Sein Ver­hal­ten, sei­ne Hal­tung gegen­über der Kir­che und sei­ne Pre­digt waren ent­schei­dend, um vie­le See­len zum ewi­gen Ver­der­ben zu ermutigen. 

    http://​trad​cat​knight​.blog​spot​.com/​2​0​1​6​/​1​0​/​p​a​d​r​e​-​p​i​o​-​s​a​i​d​-​t​h​a​t​-​m​a​r​t​i​n​-​l​u​t​h​e​r​-​i​s​-​i​n​.​h​tml

    (Die Über­set­zung ist erstellt mit Hil­fe des ‚Goo­g­le­über­set­zers‘ und daher feh­ler­haft. Aber eigent­lich ganz brauchbar.)

    Der Text zeigt das Dilem­ma am Bei­spiel Pater Pios: Er geht davon aus, dass beim Papst die Wahr­heit gegen den Pro­te­stan­tis­mus ist; er denkt nicht mit ein, dass der Papst selbst ein Pro­te­stant sein könn­te. Pater Pio dul­de­tet nicht die lei­se­ste Kri­tik am Papst, sag­te aber gleich­zei­tig, dass Luther und die Pro­te­stan­ten in der Höl­le seien. 

    Fazit: Ver­wir­rung pur. Ver­wir­rung aber kommt vom Teufel.

  4. Erz­bi­schof Radael­li geht gegen ein for­mel­les Recht des Pap­stes vor. Ein motu pro­prio – erlas­se­nes Recht ist, inso­fern es den Ritus Roma­nus all­ge­mein regelt, ver­bind­lich und sen­ten­tiae pro­xi­ma unfehl­bar. Der Papst hat das Recht den Ritus zu ord­nen, wie es „Media­tor Dei“ von Papst Pius XII. vor­schreibt. Das­sel­be hat das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil ver­langt und als Recht defi­niert (SC 8 sqq.). Da „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ ohne restrik­ti­ve Klau­sel pro­mul­giert wur­de, ist die­se Rechts­sat­zung unan­tast­bar kano­ni­sches Recht. Eine Ände­rung des CIC fand in expli­zi­tem Bezug auf „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ nicht statt. Wer daher gegen eine den gesamt­kirch­li­chen Römi­schen Ritus vor­geht, begeht ipso fac­to eine schis­ma­ti­sche Hand­lung, inso­fern er mate­ri­ell das Recht und for­mell die Rechts­fol­gen angreift. Erz­bi­schof Radael­li hat über­haupt kein Recht auch nur ein iota, ein iud, am Motu Pro­prio „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ zu ändern weg­zu­las­sen oder ins Gegen­teil zu ver­keh­ren, ohne daß er gemäß CIC 1983 c. 1369 §1 eine schis­ma­ti­sche Hand­lung begeht und sich die EXCOMMUNICATIO LATAE SENTENTIAE zuzieht. Also die Gläu­bi­gen Ita­li­ens kön­nen ruhig die Mes­se aller Zei­ten behal­ten; wer sich ihnen ent­ge­gen­stellt und sie behin­dern will, muß phy­si­sche Gewalt anwen­den oder sich außer­halb der Kir­che bewe­gen. „Fra­tres, sobri esto­te et vigi­la­te, quia ADVERSARIUS VESTER DIABOLUS, tam­quam leo rugi­ens cir­cuit qua­rens quem devor­et. CUI RESISTITE FORTES IN FIDE!“

    In Dedi­ca­tio­nis Basi­li­cae Sanc­ti Petri et Pauli

    ROMA, ROMA CONVERTERE AD DOMINUM DEUM TUUM!

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