„Homo-Ehe“ auf Gran Canaria


Homo-Ehe
Homo-Ehe: Umarmung vor laufender Kamera zwischen Bischof Zenti und Ex-Pfarrer Costalunga.

(Rom) „Ich lie­be Gott und mei­nen Ehe­mann“. Mit die­sen Wor­ten recht­fer­tig­te Don Giu­lia­no Costalun­ga, daß er sei­ne Pfar­rei Sel­va di Pro­g­no im Bis­tum Vero­na im Stich ließ, um mit sei­nem Gelieb­ten nach Spa­ni­en durch­zu­bren­nen und dort mit ihm eine „Homo-Ehe“ einzugehen.

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Aus Spa­ni­en mel­de­te sich das Homo-Pär­chen mit einem bizar­ren Video zu Wort.

„Nach zehn Jah­re hat sich end­lich mein Traum erfüllt. Ich habe Pao­lo gehei­ra­tet, mei­nen Freund und mei­ne Lie­be seit immer.“

Selva di Progno und die Pfarrkirche, die Costalunga nach elf Jahren im Stich ließ
Sel­va di Pro­g­no und die Pfarr­kir­che, die Costalun­ga nach elf Jah­ren im Stich ließ

Don Giu­lia­no Costalun­ga war bis zu sei­ner Flucht Pfar­rer einer klei­nen, tau­send See­len zäh­len­den Pfar­rei am „taut­schan Perg“ (Deut­schen Berg), wie die Bewoh­ner die Les­si­ni­schen Alpen frü­her nann­ten. Im Mit­tel­al­ter hat­ten hier Deut­sche gero­det und die klei­ne Bau­ern­re­pu­blik der Drei­zehn Gemein­den errich­tet, die bis 1796 Bestand hat­te. Deutsch wird in die­ser ruhi­gen Gegend, wo man weit in die Poebe­ne hin­ein­schau­en kann, schon lan­ge nicht mehr gere­det. Nun herrscht aber eini­ge Aufregung.

Der Pfar­rer des Ortes ist Ende April nach Gran Cana­ria durchgebrannt.

Sei­ne „Lie­be“ hat­te er mit in das Berg­dorf gebracht und als „Pfarr­mit­ar­bei­ter“ aus­ge­ge­ben. Die bei­den hat­ten sich „in den ersten Jah­ren mei­nes Prie­ster­tums“ ken­nen­ge­lernt und leb­ten zusam­men im Pfarr­haus. Nach „zehn Jah­ren“ der Heim­lich­tue­rei hät­ten sie es aber nicht mehr ausgehalten.

Auf der „schwul­sten Insel“ der Welt, wie Homo-Orga­ni­sa­tio­nen für Gran Cana­ria wer­ben, lie­ßen sich die bei­den „trau­en“. In Sel­va di Pro­g­no, wo er 2007 hin­kam, war er wegen sei­ner „moder­nen“ Metho­den umstrit­ten. Daß er der „Gay-Comu­ni­ty“ ange­hört, ahn­te aller­dings niemand.

Jah­re­lang habe er sei­ne geleb­te Homo­se­xua­li­tät und das Prie­ster­tum ver­ei­nen wol­len. Nun wol­le er das bischöf­li­che Ordi­na­ri­at aber um sei­ne Ent­bin­dung aus dem Prie­ster­stand bitten.

Bischof Giu­sep­pe Zen­ti von Vero­na bestä­tig­te die „Homo-Ehe“ sei­nes ehe­ma­li­gen Pfar­rers. Er bezeich­ne­te den Fall in einer ersten Reak­ti­on als „sehr trau­rig für unse­re Kirche“.

Und er ent­hüll­te noch mehr:

„Einer mei­ner Vor­gän­ger woll­te sei­ne Wei­he zum Prie­ster ver­hin­dern. Ich ver­mu­te, er ahn­te, daß es für die­sen Mann nicht die beste Ent­schei­dung sei, Prie­ster zu werden.“

Als ihn der dama­li­ge Bischof von Vero­na 1996 nicht wei­hen woll­te, wech­sel­te Costalun­ga ein­fach den Ort. In einer ande­ren Diö­ze­se (Rie­ti), 500 Kilo­me­ter ent­fernt, wur­den Prie­ster gebraucht, und so wur­de auch er geweiht.

