(Rom) Alle Jahre wieder: Auch im sechsten Jahr des Pontifikats von Papst Franziskus wird es am Gründonnerstag keine öffentliche Liturgie des Papstes in Cœna Domini geben. Konsequent und systematisch macht Papst Franziskus den ersten Tag des Triduum Paschale und seine Bedeutung unsichtbar.
Damit verbunden ist auch das Unsichtbarmachen zentraler und konstitutiver Momente des kirchlichen Lebens.
Heute gab der Heilige Stuhl die päpstliche Zelebration für den Gründonnerstag bekannt. Wie bereits in den vergangenen Jahren fehlt dieses Fest im päpstlichen Kalender, als würde es nicht existieren.
Obwohl den Bischöfen vorgeschrieben ist, das Letzte Abendmahl in ihrer Bischofskirche zu zelebrieren, wird Franziskus zum sechsten Mal hintereinander die „Mutter aller Kirchen“, die Lateranbasilika, meiden. Seit heute ist bekannt, daß Franziskus weiterhin den Weg des „alles zudeckenden sozialen Gestus“ geht. Er wird erneut das Gefängnis Regina Coeli von Rom besuchen. Anstatt sichtbar an der Spitze seines Bistums zu stehen, wie es der Bischof in der Kathedrale tun sollte, wird Franziskus in der Exklusivität eines Gefängnisses zelebrieren. Dort wird 12 Gefangenen die Füße waschen.
Die Fußwaschung wird durch anschließend verbreitete Fotos, als zentrales Ereignis der Gründonnerstagsliturgie ins Bild gerückt. Kritiker sprechen von einer bedenklichen Verzerrung der Bedeutung dieses zentralen liturgischen Moments.
Einsetzung von Priestertum und Eucharistie „verschwinden“
Katholisches.info schrieb am 4. März 2017 zum selben Thema:
Die Messe am Abend des Gründonnerstags ist von konstitutiver Bedeutung für die Katholische Kirche und inhaltlich von konzentrierter Dichte. Es wird der Fußwaschung gedacht, die der Herr an den Aposteln vornahm. Ein Zeichen dafür, daß die apostolische Sukzession immer ein demütiges Dienen sein muß. Um dies zum Ausdruck zu bringen, wuschen Päpste Kardinälen und Bischöfen die Füße als direkte Nachgereihte und direkte Untergebene.
Das ist nur ein Element. Am selben Abend wird vor allem der Einsetzung des Allerheiligsten Altarsakraments durch Jesus Christus gedacht und, damit untrennbar verbunden, der Einsetzung des Weihepriestertums. Diese doppelte Einsetzung bildet den Mittelpunkt der Gründonnerstagsliturgie und ist auf das Engste mit der Kirche als geweihtem Sakralraum verbunden. Das verlangt eigentlich, daß die Heilige Messe in Cœna Domini vom Oberhirten mit dem gläubigen Volk in seiner Bischofskirche zelebriert wird.
Mit anderen Worten: Die Einsetzung des Weihesakraments (Priestertum) und des Altarsakraments (Eucharistie) treten durch den päpstlichen Besuch an einem unbekannten, geschlossenen Ort erneut hinter die Geste der Fußwaschung zurück, die vor allem als soziale Geste erscheint. Ein Aspekt, der durch den Umstand unterstrichen wird, daß Papst Franziskus auch Muslimen die Füße wusch.
Seit den Besuchen in Gefängnissen und im Flüchtlingsheim steht auch die Frage im Raum, ob Papst Franziskus Andersgläubigen die Kommunion spendete. Entsprechende Anfragen wurden weder vom Vatikan noch von den Kaplänen der besuchten Einrichtungen beantwortet.
2014 rief eine Initiative katholischer Medien die Bischöfe auf, an diesem Abend ihre Kathedralen nicht zu verlassen, um an anderen Orten zu zelebrieren. Die Abwesenheit des Bischofs von seiner Bischofskirche sei eine „Anomalie“. Diese Initiative mußte aber ins Leere fallen, da es der Papst selbst ist, der seine Bischofskirche, die Lateranbasilika verläßt. Papst Franziskus mache die zentrale Liturgie des Gründonnerstags „unsichtbar“, so Messa in Latino. Die Heilige Messe in der Lateranbasilika stand allen Gläubigen offen und wurde im Fernsehen übertragen.
