(Würzburg) Das Bistum Würzburg hat seit 10. Juni einen neuen Bischof. Als „Trendsetter der katholischen Kirche auf dem Weg in die Moderne“, wie jüngst Kardinal Gerhard Müller seine deutschen Mitbrüder im Bischofsamt qualifizierte, machte sich der neue Bischof gleich einen Namen.
Bischof Franz Jung wurde 1992 für das Bistum Speyer zum Priester geweiht. Seit 2008 war er Generalvikar in Speyer. Am vergangenen 16. Februar ernannte ihn Papst Franziskus, offensichtlich immer erfolgreich auf der Suche nach „den progressivsten Kandidaten“, zum Diözesanbischof von Würzburg ernannt.
Das Bistum kann auf bald 1300 Jahre Geschichte zurückblicken. Es wurde 741 vom heiligen Bonifatius errichtet. Von 1168 bis 1803 war es Hochstift und die Bischöfe Fürstbischöfe, die sogar den Titel von Herzögen von Franken führten.
Franz Jung, der 89. Bischof von Würzburg, wollte sich offenbar gleich „ins Gespräch bringen“ und bei den Medien und liberalen Kirchenkreisen Liebkind machen.
Das taten vor ihm schon die österreichischen Bischöfe Hermann Glettler und Manfred Scheuer, um nur zwei Beispiel zu nennen, die mit der „Hoffnung“ nach verheirateten Priestern bereitwilliges Gehör bei den Medien fanden, die ansonsten für katholische und kirchlichen Angelegenheit taub wie ein Stein sind.
Auf der Internetseite des Bistums Würzburg lautet als Schlagzeile:
„In diesen Tagen finden die Gottesdienste für die Ehejubilare statt. Bischof Franz lädt auch die evangelischen Partner in konfessionsverbindenden Ehen zur Eucharistie ein.“
Das Ganze steht unter dem Motto: „Gelebte Treue würdigen“.
Offensichtlich belohnt Bischof Franz diese „gelebte Treue“ mit der Zulassung evangelischer Ehepartner zur heiligen Kommunion. Ein ebenso großzügiges wie willkürliches Geschenk. Er verschenkt, wozu er nicht befugt ist.
Es bleibt die Frage unbeantwortet im Raum, warum diese evangelischen Ehepartner in „25, 50, 60 oder 65 Jahren“, die sie mit einem katholischen Ehepartner verheiratet sind, die Gelegenheit nicht genützt haben, katholisch zu werden. Wenn sie es nicht getan haben, wird das seinen Grund haben, und den sollte auch Bischof Franz respektieren: An erste Stelle ist das die Entscheidung, nicht katholisch sein zu wollen. Wer aber nicht katholisch ist, befindet sich nicht in jener eucharistischen Gemeinschaft, die Voraussetzung für den Kommunionempfang ist.
Immer mehr deutsche Bischöfe scheinen solche „Nebensächlichkeiten“ nicht zu stören. Sie verschleudern das Tafelsilber, um einen kurzfristigen Sympathiesieg zu erringen, der schneller verflogen sein wird, als ihnen lieb ist. Und der vor allem der Kirche nichts bringt.
Wer aber schützt die heilige Eucharistie vor unbefugtem Zugriff? Und wer die Menschen, die Gefahr laufen, sich das Gericht „zu essen“, wie der Apostel Paulus mahnt?
Heute um 15 Uhr zelebrierte Bischof Franz mit der ersten Gruppe von Gold- und Diamantjubelpaaren ein Pontifikalamt im Würzburger Kiliansdom. Morgen folgt um 10.30 Uhr die zweite Gruppe und abends um 19 Uhr sind die Silberjubelpaare an der Reihe.
Mit bischöflicher Aufforderung sind im Bistum Würzburg ab heute Protestanten „zum Mahl des Herren geladen“.
Und Rom schweigt, weil Erzbischof Becker von Paderborn ebenso wie Bischof Jung von Würzburg „nur“ umsetzen, was ihnen von Papst Franziskus jüngst empfohlen wurde.
Die Revolution steht nicht erst bevor. Sie ist bereits im Gange.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Bistum Würzburg/Wikicommons (Screenshot)