„Sein per­sön­li­che Situa­ti­on ist sehr trau­rig und schwer zu lösen. Wenn er nicht um sei­ne Ent­bin­dung bit­tet, wer­de ich es von Amts wegen tun“, so Bischor Zemi

Costalun­ga ist seit 20 Jah­ren Prie­ster, trägt Pier­cing und ist täto­wiert. „Veri­tas nos libera­bit“ (Die Wahr­heit macht uns frei), die­sen Vers des Johan­nes­evan­ge­li­ums ließ er sich tätowieren.

In einem bizar­ren Hoch­zeits­vi­deo erklärt er:

„Ich erle­be eine beson­de­re Erfah­rung. Pao­lo hat mich geret­tet. Er hat aus mir einen bes­se­ren Men­schen gemacht. Er ist ein Engel, der mein Leben ver­än­dert hat“.

Gruß aus Gran Ganaria: der durchgebrannte Pfarrer mit seinem „Ehemann“
Gruß aus Gran Gana­ria: der durch­ge­brann­te Pfar­rer mit sei­nem „Ehe­mann“

Die Müt­ter führ­ten die bei­den Män­ner zur Trau­ung. Dazu waren noch eini­ge Freun­de anwe­send. Und natür­lich haben alle kräf­tig der „Homo-Ehe“ applau­diert, wie man das heu­te eben glaubt, tun zu müs­sen. Das Gan­ze zur Musik eines ita­lie­ni­schen Schla­gers aus den 50er Jahren.

Inzwi­schen kam es zu einer Begeg­nung zwi­schen Costalun­ga und sei­nem Bischof Zen­ti. Unter dem Schein­wer­fer­licht der Medi­en äußer­te sich der Bischof plötz­lich zurück­hal­ten­der. Alles ver­lief unter offen­sicht­li­chem, öffent­li­chem Druck. Ob das der rich­ti­ge Rah­men für eine sol­che Begeg­nung ist, darf bezwei­felt werden.

Bischof und Ex-Pfar­rer umarm­ten sich zur Begrü­ßung medi­en­ge­recht, und Bischof Zen­ti beeil­te sich, fest­zu­stel­len: „Ich habe kein Recht, zu urtei­len“. Papst Fran­zis­kus läßt grü­ßen.

Von Amts wegen Maß­nah­men zu set­zen, war auch kei­ne Rede mehr:

„Ich betrach­te Dich noch als mei­nen Prie­ster. Bis Du nicht um Dis­pens ersuchst, wirst Du Prie­ster sein.“

Immer­hin beton­te der Bischof:

„Für mich gibt es die Ehe nur zwi­schen einem Mann und einer Frau“.

Doch selbst die­se Aus­sa­ge wirk­te unglück­lich. Sie ver­mit­tel­te den Ein­druck, als hand­le es sich um eine Pri­vat­mei­nung des Bischofs.

Kei­ne Rede war von den vie­len offe­nen Fra­gen zur per­sön­li­chen Inko­hä­renz Costalun­gas. Und noch vie­le Fra­gen mehr:

  • Stell­te im Bis­tum Rie­ti nie­mand Fra­gen, wes­halb Costalun­ga in Vero­na die Wei­he ver­wei­gert wurde?
  • Stell­te im Bis­tum Vero­na nie­mand Fra­gen, als Costalun­ga plötz­lich doch als geweih­ter Prie­ster in sein Hei­mat­bis­tum zurück­keh­ren wollte?
  • Inter­es­sier­te sich im Bis­tum Vero­na nie­mand für die Hin­weis zu einem unge­wöhn­li­chen „Bewoh­ner“ im Pfarrhaus?
  • Wer hat sei­ne Auf­sichts­pflicht verletzt?
  • Wird Papst Fran­zis­kus nun auch einen Kom­mis­sar nach Vero­na schicken, wie er es in Ciu­dad del Este und in Alben­ga getan hat?

Tat­sa­che ist: Die Homo-Sze­ne jubelt über die „Homo-Ehe“ eines Prie­sters, wäh­rend der Fall für die Kir­che sehr trau­rig ist.

Anstatt Vor­wür­fe gegen das Inter­net zu erhe­ben, weil die Sache publik wur­de, hät­te Bischof Zen­ti die Gläu­bi­gen viel­leicht zum Gebet für den Prie­ster und für sich auf­ru­fen sollen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­rie­re di Verona/​Wikicommons (Screen­shots)

 

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