
(Rom) „Die Kommunion kann nicht mit Freunden wie Bier und Kuchen geteilt werden.“ Mit dieser Aussage reagierte Kardinal Francis Arinze auf den Vorstoß der Mehrheit der deutschen Bischöfe, protestantischen Ehepartnern von Katholiken die Zulassung zur heiligen Kommunion gewähren und damit faktisch die Interkommunion einführen zu wollen.
Die Benediktinerabtei Buckfast in der englischen Grafschaft Devon beging ihr tausendjähriges Gründungsjubiläum. Die Abtei war 1018 durch Benediktiner gegründet und 1147 in ein Zisterzienserkloster umgewandelt worden. 1539 folgte die Aufhebung im antikatholischen Klostersturm, als König Heinrich VIII. von England sich von der Kirche abspaltete und die „Kirche von England“ (Anglikaner) gründete. Das Kloster zerfiel zu einer der zahlreichen Ruinen, die im Vereinigten Königreich noch heute stumme und erhabene Zeugen der katholischen Vergangenheit des Landes sind.
1882 gelang jedoch die Wiederbesiedlung von Buckfast durch Benediktiner. Anläßlich der Tausendjahrfeier kam Kardinal Arinze in die Abtei, wo Simon Caldwell von Catholic News Service (CNS), der Presseagentur der US-Bischofskonferenz, ein Interview mit dem Purpurträger führte.
Kardinal Arinze, der ehemalige Erzbischof von Onitsha in Nigeria und Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, wurde von Papst Johannes Paul II. 1985 an die Römische Kurie berufen. Dort leitete er das Sekretariat für die Nichtchristen (dem heutigen Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog), dann als Präfekt von 2002–2008 die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. 1988 erhob ihn Johannes Paul II. in den Kardinalsrang. 2009 machte ihn Papst Benedikt XVI. zum Vorsitzenden der im selben Jahr tagenden Bischofssynode für Afrika. 2013 wurde er als Papabile genannt, obwohl er persönlich nicht mehr am Konklave teilnehmen konnte. Der Kardinal vollendet am 1. November sein 86. Lebensjahr.
Kardinal Arinze stellte im CNS-Interview klar, daß „die Heilige Kommunion ausschließlich für Katholiken im Stand der Gnade“ vorbehalten ist, nicht aber „mit Freunden wie ein Bier oder Kuchen geteilt werden“ könne.
Der nigerianische Purpurträger betonte, daß jede Bewegung in der Kirche, einen breiteten Zugang zur Kommunion gewähren zu wollen, zum Beispiel wiederverheirateten Geschiedenen und nicht-katholischen Ehepartnern, eine „ernste Herausforderung für die Lehre der Kirche über die Eucharistie“ darstelle.
Im Interview, das am 23. Mai stattfand, widersprach Kardinal Arinze auch entschieden der Interpretation, unter Berufung auf das umstrittene nachsynodale Schreibens Amoris laetitia könnte wiederverheirateten Geschiedenen die Zulassung zu den Sakramenten gewährt werden.
„Wenn eine Person sich scheiden läßt und wieder heiratet, ohne daß die erste Ehe nichtig ist, gibt es ein Problem“, denn Jesus, so der Purpurträger, lehrte, daß dieser Zustand „Ehebruch bedeutet“.
„Es sind nicht wir, die diese Lehre schaffen. Es ist Christus, der das gesagt hat.“
Und weiter:
„Wir können nicht barmherziger sein als Christus. Wenn einige von uns sagen, sie haben die Erlaubnis von Christus, einen der zentralen Punkte zu ändern, die Christus uns im Evangelium lehrt, dann würde ich diese Erlaubnis samt Unterschrift gerne sehen.“
Selbst wenn alle Bischöfe diese Änderung behaupten würden, wäre dem nicht so, so Kardinal Arinze. Die Sache sei „sehr ernst“, denn sie berühre den Glauben an die Heilige Eucharistie. Ebensowenig könne „keine menschliche Macht“ eine sakramental geschlossene Ehe aufheben. „Das ist sehr ernst.“
Konkret zum Vorstoß der Mehrheit der Deutschen Bischofskonferenz, protestantischen Ehepartnern von Katholiken die Zulassung zur Kommunion zu gewähren, sagte der Kardinal:
„Die Heilige Eucharistie ist nicht unser Privatbesitz, den wir mit unseren Freunden teilen können“.
„Unser Tee ist es und auch unsere Flasche Bier. Die können wir mit unseren Freunden teilen.“
„Nach der Messe können wir gerne ins Refektorium zu einer Tasse Tee und Bier und etwas Kuchen einladen. Aber die Messe ist nicht so.“
Und weiter:
„Es ist sehr wichtig die Doktrin zu beachten. Die eucharistische Zelebration der Messe ist kein ökumenischer Dienst. Es ist keine Versammlung jener, die an Christus glauben, und die ein Gebet für den Anlaß erfinden. Es ist eine Zelebration der Geheimnisse Christi, der für uns am Kreuz gestorben ist.“
Es gehe um die Realpräsenz Christi, indem er in der Gestalt von Brot und Wein in seinem Leib und Blut wirklich unter uns gegenwärtig ist.
„Die Kommunion bedeutet die Gemeinschaft und Einheit im Glauben, sie bedeutet die kirchliche Gemeinschaft…, die kirchliche Einheit mit dem Hirten, dem Bischof und dem Papst. Wer nicht dieser Gemeinschaft angehört, paßt absolut nicht dazu.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: LifeSiteNews
Gott sei dank gibt noch mutige Kardinäle, die Wahrheit sagen, aber das ist ganz kleiner Kreis