Kommunion für alle und Anklage gegen das Priestertum?
Die Weigerung des Heiligen Stuhls und der jeweils zuständigen Priester, auf die Fragen zu antworten, ob Papst Franziskus auch Nicht-Katholiken die heilige Kommunion spendete, läßt ebendies vermuten. Die Priester verweigern Antworten offensichtlich aufgrund einer entsprechenden Anweisung.
Gerade mit Blick auf die bevorstehenden Synoden, jene über die Jugend (2018) und jene über den Amazonas (2019), bei denen es um Berufung und Priestertum gehen wird, erscheint das wiederholte Unsichtbarmachen der Einsetzung des Weihesakraments und der Eucharistie besonders problematisch.
Erst gestern sprach Papst Franziskus in einer in Rom eröffneten Vorsynode zur Jugendsynode ausführlich über das sakramentale Priestertum, aber auch über Berufungen. Er formulierte vor den Jugendlichen („manche von euch sind nicht katholisch, manche nicht gläubig“) eine radikale Anklage gegen angebliches Fehlverhalten von Priestern und Ordensleuten. Franziskus ließ eine nicht endenwollende Anklage auf die Jugendlichen herunterprasseln.
Welchen Eindruck sollen junge Menschen von einer solchen Verurteilung von Priestern und Ordensleute gewinnen? Der Papst sprach weder zu Priestern noch zu Ordensleuten, schon gar nicht zu Angeklagten oder Schuldigen. Fällt ihm zum sakramentalen Priestertum und zum Ordensstand nichts anderes ein?
Nur einmal sprach er zur Vorsynode direkt über Berufungen, immerhin ein Thema der Jugendsynode:
„Mir ist lieber, daß ein junger Mann, eine junge Frau die Berufung verliert, als daß er ein kranker Ordensmann oder eine kranke Ordensfrau wird, die dann Schaden anrichten.“
Das war alles, was dem katholischen Kirchenoberhaupt gegenüber jungen Menschen zum Thema Berufung eingefallen ist.
Chronologie des unsichtbaren Gründonnerstags
2017 macht Papst Franziskus den Gründonnerstag in der „Festung der Unsichtbaren“ unsichtbar.
Die Missa in coena Domini von Papst Franziskus unter Ausschluß der Öffentlichkeit:
- 2013: Besuch im Jugendgefängnis von Casal del Marmo, Rom
- 2014: Besuch einer Behinderteneinrichtung, Rom
- 2015: Besuch im Gefängnis von Rebibbia, Rom
- 2016: Besuch im Flüchtlingsheim in Castelnuovo di Porto, Latium
- 2017: Besuch im Hochsicherheitsgefängnis von Paliano, Latium
- 2018: Besuch im Gefängnis von Regina Coeli, Rom
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Vatican.va (Screenshots)
Eine Berufung so sie eine ist, kann man nicht verlieren. Man kann sich dagegen entscheiden oder den Ruf Gottes auch überhören oder prüfen auch mit Hilfe kompetenter Personen ob es sich um eine Berufung handelt. Frage: Feiert Papst Franziskus die Gründonnerstagsliturgie, wie die Kirche es vorsieht oder wäscht er lediglich 12 Personen die Füße?
Er tut etwas Gutes und unterläßt das Bessere.
Mich macht diese alljährliche Geste des Gründonnerstagfußwaschens im negativen Sinne immer wieder nachdenklich.
Denn wenn man der Symbolik im biblischen Sinne folgt, also dass Papst Franziskus ausgerechnet Gefangenen die Füße wäscht, erinnert mich das an die Stelle im Petrusbrief, wo es heißt, Christus habe auch den Geistern gepredigt, die im Gefängnis waren(1. Petrus 3,19)
Nun sind aber die Geister, die im Gefängnis waren die verlorenen Seelen in der Hölle.
