
(Tegucigalpa) Ihr Name war Lizeth Izguirre Torres. Sie war 41 Jahre alt und Mutter von sechs Kindern. Ihr Heimatort war die Colonia Smith im Ortsteil El Carrizal in Comayaguela (Distrito Central). Sie ist das jüngste (bekannte) Opfer des Satanismus.
Der leblose Körper der Frau wurde in einem leerstehenden Gebäude von Corralitos im Distreto Central gefunden.
Die Leiche saß im Fersensitz kniend vor einer Art Altar. In der Brust steckte ein Dolch. Der ganze Körper war von umgedrehten Kreuzen „umrahmt“. Im Raum fanden sich weiter eindeutige Symbole.
Laut Fachleuten wurde an der Frau ein Ritual vollzogen, und das von „in der Sache sehr kompetenten Personen“. Die Mutmaßungen gehen in Richtung okkultem, satanischem Ritual, um „übernatürliche Kräfte“ oder einen „Gunsterweis durch Dämonen“ zu erlangen.
Neben der Frauenleiche lagen Tarotkarten, schwarze Kerzen und ein Zettel mit dem englischen Text:
„Mit der Macht, die die Geister der Finsternis mir gewährt haben und für all das, was sie mir gegeben haben, opfere ich heute Satan meine Seele“.

Zeugen sollen die Frau gesehen haben, wie sie mit fünf weiteren Personen das Gebäude betrat.
Laut Familienangehörigen wurde Lizeth Izaguirre Torres am Morgen des 5. Mai gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt. Das Fahrzeug konnte von der Polizei identifiziert werden. Die Entführung fand in der Colonia Smith von Comayaguela, dem Heimatort der Frau statt, als diese einen Lebensmittelladen verließ. Die Leiche wurde in den Abendstunden im Bereich Corralitos in der Nähe des Nationalparks La Tigra gefunden.
Comayaguela bildet zusammen mit der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa den Distreto Central. Die Bevölkerung ist besorgt. In der Nähe des Tatortes befinden sich verschiedene Schulen, ein Hotel und Restaurants. Die kommunalen Behörden wurden von Bürgern aufgefordert, das Gebäude abzureißen. Früher befand sich darin eine zweisprachige Bildungseinrichtung. Eigentümer ist die INPREMA, das Nationale Lehrerfortbildungsinstitut.
Die Mutter hinterläßt sechs Kinder im Alter zwischen fast 22 und vier Jahren.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana