„Mußte mich als Luther-Freund verstellen, um durchzukommen“

Homosexualität und Modernismus: Die Feinde der Priesterausbildung


Wenn die Kirche heute in manchen Aspekte wie ein Ruine in der Landschaft wirkt, hat es auch mit dem Weihesakrament und der Priesterausbildung zu tun.
Wenn die Kirche heute in manchen Aspekte wie ein Ruine in der Landschaft wirkt, hat es auch mit dem Weihesakrament und der Priesterausbildung zu tun.

(Rom) Die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no sam­melt seit eini­ger Zeit Zeug­nis­se von ehe­ma­li­gen Semi­na­ri­sten über ihre Aus­bil­dungs­zeit in den Prie­ster­se­mi­na­ren. Die Fra­ge steht in kei­nem direk­ten Zusam­men­hang mit dem sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal, der die Kir­che erschüt­tert, wirft aber wie die­ser die Fra­ge nach dem der­zei­ti­gen Stand der Prie­ster­aus­bil­dung und dem Zustand der Prie­ster­se­mi­na­re des Novus Ordo auf.

Anzei­ge

Eini­ge der Semi­na­ri­sten wur­den ent­las­sen, weil „zu fromm“, ande­re muß­ten sich (pro­gres­siv) ver­stel­len, um im Semi­nar blei­ben zu kön­nen. Glei­ches galt für Prü­fun­gen an den theo­lo­gi­schen Fakul­tä­ten. Wer bei bestimm­ten Pro­fes­so­ren durch­kom­men will, muß sich ver­stel­len und den katho­li­schen Glau­ben verzerren.

Wäh­rend in man­chen Semi­na­ren, wie es für jenes von Newark geschil­dert wur­de, ein homo­se­xu­el­les Regime auf­ge­zo­gen wur­de, herrscht in ande­ren ein moder­ni­sti­scher Geist. Bei­de For­men, ob als mora­li­sche Ver­feh­lung oder als häre­ti­sche Ver­zer­rung, sind direk­te Angrif­fe gegen das Wei­he­sa­kra­ment. Sie zer­stö­ren Prie­ster­be­ru­fun­gen und manch­mal sogar den Glau­ben. Von denen, die durch­hal­ten, wer­de man­che selbst zu homo­se­xu­el­len Sün­dern und/​oder moder­ni­sti­schen Zertrümmerern.

Bei­de For­men sind Aus­druck der­sel­ben libe­ra­len Gesin­nung, die an Geist und Kör­per die Zügel schlei­fen läßt, wie sie sich seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil in er Kir­che aus­brei­ten konnte.

Emble­ma­tisch steht dafür jene Stel­len­an­zei­ge eines Pfar­rers noch wäh­rend des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, der eine Haus­häl­te­rin such­te und in der Anzei­ge andeu­te­te, daß es mehr als nur ein Stel­len­an­ge­bot war, und eine spä­te­re Ehe­schlie­ßung nicht aus­ge­schlos­sen sei. So sicher waren sich man­che Kir­chen­krei­se Mit­te der 60er Jah­re, daß der Zöli­bat bereits Geschich­te sei.

Mes­sa in Lati­no doku­men­tier­te heu­te zwei neue Zeug­nis­se über den Moder­nis­mus, dem die Semi­na­ri­sten in Prie­ster­se­mi­na­ren und noch mehr an man­chen theo­lo­gi­schen Fakul­tä­ten aus­ge­setzt sind. Dabei gilt: Wer unter den Bischö­fen und Prie­ster kei­ne Beru­fun­gen will, warnt vor deren „Über­be­to­nung“.

Zeugnis 1

Ein Prie­ster schil­dert, wäh­rend sei­nes Stu­di­ums bei der Prü­fung im Fach Lit­ur­gie­wis­sen­schaf­ten durch­ge­fal­len zu sein, weil er auf die Fra­ge des Prü­fers die „fal­sche“ Ant­wort gab.

Prü­fer: Wer zele­briert die Messe?

Semi­na­rist: Der Prie­ster in per­so­na Christi.

Prü­fer: Nein, die gan­ze Versammlung.

Durch­ge­fal­len.

Das Resü­mee des Semi­na­ri­sten, der es schließ­lich doch schaff­te, zum Prie­ster geweiht zu werden:

„Ab die­sem Augen­blick wuß­te ich, daß die Wahr­heit das Gegen­teil des­sen war, was wir in bestimm­ten Fächern stu­die­ren mußten.“

Zeugnis 2

Ein ande­rer Theo­lo­gie­stu­dent und Prie­ster­amts­kan­di­dat brach in Trä­nen aus, als er die Prü­fung in Dog­ma­tik geschafft hat­te, in der er zuvor zwei­mal durch­ge­fal­len war.

„Ich bin ein Heuch­ler: Ich muß­te mich als Luther-Freund ver­stel­len, um bei der Prü­fung durchzukommen!“

Mes­sa in Lati­no dazu:

„Das ist ein ‚Klas­si­ker‘, daß die armen Semi­na­ri­sten an eini­gen Hoch­schu­len sich den Prü­fern im Gewand pro­gres­si­ver Neo-Moder­ni­sten prä­sen­tie­ren müs­sen, um durch­zu­kom­men. Man­che wer­den schließ­lich wirk­lich zu Modernisten.“

Wer also wis­sen will, war­um es in West­eu­ro­pa weni­ge Prie­ster­be­ru­fun­gen gibt und war­um die Kir­chen­kri­se andau­ert, wird um einen kri­ti­schen Blick auf die Prie­ster­aus­bil­dung nicht umhin kom­men. Damit sind nicht „struk­tu­rel­le“ Fra­gen gemeint, son­dern inhalt­li­che. Knapp for­mu­liert läßt sich anhand der jüng­sten Ereig­nis­se sagen, daß eini­ge drin­gen­de Ein­grif­fe not­wen­dig wären: die Besei­ti­gung des homo­se­xu­el­len Ein­flus­ses und die Besei­ti­gung des moder­ni­sti­schen Einflusses.

Die Besei­ti­gung der Tri­as Homo­se­xua­li­sie­rung, Psy­cho­lo­gi­sie­rung und Sozio­lo­gi­sie­rung ist das drin­gen­de Gebot der Stun­de, um die vor­han­de­ne Schar der Prie­ster­amts­kan­di­da­ten nicht zu ver­füh­ren und zu ver­bil­den. Ein sol­cher Ein­griff wür­de sich sicher auch posi­tiv auf die Zahl der Beru­fun­gen auswirken.

Die Schluß­fol­ge­rung aus dem sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal darf nicht nur sein, daß die Min­der­jäh­ri­gen vor sexu­el­len, vor allem homo­se­xu­el­len Trieb­tä­tern geschützt wer­den. Es geht auch um den Schutz der Prie­ster­be­ru­fun­gen und der Seminaristen.

Sie­he auch:

Text: Mar­tha Burger
Bild: MiL

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

1 Kommentar

  1. Das sind gute Nach­rich­ten. Jede Fehl­ent­wick­lung mit dau­ern­dem Miß­er­folg und Nie­der­gang kommt von selbst zu Ende. Die Post‑V II- Auf­bruchs­jub­ler sind geschei­tert. Kir­chen leer, Glau­ben ver­dun­stet, kein Nach­wuchs an Gläu­bi­gen und damit von geist­li­chen Berufungen.
    Zuwachs haben bekann­ter­ma­ßen soge­nann­te Tra­di­tio­na­li­sten. Beschimp­fun­gen, Ver­ächt­lich­ma­chung und Unter­drückung wer­den erfolg­los sein.

Kommentare sind deaktiviert.