
(Rom) Die Popularität von Papst Franziskus nimmt wegen der Einwanderungsproblematik ab. Dies ergab eine am 6. August von der italienischen Tageszeitung La Repubblica veröffentlichte Umfrage. Das Kirchenoberhaupt sichert sich zwar die Zustimmung eines globalistischen Establishments, verliert aber Zustimmung im Volk.
Der regierende Papst genießt in Italien traditionell höchstes Ansehen. Das gilt auch für Papst Franziskus. Er ist nach wie vor die populärste Gestalt auf der Apenninenhalbinsel. Seine Zustimmungswerte befinden sich jedoch im Sinkflug. Grund dafür ist seine Forderung nach uneingeschränkter Zuwanderung. Seit 1. Juni befindet sich Franziskus in offenem Kontrast zur neuen Regierung aus Fünfsternebewegung und Lega, die Nulltoleranz für illegale Einwanderung ausgerufen hat. Die Umfrage bestätigte, was die jüngsten Parlamentswahlen in Italien bereits bewiesen haben: Die politischen Kräfte links und rechts, die in den vergangenen 25 Jahren das politische Geschehen des Landes bestimmt haben, symbolisiert von Silvio Berlusconi (Mitte-rechts) und Matteo Renzi (Mitte-links), sind „Out“. Das Geschehen wird derzeit ganz von den beiden Parteien der derzeitigen Regierungskoalition und deren Spitzenvertretern Luigi di Maio (Fünfsternebewegung) und Matteo Salvini (Lega) beherrscht.
La Repubblica ist die führende, linke und zugleich einzige Tageszeitung, die Papst Franziskus laut eigenen Angaben regelmäßig liest. Die Umfrage wurde vom Meinungs- und Marktforschungsinstitut Demos Coop durchgeführt.
„Franziskus bezahlt für seine Verteidigung der Migranten“
Als Papst Franziskus im März 2013 gewählt wurde, erreichte er in Italien mit 88 Prozent die höchsten Beliebtheitswerte. Heute sehen nur mehr 71 Prozent seine Aktivitäten positiv.
Selbst unter den regelmäßigen Kirchgängern zeigt sich diese Entwicklung, dabei gilt es unter ihnen als selbstverständlich, grundsätzliche Sympathie für den Papst zu zeigen. Unter den regelmäßigen Kirchgängern sanken die allgemeinen Sympathiewerte um zehn Prozent, unter den gelegentlichen Kirchgängern um 12 Prozent und unter den nicht praktizierenden Italiener um 17 Prozent auf nur mehr 45 Prozent (2018).
Mit anderen Worten: Franziskus gelingt es auch nicht, die kirchenferne Kreise, denen er besondere Aufmerksamkeit schenkt und ihnen ständig Signale sendet, für die Kirche zu gewinnen.
Die Entfremdung betrifft auch die Jugend. In der Altersgruppe der 15–24-Jährigen erreicht Franziskus lediglich Sympathiewerte von 58 Prozent. Als Hauptgrund für diesen Zustimmungsverlust nennt La Repubblica die Haltung des Papstes zur Masseneinwanderung nach Europa. Die Zeitung titelte daher:
„Der Popularitätsschwund von Franziskus, der für die Verteidigung der Migranten bezahlt“.
Der bekannte Soziologe Ilvo Diamanti, der für La Repubblica die Umfrageergebnisse analysierte, schreibt:
„Der Rückgang der Popularität reflektiert die Ängste vor den demographischen Veränderungen“.
Da Franziskus zum Einwanderungsthema den Konflikt sucht, provoziere er Ressentiments. Keinen Gewinn aus dem Pontifikat Franziskus scheint die Kirche ziehen zu können, deren Zustimmungswerte parallel zu jenen von Franziskus sinken.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La Repubblica (Screenshot)