„Wirklich frei ist, wer in der Lage ist, seinen Besitz weiterzugeben“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus


Lie­be Brü­der und Schwestern,

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heu­te betrach­ten wir das sieb­te der Zehn Gebo­te: Du sollst nicht steh­len. Zunächst denkt man dabei an Dieb­stahl und den Respekt vor frem­dem Eigen­tum. Jedem ist klar, was damit gemeint ist, denn in der Regel sind wir alle bedacht auf die Ver­tei­di­gung des per­sön­li­chen Eigentums. 

Blicken wir nun aber auf einen wei­te­ren – weni­ger selbst­ver­ständ­li­chen – Aspekt die­ses Gebots. Die Sozi­al­leh­re der Kir­che sagt, dass die Güter der Schöp­fung für das gesam­te Men­schen­ge­schlecht bestimmt sind. Die Welt ist reich an Res­sour­cen, eigent­lich gäbe es genug für alle Men­schen – und doch leben vie­le in skan­da­lö­sem Elend. Wenn es in die­ser Welt Hun­ger gibt, dann nicht des­we­gen, weil nicht aus­rei­chend Lebens­mit­tel da wären! Oft fehlt es jedoch an einer gerech­ten Ver­tei­lung der Güter. Hier nun wird der posi­ti­ve Gehalt des sieb­ten Gebo­tes sicht­bar: Der Besitz eines Gutes macht des­sen Eigen­tü­mer zu einem Ver­wal­ter im Dienst der Vor­se­hung; er soll sei­nen Besitz in rech­ter Wei­se nut­zen und den Ertrag mit ande­ren tei­len. Besitz bedeu­tet Ver­ant­wor­tung. Wirk­lich frei ist nicht der­je­ni­ge, der krampf­haft an sei­nem Besitz hängt, son­dern der, der in der Lage ist, ihn wei­ter­zu­ge­ben. Jesus Chri­stus hat uns das vor­ge­lebt. Er, der reich war, wur­de unse­ret­we­gen arm (vgl. 2 Kor 8,9), in sei­ner Hin­ga­be erken­nen wir, dass wah­rer Reich­tum nicht im Besit­zen und Fest­hal­ten besteht, son­dern in der Lie­be, die bereit ist, alles zu geben. Wir leben nicht um zu besit­zen, son­dern um zu lieben.

Von Her­zen grü­ße ich die Pil­ger deut­scher Spra­che, ins­be­son­de­re die Freun­de des Vati­ka­ni­schen Geheim­ar­chivs aus Bam­berg sowie die Schul­ge­mein­schaft der Mäd­chen­re­al­schu­le Vol­kach. Der Herr schen­ke euch den Reich­tum und die Freu­de eines Lebens im Geist der Hin­ga­be. Wenn wir mit ande­ren tei­len, wer­den wir nicht arm, son­dern reich an dem, was wirk­lich zählt: reich an Lie­be. Der Herr seg­ne euch!

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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