Kinderschutzkommission von Papst Franziskus empfangen

Fall Barros
Papst Franziskus empfing am vergangenen Samstag, die Päpstliche Kinderschutzkommission in Audienz.

(Rom) Im Fall Bar­ros sind im Vati­kan hek­ti­sche Akti­vi­tä­ten im Gange.

Vor einem Monat erhielt Papst Fran­zis­kus den Schluß­be­richt sei­nes Son­der­ge­sand­ten Msgr. Charles Sci­clu­na auf den Tisch. Laut unbe­stä­tig­ten Infor­ma­tio­nen erhielt er zugleich auch ein drit­tes Rück­tritts­an­ge­bot von Bischof Juan Bar­ros Madrid. Bar­ros, der umstrit­te­ne Bischof von Osor­no bestrei­tet dies.

Ver­gan­ge­ne Woche emp­fing Fran­zis­kus den Vor­sit­zen­den der Päpst­li­chen Kin­der­schutz­kom­mis­sion, Kar­di­nal Sean Patrick O’Malley, in Audienz.

Am sel­ben Tag fand in Sant­ia­go de Chi­le auf Ein­la­dung der Chi­le­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ein Kle­rus­tref­fen statt, um über das Ant­wort­schrei­ben von Papst Fran­zis­kus zu spre­chen, den er als Reak­ti­on auf den Sci­clu­na-Bericht den Bischö­fen geschickt hat­te. Dar­in ging Fran­zis­kus nicht auf den Fall Bar­ros ein, son­dern lud die chi­le­ni­schen Bischö­fe zu einem Gespräch nach Rom. Die­ses Gespräch wird vor­aus­sicht­lich in der drit­ten Mai-Woche statt­fin­den. Zugleich gab Kar­di­nal Ricar­do Ezza­ti, Erz­bi­schof von Sant­ia­go de Chi­le, deut­lich zu ver­ste­hen, daß er „zum Wohl der Kir­che in Chi­le“ den Rück­tritt von Bischof Bar­ros erwartet.

Am Sams­tag emp­fing Papst Fran­zis­kus die gesam­te Päpst­li­che Kin­der­schutz­kom­mis­si­on in Audi­enz. Die berich­te­te das Tages­bul­le­tin des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes. Der Inhalt der Gesprä­che wur­den nicht bekannt. Es besteht aber kein Zwei­fel, daß Chi­le und der Fall Bar­ros das Haupt­the­ma waren.

Die vati­ka­ni­schen Akti­vi­tä­ten wer­den als Bemü­hun­gen des Kir­chen­ober­haup­tes gese­hen, ver­trau­ens­bil­den­de Maß­nah­men in der Ange­le­gen­heit zu set­zen. Aller­dings auch als hart­näcki­ger Ver­such von Fran­zis­kus, an Bischof Bar­ros fest­zu­hal­ten, wie es seit Janu­ar 2015 der Fall ist. Damals ernann­te Fran­zis­kus Msgr. Bar­ros trotz war­nen­der Stim­men zum Bischof von Osorno.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vatican/​MiL

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1 Kommentar

  1. Wie Kin­der­schutz in moder­ner demo­kra­tisch rechts­po­si­ti­vi­sti­scher Art aus­sieht, das sehen wir gera­de in Lon­don: Der Herr über Leben und Tod ist der neue Gott, der Demos und sein Demokratengericht.
    Steht Fran­zis­kus wirk­lich dagegen?
    Immer wie­der for­der­te er, sich dem Staat zu unter­wer­fen. In Chi­na for­ciert er dies gar.
    Und da ster­ben vie­le Kinder.

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