
(Paris) Vor zwei Jahren wurde im Erzbistum Rouen der Priester Jacques Hamel Opfer eines grausamen, islamischen Ritualmordes. Nun beklagt dasselbe Bistum den Selbstmord eines Priesters.
Am 18. September wurde der leblose Körper von Abbé Jean-Baptiste Sebe gefunden. Er war Pfarrer der Pfarrei Saint Jean XXIII im Norden von Rouen. Der 38 Jahre alte Priester hatte sich erhängt.

Eine Mutter hatte vergangenen Donnerstag den Priester beschuldigt, zu ihrer 18jährigen Tochter seit rund zwei Jahren eine „unangemessene Beziehung“ unterhalten zu haben, wie Erzbischof Lebrun in einer Erklärung zum Tod seines Priesters bekanntgab.
Einige Medien berichteten reißerisch von „sexuellem Mißbrauch von Minderjährigen“.
Am vergangenen Montag ließ Erzbischof Lebrun Abbé Sebe wegen der Anschuldigungen zu sich kommen. Der Priester „gestand spontan ein für einen Priester unangemessenes Verhalten“.
Der Erzbischof und der Priester seien „sich einig“ gewesen, daß sein Fehlverhalten ihn fallen ließ, er sich nun aber der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit überantworten solle.
Statt dessen beging der Priester in der Nacht auf Dienstag Selbstmord.
„Wir stehen vor dem Geheimnis der menschlichen Person, dem Geheimnis des Bösen und unserer Freiheit“, so der Erzbischof.
„Viele Fragen erfüllen unser Herz. Warum?“
Und weiter:
„Unsere besonderen Gedanken gelten seiner Familie, seinem Vater und seinen Geschwistern, die sofort benachrichtigt wurden.“
In „unserer Welt“, so der Oberhirte, „kann man ohne die Barmherzigkeit nicht bestehen. Wir vertrauen Jean-Baptiste Unserem Herrn an, der nicht gekommen ist, um zu verurteilen, sondern um die Welt zu erlösen“.
Text: Andreas Becker
Bild: Riposte Catholique
Sehr bedauerlich, dass sich deshalb ein Priester in den Selbstmord getrieben fühlt. RIP