1. Petrus 3,19–21:
19So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt.
20Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet.
21Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet.
Da es Bestandteil des Glaubensbekenntnisses ist, dass Jesus nach seinem Tod „hinabgestiegen in das Reich des Todes“ ist.
Die wesentliche Symbolik des Gründonnerstags wiederum ist es, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, u.a. mit dem Spruch zu Petrus „wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir“.
Was lässt sich also daraus ableiten? Dass die Gefangenen wohl die Jünger dieses Papstes sind, also zu ihm gehören. Etwas anderes kann ich daraus nicht ableiten.
Welch fatale Symbolik, wie schon bei den Tauben am Petersplatz, die von Möwen und Krähen verfolgt wurden, ein bezeichnendes Szenario. Oder der Blitzeinschlag an der Kuppel des Petersdomes, just nach dem Rücktritt Benedikts XVI.
Franziskus erteilt niemals die helige Komunnion, weder in den grossen Festen am Petersplatz noch im Petersdom. Die anwesenden Priestern erteilen immer die heilige Kommunion.
„Mir ist lieber, daß ein junger Mann, eine junge Frau die Berufung verliert, als daß er ein kranker Ordensmann oder eine kranke Ordensfrau wird, die dann Schaden anrichten.“
Heutige ehemals christliche Gesellschaften sind heidnisch, sind in höchstem Maße krank. Aber in heidnischen in höchstem Maße kranken Gesellschaften ist ehemals das Christentum aufgeblüht. Was also machen die heutigen Christen falsch?
Ich vermisse:
Die Ermahnung der Gläubigen, in den Geistlichen wieder die zu sehen, die in persona Christi am Altar stehen und das hochheilige Opfer darbringen und ihnen entsprechend zu begegnen – Kaiserin Zita bestand im Greisenalter darauf, aufzustehen, wenn ein Priester den Raum betrat. Und als zweite Seite der gleichen Medaille die Ermahnung der Priester sich entsprechend zu verhalten, so dass Gläubige im Priester, den erkennen können, der in persona Christi am Altar steht.
Die Ermahnung an die Priester, sich ihrer Würde und besonderen Berufung und dem großen Wert eines priesterlichen Lebens bewußt zu bleiben und die Aufforderung an die Gläubigen für ihre Geistlichen zu beten und sie zur Teilhabe am Leben gläubiger Familien wie selbstverständlich einzuladen.
Die Ermahnung der Bischöfe und Priester der Zerstörung der Sakralräume entgegen zutreten, stattdessen unsere Kirchen wieder zu kunstvollen Sakralräumen werden zu lassen, in denen es den Menschen leicht fällt, den Alltag, das Profane vor der Kirchentür stehen zulassen und in den Ruhe spendenden Sakralraum einzutreten zur Verherrlichung und Anbetung des allmächtigen Gottes und die Ermahnung an die Gläubigen, sich im Sakralraum so zu verhalten, als würden sie Christus, der sich aus Barmherzigkeit verborgen hält, in all Seiner Macht und Herrlichkeit mit ihren eigenen Augen sehen.
Das nur zum Anfang, es gibt vielmehr, was ermahnungsbedürftig ist. Denn dann kommen wie von selbst wieder die Tabernakel auf die Altäre und die Kommunionbänke vor den Altarraum und die vollen Priesterseminare.
Fraglich ist außerdem, wieso die päpstliche Karfreitagsliturgie erst um 17:00 Uhr beginnt. Üblicher und angemessener ist doch der Beginn um 15:00 Uhr, der Todesstunde Christi.
Wieder will sich P.F. vor einem der wichtigsten Tage im Leben der Kirche drücken.
Er will nichts von dem höchsten Geschenk der göttlichen Liebe hören. Er will auch nicht als Bischof von Rom die heiligen Öle für sein Bistum konsekrieren. Er will gerne lange knien, um Strafgefangenen die Füße zu waschen. Er, der sonst beim Knien vor dem Allerheiligsten große Knieprobleme hat.